„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Mittwoch, 13. November 2024

Heiligung …?

„Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen,
sondern zur Heiligung.“

(1 Thessalonicher 4:7)

Den Vers kennen wir (fast) alle. Aber was bedeutet er? Was will Gott uns sagen für unser Leben mit Ihm im Alltag? Dass Er den Vers so meint, wie wir ihn hier lesen ist klar, denn an vielen anderen Stellen steht es ähnlich; so in 1 Petrus 1:16:

Es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn: ich bin heilig.

Was bedeutet das? Gott ist heilig – und wir sollen auch so sein? Eine ziemlich steile Anforderung möchte ich mal behaupten, oder?  Manche möchten dieses Gebot Gottes zur „Heiligung“ etwas menschenfreundlicher und praxisnäher definieren, wie etwa der Mann, der sich mit einem Prediger unterhielt:

Ich bin ein frommer Mensch.“ erklärte er nicht ganz ohne Stolz.

„Oh,“ antwortete der Prediger, „das ist wunderbar! Wollen Sie auch alle Sünden ablegen?“

„Ja, ja! Ganz gewiss!“

Wollen Sie auch in die Kirche gehen?

„Ja, ja! Ganz gewiss!“

Wollen Sie auch den Armen helfen?

„Ja, ja! Ganz gewiss!“

Wollen Sie auch Ihre Schulden bezahlen?

Moment mal, Pastor! Das hat doch mit meiner Frömmigkeit nichts zu tun. Das ist mein persönliches Geschäft!

Gott ist heilig – und wir sollen heilig sein! In der Heiligung zu leben beschränkt sich nicht auf das, was uns leichtfällt. In der Heiligung zu leben bedeutet, zu lieben, was Gott liebt, und zu hassen, was Gott hasst.

Im 4. Kapitel des 1. Briefs an die Thessalonicher nennt Paulus zwei der vielen Bereiche, in denen Heiligung in unserem Leben sichtbar werden soll: auf moralischem Gebiet und dem Gebiet der (Bruder-)liebe. Zum ersten Bereich heißt es in den Versen 3+4:

Gott will, dass ihr ein geheiligtes Leben führt. Dazu gehört, dass ihr euch von aller sexuellen Sünde fernhaltet. Jeder von euch muss lernen, Herr über seine Triebe zu sein, denn euer Leben gehört Gott, und die Menschen sollen Achtung vor euch haben.

Manch einer mag sich jetzt sagen: Ok, ich bin hier aus dem Schneider raus. Ich hab´ nie einen Porno angeschaut, hab noch nie eine pornographische Webseite besucht und plane auch nicht, das jemals zu tun. Bei mir ist moralisch alles ok!“ Aber der Bereich sexueller Moral geht weit darüber hinaus. Oft sind Regeln und Maßstäbe des Wortes Gottes verwässert worden. Gerade auf moralischem Gebiet sind wir seit Jahren dabei, das im großen Stil zu tun. Wenn wir in der Heiligung wachsen wollen, wenn wir für Jesus leben, für Ihn brauchbar sein wollen, dann müssen wir an den Maßstäben des Wortes Gottes festhalten.

Lasst uns das mit der Hilfe des Heiligen Geistes tun und auf unsere Reinheit achten. Wir dürfen Gottes Wort nicht unserem Leben anpassen, sondern unser Leben dem Wort Gottes.

Das ist Leben in der Heiligung, die unseren Alltag für Jesus prägt und leuchten lässt, so wie wir es anfangs definiert haben:

„In der Heiligung zu leben bedeutet, das zu lieben,
was Gott liebt, und das zu hassen, was Gott hasst.“

(Morgen mehr zu Punkt 2: (Bruder-)liebe und Heiligung)

Dienstag, 12. November 2024

Die Könige Judas – Jojachin

Jojachin ist der vorletzte Könige von Juda und nicht zu verwechseln mit seinem Vater ähnlichen Namens: Jojakim. Jojachin übernahm im Alter von 18 Jahren den Thron seines Vaters, regierte aber ebenso gottlos. Seine Herrschaft dauerte ganze drei Monate. In 2 Chronik 36:9+10 heißt es:

Achtzehn Jahre war Jojachin alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn. 10 Aber um die Jahreswende sandte der König Nebukadnezar hin und ließ ihn nach Babel holen samt den kostbaren Geräten des Hauses des Herrn; und er machte Zedekia, seinen Bruder, zum König über Juda und Jerusalem.

Wie bereits bei den vielen anderen (gottlosen) Königen Israels, so schreit uns auch das Leben Jojachins an: „Es lohnt sich nicht, gegen Gott zu rebellieren! Wer gegen den Allmächtigen rebelliert, verliert!“ Gleichzeitig haben und sie anderen (gottesfürchtigen) Könige gelehrt: „Es bringt den Segen des Himmels, Gott allein zu dienen! Wir dürfen mit Gott rechnen, wenn wir Ihm folgen!“

In Jojachins Regierungszeit fiel die zweite Wegführung der Juden ins 70jährige Exil nach Babylon. Das war 598/597 . Chr.  In 2. Könige 24:10-16 lesen wir:

