„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 11. März 2023

Warum ist Gott so streng?

Das Buch „Folge mir nach“ von David Platt ist eins der Bücher, die ich mit Gewinn gelesen habe. In seinem Buch erklärt er, warum Sünde so schwer in Gottes Augen wiegt. Dabei liegt die Betonung auf „in Gottes Augen“. Hätte Achan im Alten Testament „unser“ Gesetz gebrochen, wäre er sicher nicht gleich gesteinigt worden. Hätte Mose „unsere“ Anweisung, zu dem Felsen zu reden, übertreten und den Felsen stattdessen geschlagen, hätten wir ihm deswegen sicher nicht den Einzug ins verheißene Land gesperrt. Warum ist Gott so streng? Platt erklärt es in Kapitel 2.

Er schreibt von Azeem, einem arabischen Christen, der mit einem lokalen Taxifahrer über Jesus sprach. Der Taxifahrer machte sich keine großen Gedanken wegen seiner Sünden, denn er meinte, nach einer Läuterungszeit in der Hölle zum Himmel weiterzuziehen. Während des Gesprächs fragte Azeem ihn, was er täte, wenn ein Fahrgast ihn ohrfeigen würde. „Nun“ meinte der Fahrer, „ich zwinge ihn, auszusteigen."

„Und was würde passieren, wenn ich einem Fremden auf der Straße eine Ohrfeige geben würde?“ erkundigte sich Azeem. "Vermutlich würdest Du von den Freunden des Mannes verprügelt werden“, kam die Antwort. „Und ein Polizist? Was, wenn ich einem Polizist eine Ohrfeige gebe?“  „Vermutlich würdest Du im Knast landen“, kam die Antwort des Taxifahrers.  Dann kam Azeems goldene Frage: „Was aber, wenn ich zum König deines  Landes gehen und ihm eine Ohrfeige verpassen würde?"  Der Taxifahrer wirkte fast erschrocken und sagte: „Das wäre dein Tod!“

Platt erklärt anschließend, worauf Azeem hinaus wollte. Er wollte aufzeigen, dass die gleiche Tat unterschiedliche Folgen haben kann, je nachdem, wem man sie antut.

Ob ich mich an einem Menschen versündige oder an Gott ist im wahrsten Sinne des Wortes ein himmelweiter Unterschied. Darum zieht die Lüge einem Menschen gegenüber nicht den Tod nach sich. Aber weil ich gleichzeitig Gottes heiliges Gebot übertreten habe, darum ist der Tod die Folge. Dasselbe gilt für Beleidigungen, Verleumdungen, Gesetzlosigkeit und Unmoral. Was ich Menschen antue, muss nicht unbedingt den Tod zur Folge haben. Aber jede Sünde Menschen gegenüber ist zusätzlich Rebellion gegen Gott, gegen den König. Und Gott gegenüber fallen unsere Sünden schwerer ins Gewicht. Gottes Wort sagt uns in Römer 6:23a:

Denn der Sünde Sold ist der Tod!“

Darum ist Gott so streng! Sünde, so unbedeutend sie uns erscheinen mag, ist eine so gravierende Ohrfeige für Gott, dass eine Läuterung über Zeit ausgeschlossen ist. Der ewige Tod ist die eine und einzige gerechte Folge. Darum ist Gott so streng! Gleichzeitig aber ist Er unaussprechliche, unbeschreibliche und unbegreifbare Liebe, denn es heißt weiter in Römer 6:23b:

„Die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben 
in Christus Jesus, unserm Herrn.“

Wie kann das sein? Also kann unsere Sünde doch unter den Teppich gekehrt werden?! Nein! Jesaja 53:6 erklärt:

„Der Herr warf unser aller Schuld auf ihn, [Jesus].“

Jesus hat die Strenge Gottes für unsere Sünden getragen und uns die Sanftheit der Liebe Gottes zugänglich gemacht. Ihm alle Ehre!

Lass Dich einladen zu unserem Gottesdienst, morgen um 10:30 Uhr 

Calvary Chapel Freier Grund
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Herzlich Willkommen!

