„Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen,
sondern zur Heiligung.“
(1 Thessalonicher 4:7)
Den Vers kennen wir (fast) alle. Aber was bedeutet er? Was will Gott uns sagen für unser Leben mit Ihm im Alltag? Dass Er den Vers so meint, wie wir ihn hier lesen ist klar, denn an vielen anderen Stellen steht es ähnlich; so in 1 Petrus 1:16:
Es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn: ich bin heilig.
Was bedeutet das? Gott ist heilig – und wir sollen auch so sein? Eine ziemlich steile Anforderung möchte ich mal behaupten, oder? Manche möchten dieses Gebot Gottes zur „Heiligung“ etwas menschenfreundlicher und praxisnäher definieren, wie etwa der Mann, der sich mit einem Prediger unterhielt:
„Ich bin ein frommer Mensch.“ erklärte er nicht ganz ohne Stolz.
„Oh,“ antwortete der Prediger, „das ist wunderbar! Wollen Sie auch alle Sünden ablegen?“„Ja, ja! Ganz gewiss!“
„Wollen Sie auch in die Kirche gehen?“
„Ja, ja! Ganz gewiss!“
„Wollen Sie auch den Armen helfen?“
„Ja, ja! Ganz gewiss!“
„Wollen Sie auch Ihre Schulden bezahlen?“
„Moment mal, Pastor! Das hat doch mit meiner Frömmigkeit nichts zu tun. Das ist mein persönliches Geschäft!
Gott ist heilig – und wir sollen heilig sein! In der Heiligung zu leben beschränkt sich nicht auf das, was uns leichtfällt. In der Heiligung zu leben bedeutet, zu lieben, was Gott liebt, und zu hassen, was Gott hasst.
Im 4. Kapitel des 1. Briefs an die Thessalonicher nennt Paulus zwei der vielen Bereiche, in denen Heiligung in unserem Leben sichtbar werden soll: auf moralischem Gebiet und dem Gebiet der (Bruder-)liebe. Zum ersten Bereich heißt es in den Versen 3+4:
Gott will, dass ihr ein geheiligtes Leben führt. Dazu gehört, dass ihr euch von aller sexuellen Sünde fernhaltet. Jeder von euch muss lernen, Herr über seine Triebe zu sein, denn euer Leben gehört Gott, und die Menschen sollen Achtung vor euch haben.
Manch einer mag sich jetzt sagen: „Ok, ich bin hier aus dem Schneider raus. Ich hab´ nie einen Porno angeschaut, hab noch nie eine pornographische Webseite besucht und plane auch nicht, das jemals zu tun. Bei mir ist moralisch alles ok!“ Aber der Bereich sexueller Moral geht weit darüber hinaus. Oft sind Regeln und Maßstäbe des Wortes Gottes verwässert worden. Gerade auf moralischem Gebiet sind wir seit Jahren dabei, das im großen Stil zu tun. Wenn wir in der Heiligung wachsen wollen, wenn wir für Jesus leben, für Ihn brauchbar sein wollen, dann müssen wir an den Maßstäben des Wortes Gottes festhalten.
Lasst uns das mit der Hilfe des Heiligen Geistes tun und auf unsere Reinheit achten. Wir dürfen Gottes Wort nicht unserem Leben anpassen, sondern unser Leben dem Wort Gottes.
Das ist Leben in der Heiligung, die unseren Alltag für Jesus prägt und leuchten lässt, so wie wir es anfangs definiert haben:
was Gott liebt, und das zu hassen, was Gott hasst.“
(Morgen mehr zu Punkt 2: (Bruder-)liebe und Heiligung)