Auch im 2. Chronikbuch geht es um die Könige Israels und
Judas. Im 2. Chronikbuch weiht der König Salomo mit gesalbten und bewegenden
Worten den fertig gestellten Tempel, das Haus Gottes, ein. Gott hatte
versprochen, in Israels Mitte zu wohnen und Salomo hatte ihn angefleht, auf das
Gebet des Volkes zu hören, das sich vor Ihm versammelt und zu Ihm ruft. Gottes
Antwort finden wir in
2 Chronik 7:15+16, wo es heißt:
So sollen nun meine Augen offen stehen
und meine Ohren achten auf das Gebet an diesem Ort.
Ich habe nun dieses Haus erwählt und geheiligt,
dass mein Name ewiglich dort sein soll;
und meine Augen und mein Herz sollen da sein alle Tage.
Gott legt auch im Alten Testament Seine Verheißung auf
gemeinsames Gebet. Gott sagt, dass Er sehen wird, wenn Sein Volk sich aufmacht,
den Tempelberg hochpilgert und sich zum gemeinsamen Gebet treffen wird. Gott
verspricht, dass Er hören wird, wenn Sein Volk sich in Seinem Haus versammelt,
vereint und betet.
Lügt Gott? Jeder, der Gott durch Jesus kennengelernt hat,
wird diese Frage mit einem klaren und deutlichen „Nein“ beantworten. Aber viele,
die Gott durch Jesus kennengelernt haben, haben keine klare und deutliche
Antwort auf die Frage: Betest Du in Gemeinschaft mit anderen Christen? Vereinst
Du dich mit anderen zum Gebet in Gemeinschaft? Irgendwie scheint die Verheißung,
die Gott auf gemeinsames Gebet gelegt hat, nicht ernst genommen oder für nicht
wertvoll eingeschätzt zu werden.
Aus Ländern wie Nordkorea wird berichtet, dass christliche
Gemeinschaft oft so aussieht, dass zwei scheinbar unbekannte Menschen in einem
Park nebeneinander auf einer Bank sitzen. Ihr Gespräch ist in Wirklichkeit
Austausch und Gebet. Sie wissen, dass sie Austausch und gemeinsames Gebet
brauchen. Aus den Konzentrationslagern des Landes wird berichtet, dass diese
Gemeinschaft heimlich auf den versifften Toiletten der Lager stattfindet.
Warum? Kann man den Glauben nicht für sich leben? Christen in der Verfolgung
haben gelernt, dass gemeinsames Gebet das persönliche Gebet zwar nicht ersetzt,
dass es aber in der Nachfolge so wichtig, hilfreich und stärkend ist, dass man
es nicht vermissen möchte. Immerhin hat Gott zusätzliche Verheißungen auf das gemeinsame
Gebet Seines Volkes gelegt.
Auch im 2. Chronikbuch wird uns diesbezüglich Mut gemacht. Später,
als das Volk das Fest der ungesäuerten Brote feierte, brachte man Tausende von
Opfern dar. Dazu traf man sich im Tempel. In 2. Chronik
30:27 heißt es:
„Und die Priester, die Leviten, standen auf und
segneten das Volk,
und ihr Rufen wurde erhört,
und ihr Gebet kam zu Seiner heiligen
Wohnung, in den Himmel.“
Das hatte Gott dem Volk über Gebet in Gemeinschaft zugesagt:
Er wolle die Versammlung sehen und Er wolle auf ihre Gebete hören. Beim Fest
der ungesäuerten Brote in Jerusalem geschieht genau das!
Wir brauchen keine besonderen Feste, um in Gemeinschaft zu
beten, obwohl feste Zeiten für gemeinschaftliches Gebet hilfreich und biblisch
sind. Aber wir sind nicht an einige Feste oder Tage gebunden. Wir können es
ungeplant immer wieder tun, wenn wir mit Geschwistern zusammenkommen und
natürlich können wir auch gemeinsam beten, wenn feste Gebetszeiten angesetzt sind. Herrlich,
wenn es dann auch über unsere Gebete heißen wird:
„Und ihr Gebet
kam zu Seiner heiligen Wohnung, in den Himmel.“