Der Schreiber des Judasbriefs
war ein Halbbruder Jesu. Wie seine Brüder kam er erst spät zum Glauben. Als er seinen
Brief schrieb, stand die Gemeinde Jesu an mehreren Fronten im geistlichen
Kampf. Kaiser Nero hasste Christen und wollte sie vernichten. In der
heidnischen Umgebung galten Jünger Jesu immer noch als Minderheit, die im Teich
der Heiden angelte. Aus den eigenen Reihen kamen Lehrer mit Sonderlehren und
angeblichem Geheimwissen (Gnostik); Lehrer, die Jesu Gottheit leugneten und
Spaltung unter Christen verursachten. Vor diesen Irrlehrern warnt Judas die
Gemeinde mit ernsten Worten und ermahnt sie, für den reinen Glauben zu kämpfen.
Von den Irrlehrern schreibt er in den Versen 4-19 u.a. dass sie:
Vers 4: schon längst zu diesem Gericht
aufgeschrieben worden sind … Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in
Zügellosigkeit verkehren und Gott, den einzigen Herrscher, und unseren Herrn
Jesus Christus verleugnen.
Vers 10: Lästerer sind, die, wie unvernünftige Tiere, ihrem
inneren Trieb folgen und so in ihr eigenes Verderben laufen.
Vers 12: Schandflecken sind und Wolken ohne Wasser,
von Winden umhergetrieben, unfruchtbare Bäume im Spätherbst, zweimal erstorben
und entwurzelt
Vers 13: wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene
Schande ausschäumen, Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit
aufbewahrt ist.
Vers 16: Unzufriedene, die mit ihrem Geschick hadern
und dabei nach ihren Lüsten wandeln
und übertriebene Worte reden
Vers 18: Spötter, die nach ihren eigenen gottlosen
Lüsten wandeln
Vers 19: solche, welche Trennungen verursachen, Menschen,
die den Geist nicht haben.
Man könnte meinen,
Judas beschreibt unsere Zeit. Gottlose – Menschen, die Gottes Existenz leugnen,
von Toleranz reden, selbst aber intolerant sind, deren Frucht (Ergebnisse im
Leben und Handeln) nicht existent ist. Menschen, deren Philosophie und
Irrsternen gleich ist, die in die Finsternis und Leere führen. Ihr Bemühen und
Handeln ist gezeichnet von Unmoral, Lust, Unzufriedenheit und Spaltungen.
Das alles
kennzeichnet unsere Welt. Leugnung der Existenz Gottes, Gott-lose „Wissenschaft“,
Verwischung der Gott gegebenen Sexualität auf (fast) allen Gebieten, Mord an Wehrlosen,
und in alledem Hass, Unzufriedenheit und schreiende Intoleranz. Unsere Zeit!
2024!
ABER: Diese Verse
sind nicht unsere besonderen Verse für heute! Sie stellen nur den Kontrast her
zu dem besonderen Vers, den Gott uns in Judas, Vers 20 zuruft:
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet
im Heiligen Geist.
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf und betet im Heiligen Geist.
Ihr dagegen, liebe Freunde, sollt euer Leben auf dem Fundament eures
heiligen Glaubens aufbauen. Bleibt im Gebet und lasst euch darin vom Heiligen
Geist leiten.
DAS ist heute unser
besondere Vers aus dem Judasbrief. Im Umfeld einer Jesus ablehnenden, Gott
feindselig gesonnenen Welt halten wir fest an der Grundlage, die Gott uns in
Seinem Wort gegeben hat.
Unser Glaube steht
und besteht auf dem Fundament, das Gott selbst gelegt und uns in der Bibel
offenbart hat. Egal welcher Bereich angezweifelt, verlästert oder angegriffen
wird: das Glaubensgut, das Gott uns durch Seine Apostel und Propheten
überliefert hat, ist uns eine gesunde Nahrung. Sein Wort ist uns eine Quelle
frischen Wassers. Wer darauf baut und daran festhält, besteht. Wer diese
Grundlage verlässt, fällt!
Und lasst uns nicht
vergessen, zusammenzustehen auf dieser Grundlage und einander erbauen
und ermutigen, wie Vers 20 uns auffordert. Es ist für viele schwer genug, mit
anderen gemeinsam festzuhalten an Gottes Wahrheit und Maßstab. Wie viel
schwerer, wenn wir alleine stehen. Aber niemand muss alleine stehen! Judas ermutigt uns:
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch …
In stürmischen
Zeiten haben wir ein sicheres und festes Fundament: Gottes Wort! Lasst uns einander
erbauen, stützen und Mut machen, gegen den Strom zu schwimmen!