"Die allerdunkelsten Wege Gottes, die wir hier am wenigsten verstehen, werden einmal in der Ewigkeit im allerhellsten Licht seiner ewigen Liebe strahlen." (Friedrich von Bodelschwingh)

Samstag, 20. September 2025

Erschreckende Worte

Als ich mich diese Woche in meinem Bibelprogramm mit Hesekiel beschäftigte, fielen mir gleich mehrere erschreckende Verse auf. Wie viele andere Propheten stimmt auch Hesekiel ein in die Gerichtsbotschaft Gottes über Sein Volk Israel. Nicht, dass Gott Sein Volk für immer verstoßen hätte. Nein! Darüber macht auch das Neue Testament klare Aussagen. Gottes Volk bleibt Gottes Volk! Das bedeutet aber nicht, dass Gottes Volk sich von Ihm abwenden und machen kann, was es will – und dennoch Seinen Segen erfährt. Schwert, Hunger und Pest sind Gottes Züchtigung für Israel. Und Gott meint es damit so ernst, dass Er dem Propheten Jeremia, der zur selben Zeit wie Hesekiel wirkte, sagte: (Jeremia 11:14):

Du sollst nicht für diese Menschen beten! Fleh nicht für sie um Gnade und bitte mich auch nicht, ihnen zu helfen. Ich will sie nicht hören, wenn sie in ihrer Not um Hilfe schreien.

Das sind harte Worte Gottes zu einem Menschen, der Gottes Volk Israel liebte. Aber Gottes Gegenwart hatte sich zurückgezogen, und Seinen Segen spendete er Seinem Volk nicht mehr. So hatte Er es ihnen in 5. Mose vorhergesagt. Gehorsam und Glauben bringen Segen und Gegenwart des Allmächtigen, Ungehorsam und Unglauben bringen Verlassenheit von Gott und unbeschreibliches Elend. Ich werde an unsere Zeit erinnert ...

In Hesekiel 33 finde ich Verse, die Gott zu Israel spricht – und die auf uns heute ebenso anwendbar sind. Das finde ich äußerst erschreckend. Zu Hesekiel sagt Gott (33:30-32):

30 Menschenkind, dein Volk redet über dich. Die Leute reden über dich an den Mauern und in den Türen ihrer Häuser und sagen zueinander: ›Kommt! Wir wollen gehen und hören, was für eine Botschaft der Herr für uns hat!‹ 31 Dann kommen sie zu dir, wie ein Volk eben zusammenkommt. Sie setzen sich als mein Volk vor dir auf den Boden und hören dir zu. Aber sie befolgen deine Worte nicht. Mit dem Mund tun sie dir schön, doch ihr Herz ist nur mit ihrem eigenen Gewinn beschäftigt. 32 Du bist für sie wie jemand, der ein Liebeslied singt, der eine schöne Stimme hat und sein Instrument gut spielt. Sie hören, was du sagst, aber sie handeln nicht danach.

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Das Volk Gottes (damals wie heute) wollte zusammenkommen, um Gottes Botschaft an sie zu hören. Das geschieht morgen überall auf der Welt in unzähligen Gottesdiensten mit Millionen von Gläubigen. Sie werden kommen, sich setzen, zuhören und Gottes Botschaft aufnehmen. Ihnen gefällt die Stimme, vielleicht die Geschichtchen, die Rhetorik ... nur mit dem Inhalt der Botschaft, mit Gottes Wort an sie, damit haben viele Probleme ... und die Vögel kommen und picken den ausgestreuten Samen des Wortes Gottes weg! (Matthäus 13:4)

Gibt es etwas in Deinem Leben, das Gott Dir schon lange zuruft? Gibt es einen Auftrag, den Du erledigen sollst, eine Sünde, die Du bekennen und lassen sollst, ein Zeugnis, das Du weitergeben sollst, eine Richtung, in die Du Dich bewegen sollst, eine Person, der Du vergeben sollst, einen Dienst, den Du übernehmen sollst ... oder irgendein anderes Wort Gottes an Dich, das Du kennst, aber noch nicht darauf reagiert hast? Setz' es um und werde gesegnet! Ignoriere es weiter und trete weiter auf der Stelle.

