„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 1. Juni 2024

"Verdammt noch mal!"

Was für eine Überschrift! Ob manch einer heute aus Protest auf das Lesen dieser Andacht verzichtet? Oder ob die Überschrift heute besonders viele zum Lesen animiert? „Wie kann ein Pastor - und sei er auch im Ruhestand - so etwas ins Internet stellen, auf Facebook darauf hinweisen und dann sogar damit noch eine Andacht überschreiben?“

Ob meine Erklärung als „gültig“ angesehen werden kann, muss jeder selbst beurteilen, aber es gibt eine. Hier ist sie: „Verdammt noch mal!“ ist kein Ausdruck meines Herzens, sondern ein Zitat, das mir in letzter Zeit bei immer mehr Kommentaren aufgefallen ist. Ob es der Politiker ist, der seine Rede vorliest, der Leserbriefschreiber, der sich über irgendeinen Artikel aus der Tageszeitung aufregt oder die Nachrichtensprecherin im öffentlichen Fernsehen zur besten Sendezeit. „Verdammt noch mal!“ – das muss einfach rein, das muss gesagt werden. Vielleicht verleiht dieser Kraftausdruck meinen Worten Bedeutung, Gewicht oder Aufmerksamkeit. Es scheint auf jeden Fall „in“ zu sein, seinen Worten mit ein bisschen Fluchen Nachdruck zu verleihen.

Viele Worte, die in der Umgangssprache mittlerweile ihren festen Platz gefunden haben, erregten in der Vergangenheit Aufmerksamkeit, wenn sie öffentlich ausgesprochen wurden. Heute fallen sie bestenfalls dann noch auf, wenn sie von Personen benutzt werden, von denen man sie nicht erwartet. Aber – HALT! Wieso eigentlich nicht? Wieso erweckt eine mit „Verdammt noch mal!“ überschriebene Andacht eines Pastors Aufmerksamkeit, wieso spitzt man die Ohren, wenn ein hoher Politiker im Fernsehen bestimmte Ausdrücke verwendet, die sonst im Alltag gang und gäbe sind?

Zumindest was uns Jesusjünger angeht, haben wir eine Begründung dafür aus der Bibel. Wir stehen in so mancher Frage in einem Dilemma. Wir wollen uns nicht so von der Welt unterscheiden, dass man uns gar nicht mehr ernst nimmt – und andererseits sollen wir uns von der Welt unterscheiden und nicht Finsternis, sondern Licht sein. Wo ist die Grenze?

Nicht in allen Fragen gibt die Bibel eine eindeutige Antwort. Oft ist es der in uns wohnende Heilige Geist, der uns in bestimmten Situationen führt. Andererseits gibt uns die Bibel viele hilfreiche Richtlinien, die uns helfen, Grenzen zu setzen, die den Unterschied machen. Wenn diese biblisch gesetzten Grenzen uns dann von der Welt ausgrenzen, dann lässt sich nichts daran ändern (es sei denn wir nehmen bewusstes Sündigen in Kauf). Betreffs „Verdammt noch mal!“ und anderen Kraftausdrücken hat manch einer eine Antwort gefunden durch folgende Bibelverse: (Hervorhebungen nicht im Original)

Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt! (Philipper 4:8)

Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser! (Psalm 19:15)

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. (Sprüche 25:11)

Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. (Sprüche 24:26) 

Der Herr, HERR, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich erkenne, den Müden durch ein Wort aufzurichten. (Jesaja 50:4a)
 
Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit! (Sprüche 15:23)

„Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht!“ (Römer 12:14)

„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war (Philipper 2:5)

Ein "Verdammt noch mal!" wirst Du morgen im Gottesdienst nicht hören! Dafür aber das reine und herrliche Wort des lebendigen Gottes. Dazu laden wir herzlich ein! 

