„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 1. August 2020

Wie zufrieden bist Du eigentlich …

… und was bräuchte es, Dich zufrieden(er) zu machen? 
Kennst Du Hofus?

Hofus lebte in Japan als ein armer Steinmetz. Jeden Tag ging er zum zum Berghang, um große Steinblöcke zu hauen. Nahe am Berg lebte er in einer kleinen Steinhütte, arbeitete hart und war glücklich dabei.

Eines Tages lieferte er eine Ladung Steine zum Haus eines reichen Mannes. Dort sah er so viele schöne Dinge, dass er, als er zu seinem Berg zurückkehrte, an nichts Anderes denken konnte. Er wünschte, er könnte auch einmal in einem Bett schlafen, so weich wie Federn und mit Vorhängen aus Seide und Quasten aus Gold umgeben. Hofus seufzte: "Nicht mir, nicht mein! Wenn der Reichtum des Mannes doch mir könnt´ sein!" Hofus war überrascht, als er eine gediegene Stimme hörte: "Hab deinen Wunsch!" Als Hofus nach Hause kam, war sein Haus zu einem Palast voller schöner Dinge geworden.

Hofus beschloss, nicht mehr zu arbeiten, obwohl er es nicht gewohnt war, untätig zu sein. Eines Tages, als er am Fenster saß, sah er eine Kutsche mit einem Prinzen vorbeieilen. Sie wurde von schneeweißen Pferden gezogen. Und plötzlich fühlte sich Hofus unglücklich und seufzte: "Nicht mir, nicht mein! Wenn Hofus nur der Prinz könnt´ sein!" Und wieder antwortete diese Stimme: "Sei ein Prinz!" – und Hofus war ein Prinz.

Er hatte Diener in Purpur gekleidet, und für kurze Zeit war er glücklich. Aber eines Tages, als er durch den Garten ging, sah er, dass alle Blumen ihre Köpfe hängen ließen und das Gras trocken und braun war, und als Hofus ausritt, verbrannte ihn die heiße Sonne trotz seines Sonnenschirms. "Die Sonne ist mächtiger als ich", dachte Hofus und seufzte: "Nicht mir, nicht mein! Wenn ich nur die Sonne könnt` sein!" Und die Stimme antwortete: "Sei die Sonne!" Und Hofus wurde zur großen Sonne. Er verbrannte die Gras- und Reisfelder und trocknete die Bäche aus. Aber eines Tages schob sich eine Wolke zwischen ih und die Erde. Er war wütend und rief: "Nicht mir, nicht mein! Wenn Hofus nur eine Wolke könnt´sein!" Und wieder antwortete die Stimme: "Sei eine Wolke!" Und zur Wolke wurde er.

Tag für Tag ließ die Wolke es regnen. Die Flüsse traten über die Ufer über und Städte wurden unter Wasser gesetzt. Nur die großen Felsen am Berghang standen unbeweglich inmitten der Flut. Hofus sah sie verwundert an, dann seufzte er: "Nicht mir! Nicht mein! Wenn ich nur ein Fels könnt´ sein!" Und die Stimme antwortete geduldig: "Sei ein Fels!" Und ein Fels wurde er.

Jetzt war er richtig stolz! Stark stand er da. Die Sonne konnte ihn nicht verbrennen und der Regen konnte ihn nicht bewegen. "Jetzt endlich", sagte er, "ist niemand mächtiger als ich."

Aber eines Tages wurde er durch ein Geräusch aus seinen Träumen geweckt: "Tok! Tok! Tok! Tok! " hörte er es zu seinen Füßen!

Er schaute nach unten und da war ein Steinmetz, der sein Werkzeug in den Felsen trieb. Ein weiterer Schlag und der große Fels zitterte. Ein großes Stück brach ab. "Dieser Mann ist mächtiger als ich!" rief Hofus und seufzte: "Nicht mir! Nicht mein! Wenn Hofus nur der Mann könnt` sein!" Und die Stimme antwortete: "Sei du selbst!" 

Und Hofus war wieder er selbst, ein armer Steinmetz, der den ganzen Tag am Berghang arbeitete und nachts nach Hause ging zu seiner kleinen Hütte – glücklich und zufrieden. Und er wollte nie wieder etwas anders sein als Hofus, der Steinmetz. 