Morgen ist Gottesdienst in Deiner Gemeinde. Geh hin und bitte den Herrn, zu Dir zu reden. Und dann geh nicht unverändert nach Hause, sondern beginne sofort damit, Gottes Wort zu befolgen. Sei nicht wie die Person, die Jakobus beschreibt (Jakobus 1:22-25):

22 Aber es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören – ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst. 23 Denn wer ihr nur zuhört und nicht danach handelt, ist wie ein Mensch, der sich im Spiegel betrachtet. 24 Er sieht sich, geht weg und vergisst, wie er aussieht. 25 Wer aber ständig auf das vollkommene Gesetz Gottes achtet – das Gesetz, das uns frei macht – und befolgt, was es sagt, und nicht vergisst, was er gehört hat, der ist glücklich dran.

Gesegnetes Wochenende!

Freitag, 19. September 2025

Warum beten, wenn Gott doch alles weiß?

Und sie kommen nach Jericho. Und als er und seine Jünger und eine große Volksmenge aus Jericho hinausgingen, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Weg. 47 Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener, sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner! 48 Und viele bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! 49 Und Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn! Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei guten Mutes! Steh auf, er ruft dich! 50 Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. 52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dich geheilt! Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm auf dem Weg nach. (Markus 10:46-52)

Warum fragt Jesus einen offensichtlich blinden Mann, was seine Bitte ist? Auf diese Frage fand ich interessante Antworten, die ich hier überarbeitet weiterleite.

Es stimmt, dass Gott bereits weiß, was wir brauchen, aber warum musste Bartimäus dann Jesus um Hilfe bitten? Jeder, der das beobachtete, hätte zweifellos gedacht, dass es doch offensichtlich ist, dass Bartimäus sein Augenlicht wiederhaben möchte. Doch Jesus fragte: „Was soll ich für dich tun?“ Und als Bartimäus sagte: „Meister, ich möchte wieder sehen können“, heilte Jesus ihn.

Jesus weiß alles über die Menschen. Er wusste, dass Judas ihn verraten würde, er wusste von Nathanael unter dem Feigenbaum, er wusste, dass die Frau in Samaria vor ihrem jetzigen Partner fünf Ehemänner hatte, und Jesus wusste über diesen blinden Mann Bescheid. Es musste ihm nicht gesagt werden, dass er sein Augenlicht wiedererlangen wollte, aber dennoch fragte er ihn, was er wollte. Bartimäus musste Jesus nicht darüber aufklären, aber indem er es Jesus sagte, bereitete der Blinde sein Herz auf das Geschenk der Wiederherstellung seines Augenlichts vor.

Was also können wir antworten auf die Frage: „Warum sollten wir beten, wenn Gott doch schon weiß, was wir wollen?“ Eine Antwort lautet, dass es beim Beten nicht darum geht, Gott mitzuteilen, was unsere Bedürfnisse sind. Gott kennt unsere Bedürfnisse bereits und braucht unser Gebet nicht, um auf dem Laufenden zu bleiben, was in unserem Leben geschieht. Stattdessen dient das Gebet unserem Wohl, nicht dem Wohl Gottes.

Das Gebet dient dazu, unser Herz auf das vorzubereiten, was Gott geben möchte. Er ist bereit, seinen Willen und seinen Plan zu erfüllen, wartet jedoch darauf, dass sein Volk im Gebet mit ihm zusammenarbeitet. Gott wird oft nichts unternehmen, bis jemand betet. Jakobus belehrt uns (Jakobus 4:2):

Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet. (Schl)

Euch fehlt das, was ihr so gerne wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet. (NLB)

In 1. Könige 18 wollte Gott, dass jemand der ungläubigen Welt zeigt, dass Er, der Herr, Gott ist.  Es bedurfte des Gehorsams und der Gebete Elias, um dies zu erfüllen. Auf sein Gebet hin antwortete Gott mit Feuer vom Himmel, der Opfer und Altar verbrannte. Gott hätte der Welt leicht zeigen können, wer Er ist, aber Er wartet darauf, dass ein Mensch auf der Erde mit Ihm zusammenarbeitet.  Gott liebt es, mit Menschen zusammenzuarbeiten, um seinen Willen und seine Absichten zu erfüllen.