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Beginn: 10:30 Uhr 

Freitag, 31. Mai 2024

ALLES? – Wirklich? (2)

Vorgestern haben wir über 2 Petrus 1:3 nachgedacht, wo wir lesen:

 „Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend.“

 Die Erkenntnis Jesu schenkt uns alles, was wir im Leben und im Sterben brauchen. Wachsende Erkenntnis Jesu bedeutet wachsende Zufriedenheit. Mangelnde Erkenntnis Jesu bedeutet mangelnde Zufriedenheit. Wir dürfen in allen Lebenslagen und Lebensbereichen vertrauen und Gott handeln lassen.

Wir haben uns aber gleichzeitig die Fragen stellen müssen:

„Was aber ist mit den Christen, die hungern; und solchen auf der Flucht, mit nur den Kleidern, die sie am Leib tragen?“ 

„Was ist mit den Christen, die chronisch krank und in ständigen Schmerzen sind?“

Jesus belehrt uns in Matthäus 6:31-32:

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? 32 Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.

Und dann schließt er mit den Worten in Vers 33 ab:

Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!

Tatsache ist: Im Laufe der letzten Jahrtausende sind Tausende und Abertausende von Christen verhungert, verdurstet, getötet worden oder – bis heute – auf der Flucht und nur mit dem unterwegs, was sie am Leib tragen.

Als jemand ohne chronische Schmerzen, der alles besitzt, was er zum Leben benötigt, wäre eine 0-8-15 Antwort schnell gegeben. Jemand, der in einem Staat lebt, der helfen würde, wenn es eine lebensbedrohliche Notlage gäbe, hat leicht reden.

Tatsache ist aber auch, dass wir in der Bibel, in der Kirchengeschichte und bis in unsere Zeit Berichte und Zeugnisse von Menschen finden, die genau das erlebt haben: Jesus hat sie in Notzeiten auf wunderbare – teils übernatürliche – Weise versorgt. Es hat zu allen Zeiten solche gegeben, die durch die Kraft Gottes geheilt wurden. Aber es hat eben auch solche gegeben, die gestorben sind. Es hat solche gegeben, die chronisch krank geblieben sind. Timotheus war scheinbar einer von ihnen, denn Paulus gibt ihm einen medizinischen Rat. Paulus selbst war einer von denen, die mit einer Krankheit oder Behinderung leben mussten. Auch kannte er Hunger, Durst und Gefahren. Wieso trifft auch auf sie, und mit ihnen auf viele andere, die Zusage zu:  Seine göttliche Kraft hat uns alles geschenkt, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient!“? Paulus gibt die Antwort selbst in Philipper 4:11-13:

Nicht wegen des Mangels sage ich das; ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde. 12 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. 13 Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.

Paulus war immer bestrebt, seinen Blick allein auf Jesus zu richten. In der Erkenntnis Jesu zu wachsen und nach dem Reich Gottes zu trachten war sein höchstes Ziel – sein Lebensziel. Diese Lebenseinstellung half ihm, im Hier und Jetzt zu leben, aber das Ziel: die Gemeinschaft mit Jesus in der Herrlichkeit – nie aus den Augen zu lassen. Darum konnte er selbst dann, wenn ihm alles Irdische genommen wurde, sagen, dass er in Jesus alles hatte, was er brauchte. Und – ob seiner Krankheit / Schmerzen / Behinderung geschuldet oder nicht – erklärt Paulus in Philipper 1:23:

Ich bin hin- und hergerissen: Am liebsten würde ich schon jetzt sterben, um bei Christus zu sein. Das wäre das Allerbeste!

