In diesem Buch läuft der jüdische König im Fach „Philosophie
und Lebensweisheiten“ zu Höchstform auf. Ein Vers oder Abschnitt mit nachdenkenswerten
Aussagen jagt den anderen.
Da sind Verse, die sich zum Spaßkiller eignen, wie Prediger
1:2 oder 9:5:
O Nichtigkeit der
Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. O Nichtigkeit der Nichtigkeiten! Alles
ist nichtig!
Denn die Lebendigen
wissen, dass sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird
ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie.
… über Verse, die
zum Nachdenken und Nachahmen anregen, wie Prediger 12:1 oder 7:8:
Und
gedenke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, ehe die bösen Tage
kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: »Sie gefallen mir
nicht«;
Der
Ausgang einer Sache ist besser als ihr Anfang; besser ein Langmütiger als ein
Hochmütiger.
… aber auch
ganz positiv klingende, ermutigende Aussagen wie Prediger 4:9+10 oder 7:12:
Es
ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten
Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf;
wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn
aufzurichten!
Die
Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Mächtige, die in der Stadt sind.
Wieder fällt es
schwer, den besonderen Vers
unter vielen besonderen Versen zu isolieren. Heute solle es –rein subjektiv –
Prediger 12:13 sein:
Lasst
uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das
macht den ganzen Menschen aus.
Das klingt
schon nach was Besonderem: „Die Summe aller
Lehre“! Hier wird also zusammengefasst, was Salomo mit seinen
222 Versen im Predigerbuch sagen will, praktisch: Die Essenz seines Redens. Und
die ist:
Fürchte
Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus.
Andere
übersetzen: „denn das soll jeder Mensch
tun“ oder: „denn das ist der ganze
Mensch“.
Das Wichtigste für
unser Leben (und Sterben) ist eine gesunde, biblische Gottesfurcht. Dabei steht
‚Gottesfurcht‘ weder für ‚Panik vor Gott‘ noch für ‚herzliche Gefühle der Freude über Gott‘.
Gottesfurcht steht für ‚eine respektvolle
Ehrfurcht vor Gott, die sie sich bewusst ist, dass Er die Regeln vorgibt und
uns gemäß dieser Regeln in Gerechtigkeit begegnet – zur Freude oder zum Leid.‘
‚Das ist der ganze Mensch‘ – Erfüllung und
Bestimmung in unserem Menschsein erfahren wir, wenn wir uns an Sein Wort halten
und danach leben. Man kann es im Alltag beobachten: Wer ehrfurchtsvoll mit Jesus
als seinem Retter und Freund lebt und bestrebt ist, in Seinen Fußstapfen zu
gehen, führt ein ausgeglicheneres und zufriedeneres Leben als solche, die Gott
links liegen lassen oder Ihm gar bewusst aus dem Weg gehen. Ein Leben in der
Gottesfurcht ist kein problemfreies Leben, kein schmerzfreies Leben und auch kein
Leben ohne Fragen. ABER: Es ist ein Leben mit Zuversicht! Zuversicht für die Zukunft
bei Gott und Zuversicht im Alltag, in dem Jesus keins Seiner Kinder je alleine
lässt. Die Summe aller Lehre lautet:
„Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das
macht den ganzen Menschen aus.“