„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 23. Oktober 2010

Erster Tag – Oktober 23 – 23:49 Uhr


Geschafft! Wir sind im Hotel an unserem Zielort. Bereits jetzt haben wir einige Gebetserhörungen erfahren. Bewahrung! Problemloses Einchecken am Flughafen. Keine Kontrolle. Alle 600 Evangelien, 10 oder so DVDs, 40 Kalender und andere Kleinigkeiten sind problemlos bei uns geblieben. Mit Abflug- und Ankunftsland haben wir im Flug 7 Länder überquert. Herrliches Wetter erwartete uns im Zielland. Und die Vorhersage sagt, es soll erst wieder regnen, wenn wir auf dem Rückflug sind. Gott ist gut!

Am Flughafen hier wurden wir abgeholt und ins Hotel gefahren, wo wir uns nach dem Einrichten in unseren Zimmern zur ersten gemeinsamen Gebetszeit getroffen haben. Es war eine gute, mutmachende Zeit. Viel Lob, Anbetung und „Auf-den-Herrn-Schauen.“ Es ist so wichtig, dass wir das Gebet mit einem Blick auf den Allmächtigen beginnen. Nur wenn wir die Allmacht Gottes richtig vor Augen haben, schmelzen die scheinbar unüberwindbaren Berge vor uns.

Während des Flugs gab es spektakuläre Wolkenbilder zu sehen. Ich bin ja schon so einige Male geflogen, aber solche Wolkengebilde habe ich noch nie gesehen. Manchmal nur Wolkenflocken, hier und da am weiten Himmel zerstreut. Ein andermal eine langgezogene Wolke, die aussieht wie ein Pinselstrich. Gerade so, als hätte jemand eine Flockenwolke auseinander gepustet. Und dann massive Wolkendecken. MASSIV!  In einem Gebiet überflogen wir eine solche Wolkendecke. Von oben gesehen schien sie wie ein Meer aus Gips oder Zement zu sein. Und dann – nie zuvor habe ich das gesehen – war mitten in dem weiß-grauen Meer eine Linie – etwas dunkler als der Rest. Wie ein Weg, eine Spur, die den Himmel unter uns in 2 Hälften teilte. Es sah aus wie künstlich erzeugt. Wie das zustande kam, kann wohl nur ein Meteologe erklären. Meine Gedanken gingen viel eher in die Richtung, dass ich denken musste:  In einem harten Land, dass geistlich gesehen eher einer Zementwüste gleicht, wollen wir durch unsere Gebete eine deutliche Spur zurück lassen. Wir möchten einen Weg bahnen und vorbereiten für den Herrn. Und damit haben wir begonnen.

Für morgen zum Mittagessen wurden wir unerwarteter Weise von Geschwistern eingeladen, für die wir schon lange beten. Nachmittags gibt es wohl auch eine kleine Hauskreisrunde. Wir beten, dass uns erlaubt wird, kurz etwas zu sagen. Wenn der Herr die Türen öffnet, werden wir (6 Teilnehmer) jeder ca 2 Minuten etwas sagen, was uns Jesus bedeutet, nach Jesaja 9:5:

„Und man nennt seinen Namen:

Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst.“

 Bitte betet, dass der Herr uns erlaubt, etwas weiter zu geben und wir Seine Worte und Gedanken verbreiten!

Betet auch, dass wir einen Weg finden, die Evangelien und Kleidung zu einem Pastor zu bringen (bringen zu lassen), der 300 Km entfernt wohnt. Unser Gebet ist, dass die Gläubigen hier am Ort die „Zustellung“ übernehmen. Betet bitte mit darum!

Von draußen tönt Techno Musik bis zu unserem Fenster hoch. Keine Ahnung, obs eine Kneipe oder eine Disko ist.  Wird wohl die Nacht hindurch so weitergehen. Aber so ist der Mittlere Osten. Wenn’s nicht die Musik ist, sind es Hunde, Autos oder Menschen, die Lärm machen. In vielen Gebieten auch Waffen. Davor sind wir verschont. Danke Euch allen für Eure Gebete.

Gebetsreise Mittlerer Osten - 23. Oktober 2010

Heute gehts los!  Ca. 10 1/2 Stunden nach unsererr Abreise in Siegen werden wir an unserem ersten Teilziel ankommen. Am Sonntagmorgen planen wir die Teilnahme an einer katholischen Messe. Es geht uns darum, zu beobachten, wie eine verschwindende Minderheit von Katholiken und Orthodoxen ihren Glauben in einem Land leben, das ihnen feindlich gesonnen ist. Nachmittags ist ein Treffen mit einer handvoll Geschwistern geplant.

Gebetsanliegen:
  • gute Reise
  • gute Gemeinschaft im Team
  • trockenes (und nach Möglichkeit warmes) Wetter
  • das wir ein Segen sind für die Menschen, die wir treffen
  • Gott geschenkte Begegnungen
  • einen Geist des Gebet

Vielen Dank. Wer für uns betet, reist mit uns mit!