Freitag, 10. März 2023

Bescheidenheit

Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat. (Römer 12:3)

Sir Winston Churchill wurde einmal gefragt: „Begeistert es Sie nicht zu wissen, dass jedes Mal, wenn Sie eine Rede halten, der Saal bis zum Bersten voll ist?“

„Das ist ziemlich schmeichelhaft“, erwiderte Sir Winston. „Aber wenn ich mich so fühle, denke ich immer daran, dass die Menge doppelt so groß wäre, wenn ich statt einer politischen Rede gehängt würde.“

Er hatte recht. Er hatte die Wankelmütigkeit der Menschen richtig erkannt. Anscheinend bewahrte diese Erkenntnis ihn davor, höher von sich zu denken, als ihm gebührte. Zumindest in diesem Fall.

Wie schnell steigt uns Menschen ein Erfolg zu Kopf. Ob das im Sport, in der Musikwelt oder im Beruf ist. Wir klopfen uns eben gerne auf die Schulter und bestaunen uns selbst ein Weilchen im Spiegel. Aber Stephen Cherneck liegt ganz richtig, wenn er sagt:

„Alle Ehre und aller Applaus der Welt ist nicht mehr wert als ein Erbe aus Wind.“

Wie sind sie gescheitert, wie sind sie gefallen – die vielen, die Jesus in Seinen Dienst gerufen hat, die aber nach den ersten Früchten nicht erkannten, dass es der Herr selbst war, der die Frucht wirkte. Paulus sagt in Römer 9:16:
So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

Und später lesen wir in 1 Korinther 3:6:
Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben.

Jesus hatte zuvor Ähnliches gesagt, als Er seine Jünger in Johannes 15:5 belehrt:
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.

Sogar lange vorher, im Alten Testament lesen wir in Psalm 127:1+2:
Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann arbeiten umsonst, die daran bauen; wenn der Herr nicht die Stadt behütet, dann wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und spät aufbleibt und sauer erworbenes Brot esst; solches gibt er seinem Geliebten im Schlaf!

Lasst uns froh und dankbar sein für alle Frucht, die Gott in unserem Leben bewirkt, aber lasst uns immer wegsehen von uns, immer aufsehen auf Jesus, der alle Frucht bewirkt. Der Jubel der Fans und das Lob von Menschen wird verhallen, wenn sich Umstände und Segnungen ändern.

„Alle Ehre und aller Applaus der Welt ist nicht mehr wert als ein Erbe aus Wind.“

Wenn aber der Herr am Ende selbst zu uns sagt (Matthäus 25:21):
Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!

dann dürfen wir uns freuen, dankbar sein, denn dann hat Jesus die Ehre erhalten.

Donnerstag, 9. März 2023

Nicht alleine geschafft

Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2 Korinther 12:9+10)

Wie dankbar bin ich Christus Jesus, unserem Herrn, der mich stark gemacht, als vertrauenswürdig erachtet und zu seinem Dienst berufen hat. (1 Timotheus 1:12)

Paulus war sich voll bewusst, dass alles, was er im Reich Gottes bewirkt hatte, nicht auf seinem Mist gewachsen war. Er wusste: `Ich bin schwach! Aber Jesus in mir ist stark!´

Er wusste: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben.(1 Korinther 3:6)

Der Autor Alex Haley hatte ein ungewöhnliches Bild an seiner Bürowand hängen. Darauf war eine Schildkröte zu sehen, die oben auf einem Zaunpfosten saß. Ein ungewöhnliches Bild!

Auf die Frage: „Warum dieses Bild? Was bedeutet das?“ antwortete der Autor: „Jedes Mal, wenn ich etwas Bedeutendes schreibe, jedes Mal, wenn ich meine Worte lese und denke, dass sie wunderbar sind, und anfange, stolz auf mich zu sein, schaue ich auf die Schildkröte oben auf dem Zaunpfosten. Dann erinnere ich mich daran, dass sie nicht alleine dahingekommen. Sie hatte Hilfe.

Eine gute Lektion, oder? Jedes Mal, wenn wir versucht sind, über Dinge nachzudenken, die wir in unserem Leben erreichen konnten, sollten wir uns an diese Worte oder das Bild mit der Schildkröte auf dem Zaunpfahl erinnern. Unsere Erfolge sind uns durch Jesus geschenkt und durch das, was Er für uns getan hat.

Ein herrlich passender Vers, der eigentlich jeden Stolz im Keim ersticken muss und jedem von uns deutlich macht: „Du hast es nicht allein geschafft!“ steht in 1 Korinther 4:7:

Was hast du denn irgendeinem anderen voraus? Was hast du vorzuweisen, das du nicht von Gott bekommen hast? Und wenn alles von Gott kommt, was du vorzuweisen hast, warum gibst du dann damit an, so, als ob es kein Geschenk wäre?

