„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 2. März 2024

Dienet dem Herrn mit Freuden!

Falls Du zu einer Gemeinde gehörst und sonntags in einen Gottesdienst gehst, dann hast Du Menschen um Dich herum, die Dir dienen.

Da ist der Küster (oder wie immer Ihr ihn nennt), der die Gemeinde aufschließt; das Reinigungspersonal, das den Gottesdienstraum aufgeräumt und säubert, das Dekorationsteam, dass die Blumen erneuert oder begießt, der Organist oder die Band, die die Musik begleiten. Der Pastor predigt, die Sonntagschulhelfer kümmern sich um die Kinder, die Presbyter, Ordner oder Diakone sammeln und zählen die Kollekte. Im Winter schiebt irgendjemand Schnee, im Sommer wird vor Gottesdienstbeginn gut durchgelüftet. Der Hausmeister oder ein Team kümmern sich, dass im Gemeindehaus alles funktioniert. Dazu kommen, je nach Gemeinde, -zig andere sichtbare und unsichtbare Dienste. Lass mich Dir versichern: Diese Dienste tun nicht die Heinzelmännchen, sondern Menschen, wie Du und ich – und leider viel zu oft sind es wenige, die alles machen.

Gehörst Du zu einer Gemeinde und gehst Du in einen Gottesdienst? Du solltest, wenn Du Jesus folgst! Und Du solltest Ihm auch innerhalb einer Gemeinde dienen! Nein, Du musst nicht unbedingt predigen, auf der Bühne singen oder die Sonntagschule leiten. Aber Du solltest irgendwo dabei sein! Christen, die Jesus nicht in einer Gemeinde dienen und gemeinsam mit andern das Reich Gottes bauen, gehen an einem Teil ihrer Berufung vorbei.

Den Christen in den galatischen Gemeinden schreibt Paulus (Galater 5:13):
 
 Dient einander durch die Liebe. 

An die Gemeinden in der Zerstreuung schreibt Petrus (1 Petrus 4:10):
 
Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat,
als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes.

Auch in Deiner Gemeinde gibt es Dienste, die getan werden müssen. Sichtbare Dienste und unsichtbare. In fast jedem Bereich gibt es solche, die durch Gemeindedienste überarbeitet sind und sich über Ablösung oder tatkräftige Unterstützung freuen würden. Vielleicht sollst Du diese Ablösung / Unterstützung sein.

Ein unbekannter Autor schreibt zur Frage: „Was ist Dienst?“

Dienst ist …
  • Geben, wenn Du Dich nach Festhalten fühlst …
  • Beten für andere, wenn andere für Dich beten sollten ...
  • Speise verteilen, wenn Deine eigene Seele noch hungert …
  • Wahrheit vor anderen ausleben, wenn Du keine Ergebnisse siehst
  • Leiden mit anderen, wenn Du über Deine eigenen Leiden nicht reden kannst ...
  • Worthalten, wenn es ungelegen kommt …
  • Treu sein, wenn Du Dich nach Weglaufen fühlst.
Hier werden eher inoffizielle Dienste angesprochen. Damit fängt es an! Es geht darum, den anderen zu sehen und ihm zu dienen. Nicht nur dann, wenn es (anfangs) Spass macht, sondern auch dann, wenn Verschiedenes auf Dich einstürmt und Du irgendwo kürzer treten musst. Tritt kürzer, aber diene weiter. Diene zu allererst dem Herrn. Lass Ihn und Sein Reich die Motivation für Deinen Dienst am Nächsten sein. Und dann diene Deinem Nächsten, und damit meine ich zunächst Deinem Nächsten in der Gemeinde. Hast Du einen Dienst, den Du in einer Gemeinde für Jesus tust? Wenn nicht, geh’ morgen auf einen Mitarbeiter der Gemeinde zu und frag, wo Du mit anpacken kannst!

Dienet dem Herrn mit Freuden!
(Psalm 100:2a)

Freitag, 1. März 2024

Christenstein

Schon mal von Frankenstein gehört? Klar! Hat (fast) jeder! Frankenstein ist eine von Menschen geschaffene Horrorkreatur. Eigentlich sollte es ein Mensch werden, aber das Experiment ging schief und ein Monster entstand.

