Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss
Predigttext heute
Esther 1:1-2:23
1 Es war in der Zeit des Xerxes, jenes persischen Königs,
der von Indien bis Nubien über 127 Provinzen regierte
2 und dessen Thron in der befestigten Oberstadt von Susa
stand.
3 In seinem dritten Regierungsjahr gab er ein Fest für alle
Fürsten und Beamten seines Reiches. Auch die höchsten Offiziere des Heeres von
Persien und Medien waren erschienen, der hohe Adel und die Statthalter der
Provinzen.
4 Volle 180 Tage lang stellte der König ihnen die
Herrlichkeit seines Königtums und die strotzende Pracht seiner Größe zur Schau.
5 Danach lud er auch alle Bewohner der Residenz Susa vom
Vornehmsten bis zum Geringsten zu einem Fest ein. Sieben Tage lang wurde auf
dem Platz zwischen Palast und Park gefeiert.
6 Weiße und violette Vorhänge aus Baumwolle waren mit weißen
und roten Schnüren an silbernen Stangen aufgehängt, die von Marmorsäulen
getragen wurden. Auf dem Mosaikboden aus verschiedenfarbigen kostbaren
Marmorsteinen und Perlmutt waren goldene und silberne Ruhelager aufgestellt.
7 Die Getränke reichte man in goldenen Gefäßen, von denen
keins dem anderen glich. Der Wein aus den königlichen Kellern floss in Strömen.
8 Bei dem Gelage sollte keinerlei Zwang herrschen. Der König
hatte seine Palastbeamten angewiesen, sich ganz nach den Wünschen der Gäste zu
richten.
9 Gleichzeitig veranstaltete Königin Waschti im Palast des
Königs ein Fest für die Frauen.
10 Am siebten Tag rief König Xerxes in einer Weinlaune die
sieben Eunuchen zu sich, die ihn persönlich bedienten. Es waren Mehuman,
Bistha, Harbona, Bigtha und Abagtha, Sethar und Karkas.
11 Er befahl ihnen, die Königin im Schmuck ihrer Krone
herzubringen. Das ganze Volk und die Fürsten sollten ihre außerordentliche
Schönheit bewundern.
12 Doch Königin Waschti weigerte sich, der Aufforderung zu
folgen. Da wurde der König sehr erbost; Zorn loderte in ihm auf.
13 Gleich darauf besprach er sich mit den Weisen, die sich
in der Geschichte auskannten, denn er pflegte seine Angelegenheiten vor die
Gesetzes- und Rechtskundigen zu bringen.
14 Seine engsten Vertrauten, die zu ihm Zutritt hatten und
den ersten Rang im Königreich einnahmen, waren die sieben Fürsten von Persien
und Medien: Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena und
Memuchan.
15 Er fragte sie: "Was soll nach dem Gesetz mit Königin
Waschti geschehen? Sie hat sich einem durch die Eunuchen überbrachten Befehl
von König Xerxes widersetzt."
16 Da sagte Memuchan vor dem König und den Fürsten:
"Die Königin Waschti hat sich nicht nur am König vergangen, sondern auch
an allen Fürsten und am ganzen Volk in allen Provinzen des Königreiches.
17 Was sie getan hat, wird sich unter allen Frauen
herumsprechen. Sie werden die Achtung vor ihren Ehemännern verlieren, wenn man
erzählt, dass die Königin Waschti sich weigerte, einem ausdrücklichen Befehl
von König Xerxes zu folgen.
18 Und wenn unsere Frauen von dem Verhalten der Königin
gehört haben, werden sie es auch uns vorhalten. Das wird viel Ärger und
Verdruss geben.
19 Wenn es dem König recht ist, sollte ein unwiderruflicher
königlicher Erlass herausgegeben werden, der ins Gesetz der Perser und Meder
aufgenommen wird, dass Waschti nie wieder vor ihm erscheinen darf. Der König
möge eine andere Frau zur Königin machen, die diese Würde auch verdient.
20 Wenn man diesen Erlass des Königs in seinem ganzen Reich
– so groß es auch ist – bekannt macht, werden alle Frauen von den vornehmsten
bis zu den geringsten ihren Ehemännern den schuldigen Respekt erweisen."
21 Der Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten. Wie
Memuchan vorgeschlagen hatte,
22 schickte der König Schreiben in alle Provinzen seines
Reiches, jeweils in der Schrift und Sprache des betreffenden Landes. Jeder Mann
sollte Herr in seinem Haus sein und in jeder Familie sollte die Sprache des
Mannes gesprochen werden.
2:1 Einige Zeit nach diesem Geschehen hatte sich der Zorn des Königs gelegt. Er
dachte an das, was Waschti getan hatte und wie sie von ihm getrennt worden war.
2 Seine jungen Diener bemerkten es und schlugen ihm vor:
"Man sollte für den König schöne, unberührte junge Mädchen suchen.
