„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 15. Juli 2023

Erinnerungen

Natürlich kommen uns bei verschiedenen Personen der Bibel verschiedene Begebenheiten in den Sinn, die diese Personen bekannt gemacht haben. Interessant finde ich, dass wir schlechte Erinnerungen nicht loswerden können, obwohl Gott selbst diese Episoden im Leben Seiner Kinder gar nicht so hervorhebt.

Viel Gutes im Leben von Mose haben wir vergessen, bis wir es erneut lesen. Dass er aber zum Mörder wurde, dass er eigentlich den für ihn vorgesehenen Dienst nicht tun wollte und dass er wegen Seinem Ungehorsam nicht ins verheißene Land einziehen durfte – das ist uns allen wohlbekannt.

Auch über Abraham wissen wir viel Gutes, haben aber auch viele positive Episoden aus seinem Leben vergessen. Dass er aber mit der Magd seiner Frau schlief und ein Kind zeugte und dass er seine Frau aus Angst durch eine Halbwahrheit (und Halblüge) fast an einen Wüstenkönig verloren hätte -  dass ist uns wohlbekannt.

Rahab rettete 2 jüdische Kundschafter und gehört sogar zu den Vorfahren Jesu. Aber dass sie als Prostituierte gearbeitet hatte („die Hure Rahab“) ist fast sprichwörtlich und unvergesslich.

David ist und bleibt der Mann nach Gottes Herzen. Weltweit bekannt sind seine Psalmen. Auf vielerlei Weise ist er unzähligen Gläubigen zum Vorbild geworden. Er hatte so viele gute Seiten, dass man sie gar nicht alle behalten kann. Behalten kann man aber sehr wohl, dass er Ehebruch beging und einen Mord in Auftrag gab.

Auch über Johannes-Markus, den Neffen von Barnabas, gibt es Gutes zu sagen. Aber sein Aufgeben auf der ersten Missionsreise bleibt immer als Makel in Erinnerung.

Und so geht es uns Menschen bis heute. Viel Positives gerät in Vergessenheit, das Negative jedoch bleibt hängen und setzt sich fest.  Der Herr aber hat uns Mittel und Werkzeuge gegeben, aus diesen schlechten Spurrillen auszubrechen und neue Spurrillen zu entwickeln:

Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! (Philipper 4:8)

Dieses Werkzeug hat etwas mit unserer Herzenseinstellung zu tun und damit, worauf wir unsere Gedanken fokussieren sollen. Das hilft!

Ein anderes Werkzeug finden wir in Epheser 5:20. Der anschließende Vers kommt aus Psalm 50:23.

„Sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus.“ „Wer mir dankt, der bringt damit ein Opfer, das mich wirklich ehrt. Er macht den Weg frei, auf dem ich ihm Rettung bringe!

Ja, Dank für alles ist oft ein schweres Opfer. Wenn es uns aber – in Verbindung mit Philipper 4:8 den Weg zur Rettung von Negativismus freimacht – dann ist der Segen weitaus größer als unser Dankopfer.

Lasst es uns versuchen (und erfahren)!

Freitag, 14. Juli 2023

Regen und Trockenheit

Zur Zeit spielt das Wetter scheinbar überall verrückt. In Kanada lodern die Brände seit Monaten. Am Schwarzen Meer gibt es neuerdings starke Überschwemmungen, in den USA droht in Vermont eine Katastrophe, Deutschland beginnt, zu einem Tornadoland zu werden und auch von anderen europäischen Ländern werden heftigste Hochwasser und Überschwemmungen gemeldet. Aber nicht überall.

Kürzlich berichteten die Medien, dass der 4. Juli 2023 der bisher heißeste Tag der Welt war, seit es Messungen gibt. Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien – überall herrscht extreme Dürre, das Wasser wird knapp.Wissenschaftler beschäftigen sich mit alternativen zu den herkömmlichen Trinkwasserquellen.

Als ich Anfang des Jahres mit Freunden den Mittleren Osten besuchten, hielten wir uns in einer Stadt auf, die eine Regenzeit von 5 Minuten IM JAHR (!) hat. Als es dort vor einigen Monaten mal 30 Minuten regnete, waren Erdgeschosswohnungen z.T. überflutet.