Schon mal von Christenstein gehört? Wohl kaum. Ich auch nicht – bis ich die Geschichte von Christenstein fand. (Erzählt von Ray Navarro, East Los Angeles). Der Eintrag heute ist etwas länger, aber spannend und nachdenkenswert.

Es war eine dunkle und stürmische Nacht. In der Ferne konnte man das Rollen des Donners hören. Fledermäuse schlugen ihre Flügel im Dunkel der Nacht.

Da stand das Schloss. Die Wölfe heulten, die Bäume bogen sich als der Wind durch die Äste pfiff. Drinnen, im Schloss, schien ein mattes Licht – in einem Labor.

Dies war das Labor des einen und einzigen, des verrücktesten Wissenschaftlers von allen … das Labor des unrühmlichen Dr. Emil van-Gelikal!

Eine Ratte lief über den Granitboden als eine gewaltige Gestalt im Licht erschien. Es war Dr. E. Van-Gelikal selbst, in seinem weißen Laborkittel, der mit Beweisen seiner berüchtigten Experiemente befleckt war.

In seinen Augen glühte boshafte Freude als er auf den Tisch in der Mitte des Raumes sah, der mit einem weißen Tuch abgedeckt war. Unter dem Tuch war eine menschliche Form erkennbar. Plötzlich schrie Dr. E. Van-Gelikal: „Igor, komm schnell. Wir haben viel zu tun.“
 
Unregelmäßige Schritte waren zu hören, als jemand die Treppe herabkam. Innerhalb weniger Augenblicke erschien Igor, der Buckelige, in zerfetzten Kleidern und mit einem Leuchter in der einen Hand und einem großen Karton in der anderen.

"Ja, Meister … hier ist alles, was Du wolltest. Alles ist bereit!“

"Sehr gut. Bring alle Materialien zum Tisch, Igor. Lass uns beginnen ... mit dem Experiment!

In der Ferne grollte der Donner während Igor den Karton zum Tisch zog.

"Heute Nacht werde ich das größte Experiment meiner Karriere durchführen. Diese Nacht soll mein größter Triumpf aller Zeiten werden.“

Doktor Emil van Gelikal streckte die Faust gen Himmel: "Ich werde erreichen, was noch nie ein Mensch vor mir erreicht hat. Diese Nacht werde ich geistliches Leben schaffen! Dies wird meine größte Stunde werden, denn ich werde ihn erschaffen: ... Christenstein!"

Mehr Donner und Blitze.

"Sie sagen, Igor, ich sei verrückt. Aber Christenstein soll das größte Exemplar geistlichen Lebens sein, das die Welt je gesehen hat. Er wird alles sein, Igor, ALLES!"

"Die Zeit ist gekommen, Igor. Die Handschuhe!

"Ja, Meister."

"Gib mir die Stimme eines großen Evangelisten!"

"Ja, Meister.Und Igor gab ihm ein Glas aus dem Karton.

"Den Mut des Stephanus!" Igor holte ein kleines Fläschchen.

"Die Geduld des Hiob!" befahl der Doktor und ihm wurde eine altertümlich anmutende Flasche gereicht.

"Jetzt die Injektionen und all die destillierten Seren!"

Igor’s Hände zitterten, als er die lange, stählerne Nadel reichte und all die Flaschen mit Flüssigkeiten in den verschiedensten Farben.

"Eine doppelte Dosis täglichen Gebets und Bibellesens," murmelte Dr. E. van-Gelikal, während er gleichzeitig Flüssigkeit aus einer Flasche aufzog und es in den leblosen Arm der menschlichen Gestalt injizierte.

"Jetzt treuen Gemeindebesuch ... großzügiges Spenden ... Selbstbeherrschung … Ehrenamt … Widerstand gegen Anfechtungen ... Zeugnis"

Der Doktor hielt einen Moment inne, dann füllte er die Kanüle mit Flüssigkeit des letzten Behälters.
 
