„KARFREITAG @ CCFG: Dank- & Anbetungsabend / Lobpreis / Angebot zum persönlichen Gebet / Gemeinschaft“ (Beginn: 19:30 Uhr)

Samstag, 19. November 2022

Christlich oder Christ?

Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. (Lukas 14:26+27)

Heftige Worte! Ganz heftige Worte! Und wir können sie erklären oder auch wegerklären, abmildern … oder annehmen. Die Annahme des Wortes Gottes kennzeichnet den Jünger Jesu. Das Ausweichen oder Einweichen des Wortes Gottes kennzeichnet die Zerstörer.

Viele Menschen, die sich zu „Jesu Jüngern“ zählen, entpuppen sich als Trittbrettfahrer, die schnell abspringen, wenn es zu heiß wird, wenn die Nachfolge zu konkret wird, wenn sie meinen, sie müssten mehr in ihre Nachfolge „reinstecken“ als sie „rauskriegen“.

Der Bibellehrer Thomas L. Constable schreibt dazu:

Neugier ist eine Sache, aber Jüngerschaft ist eine andere. Es gab viele Leute, die Jesus begleiteten, die Ihm aber nicht wirklich folgten um von Ihm zu lernen. Sie wollte einfach von Seinem Dienst profitieren.

Ein anderer Bibellehrer, William Barclay berichtet von einem großen Gelehrten, der sich mit jemandem über einen jüngeren Mann unterhielt:

"Jemand sagt, dass er einer Ihrer Studenten war.
Vielleicht war er anwesend in meinen Vorlesungen, aber er war keiner meiner Studenten.'

Es ist ein himmelweiter Unterschied – fährt Barclay fort – zwischen der Teilnahme an Vorlesungen einerseits und dem Studium anderseits. Es ist eine der größten Schwächen der Gemeinde Jesu, dass es innerhalb der Gemeinde so viele distanzierte Begleiter Jesu gibt und so wenig echte Jünger.

Jesus warnt auch an anderer Stelle vor Mitläufertum und Selbsttäuschung. In Matthäus 7:22+23 lehrt Er:

 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? 23 Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!

Schlimm! Die hatten ja schon was geliefert … auf die Beine gestellt … vorzuweisen … oder wie immer wir es nennen wollten, und Jesus muss ihnen sagen: „Ich habe euch nie gekannt!“ Das waren keine „abgefallenen Jünger“, die Jesus mal gekannt hatten und Ihm einmal bekannt gewesen waren. Er hatte sie nie gekannt. Sie hatten nie dazugehört. Begleiter waren sie gewesen, hatten sich eine Weile dazugesellt. Aber ihr Kreuz hatten sie nie auf sich genommen, ihre eigene „Welt“ hatten sie nie hintenangestellt, ihre Rechte nie aufgegeben um Jesu willen, Ihn nie von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzem Denken geliebt und ihren Nächsten auch nicht. Vielleicht mit halber Kraft, vielleicht mit etwas weniger oder sogar mit etwas mehr – aber nie ganz. Ihre Merkmale der Jüngerschaft waren die, die sie sich selbst schufen und die sie akzeptierten.

Wie herrlich demgegenüber die Merkmale der ersten wahren Jünger in der Apostelgeschichte. Sie machten ihre Jüngerschaft nicht daran fest, dass sie Dämonen ausgetrieben oder Wunder vollbracht hatten. Ihr Zeichen wahrer Jüngerschaft war ein selbstloses Leben mit Ihrem Retter und miteinander.

Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. Sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apostelgeschichte 2:42+47)

Freitag, 18. November 2022

Diejenigen, die an euch arbeiten …

Es war irgendwann im Jahr 2020. In meiner Stillen Zeit las ich den Vers aus 1.Thessalonicher 5:12, wo es heißt:

Wir bitten euch aber, ihr Brüder, dass ihr diejenigen anerkennt, die an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch ermahnen.

Ich kam ins Nachdenken und in Gedanken überflog ich mein Leben. Gott erinnerte mich an viele, durch die der Herr im Laufe meines Lebens besonders deutlich Seine Spuren hinterlassen hat. Darunter war mein geistlicher Vater, der mich als Kind zu Jesus geführt hatte und mein zweiter geistlicher Vater, durch den ich als Jugendlicher eine neue Hinwendung zu Jesus vollzog. Aber auch gute Freunde und Mentoren, durch die Gott mich besonders geformt hatte waren dabei. Ich hatte den starken Eindruck, dass der Herr mir auftrug, mich bei 11 Männern Gottes dafür zu bedanken, dass sie sich vom Herrn – bewusst oder unbewusst – in meinem Leben hatten gebrauchen lassen. Ich bin überzeugt, dass ohne sie einiges anders gelaufen wäre in meiner Vergangenheit.

Der Gedanke an diesen Auftrag Gottes an mich ließ mich nicht los, auch wenn es ein Jahr oder länger dauerte, bis ich mich hingesetzt habe, um diese Briefe zu schreiben. Außerdem musste ich erst verschiedene Adressen herausfinden, da der Kontakt zu manchen dieser Männer Jahrzehnte zurücklag. Für mich war es aber eine Freude, mich zu erinnern, wie und durch wen Gott in meinem Leben gewirkt hat. Für die Empfänger war es (hoffentlich) eine Ermutigung, dass sie ein Werkzeug waren in Gottes Hand.