7 Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! 8 Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. (Matthäus 7:7+8)

Donnerstag, 18. September 2025

Wenn man doch noch mal jung wäre …

Gelegentlich hört man diesen Satz, gelegentlich sagt man ihn selbst - jedenfalls fängt man spätestens in meinem Alter damit an. Wenn ich mich an die Zeugnisse junger Menschen erinnere, die vor einigen Jahren an der Jubiläumsfeier einer südamerikanischen, christlichen Jugendbewegung teilnahmen, kommt mir diese Aussage wieder über die Lippen. "Wenn man doch noch mal jung wäre …" 

Was mich damals besonders bewegt hat, sind Zeugnisse junger Teilnehmer wie diese:

  • A.O. aus Paraguay lebt in Spanien und … verzichtete auf ihren Urlaub im August
  • 144 Stunden … investierten M. und G. Sie reisten von Peru 6 Tage mit dem Auto, überquerten dabei die Anden in Chile …
  • C. aus Argentinien kündigte ihre Arbeitsstelle um … dabei sein zu können. Sie bekam sonst keinen Urlaub.
  • S.V. aus Chile kam mit nur noch 0,55 Cent. Um seine Busrückfahrt nach Hause kaufen zu können, suchte er auf der Straße Arbeit.
  • J.P. aus Bolivien verkaufte ihre CDs, Bücher, Schuhe und Kleidung, bis sie kaum noch was zum Anziehen hatte. Sie verkaufte nicht nur Kaffee, sondern alles, was sie hatte: Dabei kamen 628 Euro zusammen.
Extrem? Eifrig? Verrückt? Unverantwortlich? Begeisternd? Hingegeben?  Wenn ich über das Handeln dieser jungen Leute nachdenke, die zum großen Teil nicht aus unseren - vergleichsweise immer noch reichen -  sicherheitsorientierten, Ländern kommen, dann kommt mir die Vermutung, dass wir hier bei uns etwas verloren haben.

Aber nicht nur jungen Menschen gilt Jesu Aussage:

"Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir" (Matthäus 16:24)

Nicht nur den Menschen aus der Zweiten und Dritten Welt gilt Jesu Wort:

"So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat." (Lukas 14:33)

Nun, "Wenn man doch noch mal jung wäre ..." - dann hätte man (vielleicht) mehr Glauben, weniger Wurzeln, weniger Besitz, mehr Abenteuerlust, weniger zu verlieren ...

Ich frage mich, was das Durchschnittsalter der Zuhörer war, die diese Bibelworte direkt aus Jesu Mund hörten. Mit Sicherheit waren es Kinder, Jugendliche, Menschen mittleren Alters und ganz alte. Frauen, Männer, Verheiratete, Ledige, Berufstätige und Arbeitssuchende. Ein repräsentatives Gemisch.

Was uns (vor allem uns, aus der "Ersten Welt") heute schwerfällt, ist die Bereitschaft, uns selbst zu verleugnen, das Kreuz auf uns zu nehmen, und zu entsagen. Das hat nichts mit unserem Alter zu tun, sondern mit unserem Herzen. Nichts mit Umständen, sondern mit Glauben. Nichts mit Überlegungen, sondern mit Liebe. Ich möchte den Ausspruch: "Wenn man doch noch mal jung wäre ..." in diesem Zusammenhang eher nicht gebrauchen. Viel lieber möchte ich die Zeugnisse der Konferenzteilnehmer und die Worte Jesu als positive Herausforderung ansehen und mich einreihen in die Gruppe derer, die bereit sind, zu folgen. Nicht auf das Alter kommt es an, sondern auf das Herz

Mittwoch, 17. September 2025

Politik in der Bibel

Politik finden wir überall in der Bibel. Bibelverse oder biblische Begriffe werden von allen möglichen Politikern und Bewegungen zitiert, oft natürlich ohne den Zusammenhang zu beachten. Dann greift man einen Vers auf, spannt ihn vor das politische Wägelchen und zieht los, laut tompetend und zitierend. Dass der Vers etwas ganz anderes meint, spielt dabei keine Rolle. Beispiel gefällig?