"Und schließlich – zuletzt, aber nicht weniger wichtig – eine dreifache Portion Orthodoxie!
 
Der irrsinnige Doktor ging noch einmal durch seine Liste.
 
"Schau in den Karton, Igor! Haben wir irgendetwas vergessen?
 
"Oh nein, Meister …Alles ist an Ort und Stelle!"
 
"Ausgezeichnet! Dies ist der Augenblick, auf den die Welt gewartet hat. Dies ist der Augenblick für ... Christenstein!"
 
Der Doktor eilte zur nahen Wand, wo ein elektrisches Bediensystem wartete.
 
"Eine Million Volt von Lichtblitzen wird meiner Kreatur Leben geben. Tritt einen Schritt zurück, Igor. Ich drücke den Hebel herab ... mach dich bereit, dem perfekten Christen zu   begegnen … 
CHRISTENSTEIN!"
 
Doktor Emil Van Gelikal legte den gewaltigen Schalter um, und eine Donnerlawine erschütterte die Burg.
 
Die Gestalt began, sich zu bewegen.
 
"Doktor!” schrie Igor, “…es ….bewegt sich!“
 
"Ja, ja, meine Schöpfung lebt!
 
Das Ding, das sie "CHRISTENSTEIN" nannten, setzte sich langsam auf.  Dann kletterte es steif vom Tisch und erhob sich zu voller Größe.

"Oh, meine Kreation! … Sprich zu mir, sprich zu mir!

Die Gestalt sah auf den Doktor herab und runzelte die Stirn. Schließlich begann sie mit tiefem und feindlichem Knurren zu sprechen:

"Wenn ich in den Sprachen der Engel rede, aber keine Liebe habe ...

"LIEBE?" fragte der Doktor und kontrollierte noch einmal verwirrt seine Liste.

Langsam erhob die Kreatur seine Hand gegen den Doktor, der immer noch auf seine Liste schaute.

"Wenn ich die Gabe der Prophezeiung hätte und alle Geheimnisse und alles Wissen … und wenn ich Glauben hätte, der Berge versetzte, aber keine Liebe ...

"LIEBE?" Igor, wovon redet er?"

"Ich … ich weiß auch nicht, Meister!” antwortete Igor, während er sich unter einem Tisch versteckte.

"Wenn ich all meinen Besitz den Armen gebe und gebe meinen Leib dem Feuer, um verbrannt zu werden, habe aber keine Liebe …" Plötzlich packte die Kreatur den Doktor bei seinem Kittel, hob ihn vom Boden und knurrte …."so bin ich nichts!"

"Nichts?" sagte der Doktor.

"Aaarrggghhh!" brüllte die Kreatur, schmiss den Doktor auf den Boden und griff nach seiner Kehle.

"Igor, du Narr! Ich wusste, dass wir etwas vergessen hatten – und so eine Kleinigkeit!" schrie der Doktor. Er rannte um sein Leben – während die Kreatur CHRISTENSTEIN ihm auf den Fersen blieb.

Ein paar Minuten vergingen, bevor Igor genug Mut gesammelt hatte, unter dem Tisch hervor zu kriechen. Sich nach links und rechts umblickend, flüsterte er vor sich hin:

"Ich … ich glaube, wir haben ein Monster geschaffen!"
 

1 Korinther 13:1-8a

1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel.
2 Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile und wenn ich meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne, aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts.
4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf,
5 sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit,
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
8 Die Liebe vergeht niemals!

Donnerstag, 29. Februar 2024

Sein letztes Wort war ...

C.T.Studd; 1882

Unter den vielen bekannten und unbekannten Namen der Missionsgeschichte reiht sich der Name C.T. Studd als bekannte Persönlichkeit ein. 1860 wurde er in England geboren, mit 18 kam er zum Glauben an Jesus Christus. Ein Jahr später begann seine einzigartige Karriere als Kricketspieler, die seinen Glauben allerdings völlig aufs Nebengleis stellte.  Studd wurde der beste Kricketspieler Englands aller Zeiten und wird auch als „der Michael Jordan des Kricket“ bezeichnet. Manche halten ihn bis heute für den weltbesten dieses Sports. Eine Weltkarriere, Ruhm und Geld schienen vorherbestimmt.
 