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Saal der 1000 Spiegel! *

Irgend wo in Tibet in einem Tempel gab es einen Saal der 1000 Spiegel.

Es ergab sich, dass sich eines Tages ein Hund in diesem Tempel verirrte und in diesen Saal gelangte. Plötzlich konfrontiert mit 1000 Spiegelbildern, knurrte und bellte er seine vermeintlichen Gegner an. Diese zeigten ihm ebenso tausendfach die Zähne und bellten zurück. Darauf reagierte der Hund noch wilder und aggressiver. All dies führte schließlich dazu, dass der Hund völlig verängstigt aus dem Tempel rannte und überzeugt davon war, dass alle Hunde dieser Welt böse und schlecht sind.

Es verging einige Zeit und irgend wann kam ein anderer Hund in den gleichen Tempel und in den Saal der 1000 Spiegel. Auch dieser Hund sah sich tausendfach umgeben von seinesgleichen. Da wedelte er freudig mit seinem Schwanz - und tausend Hunde wedelten ihm entgegen und freuten sich mit ihm. Freudig und ermutigt verließ dieser Hund den Saal und war überzeugt, dass alle Hunde dieser Welt nett und freundlich sind.

Die Lektion aus dieser Geschichte ist offensichtlich! In einem Sprichwort ausgedrückt würde man sagen: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus.

Die Bibel sagt uns in Philipper 4:4:

„Freuet euch in dem Herrn allewege und abermals sage ich:
freuet euch!“

Paulus ist es auch nicht peinlich, dasselbe immer und immer wieder zu schreiben. Er weiß, wie wichtig die Freude am Herrn ist. E weiß auch, dass die Freude am Herrn nichts „automatisches“ ist. Seine Worte sind eine Aufforderung, sich zu freuen. Das geht zwar nicht so ohne Weiteres auf Befehl, aber wenn wir Jesu Nähe suchen, dann wird es uns möglich sein, uns wegen Ihm zu freuen.

Und mit dieser Freude gehen wir in die Säle der Welt. Nicht nur, dass wir selbst froh sind im Herrn – unsere ganze Lebenseinstellung wird von der Freude am Herrn geprägt – und die Menschen, die uns sehen, lassen sich vielleicht ganz gerne von uns anstecken.  

* http://immofactor.ch/tausend-spiegel.html

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Quellen


Vielleicht gehörst Du zu den wenigen, die heute morgen wunschlos glücklich aufgewacht sind. Glaub mir, es sind WENIGE! Die meisten von uns sind aufgewacht und kurze Zeit später wurden ihnen die ersten Dinge bewußt, die sie nötig haben. Was hast Du heute nötig?

Brauchst Du Kraft?
Brauchst Du neue Freude?
Brauchst Du inneren Frieden?
Brauchst Du äußeren Frieden?
Brauchst Du Gesundheit?
Brauchst Du Heilung der Seele?
Brauchst Du Geduld?
Brauchst Du Weisheit?
Brauchst Du jemanden, der zuhört?
Brauchst Du Liebe?
Brauchst Du Freundlichkeit?
Brauchst Du einen Ausweg?
Brauchst Du Vergebung?
Brauchst Du Selbstbeherrschung?
Brauchst Du Befreiung?
Brauchst Du Nahrung?
Brauchst Du Finanzen?
Brauchst Du Trost?
Brauchst Du Licht?
Brauchst Du Wärme?
Brauchst Du Gemeinschaft?
Brauchst Du Ermutigung?
Brauchst Du Mut?
Brauchst Du Leben?
Brauchst Du Verständnis?
Brauchst Du Halt?
Brauchst Du Ruhe?

In Psalm 87:7 wird uns gesagt, wo all dies zu finden ist:

Und die Menschen werden tanzen und singen: `Alle meine Quellen sind in dir!’“

Es ist natürlich, dass wir überall suchen. Fast alle Menschen suchen ihre Bedürfnisse überall und nirgends zu stillen. Als Jesusjünger ist unsere erste Station der Herr. In Ihm finden wir unsere Quellen und durch Ihn werden wir zu den richtigen Orten geleitet. Geh, finde Deine Quelle heute in Ihm.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Wer oder was ist liebenswert?

Wer oder was ist liebenswert? Kleine Kinder, wenn sie schlafen, lachen oder friedlich spielen! Teenies, wenn sie gut gelaunt, gut drauf und in guter Gesellschaft sind! Junge Ehepaare, wenn sie glücklich, begeistert und voller Energie sind! Alte Menschen, wenn sie zufrieden, einigermaßen gesund und Omi/Opi-haft sind.

Ok, das ist sehr subjektiv, überspitzt und pauschalisiert. So ist das Leben nicht. Stimmt! Aber auch wenn „das Leben“ nicht so ist, tendieren wir doch dahin, so oder zumindest ähnlich zu denken und zu empfinden. Was oder wer schön, pflegeleicht und angenehm ist, empfängt viel eher unsere Liebe als das oder der, der unattraktiv, unsozial und unangenehm ist. Das stimmt doch, oder? So sind wir Menschen nun mal gestrickt – zumindest die meisten von uns.