In den 1980er Jahren kaperte die Friedensbewegung die Aussage „Schwerter zu Pflugscharen“, machte die Aussage populär und demonstrierte damit gegen Krieg und für Abrüstung. Bis heute wird diese Formulierung als Symbol für Frieden benutzt. Der Prophet Micha beschrieb damit allerdings weder seine eigene (alttestamentliche) Zeit, noch prophezeite er über unsere (heutige) Zeit. Er sagte die Umwandlung von Schwertern zu Pflugscharen voraus für eine immer noch zukünftige Zeit, wenn Jesus, der Messias, die Herrschaft übernehmen wird.

Auch die Frage nach dem Wohl einer Nation wird divers beantwortet. Demokratien, Diktaturen, Monarchien ... sie alle haben ihre eigenen Vorstellungen, davon, wie man ein Volk am besten regiert und eine zufriedene Nation aufbaut. Zu ihren Vorstellungen gehören unterschiedliche Philosophien:

Die einen meinen, dass ein Volk unmündig ist und mit eiserner Hand regiert werden muss.
Andere verstehen sich als Repräsentanten des Volkes, zu dessen Wohl sie regieren sollten.
Wieder andere Regenten geben Freiheit, solange sie immer noch davon profitieren.

Und so gibt es Länder mit unterschiedlichem Lebensstandard des Volkes, oft stark bedingt durch ihre Regenten und ihr eigenes Verhalten.

Die Bibel äußert sich mit erstaunlicher Klarheit, wie das Wohl eines Volkes erreicht werden kann. In Sprüche 14:34 heißt es:

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Interessant ist, dass die Forderung nach Gerechtigkeit sich nicht speziell an die Regierenden richtet und auch nicht speziell an die, die regiert werden. Die Forderung nach Gerechtigkeit richtet sich an beide: Volk und Leiter des Volkes. Der Fingerzeig auf den jeweils anderen bei Schuldzuweisung ist demnach völlig fehl am Platz.

Es bedarf keines Politikwissenschaftlers, um festzustellen, dass sowohl im Volk, wie auch auf Regierungsebene das biblische Verständnis von Gerechtigkeit immer mehr abnimmt – und das weltweit. Die Terrorstaaten der Welt machen, was sie wollen und die Staaten, die sich demokratisch nennen, werden in unserer Zeit immer wieder auf harte Proben und vor harte Herausforderungen gestellt. Nicht selten gebiert dabei Böses das Böse.

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Kein Wunder, dass es mit den Völkern der Welt – so scheint es – nicht bergauf, sondern eher bergab geht.

Und wir? Wir Christen? Wie verhalten wir uns? Drei Vorschläge aus Gottes Wort, über die nachdenken sollten:

1.     Wir streben nach Gerechtigkeit, ohne uns in den Streitigkeiten der Politik zu verlieren. Unser #1 Bürgerrecht ist im Himmel, nicht auf der Erde. Daher gilt unsere erste Loyalität dem „Herrscher des Himmels“. Alles, was von Ihm und unseren Verpflichtungen Ihm gegenüber ablenkt, müssen wir ablegen; auch übermäßige Ereiferung im Land unserer Fremdlingschaft.

2.     Wir beten und suchen dadurch der Stadt Bestes. Das sollte Israel damals tun, als sie in der Fremde waren und das sollen wir heute tun, wenn wir aufgefordert werden, für die Regierenden zu beten.

3.     Wir lassen unser Licht leuchten und verstehen uns als Salz der Erde, das berufen ist, der Welt die himmlische Würze zu bringen, die sie so dringend nötig hat.

Damit haben wir alle Hände voll zu tun, sind im Willen Gottes und arbeiten in unserem Einflussbereich mit daran, Gottes Gerechtigkeit zu verkünden und Sein Reich zu bauen.

Gerechtigkeit erhöht ein Volk;
aber die Sünde ist der Leute Verderben.
(Sprüche 14:34)

Dienstag, 16. September 2025

Ich hoffe ja nur ...