Erinnert stark an das Märchen der Brüder Grimm vom Fischer und seiner Frau, oder? Und es erinnert an das wahre Sprichwort: „Je mehr er hat, je mehr er will! Nie schweigen seine Klagen still!

Aber diese Geschichte erinnert unbedingt auch an mehrere Worte des Apostel Paulus, der bezeugt: 

Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum. (1 Timotheus 6:6 / NLB) 

Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; (…) um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde. (Philipper 3:7+10) 

Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. (1 Korinther 2:2) 

Denn leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn. (Römer 14:8) 

Wie zufrieden bist Du eigentlich – und was bräuchte es, Dich zufrieden(er) zu machen?

In einer Welt, die uns tagtäglich Konsum, Wissen und Glück vermitteln möchte und uns den Eindruck gibt, wir seien ohne ihre Angebote unzufrieden, sagt uns Gott: Wenn Du Jesus hast, hast Du alles, was Du benötigst, um zufrieden zu sein! Wenn Du Jesus kennst, weißt Du alles, was Du wissen musst, um zufrieden zu sein. Wenn Du mit Jesus unterwegs bist, bist Du auf dem Weg der Zufriedenheit.

Nicht, dass alles andere unnütz oder zu verachten ist. Aber um zufrieden zu sein, reicht Jesus!

Glücklich ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist,
in dessen Herz gebahnte Wege sind!
Sie gehen durch das Tränental
und machen es zu einem Quellort.
Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.
Sie gehen von Kraft zu Kraft. Sie erscheinen vor Gott in Zion.
(Psalm 84:6-8)  
 
Lass Dich einladen, morgen mit uns Gottesdienst zu feiern. Wir beginnen um 10:30 Uhr, singen, hören auf Gottes Wort und haben (im Rahmen derzeitiger Möglichkeiten) Gemeinschaft miteinander. 

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen 

Herzlich Willkommen!

Freitag, 31. Juli 2020

Von Goethe und von Jesus

Heute und morgen wollen wir darüber nachdenken, was es braucht, um glücklich und zufrieden zu sein. Morgen gibt’s ein Märchen (für Erwachsene) mit geistlicher Anwendung – heute gibt’s einige Überlegungen von Johann Wolfgang von Goethe, der 1749 bis 1832 lebte und nicht gerade als brennender Christ bekannt war. „Was kann Goethe schon gesagt haben, das einen Christen ins Nachdenken bringen kann?“ mag man sich fragen. Wie wäre es mit diesen neun Voraussetzungen für ein zufriedenes Leben:

1.     Gesundheit genug, um Arbeit gerne zu tun;
2.     Reichtum genug, um Deine Bedürfnisse zu stillen;
3.     Stärke genug, um Schwierigkeiten zu bekämpfen und zu überwinden;
4.     Gnade genug, um Deine Sünden zu bekennen und zu überwinden;
5.     Geduld genug, um dranzubleiben, bis etwas Gutes erreicht ist;
6.     Nächstenliebe genug, um etwas Gutes in deinem Nachbarn zu sehen;
7.     Liebe genug, um dich zu bewegen, nützlich und hilfreich für andere zu sein;
8.     Glaube genug, um die Dinge Gottes zu verwirklichen;
9.     Hoffnung genug, um alle Zukunftsängste zu beseitigen.

Passen diese Goethe-Worte in diesen Blog? Nun – alles, was Goethe erwähnt, hängt unmittelbar mit Jesus zusammen:

1.     Gesundheit – Jesus ist unser Heil und unser Heiland! (Lukas 2:30 / LÜ)
2.     Reichtum – Wenn wir nur Jesus haben, haben wir alles (Psalm 73:25)  
3.     Stärke – Jesus macht uns zu Überwindern (Römer 8:37)
4.     Gnade – Jesus eröffnet uns den Weg zu Gnade und Heil (Epheser 2:8)
5.       Geduld – Der Glaube an Jesus macht Seine Nachfolger geduldig (Offenbarung 14:12)
6.     Nächstenliebe Jesus lehrt uns, was das bedeutet (Lukas 10:25ff)
7.     Liebe – Jesus verbindet uns zu Menschen, die einander lieben und helfen (Philipper 2:1)
8.     Glaube – Jesus ist unser Glaube – Heil durch Glauben an Jesus! (Apostelgeschichte 16:31)
9.     Hoffnung – Jesus ist unsere Hoffnung (1. Timotheus 1:1)

Nicht, weil Dichter Goethe es sagt, sondern, weil die Bibel es zeigt – darum wollen wir in allen Bereichen unseres Lebens JESUS sehen und uns an Ihn halten. Das lässt uns zufrieden sein (oder werden).