O Gott, Dir sei Ehre, der Großes getan!
Du liebtest die Welt, nahmst der Sünder Dich an!
Dein Sohn hat Sein Leben zum Opfer geweiht.
Der Himmel steht offen zur ewigen Freud'!

Preist den Herrn! Preist den Herrn!
Erde, hör diesen Schall!
Preist den Herrn! Preist den Herrn!
Völker, freuet auch all'!
O kommt zu dem Vater! In Jesus wir nah'n.
Und gebt Ihm die Ehre, der Großes getan!

O große Erlösung, erkauft durch Sein Blut!
Dem Sünder, der glaubt, kommt sie heute zugut!
Die volle Vergebung wird jedem zuteil,
der Jesus erfasset, das göttliche Heil.

Wie groß ist Sein Lieben! Wie groß ist Sein Tun?
Wie groß unsre Freude, in Jesus zu run'n!
Doch größer und reiner und höher wird's sein,
wenn jubelnd und schauend wir droben zieh'n ein!

Mittwoch, 8. März 2023

Vom Zehnten

Die einen lachen, die andern stöhnen, dritte mahnen und vierte ignorieren – und viele vom Rest der Menge haben überhaupt keine Meinung.

In 1 Samuel 8:11-17 wird der Prophet Samuel mit Gottes Botschaft an das Volk Israel gesandt, um diesem die Folgen des Königtums zu beschreiben. Auszugsweise heißt es:

  • Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen...
  • Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen ...
  • Eure besten Äcker, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Knechten geben ...
  • Dazu wird er den Zehnten von eurer Saat und von euren Weinbergen nehmen und ihn seinen Hofbeamten und Knechten geben ...
  • Er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden ...
  • Er wird den Zehnten eurer Schafe nehmen, und ihr müsst seine Knechte sein ...

Das Beste, Stärkste, Schönste würde für den König sein. Dazu 10% des Einkommens.

Vom Zehnten ist im Alten Testament oft die Rede. Die Abgabe des zehnten Teils an Gott war die Voraussetzung für Seinen Segen. Treue Gott gegenüber belohnte Gott mit Seiner Treue den Seinen gegenüber. (vergleiche Maleachi 3:10)

Im Neuen Testament findet man „den Zehnten“ als verbindliche Auflage oder festgelegten Prozentsatz des Einkommens nicht.

Was bedeutet das für Jesusjünger? Wieviel geben wir? Vom Brutto oder Netto? Auch vom Urlaubsgeld? Vom Geburtstagsgeld? Von der Erbschaft?

In den Kirchen liegt die gesetzliche Kirchensteuer in ganz Deutschland unter 10%. Im Islam liegt der Spendensatz bei unter 3%. Und bei den freiwilligen Spenden der Jesusjünger, die keiner kirchensteuerpflichtigen Konfession angehören?

Der Spendensatz dieser Gruppe wird nicht festgelegt. Es werden nur Rahmenbedingungen gegeben. Jesusjünger sollen gerne geben (2 Kor. 9:7) und gemäß ihren Möglichkeiten (1 Kor.16:2) 

Die 10% Klausel des Alten Testaments mag für viele eine biblische Orientierungshilfe sein, bei der sie ansetzen. Vielen ist es möglich, mehr zu geben – und sie geben mehr. Vielen ist es kaum möglich, mehr zu geben – und sie geben dennoch mehr, weil sie fröhlich und gerne geben. Andere schaffen es beim besten Willen nicht – und stehen nicht unter einem Gesetz. Sie geben, was sie können und geben es gerne – und erfahren den Segen dessen, der das Herz sieht und der sich nichts schenken lässt.

Aber biblisches Geben beginnt nicht mit äußeren Dingen. Es beginnt mit den inneren.

Gib mir, mein Sohn, dein Herz
und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen.

(Sprüche 23:26)

Wenn das geschieht, stellt sich die Frage nach dem Zehnten kaum noch!  

Heute Abend in unserer Bibelstunde um 19:30 Uhr geht es noch einmal um diese Thematik. Wir sind im Evangelium des Lukas unterwegs und laden Dich herzlich ein

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