Wie oft hören wir diese oder ähnliche Worte in allen möglichen Situationen. Der Abiturient "hofft ja nur," dass die Klausur diesmal besser ausgefallen ist. Der Arbeiter in der Fabrik "hofft ja nur," dass in seinem Betrieb keine Arbeitsstellen gestrichen werden. Wir alle "hoffen ja nur", dass sich keiner der vielen Kriege auf der Welt ausweiten wird.

Das ist so eine Sache mit der Hoffnung. Manch ein Mensch befindet sich "zwischen Hoffen und Bangen."  Ein anderer hofft gegen alle Logik. Aufgeben möchte man nicht so schnell, denn bekanntlich "stirbt ja die Hoffnung zuletzt." Hat man dann doch das Handtuch geworfen, geht's oft in allen Bereichen des Lebens bergab.

Von Hoffnung redet man im Allgemeinen, wenn man sich nicht ganz sicher ist, oder wenn man sich gar nicht sicher ist - und trotzdem nicht aufgeben möchte. Hoffnung brauchen wir Menschen zum Leben, zum Weitermachen.

Die Geschichte wird von einem Bibelübersetzer erzählt, der schon jahrelang unter den Papuas in Neu-Guinea gearbeitet hatte. Bei der Übersetzung des Wortes Gottes konnte er einfach nicht das passende Wort für "Hoffnung" finden. Es schien dieses Wort in der Stammessprache nicht zu geben. Lange suchte er nach einem Begriff, bis ihm ein trauriger Anlass zu Hilfe kam. Eines Tages starb sein neugeborenes Baby, das er zu Grabe tragen musste. Ein Papua Junge, der ihn dabei aufmerksam beobachtete, meinte zu dem Missionar: "Ich sehe dich gar nicht weinen," worauf er die Antwort erhielt: "Warum sollte ich denn weinen? Unser Sohn ist bei Gott im Himmel. Wir werden ihn wieder sehen." "Ja," murmelte der Junge gedankenvoll, "davon habe ich gehört."Ihr Christen seht über den Horizont hinaus."  Das war die Antwort! "Über den Horizont hinaussehen!" das war der Begriff, mit dem das Wort Hoffnung übersetzt werden musste.

Dieser Begriff: "über den Horizont hinaussehen" drückt aus, was hinter der christlichen Hoffnung steckt. Es ist mehr als ein Strohhalm, an den man sich klammert, um nicht unterzugehen. Christliche Hoffnung ist die von Gott gegebene Fähigkeit, über die Jetztzeit hinwegzusehen, nicht nur bis zum Horizont, sondern darüber hinaus. Die Frage stellt sich natürlich: Wie soll das gehen? Wie ist so etwas möglich? Die Antwort liegt in den begründeten Verheißungen und Zusagen Gottes. 1 Petrus 1:3 nennt uns den Grund unserer Hoffnung:

Jetzt haben wir eine lebendige Hoffnung, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist.

Römer 5:5 und Hebräer 6:19 bestätigen uns, dass unsere Hoffnung nicht ein vages Wünschen ist, sondern eine feste Zuversicht und Halt im Leben

Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. (LÜ)  Diese Zuversicht ist wie ein starker und vertrauenswürdiger Anker für unsere Seele. Sie reicht hinter den Vorhang des Himmels bis in das Innerste des Heiligtums Gottes. (NL)

Unsere Glaubenszuversicht hat also nichts mit einer vagen Hoffnung zu tun, die oft nicht mehr ist als bloßes Wunschdenken. Unsere Hoffnung blickt "über den Horizont hinaus", hin zu Jesus, der auf uns wartet, der uns jeden Schmerz auf Erden vergessen lassen wird und der bereits jetzt in uns lebt durch die Gegenwart seines Geistes. Das gibt uns Halt und festes Vertrauen, auch bereits hier auf Erden. 

Montag, 15. September 2025

Die Suche

Vor einigen Jahren wurde eine Sendung ausgestrahlt, in der es um die Suche nach dem Ende des Universums ging. Ich meine, mich zu erinnern, dass man „ziemlich nah dran“ war. Wenn man allerdings verschiedenen, immer wiederkehrenden Artikeln Glauben schenkt, (Focus, Die Welt, Spiegel, etc) expandiert das All immer schneller und wird niemals enden. Auch die ewige Existenz von Zeit und Raum ist damit sichergestellt. Trotzdem sucht und forscht man weiter.