1883 lag sein Bruder George im Sterben. Studd erkannte, wie wenig Popularität und Ruhm in der Stunde des Todes zählen. Wie durch ein Wunder erholte sich George, was C.T. Studd veranlasste, sein Leben radikal in die Nachfolge Jesu zu stellen und Jesus als Retter und Herrn zu bezeugen. Viele fanden durch sein Zeugnis den Weg zum Glauben an Jesus. Viele wurden motiviert, Ihm zu dienen. Durch den Tod seines Vaters erbte Studd ein Vermögen, das er verkaufte, verteilte und für die Mission spendete. Ein Leben im völligen Vertrauen auf den Herrn begann. Er selbst hörte den Ruf Gottes in die Mission und bereitete sich trotz Widerstandes aus der Familie für China vor. Am Ende seines Lebens hatte seine Konsequenz Spuren hinterlassen in China, Indien und Afrika. Rückblickend auf sein Leben sagte er:

„Jetzt, wo ich annehme, dass mein Abgang von der Welt sich nähert, habe ich einige wenige Dinge, über die ich mich freue; das sind:

  1. Dass Gott mich nach China gerufen hat und dass ich gegangen bin trotz Widerstand aus allen Lagern.
  2. Das ich mit frohem Herzen das getan habe, was der Herr Jesus dem reichen Jüngling gesagt hat.
  3. Das ich dem Herrn bewußt gehorsam war, als Er mich rief und dass ich im Jahr 1910 mein Leben aufgegeben und in Seinen Dienst gestellt habe, nicht nur für den Sudan, sondern die gesamte unevangelisierte Welt.
Studd war auf dem Weg zu Weltruhm, internationaler Karriere und großem Reichtum. Er sagte mit Paulus: 
 
„Ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne!“ (Philipper 3:8)

Seine Erfahrung am Ende des Lebens war die, die Jesus in Matthäus 6:33 verheißen hat:
Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!“

In seinen eigenen Worten bezeugt Studd:
"Wenn Jesus Christus Gott ist – und für mich gestorben ist, dann kann es kein Opfer geben, das für mich zu groß wäre, es Ihm zu bringen!“

Im Jahr 1931, nach einem hingegebenen und gesegneten Leben starb er mit einem „Halleluja!” auf den Lippen.
 
Was könnte Gott aus deinem Leben machen,
wenn du ihn nur Herr sein ließest ganz und gar.
Vertrau dich ihm an, und du wirst sehen,
und du wirst sehn, der Herr führt wunderbar.

(Helmut Gerhard)

Mittwoch, 28. Februar 2024

Begnadigung

Das Buch der Gerichtspredigten Jeremias endet mit der erstaunlichen Beschreibung einer Begnadigung. Wir lesen davon in Jeremia 52:31-34:

Und es geschah im 37. Jahr der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, im 12. Monat, am 25. des Monats, da erhob Ewil-Merodach, der König von Babel, im ersten Jahr seiner Königsherrschaft das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, und führte ihn aus dem Gefängnis. Und er redete gütig mit ihm und setzte seinen Thron über den Thron der Könige, die bei ihm in Babel waren. Und Jojachin durfte seine Gefängniskleidung ablegen. Und er aß beständig vor ihm, alle Tage seines Lebens. Und sein Unterhalt, ein beständiger Unterhalt, wurde ihm vom König von Babel gegeben, so viel er täglich nötig hatte, bis zum Tag seines Todes, alle Tage seines Lebens.