Wer diese Zuversicht und frohe Gewissheit hat, kann einstimmen:

"Wen habe ich im Himmel außer dir? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden! (Psalm 73:25) „Ja, durch die Erkenntnis Jesu hat Seine göttliche Kraft mir tatsächlich alles geschenkt, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient.“ (nach 2 Petrus 1:3) „Denn lebe ich, so lebe ich dem Herrn, und sterbe ich, so sterbe ich dem Herrn; ob ich nun lebe oder sterbe, ich gehöre dem Herrn.(nach Römer 14:8)

Donnerstag, 30. Mai 2024

Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi

 ... oder kurz: „Fronleichnam“, das ‚Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi’. Fronleichnam ist ein katholisches Fest, in dem die katholische Kirche die Eucharistie würdigt.

Im Jahr 1209 v. Chr. berichtet die Mystikerin Juliana von Lüttich von mehrfachen Visionen, in denen ihr offenbart worden sei, dass der Kirche Jesu ein Fest zur Verehrung der Eucharistie fehle. Im Jahr 1246 beginnt man im Bistum Lüttich, ein solches Fest zu feiern. 1264 setzt der damalige Papst, Urban IV, das Fronleichnamfest als verbindlich für die gesamte Kirche ein.

Wichtigster Teil des Festes ist die heilige Messe, deren Inhalt sich um die Bedeutung der Eucharistie dreht. Oft schließt sich eine Prozession mit Gesang, Gebet, Lesung der Evangelien und liturgischem Segen an. Dabei wird eine geweihte Hostie durch die Straßen getragen, um zu veranschaulichen, dass Christus, das „Brot des Lebens“ in der Mitte seines Volkes ist.

Evangelische und vor allem freikirchliche Christen verstehen die Eucharistie, das Abendmahl, anders. Für sie gilt:

1. Das Abendmahl hat keine sündenvergebende Wirkung. Die Bibel lehrt (Lukas 24:47):
„In seinem (Jesu) Namen soll
Buße zur Vergebung der Sünden
verkündigt werden unter allen Völkern.“ 
 
Vergebung kommt nicht durch irgendeine Liturgie, sondern durch Buße (Umkehr)
 
2. Die Elemente des Abendmahls sind nicht tatsächlich Leib und Blut Jesu, sondern Brot und Saft vom Gewächs des Weinstocks. Die Bibel lehrt (1 Korinther 11:26):
Sooft ihr dieses Brot esst
und diesen Kelch trinkt,
verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. 
 
Beim Abendmahl essen Christen Brot und trinken aus dem Kelch (in dem das Gewächs des Weinstocks ist - Wein oder Traubensaft). 
 
3. Das Abendmahl hat keine mystische Wirkung sondern einen Erinnerungseffekt! Die Bibel lehrt (1 Korinther 11:23-25)
 
Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward,
nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach:
Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird;
das tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl
und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut;
das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.
 
Das Abendmahl erinnert uns an das, was Jesus für uns getan hat. WAS Er für uns getan hat, wird allerdings nicht wirksam durch dieses Gedenken, sondern nur durch den persönlichen Glauben des Einzelnen. 
Fazit: Auch nicht-katholische Christen feiern und schätzen das Abendmahl. Das Gedenken an das erlösende Werk Jesu am Kreuz stärkt unseren Glauben und bindet uns mehr an Jesus. Aber nicht dem Abendmahl, nicht den Elementen des Abendmahls (Brot und Wein) gebührt irgendwelche Ehre, sondern dem, an den sie uns erinnern und auf den sie hinweisen: JESUS!

Mittwoch, 29. Mai 2024

ALLES? – Wirklich?

Vergangenen Sonntag saß ich im Gottesdienst, als in der Predigt 2 Petrus 1:3 zitiert wurde:

„Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend.“

Anders ausgedrückt: Gottes Kraft hat uns ALLES geschenkt, was wir zum Leben auf der Erde, zum ewigen Leben bei Ihm und zur Nachfolge benötigen. Geschenkt ist uns das alles durch die Erkenntnis Jesu!

