Seit ein paar Wochen schauen wir uns Ausschnitte an aus S. Robinsons Buch „Den Preis im Gebet bezahlen“. Der heutigen Teil 4 soll mit
einem Zitat des bekannten Bibelauslegers Matthew Henry beginnen. Er schrieb:
„Wenn Gott vorhat, seinem Volk große Gnade zu
erweisen,
bringt er es erst zum Beten.“
Was meinst Du – plant Gott,
Dir, mir und unseren Gemeinden und Regionen große Gnade zu erweisen? Ich
persönlich – und ich hoffe, Du stimmst mir zu – sage ein lautes „Ja und Amen!“ dazu. Wenn aber Matthew Henry
Recht hat – und sowohl Gottes Wort wie auch die Kirchengeschichte geben ihm
Recht – dann muss es mit Gebet beginnen.
Hier stellt sich dann
die Frage: Wie sehr glauben und wünschen wir wirklich(!), dass Gott seinem Volk große Gnade erweisen möchte? Wie
viel liegt uns daran und wie viel sind wir bereit, in Gottes Hand einzuschlagen
und mitzuarbeiten? Über Gottes großes Handeln der Gnade im 18. Jahrhundert
schreibt Robinson:
„Quer durch das Land wirkten
Gebetsveranstaltungen netzartig für Erweckung. Die Leidenschaft für
Evangelisation wuchs. Neubekehrte wurden nicht in den regulären Gottesdiensten
der Gemeinden gewonnen, sondern in den Gebetstreffen. Einige fanden um 5 Uhr
morgens statt, andere um Mitternacht. Einige abgefallene Christen wurden durch
Träume und Visionen zurückgezogen. Manche kamen, um zu spotten, wurden aber
unter der Kraft des Heiligen Geistes zu Boden geworfen. Manchmal war es laut
und verwirrend, manchmal still und ernsthaft. Aber immer war das unaufhörliche
Ausgießen des Heiligen Geistes da. Ganze Konfessionen verdoppelten, verdreifachten
oder vervierfachten sich über die nächsten Jahre. Von England schwappte es nach
Wales, Schottland, Amerika, Kanada und in einige Länder der dritten Welt.“
Beim Handeln Gottes in großer Gnade werden nicht nur Christen erneuert
und neu begeistert für Gott. Wenn Gott in Macht eingreift, hat das
revolutionäre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. (Haben wir da
Bedarf? JA! MEGABEDARF!) Robinson schreibt:
Der gesellschaftliche Einfluss von veränderten
Leben war unglaublich. William Wilberforce, William Pitt, Edmund Burke und
Charles Fox, alle von dieser neuen Bewegung angerührt, arbeiteten im Jahre 1807
unaufhörlich für die Abschaffung des Sklavenhandels. William Buxton arbeitete
an der Gleichstellung aller Sklaven im britischen Reich und sah es 1834 sich
erfüllen.
John Howard und Elizabeth Fry gaben ihr Leben
für die radikale Reform des Gefängnissystems. Florence Nightingale gründete die
moderne Krankenpflege. Ashley Cooper, der siebente Earl of Shaftesbury, kam, um
die arme Arbeiterklasse zu befreien und um ihre 16-Stunden-Arbeitstage und die
Arbeitsmühle der Siebentagewoche zu beenden. Er arbeitete daran, die Ausbeutung
von Frauen und Kindern in den Kohlenminen und von Jungen, die als Kaminkehrer
eingesetzt wurden, zu beenden. Er gründete öffentliche Parks, Gymnasien,
Gärten, öffentliche Bibliotheken, Abendschulen und Gesangsvereine. (…) Die
königliche Gesellschaft zur Verhütung von Tierquälerei wurde gegründet, um
Tiere zu schützen. Da gab es ein erstaunliches Wachstum in den Kirchen und eine
erstaunliche Veränderung in der Gesellschaft, die nur deswegen zustande kam, weil
ein Mann 40 Jahre gebetet und daran gearbeitet hatte, die Gründung (Bildung)
von Tausenden ähnlicher Gebetstreffen zu sehen, die alle vereint Gott um
Erweckung anriefen.
Missionarische Gesellschaften wurden gegründet.
William Carey war einer, der von dieser Bewegung mitgerissen wurde. Wir
sprechen von ihm als dem Vater der modernen Missionen. Damals befand er sich in
der Situation, Mitglied einer Leiter-Erweckungs- Gebetsgruppe zu sein, die sich
schon seit zwei Jahren, 1784 – 1786, in Northampton getroffen hatte. Im Jahre
1786 teilte er seine Vision von Gottes Verlangen, die Heiden gewonnen für den
Herrn zu sehen, mit. Er ging voran und gründete das, was später als die Baptist
Missionary Society bekannt wurde.“
Manche der heutigen gesellschaftlichen Übel sind den damaligen
sehr ähnlich. Andere sind dazugekommen. Die christlichen Gemeinden und Kirchen
brauchen dringend ein Aufwachen, Belebung der Rückfälligen und neue Begegnungen
mit Gott. Gott möchte dies schenken. Matthew Henry hat uns bereits erinnert, wie
Gott damit beginnt:
„Wenn Gott vorhat, seinem Volk große Gnade zu
erweisen,
bringt er es erst zum Beten.“
* Quelle:
Stuart Robinson – Den Preis im Gebet
bezahlen – Einleitung zum Buch: S 5-6; © Stuart Robinson