Warum ist die Begnadigung Jojachins durch den babylonischen König so erstaunlich? Hier einige Beobachtungen:

  1. Jojachins Opa war der Erweckungskönig Josia gewesen. Aber nach dessen Tod ging es BERGAB mit Juda – gewaltig bergab! Jojachins Onkel und Brüder scheinen alle nichts von ihrem Großvater abbekommen zu haben. Über Jojachin heißt es in 2 Könige 24:9: „Er tat, was dem Herrn missfiel, wie sein Vater getan hatte.“
  2. Offensichtlich verwarf er wie seine gottlosen Brüder und Vorläufer die Warnungen Jeremias und kümmerte sich nicht um Gottes Willen.
  3. Gott ließ ihn nur 3 Monate im Königsamt. Als er den Thron bestieg und dann nach kurzer Zeit in Nebukadnezars Hände fiel, war er erst 18 Jahre alt.
  4. Dann verbrachte er 37(!) Jahre im babylonischen Knast. Das war sicher kein Luxusgefängnis!
  5. DANN ... erfuhr er diese unerklärbare Begnadigung:
a)      Er wurde aus dem Gefängnis befreit (31)
b)     Er wurde freundlich behandelt (32)
c)      Er wurde in Position erhoben (32)
d)     Er erhielt neue Kleider (33)
e)      Er durfte sich am Königstisch satt essen (33)
f)       Er erhielt Unterhalt, so viel er täglich brauchte (34)
g)      Er wurde versorgt, so lange er lebte (34)

Was für eine Begnadigung! Was für eine Veränderung! 18 Jahre gottlos in der Freiheit gelebt. Dann 37(!) Jahre als Gefangener. Dann eine plötzliche Veränderung durch Begnadigung.

Geistlich gesehen haben Gotteskinder das Gleiche erlebt. Aus dem dunklen Loch der Sünde befreit ... Gottes Freundlichkeit erfahren ... in die Position als Sein geliebtes Kind erhoben ... das Kleid der Gerechtigkeit Jesu erhalten, das Kleid der Ungerechtigkeit losgeworden ... jeden Tag das reich gedeckte Büffet des Königs genießen ... tägliche Versorgung mit allem, was wir brauchen ... bis unser Leben auf Erden endet und wir in der Ewigkeit ankommen, wo wir nichts mehr brauchen, sondern alles haben: Jesus!

Nicht nur Jojachin wurde vom babylonischen König unerklärlicherweise begnadigt. Gott hat uns, die wir zu Jesus gehören, auf gewaltige, unerklärliche Weise begnadigt. Unerklärlich – außer dieser Erklärung: GNADE!

Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. (Johannes 1:16)

Herzlich laden wir ein zu unserer Bibelstunde heute Abend. Beginn: 19:30 Uhr @ CCFG Neunkirchen Bitzegarten 5. Herzlich Willkommen!

Dienstag, 27. Februar 2024

Ein besonderer Vers aus dem 2. Thessalonicherbrief

Immer wieder springt mir das Bild von Larry DeGraff in Erinnerung mit dem Titel: „The Sleeping Sentry“ (Der schlafende Wächter). Darauf zu sehen ist der schlafender Wächter auf einem Burgturm; im Hintergrund ein riesengroßes Heer im Anmarsch.

Der Wächter war übermannt von Müdigkeit und führte daher (vermutlich) den Untergang der Burg herbei. Vielleicht ein andermal ein Blogeintrag zu diesem Bild, an das ich auch dieser Tage wieder erinnert wurde, als ich mich mit dem besonderen Vers aus 2 Thessalonicher 3:13 beschäftigte:

Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun!

Es ist ermutigend und tröstlich, dass Jesus weiß, dass unsere Kräfte begrenzt sind. Er hat unsere Körper so ausgestattet, dass wir müde werden, aber auch, dass wir regenerieren können. Jethros Wort an Mose, seinen Schwiegersohn, sind eine simple Feststellung, dass wir alle müde werden. Irgendwann ist unsere tägliche Ration an Kraft aufgebraucht (2 Mose 18:18):

Du wirst müde und kraftlos, sowohl du als auch das Volk, das bei dir ist; denn diese Sache ist zu schwer für dich, du kannst sie allein nicht ausrichten.