Wir Menschen sind immer auf der Suche. Im kosmischen Bereich (Ende des Universums), im medizinischen Bereich (Krankheitsursachen und Behandlungsmethoden), im philosophischen Bereich (Sinnfragen, Ursprungsfragen), im Unterhaltungsbereich (immer neue Shows und Serien, Grand Prix) – und selbst im sportlichen Bereich sucht unser Fußball Bundestrainer zur Zeit noch die besten Leute für die WM im nächsten Jahr. Wir Menschen sind auf der Suche! Allein die Garantie zu finden ist uns in der Regel nicht gegeben. Das Ende des Universums bleibt durch die ständige und rasante Expansion illusionär. Die Philosophie wird nie zu allgemeingültigen Antworten finden und ob Julian Nagelsmann wirklich die Besten der Besten für die Nationalmannschaft findet, wird sich zeigen. Einstimmigkeit wird es in dieser Frage auch nicht geben.

Vieles, das wir Menschen suchen, werden wir nie finden. Vieles brauchen wir auch nicht zu finden. Die Suche stillt lediglich unsere Abenteuerlust oder dient dazu, unseren Wissensdurst zu löschen. Dagegen gibt es anderes, das wir wirklich brauchen, nach dem viele aber gar nicht von Herzen suchen. Dazu gehören Vergebung, Frieden, echtes Glück, Freude, Gewissheit etc.  Zu oft gibt man sich mit oberflächlichen, zeitlich begrenzten Scheinantworten zufrieden.

Die Bibel spricht von einer Suche, an deren Ende garantiert der richtige Fund steht. Gott sagt:

„Sucht mich, so werdet ihr leben!“ (Amos 5:4)

Nicht nur Amos wusste davon, auch der Prophet Jeremia spricht diese Wahrheit aus:

„Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich euch.“ (Jeremia 29:13+14a)

Gott zu suchen, Jesus zu suchen hat die Verheißung des Erfolgs. Sicher, Halbherzigkeit disqualifiziert! Und viele „verstehen Gott nicht mehr“, der doch „versprochen hat, sich finden zu lassen.“ Richtig, Gott hat es versprochen; aber die Verheißung gilt denen, die Ihn von ganzem Herzen suchen.

Ich stelle mir eine Familie vor, die am sonnigen Ostermorgen im Vorgarten nach den versteckten Ostereiern sucht. Zwei Teenagern ist die Suche peinlich. Was werden die Nachbarn denken, oder die Freunde? Kinderzeugs. Halbherzig, mit den Händen in den Hosentaschen, schlendern sie durch den Garten und geben den blassen Anschein, sich an der Suche zu beteiligen. Ganz anders die beiden 6 und 7-Jährigen. Voll Eifer und mit ganzer Energie suchen sie jeden Zentimeter des Gartens ab, bis jedes bunte Ei im Körbchen liegt. Wer sie gefunden hat, ist offensichtlich.

Unser Herr hat uns versprochen:

„Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich euch.“ (Jeremia 29:13+14a

Sonntag, 14. September 2025

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss!


Judasbrief, Verse 20-23
 
 Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist, 21 erhaltet euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben. 22 Und der einen, die zweifeln, erbarmt euch, 23 rettet sie, indem ihr sie aus dem Feuer reißt; der anderen aber erbarmt euch mit Furcht, indem ihr sogar das vom Fleisch befleckte Gewand hasst!

Herzliche Einladung zum Gottesdienst

 Anbetung - Gebet
Predigt - Gemeinschaft - Mittagessen

  Wir freuen uns auf dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat 

Oh Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens!
Wo Hass ist, lass mich Liebe säen; wo Unrecht, Verzeihung;
wo Zweifel, Glaube; wo Verzweiflung, Hoffnung;
wo Finsternis, Licht und wo Trauer, Freude.

(Franz von Assisi)

Wie barmherzig ist der Herr, dass er treu bleibt,
auch wenn wir nicht glauben!
Er erhört unser Gebet selbst dann,

wenn wir uns mit Zweifeln quälen
und seinem Namen Unehre machen.

(Charles H. Spurgeon)