Gewaltig! Unfassbar! Fantastisch! … Aber stimmt das so? Als ich so dasaß und zuhörte, ging mir mein Bücherschrank durch den Kopf. Manch ein Buch steht dort seit Jahren und wartet darauf, gelesen zu werden … und es wird weiter warten. Trotzdem fällt es mir schwer, loszulassen und auszusortieren. Nicht nur die Bücher in meinem Bücherschrank fallen mir ein; auch die Kleidung in meinem Kleiderschrank. Aussortieren ist nicht mein Ding, sammeln schon eher. Und manchmal packt einen trotzdem ein Maß an Unzufriedenheit, weil man meint, das eine oder andere würde einem noch fehlen. Dabei ist es mir kein Trost, dass es den meisten anderen vermutlich ähnlich geht.

Gottes Kraft hat uns ALLES geschenkt, was wir zum Leben auf der Erde, zum ewigen Leben bei Ihm und zur Nachfolge benötigen. Geschenkt ist uns das alles durch die Erkenntnis Jesu!

Der Vers aus 2. Petrus 1:3 erinnert und ermutigt uns, neu unseren Blick auf Jesus zu richten und Ihn besser und intensiver zu erkennen. Wer erkennt, was er in Jesus besitzt, kann umgehend aufhören zu klagen.

Und was ist mit den Notwendigkeiten des Lebens, mit Essen, Trinken oder Kleidung? In der Bergpredigt erwähnt Jesus genau diese Punkte und lehrt in Matthäus 6:31-33:

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? 32 Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.

Um die Notwendigkeiten des Lebens sollen wir uns nicht sorgen – d.h., nicht darüber verzweifeln. Wir dürfen vertrauen und Gott handeln lassen. Natürlich kommt sofort die Frage auf: „Was aber ist mit den Christen, die hungern … und solchen auf der Flucht, mit nur den Kleidern, die sie am Leib tragen?“

Wir dürfen Gott auch vertrauen und Ihn handeln lassen, wenn unser Leben von Krankheit gezeichnet ist. Ist natürlich leicht gesagt, wenn man größtenteils gesund und relativ schmerzfrei ist. Und die Frage kommt auf: „Was aber ist mit den Christen, die chronisch krank und in Schmerzen sind?“

Heute wollen wir uns auf die Aussage aus 2 Petrus 1:3 beschränken:

„Seine göttliche Kraft hat uns alles geschenkt, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend.“

Lass Dich ermutigen, Deine Lebensphilosophie neu zu überdenken. Stimmt sie mit 2. Petrus 1:3 überein, danke Gott dafür. Danke Ihm, dass Du zufrieden bist, alles hast, was Du zum Leben und Sterben brauchst und erfreu Dich an Jesus.

Trifft das so nicht auf Dich zu, strebe dahin, Jesus besser zu erkennen. Je mehr Du Ihn erkennst, Seine Macht, Seine Liebe, Seine Fürsorge, Seine Möglichkeiten, Seine Verheißungen …! Je mehr Du Ihn erkennst, wirst Du auch erkennen, dass Du durch Ihn alles hast, was Du zum Leben und Sterben brauchst!

Übermorgen ein paar Gedanken zu den obigen Fragen: „Was aber ist mit den Christen …“

Dienstag, 28. Mai 2024

Ein besonderer Vers aus dem Judasbrief

Der Schreiber des Judasbriefs war ein Halbbruder Jesu. Wie seine Brüder kam er erst spät zum Glauben. Als er seinen Brief schrieb, stand die Gemeinde Jesu an mehreren Fronten im geistlichen Kampf. Kaiser Nero hasste Christen und wollte sie vernichten. In der heidnischen Umgebung galten Jünger Jesu immer noch als Minderheit, die im Teich der Heiden angelte. Aus den eigenen Reihen kamen Lehrer mit Sonderlehren und angeblichem Geheimwissen (Gnostik); Lehrer, die Jesu Gottheit leugneten und Spaltung unter Christen verursachten. Vor diesen Irrlehrern warnt Judas die Gemeinde mit ernsten Worten und ermahnt sie, für den reinen Glauben zu kämpfen. Von den Irrlehrern schreibt er in den Versen 4-19 u.a. dass sie:

Vers 4: schon längst zu diesem Gericht aufgeschrieben worden sind … Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen.