Auch der Prophet Jeremia machte die Erfahrung der Müdigkeit, Gutes zu tun. Er klagt (Jeremia 20:9):

Da sagte ich mir: »Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden!« Doch da brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten; ja, ich kann es nicht.

Jeremia wollte nicht mehr! Allerdings war es noch wesentlich ermüdender für ihn, gegen Gottes Willen versuchten, aufzuhören, das Gute zu tun und den Dienst zu quittieren.

Es ist normal, müde zu werden – auch im Werk des Herrn, im Gutes tun! Im Zeugnis am Arbeitsplatz, im Gebet allein und mit anderen oder auch in der einfachen täglichen Nachfolge. Ermüdung ist unser aller Erfahrung. Ohne Ausnahme! Die Frage ist nur: Was tun?

Viele quittieren den Dienst, sei es ein „offizieller“ Dienst oder der normale Dienst aller, die Jesus nachfolgen. Wir quittieren das Zeugnisgeben, das Beten, den von Gott geschenkten (ja, geschenkten!) Dienst für Ihn – bis hin zum Abbruch von Beziehungen, die uns an unsere „Müdigkeit“ erinnern. Paulus möchte uns Mut machen, wenn er in 2 Thessalonicher 3:13 schreibt:

Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun!

Auch an die Korinther hatte er ähnliches geschrieben (2 Korinther 4:1+16)

Darum lassen wir uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst haben gemäß der Barmherzigkeit, die wir empfangen haben. (…) Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.

Paulus argumentiert geistliche Müdigkeit (Entmutigung) nicht weg. Er nennt sogar einen von vielen Gründen für Müdigkeit: unser Leib, der der Vergänglichkeit unterworfen ist. Ein ganz normaler Prozess. Und in Galater 6:9 deutet Paulus einen weiteren Grund an, warum wir ermüden: Weil wir Gutes tun, aber keine Frucht sehen. Wer arbeitet schon gerne – sei es in der Gemeinde, zu Hause oder in der Firma – ohne Sinn, Zweck und ohne irgendein Ergebnis zu sehen? Niemand! Darum ermutigt Paulus immer wieder – und auch in unserem besonderen Vers für heute in 2 Thessalonicher 3:13: Werdet nicht müde, Gutes zu tun!

Die Gefahr besteht, müde zu werden im Dienst und Leben für Jesus – weil wir körperlich an unsere Grenzen kommen, keine Frucht sehen – oder auch, weil wir Widerstand erfahren. Hier ist die Lösung gegen geistliche Müdigkeit (Hebräer 12:3):

Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert!

Auf Jesus achten! Das ist die geistliche Anti-Müdigkeits-Formel, die schon der Prophet Jesaja kannte, der schreibt (Jesaja 40:31):

Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Montag, 26. Februar 2024

Der Streit der Krähen

Es war ein interessantes Phänomen, das ich in einem unserer letzten Urlauben beobachten konnte. Der Blick von der Bank aus, die vor unserer Ferienwohnung steht, geht über riesige Wiesenflächen, manche gerade gemäht, andere noch bedeckt mit Heu und viele andere im frischen grünen Saft. Hier und da ist ein Traktorenmotor zu hören. Im Hintergrund die Berge.

Ansonsten ist es still.

Mehrere Hundert Meter Luftlinie entfernt hocken 25-35 Krähen auf einem Feld. Muss eine reiche Nahrungsquelle sein. Die Vögel scheinen ihr Festmahl gefunden zu haben. Allerdings fliegen sie – als ganze Gruppe – nach 10 Minuten weiter zum nächsten Feld.

Was der Gruppe nicht zu gefallen scheint ist der Greifvogel, ein Milan, der den Futterreichtum auch entdeckt zu haben scheint. Kaum fliegt er auch nur in die Nähe des Feldes, fliegen etliche der Vögel hoch und versuchen, ihn zu vertreiben. Ein wahres Schauspiel. Der Milan ist groß, viel größer als die Krähen. Er greift nicht an. Er wird angegriffen. Warum nur? frage ich mich und beobachte die Szene weiter.