3 Der König könnte Beamte in allen Provinzen seines Reiches
beauftragen, diese Mädchen in seinen Harem nach Susa zu bringen. Der königliche
Eunuch Hegai, der für die Frauen des Königs verantwortlich ist, kann sie in
seine Obhut nehmen und dafür sorgen, dass sie alle Mittel zur Schönheitspflege
bekommen.
4 Das Mädchen, das dem König am besten gefällt, sollte dann
an Waschtis Stelle Königin werden." Der König fand den Vorschlag gut und
gab die entsprechenden Anordnungen.
5 Nun lebte im Palastbezirk von Susa ein jüdischer Mann
namens Mordechai Ben-Jaïr aus dem Stamm Benjamin. Er war ein Nachkomme von
Schimi und Kisch.
6 Seine Vorfahren waren unter den Verschleppten gewesen, die
vom babylonischen König Nebukadnezzar mit König Jojachin von Juda in die
Verbannung geführt worden waren.
7 Mordechai hatte nun die Tochter seines Onkels nach dem Tod
ihrer Eltern als Pflegetochter angenommen. Sie hieß Hadassa, wurde aber auch
Ester genannt und war außerordentlich schön.
8 Als der königliche Erlass bekannt gemacht war und viele
Mädchen in den Palastbezirk von Susa gebracht wurden, war auch Ester unter
ihnen. Sie wurde in den königlichen Harem aufgenommen und dem Eunuchen Hegai
übergeben.
9 Das Mädchen fiel ihm auf und gewann seine Gunst. Er sorgte
dafür, dass ihre Schönheitspflege sofort begann und sie die beste Ernährung
erhielt. Sieben ausgewählte Dienerinnen aus dem königlichen Haushalt stellte er
ihr zur Verfügung und ließ sie in die schönsten Räume des Frauenpalastes
umziehen.
10 Ester verschwieg jedoch ihre jüdische Herkunft, wie
Mordechai es ihr eingeschärft hatte. 11 Jeden Tag ging Mordechai vor dem Hof
des Frauenpalastes vorbei, um zu erfahren, wie es Ester ging und was mit ihr
geschah.
11 Wenn nun eins der Mädchen an die Reihe kam, zum König zu
gehen, nachdem es ein Jahr lang darauf vorbereitet worden war – denn so lange
dauerte ihre Schönheitspflege: sechs Monate mit Myrrhenöl und sechs Monate mit
Balsamöl und anderen Pflegemitteln –,
12 wenn es also dann zum König ging, wurde ihm alles, was es
verlangte, aus dem Frauenhaus mitgegeben.
13 Am Abend ging es in den Palast des Königs, und am Morgen
kehrte die junge Frau in den zweiten Frauenpalast zurück und kam unter die
Aufsicht des königlichen Eunuchen Schaaschgas. Keine von ihnen durfte noch
einmal zum König kommen, es sei denn, sie hatte dem König besonders gefallen
und wurde namentlich gerufen.
14 Als nun die Reihe an Ester Bat-Abihajil kam – Abihajil
war der Onkel von Mordechai, der sie später als Tochter angenommen hatte –, verlangte
sie nur das, was Hegai, der königliche Eunuch, ihr empfahl. Ester gewann die
Zuneigung von allen, die sie sahen.
15 Es war im siebten Regierungsjahr von Xerxes, im Januar,
als Ester zum König gebracht wurde.
16 Und sie erlangte seine Gunst; der König gewann sie
einfach lieb. Seine Zuneigung zu ihr war größer als zu allen anderen jungen
Frauen. Deshalb setzte er ihr die Krone auf und machte sie an Waschtis Stelle
zur Königin.
17 Dann veranstaltete er zu Ehren von Ester für alle seine
Fürsten und Beamten ein großes Festmahl. Den Provinzen gewährte er einen
Steuernachlass und teilte mit königlicher Großzügigkeit Geschenke aus.
18 Als die jungen Frauen in das zweite Frauenhaus gebracht
worden waren, hatte Mordechai einen Posten am Königshof inne.
19 Und wie er es Ester eingeschärft hatte, erzählte sie
niemand von ihrer jüdischen Herkunft. Sie gehorchte ihm noch genauso wie
damals, als sie seine Pflegetochter war.
20 Zu dieser Zeit verschworen sich Bigtan und Teresch, zwei
königliche Eunuchen, die die Torwache befehligten, gegen Xerxes. Sie planten
einen Anschlag auf den König.
21 Mordechai hörte davon und teilte es der Königin Ester
mit, die es in seinem Auftrag sofort dem König meldete.
22 Die Sache wurde untersucht und für richtig befunden.
Daraufhin wurden beide Eunuchen gepfählt. Den Vorfall trug man in die
königliche Chronik ein.
Im Gottesdienst benutzen wir meist die Schlachter Übersetzung.
Aus Copyrightgründen ist hier der leicht verständliche Text der NeÜ zu lesen.
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