Zu jener Zeit zogen die Knechte Nebukadnezars, des Königs von Babel, nach Jerusalem herauf, und die Stadt wurde belagert. 11 Und Nebukadnezar, der König von Babel, kam zu der Stadt, und seine Knechte belagerten sie. 12 Aber Jojachin, der König von Juda, ging zu dem König von Babel hinaus, er samt seiner Mutter, seinen Knechten, seinen Obersten und seinen Kämmerern; und der König von Babel nahm ihn gefangen im achten Jahr seiner Regierung. 13 Und er ließ von dort alle Schätze im Haus des Herrn und die Schätze im königlichen Haus wegbringen; und er ließ alle goldenen Geräte in der Tempelhalle des Herrn zerschlagen, die Salomo, der König von Israel, gemacht hatte — wie der Herr es gesagt hatte. 14 Und er führte ganz Jerusalem gefangen hinweg, nämlich alle Obersten und alle kriegstüchtigen Männer, 10 000 Gefangene, auch alle Handwerker und alle Schlosser, und ließ nichts übrig als das geringe Volk des Landes. 15 So führte er Jojachin nach Babel hinweg, auch die Mutter des Königs und die Frauen des Königs und seine Kämmerer. Dazu führte er die Mächtigen des Landes von Jerusalem gefangen nach Babel, 16 auch alle Kriegsleute, 7 000, dazu die Handwerker und die Schlosser, im ganzen 1 000, alles kriegstüchtige Männer; und der König von Babel brachte sie gefangen nach Babel. 

Schrecklich sind die Folgen der Gottlosigkeit, besonders im Blick auf das Volk. Jojachins Sünde brachte nicht nur unsagbares Leid über ihn selbst und das Königshaus, sondern über seine Untergebenen und über das ganze Volk – selbst über die verstreuten Gläubigen, die es noch in Juda gab.

Erstaunlich ist die Tatsache, über die Jeremia in Kapitel 52:31-34 schreibt:

Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahr der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, am fünfundzwanzigsten Tag des zwölften Monats, da erhob Evil-Merodach, der König von Babel, im ersten Jahr seiner Regierung das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, und führte ihn aus dem Gefängnis heraus. 32 Und er redete freundlich mit ihm und setzte seinen Thron über den Thron der Könige, die bei ihm in Babel waren; 33 er durfte auch seine Gefängniskleider ablegen, und er aß allezeit in seiner Gegenwart, sein Leben lang. 34 Und sein Unterhalt, ein beständiger Unterhalt, wurde ihm vom König von Babel gewährt, so viel er täglich benötigte, bis zum Tag seines Todes, alle Tage, die er noch zu leben hatte.

Über den geistlichen Werdegang schreibt Jeremia nichts. Hatte Jojachin sich besonnen und sich dem Gott Israels wieder zugeneigt? Wir wissen es nicht! Was wir wissen ist die Tatsache, dass es Gott in Seiner unergründlichen Gnade gefiel, Jojachin einen angenehmen Lebensabend in ehrenvoller Stellung am Königshof in Babylon zu schenken.

Rebellion gegen Gott hat immer schreckliche Folgen. Jojachin war mitverantwortlich für viel Leid, Tod und Zerstörung unter Gottes Volk. Aber Gottes unfassbare Gnade ist bereit, Sein Licht selbst an den dunkelsten Orten – wie dem Verließ im fremden Babylon – scheinen zu lassen. Gott hat sich nicht geändert. Und während uns kein Grund genannt wird, warum Jojachin wieder frei kam, gibt Gott jedem die Verheißung der Freiheit und der Gnade, der in aller Schwachheit seine Hoffnung auf Jesus setzt.

Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. (2 Korinther 12:9)

(Jesus spricht) »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen. (Lukas 4:18)

Montag, 11. November 2024

Worte!

Wie viele Worte man wohl am Tag spricht? Klischees sagen, Männer … ach lassen wir das! 😊 Eine Untersuchung behauptet, dass sich die Zahl der täglich gesprochenen Worte von Frauen und Männern kaum unterscheidet. Frauen sprechen im Durchschnitt 16.215 Worte aus, Männer 15.669. "Unbedeutsam!" sagen Statistiker.

Fast 15.700 Worte habe ich gestern also raus gelassen. Was da wohl alles bei war? Klar, mein Telefongespräch mit den Kindern. Die Abendessenkonversation mit meiner Frau. Die Predigt am Morgen. Zählt mein Schimpfen über den Sonntagsfahrer auch? - Na ja, Muss wohl.

Welche Ergebnisse meine Worte wohl produziert haben? Manchmal hatte ich den Eindruck, gegen eine Wand zu reden. Manchmal schien mein Gegenüber gelangweilt - oder frustriert. Und der Sonntagsfahrer hat zum Glück nichts gehört.

Klar ist: Worte sind mehr als Buchstaben! Worte trösten, trennen, erheben, zerstören, produzieren Gutes und Schlechtes, können Medizin sein oder tödliches Gift.

Die Bibel illustriert, was Worte bewirken können - im Guten und im Schlechten:

"Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt. Ein freundliches Wort ist wie Honig: angenehm im Geschmack und gesund für den Körper. Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit." (Sprüche 12:18; 16:24; 25:11)

Heilend, belebend, angenehm, wertvoll - auf jeden Fall die Art Worte, die ich von anderen hören möchte - und andere wahrscheinlich auch von mir. Nun, etliche Tausend dürfte ich für den heutigen Tag noch übrig haben. Damit kann man eine Menge Gutes anfangen.