Preis dem Herrn! – bei Gott ist das genau umgekehrt. Gut so, sonst hätte Er niemanden, den Er lieben könnte, denn wir alle irrten ziellos umher, liebten die Sünde und hatten wenig liebenswürdiges zu bieten. In Titus 3:3-4 schreibt Paulus:

„Auch wir waren früher unwissend und ungehorsam. 
Wir ließen uns in die Irre führen 
und wurden zu Sklaven vieler Wünsche und Leidenschaften. 
Unser Leben war voller Bosheit und Neid. Wir hassten die anderen, und sie hassten uns.  
Doch dann zeigte Gott, unser Retter, uns seine Freundlichkeit und Liebe.“

Der Vers sagt doch nichts anderes, als dass Gott uns Seine Liebe und Freundlichkeit erwies, als wir noch gegen ihn rebellierten. Wer hat so etwas schon gehört? Aber dieser Vers ist keine Ausnahme. In Römer 5:8 steht inhaltlich genau das Gleiche:

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, 
dass Christus für uns gestorben ist, 
als wir noch Sünder waren.“

Das war nicht nur Liebe mit Worten – das war Liebe in der Tat. Menschlich und theologisch nicht ganz korrekt ausgedrückt besagt das: Bevor Gott die Garantie hatte, dass der Tod Seines Sohnes irgendein positives Resultat haben würde – bevor Er wusste, ob irgendjemand an Seinem Gnadengeschenk interessiert war, zahlte Er den Preis am Kreuz.

Gottes Liebe begann nicht, nachdem wir durch Seine Gnade zu Seinen Kindern wurden, sondern als wir noch in der Rebellion und Gleichgültigkeit steckten und der Sünde hinterherliefen. Als wir noch gar kein Bedürfnis nach einem Retter verspürten und die zerstörerische Sünde noch scheinbar gut schmeckte. DA liebte Er uns bereits bis zum Tod.

„Lasst uns Ihn lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat.“ (1 Johannes 4:19)

Montag, 18. Oktober 2010

Von Schäferhunden und ihrem Hirten


John Vassar, der vor rund 150 Jahren lebte, war Zeitgenosse des bekannten Baptistenpastors A.J. Gordon und von Dwight L. Moody, dem gesegneten Evangelisten. Vassar beschreibt sich einmal selbst mit den Worten: 

Ich bin „lediglich ein Hirtenhund, der bereit ist, hinter den verlorenen Schafen her zu laufen und sie zum Hirten zurück zu bringen.“

Jeder von uns weiß, wie Hirtenhunde arbeiten: sie bellen, sie jagen die Schafe und sie zwicken sie in ihre Beine. (Vassar selbst war allerdings gleichzeitig eine barmherzige Seele.)

Hirtenhundarbeit beschreibt nicht selten auch unseren Dienst hier in der Welt, in der wir solche, die in der Irre rumlaufen, zu Jesus, dem Guten Hirten bringen möchten.„Hirtenhunde, die bereit sind, hinter den verlorenen Schafen her zu laufen und sie zum Hirten zurück zu bringen.“

Aber wie anders die Beschreibung des Guten Hirten selbst! Der Prophet Jesaja beschreibt die Arbeit des Messias, des Guten Hirten, in Jesaja, 40:11:

„Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; 
die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen
und im Bausch seines Gewandes tragen; 
die Mutterschafe wird er sorgsam führen.“

Jesus trägt die Lämmer in Seinen Armen. Er trägt sie nahe an Seinem Herzen. Er führt die Mutterschafe ganz sorgsam. – Wir alle brauchen die Fürsorge des Guten Hirten. (genauso, wie wir manchmal Seine Helfer, die Hirtenhunde, brauchen). Ist es nicht gut zu wissen, dass Jesus uns in Seinen Armen trägt, wenn der Weg zu steinig wird für uns? Ist das nicht sowieso der Platz in der ersten Reihe – nahe an Seinem Herzen? Ist es nicht ein Trost, zu wissen, dass Er uns in Sanftmut leitet?

Vielleicht ist Dein Weg dieser Tage voller Hindernisse und Geröll. Vielleicht brauchst Du Zeit, allein oder gemeinsam mit einem Freund, Deine Freuden oder auch Tränen mitzuteilen. Vielleicht hast Du eine Zeit nötig, in der Du neu und von Grund auf erfrischt wirst.

Je näher Du Dich auf den Guten Hirten zubewegst, umso mehr werden alle diese Segnungen Dir gehören.

Er sorgt für sein Volk wie ein guter Hirte. Die Lämmer nimmt er auf den Arm und hüllt sie schützend in seinen Umhang. Die Mutterschafe führt er behutsam ihren Weg. (Jesaja 40:11)