Wir bitten euch aber, ihr Brüder, anerkennet diejenigen, welche an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch ermahnen. (1 Thessalonicher 5:12)

Wie anerkennst Du diejenigen, die Gott in Deinem Leben gebraucht hat, um Dich zu sich zu ziehen oder Dich zu formen? Lass Dich durch 1 Thessalonicher 5:12 motivieren, den oder die zu ermutigen, die Gott gebraucht hat, Dich zu sich zu ziehen. Es wird sowohl im Schreiber des Briefes, wie auch im Empfänger ein dankbares Herz bewirken.

Donnerstag, 17. November 2022

Ein ganz normaler Mensch

Wer hat Dich dazu bewogen, Christ zu werden oder Dich mit dem Wort Gottes und der Nachfolge auseinanderzusetzen? In meinem Leben waren es 2 Männer Gottes, die der Herr ganz ordentlich in meinem Leben gebraucht hat. Männer Gottes – und doch ganz normale Menschen.

Pastor Kurt – so nennen wir ihn mal – erzählt von seinem Nachbarn –Bernd. Bernd war ein guter Mann … ein ganz normaler Mensch. Kurt wuchs als Kind im Nachbarhaus auf.

Bernd half Kurts Vater, ein Dach auf dessen Haus zu setzen, er half Kurts Vater, einen Terrassenboden aus Beton zu gießen. Kurts Vater half im Gegenzug, die Terrasse seines Nachbarn zu überdachen.

Als Nachbar Bernd älter wurde und die Kräfte nicht mehr so wollten, bat er Kurt gelegentlich, seinen Rasen zu mähen. Normalerweise lud er ihn danach zu einem Glas Cola und einem Stück Kuchen ein. Bernd war immer großzügig.

Er war ein begeisterter Angler und brachte Kurts Familie oft eine Forelle vorbei. Kurt erinnert sich nicht daran, dass Bernd viel über Religion gesprochen hat, aber er erinnerte sich, dass er Bernd jeden einzelnen Sonntagmorgen mit seiner Bibel in der Hand die Straße entlanggehen sah – egal ob es regnete oder die Sonne schien – jede Woche sonntags ging Bernd mit seiner Bibel unterm Arm zur Gemeinde.

Und jedes Jahr lud er Karl und dessen jüngeren Bruder ein, das Sommerprogramm für Kinder in seiner Gemeinde zu besuchen. Die meisten Jahre sind sie nicht hingegangen, nur manchmal wenn einige Freunde dort waren, ging er auch hin.

Als Kurt 15 Jahre alt war, lud Bernd sie zu einem Sonntagsgottesdienst ein. Kurt selbst ging nicht hin, aber sein jüngerer Bruder. Am nächsten Wochenende lud Bernd sie wieder ein. Wieder ging Kurt nicht, aber sein kleiner Bruder. Dasselbe geschah Sonntag für Sonntag.

Irgendwann begann Kurts Bruder, zwei- oder dreimal pro Woche in die Gemeinde zu gehen. Kurt sah ihn mehrmals, wie er die Bibel las.

Monate später lud Bernd Karl immer noch ein, und Karl war immer noch nicht interessiert. Dann besuchte ein christlicher Chor Karls Schule, sang ein paar Lieder und lud zu einer Veranstaltung am Abend ein. Am selben Tag lud Bernd die beiden Brüder zur selben Veranstaltung ein.

An dem Abend wurde Kurt Christ und – wie er sagt: seitdem ist sein Leben nie mehr dasselbe gewesen. Über seinen Nachbarn, Bernd, sagt er:

Meines Wissens hat Bernd nie eine Sonntagsschulklasse unterrichtet; er hat nie eine Predigt gehalten, nie eine Führungsposition in der Gemeinde bekleidet. Er war Ordner, ein treuer Platzanweiser. Er lebte einfach ein offenes und ehrliches Leben in der Liebe zu Gott, zu seiner Familie und seinen Freunden.

Ein ganz normaler Mensch, der mit Jesus lebte und gelegentlich Leute in seine Gemeinde einlud … und der ein Instrument in der Hand Gottes war, um Karl – heute Pastor Karl – zum Glauben und in Seinen Dienst zu rufen.

Wer hat Dich dazu bewogen, Christ zu werden oder Dich mit dem Wort Gottes und der Nachfolge auseinanderzusetzen? Oder wen durftest Du selbst bewegen, über den Glauben nachzudenken oder sogar zum Glauben an Jesus zu begleiten?

Gott ist nicht abhängig von Pastoren, Evangelisten oder irgendwelchen „Fachleuten“. Er sucht und gebraucht ganz normale Menschen wie Dich und mich.

1 Korinther 1:26-29: Erinnert euch, liebe Brüder, dass nur wenige von euch in den Augen der Welt weise oder mächtig oder angesehen waren, als Gott euch berief. 27 Gott hat das auserwählt, was in den Augen der Welt gering ist, um so diejenigen zu beschämen, die sich selbst für weise halten. Er hat das Schwache erwählt, um das Starke zu erniedrigen. 28 Er hat das erwählt, was von der Welt verachtet und gering geschätzt wird, und es eingesetzt, um das zunichte zu machen, was in der Welt wichtig ist, 29 damit kein Mensch sich je vor Gott rühmen kann.