Vers 10: Lästerer sind, die, wie unvernünftige Tiere, ihrem inneren Trieb folgen und so in ihr eigenes Verderben laufen.

Vers 12: Schandflecken sind und Wolken ohne Wasser, von Winden umhergetrieben, unfruchtbare Bäume im Spätherbst, zweimal erstorben und entwurzelt

Vers 13: wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist.

Vers 16: Unzufriedene, die mit ihrem Geschick hadern und dabei nach ihren Lüsten wandeln

und übertriebene Worte reden

Vers 18: Spötter, die nach ihren eigenen gottlosen Lüsten wandeln

Vers 19: solche, welche Trennungen verursachen, Menschen, die den Geist nicht haben.

Man könnte meinen, Judas beschreibt unsere Zeit. Gottlose – Menschen, die Gottes Existenz leugnen, von Toleranz reden, selbst aber intolerant sind, deren Frucht (Ergebnisse im Leben und Handeln) nicht existent ist. Menschen, deren Philosophie und Irrsternen gleich ist, die in die Finsternis und Leere führen. Ihr Bemühen und Handeln ist gezeichnet von Unmoral, Lust, Unzufriedenheit und Spaltungen.

Das alles kennzeichnet unsere Welt. Leugnung der Existenz Gottes, Gott-lose „Wissenschaft“, Verwischung der Gott gegebenen Sexualität auf (fast) allen Gebieten, Mord an Wehrlosen, und in alledem Hass, Unzufriedenheit und schreiende Intoleranz. Unsere Zeit! 2024!

ABER: Diese Verse sind nicht unsere besonderen Verse für heute! Sie stellen nur den Kontrast her zu dem besonderen Vers, den Gott uns in Judas, Vers 20 zuruft:

Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist.

Wenn man die Fußnote einbaut, kann man den Vers auch folgendermaßen lesen:

Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf dem Glaubensgut, das den Gläubigen in den heiligen Schriften der Apostel überliefert wurde und betet im Heiligen Geist.

Oder, wie es die NLB übersetzt:

Ihr dagegen, liebe Freunde, sollt euer Leben auf dem Fundament eures heiligen Glaubens aufbauen. Bleibt im Gebet und lasst euch darin vom Heiligen Geist leiten.

DAS ist heute unser besondere Vers aus dem Judasbrief. Im Umfeld einer Jesus ablehnenden, Gott feindselig gesonnenen Welt halten wir fest an der Grundlage, die Gott uns in Seinem Wort gegeben hat.

Unser Glaube steht und besteht auf dem Fundament, das Gott selbst gelegt und uns in der Bibel offenbart hat. Egal welcher Bereich angezweifelt, verlästert oder angegriffen wird: das Glaubensgut, das Gott uns durch Seine Apostel und Propheten überliefert hat, ist uns eine gesunde Nahrung. Sein Wort ist uns eine Quelle frischen Wassers. Wer darauf baut und daran festhält, besteht. Wer diese Grundlage verlässt, fällt!

Und lasst uns nicht vergessen, zusammenzustehen auf dieser Grundlage und einander erbauen und ermutigen, wie Vers 20 uns auffordert. Es ist für viele schwer genug, mit anderen gemeinsam festzuhalten an Gottes Wahrheit und Maßstab. Wie viel schwerer, wenn wir alleine stehen. Aber niemand muss alleine stehen! Judas ermutigt uns:

Ihr aber, Geliebte, erbaut euch …

In stürmischen Zeiten haben wir ein sicheres und festes Fundament: Gottes Wort! Lasst uns einander erbauen, stützen und Mut machen, gegen den Strom zu schwimmen!