Wen habe ich im Himmel außer dir?
Und neben dir begehre ich nichts auf Erden!
(Psalm 73:25)

Herr, gib mir ein ungeteiltes und zufriedenes Herz durch Jesus! Lass mich glücklich und zufrieden sein mit dem, was Du mir gegeben hast und nimm mir das Verlangen nach dem, was Du mir bisher vorenthalten hast. Du hast mich reich beschenkkt und wirst mir nichts Gutes vorenthalten!

Donnerstag, 30. Juli 2020

Meine Fehler ...

Vielleicht hofft der ein oder andere jetzt, endlich mal eine evangelikale Beichte zu lesen. Wäre doch mal interessant, oder? Nun, wer mich gut genug kennt, braucht nicht zu warten, bis ich meine Fehler im Blog veröffentliche. Habe ich aber auch nicht vor. Die frühen Vögel, die diesen Blog ganz früh am Morgen lesen, die werden gleich wissen, was ich meine.

Die täglichen Beiträge schreibe ich nicht morgens um halb fünf, damit sie um halb sechs erscheinen. Nicht immer, aber viel zu oft schreibe ich die Beitrage irgendwann am Abend, wenn die Tageskonzentration aufgebraucht und ich eigentlich viel zu müde bin. Wenn der Beitrag dann geschrieben ist, lese ich ihn (tatsächlich) mindestens noch einmal durch, bevor ich ihn einstelle und die automatische Veröffentlichung um 5:00 Uhr morgens aktiviere.

Am nächsten Morgen, nach meiner Stillen Zeit, sitze ich dann im Büro und lese den Eintrag noch einmal durch. Fast immer fallen mir dann zumindest einige der Fehler auf, die ich am Abend zuvor übersehen habe. Dabei bin ich mir wohl bewusst, dass der eine oder andere Fehler immer noch übersehen wird und unkorrigiert bleibt. Trotzdem erhalte ich immer wieder Bestätigungen, dass die Andachten trotz meiner Fehler von Gott gebraucht werden.

Jesus möchte Dich gebrauchen trotz Deiner Fehler. Glaub mir, die machst Du und die hast Du, genauso wie ich. Und glaub mir, Gott kann durch Dich wirken trotz Deiner Fehler. Warum solltest Du mir glauben? Weil Gottes Wort es zeigt und Gott es sagt.

Noah, Abraham, Sara, Isaak, Jakob, Mose, Aaron, David, Jona, Petrus, Johannes, Jakobus … (muss ich weitere Beispiele nennen?) – sie alle werden mit ihren Fehlern beschrieben und durch jeden von ihnen hat Gott gewaltig gewirkt. Auch Paulus gehört in diese Liga. Er sagt von sich: (2. Korinther 12:9)

„Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, 
denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!

Dieser Vers bezieht sich natürlich nicht auf Sünde, sondern auf körperliche Schwachheiten. Aber auch was Übertretungen angeht, schließen sie die Brauchbarkeit für Jesus nicht (bleibend) aus. In Psalm 32 betet David:

“Wohl dem, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der Herr keine Schuld anrechnet, und in dessen Geist keine Falschheit ist! Als ich es verschwieg, da verfielen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn deine Hand lag schwer auf mir Tag und Nacht, so daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird. Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht; ich sprach: »Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen!« Da vergabst du mir meine Sündenschuld. Darum soll jeder Getreue dich bitten zu der Zeit, da du zu finden bist; wenn dann große Wasser einherfluten, werden sie ihn gewiß nicht erreichen. Du bist mein Schutz, du behütest mich vor Bedrängnis, du umgibst mich mit Rettungsjubel!“

David hatte Fehler. Nicht nur körperliche Schwächen. Die Bibel berichtet von mehr als einem Fehltritt in seinem Leben. Aber immer wieder erfuhr er, dass Vergebung neu den Weg öffnete, brauchbar zu bleiben für den Herrn.

Das Gleiche gilt Dir und mir. Unsere Fehler und Schwächen müssen kein Hinderungsgrund dafür sein, dass Gott uns nicht mehr gebraucht ... wie es heißt: 
Gott gebraucht uns nicht ‚wegen’ uns sondern ‚trotz’ uns.

Danke, Jesus!