Das Feld ist riesig! Hat genügend Platz und sicher auch genügend Futter für 35 Krähen und 10 Milane. Aber selbst der eine ist nicht willkommen. Er will nur seine Ruhe und ein wenig Futter. Schließlich hat er scheinbar die Nase voll vom Gekrähe und Gezetere der schwarzen Vögel und lässt sich im Nachbarfeld nieder. Aber nein! Das reicht den Krähen nicht. Gleich machen sich 3-4 neue Vögel auf, um den Milan zu ärgern und zu stören.

Immer noch kämpft der nicht zurück, obwohl er das sicher gekonnt hätte. Weitere Krähen schließen sich den Störaktionen und Angriffen an – und schließlich haben sie den Milan vertrieben. Ist es Siegestaumel? Glücksgefühl? Ihr Triumph? – Jedenfalls erhebt sich plötzlich die Krähenschar und zieht weiter. Jetzt ist erst mal gar kein Vogel mehr zu sehen. Schade!

Schade, wo Streit über Nichtigkeiten die Gemüter entzweit. Krähen und Milane – sie haben einige gemeinsame, gefährliche Feinde. Sie haben Felder und Nahrungsquellen ohne Ende, die sie miteinander teilen könnten. Sie haben die Sonne über sich sind gesund genug, gemeinsam unterwegs zu sein.

Ähnliches könnte man über uns Menschen sagen; Ähnliches konkret über uns Christen. Und doch hat es seit der Frühkirche immer wieder Streit und Spaltungen gegeben. Immer wieder führten Neid und Eifersucht zu Vertreibungen … und alle gingen des Segens verlustig, den Jesus für alle bereithielt. Nicht umsonst belehrt uns der Schöpfer selbst in Seinem Wort:

Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid! (Römer 13:13)

Denn ihr seid noch fleischlich. Denn wo Eifersucht und Streit unter euch ist, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? (1 Korinther 3:3)

Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, und streitet nicht mit ihm über unterschiedliche Meinungen. (Römer 14:1 / NLB)

Will heißen: Streit gehört zur Krähenkultur. Streit ist ein Werk des Fleisches, gehört nicht in den Lebenswandel eines Christen und kann auch nicht durch eine „erlernte Streitkultur“ vergeistlicht werden. Im Gegenteil! Über Jesus und Gottes Volk heißt es:

Er kämpft und streitet nicht; er lässt seine Stimme nicht durch die Straßen der Stadt hallen. (Matthäus 12:19 / HfA)

Will heißen: Jesus ist kein Streithahn – und Seine Nachfolger sollen es ebenso wenig sein. Jesus ist der himmlische Friedefürst und wir dürfen in Seinem Namen Friedensstifter sein.

Lasst uns von den Krähen lernen. Lasst uns nicht aus Futterneid, Rachsucht, Ehrsucht, Hochmut oder auch aus purer Langeweile streiten, wenn der Herr uns alles gegeben hat, um untereinander in Frieden zu leben!

Sonntag, 25. Februar 2024

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mt Sonntagszitat am Schluss!

Psalm 13:1-5

1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.
2 Wie lange, o HERR, willst du mich ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir?
3 Wie lange soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben?
4 Schau her und erhöre mich, o HERR, mein Gott! Erleuchte meine Augen, dass ich nicht in den Todesschlaf versinke,

5 dass mein Feind nicht sagen kann: »Ich habe ihn überwältigt«, und meine Widersacher nicht frohlocken, weil ich wanke!

6 Ich aber vertraue auf deine Gnade;
mein Herz soll frohlocken in deinem Heil.
Ich will dem HERRN singen, weil er mir wohlgetan hat!
 

Herzliche Einladung:
Anbetung - Gottes Wort

Gebet - Gemeinschaft
Mittagessen

  Wir freuen uns auf Dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat:

"Meine Zeiten sind in Gottes Händen, 
alles Warum, Wann, Wo und Wozu meines Lebens. "
(Corrie ten Boom)
 
"Vertrauen heißt an Gott zu glauben 
mitten in allem "Warum".
(Nancy Parker Brummett)