Mit 5 Minuten Regen im Jahr kann man sich vorstellen, wie enorm und extrem die Trockenheit der Gegend ist. Alles außerhalb der Stadt, die durch einen Fluss etwas begrünt wird, ist trocken, tot und wüstenmäßig. Kein Wunder – bei 5 Minuten Regen im Jahr. Wären es 5 Stunden in der Woche … oder 5 volle Tage im Monat oder 5 Monate im Jahr – alles wäre anders. Aber 5 Minuten im Jahr – das hilft kaum zum Überleben.

Als ich diese Information erhielt, konnte ich nicht anders als festzustellen: Eine fünfminütige Wasserversorgung bringt mich nicht weit. Besser als nichts – aber nicht mehr. Wieviel Zeit gebe ich dem lebendigen Wasser am Tag, mich zu erfrischen? In Offenbarung 21:6 sagt Jesus:

„Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst!“

Bereits in Johannes 7:37+38 hatte Er eingeladen:

Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

Wer wird zu Jesus gehen und lebendiges Wasser trinken? – Wer Durst hat!

Wessen Durst wird gestillt werden? – Des Durstigen!

Wer wird ihn stillen? – Jesus!

Mit welchem Ergebnis? – Der einst Durstige begegnet dem Durst anderer Durstiger durch das lebendige Wasser, das er selbst von Jesus bekommen hat.

Meine Erfahrung ist, dass mein Gemeindebesuch nicht ausreicht, mich frisch, froh und stark zu halten. Auch, wenn ich an mehr als einer Veranstaltung in der Woche teilnehme. Es reicht nicht.

Täglich wässert meine Frau unsere Blumen im Garten – manchmal 2x. Die haben Durst. Sie trinken – und blühen. Werden sie auch nur wenige Tage übersehen, werden sie unansehnlich und krank (im Überlebensfall). Werden sie täglich mit frischem Wasser versorgt, bringen sie Farbe und Wohlgeruch in unser Leben und unsere Welt.

5 Tage Regen pro Jahr … reicht das für eine blühende Region? – Nein!

5 Minuten an der der Quelle des lebendigen Wassers pro Tag … reicht das für ein Leben, das für Jesus blüht und Früchte bringt?

Wie groß ist unser Durst? Reichen 5 Minuten? Weniger? Mehr?

Farbe, Frucht und Wohlgeruch in unserem Leben Leben werden zeigen, ob wir genug Zeit an der Quelle lebendigen Wassers verbringen.

Und er zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes. … Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! (Offenbarung 22:1+17)

Donnerstag, 13. Juli 2023

Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...

"Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn."
Philipper 1:21

Wirklich? An einem Unterrichtsmorgen in der Bbelschule war ich als Beobachter im Unterricht, den unsere Praktikanten durchgeführt haben. Einer der Verse, die besprochen wurden, war der zitierte Vers aus Philipper 1:21. Wofür lebe ich eigentlich und was wird bleiben, wenn ich "meinen letzten Koffer packe" und meinen letzten Atemzug gemacht habe? Was werde ich hier auf der Erde zurücklassen, um Staub zu sammeln und was werde ich mitnehmen können in die andere Welt, in die Ewigkeit?

Eine Stunde nach dem Unterricht strampelte ich ordentlich auf dem Fahrrad im Fitness Center, wo ich die Biographie von Amy Carmichael las. Ursprünglich kam sie aus wohlhabenden Hause, aber sie war bereit, Philipper 1:21 auszuleben. Sie achtete ihr Leben nicht über die Maßen, aber dafür das Reich Gottes umso mehr. Sie hätte mit ihrer Mutter in einem normalen Zuhause leben können, aber sie hatte eine innere Last für die Armen in den Slums von Ancoat, im Nordwesten Englands. Darum entschloss sie sich, in den Slums zu wohnen, in denen die Wände dünn wie Papier waren, betrunkene Männer ihre Frauen verprügelten und wo Ratten, Kakerlaken und allerlei anderes Ungeziefer jede Wohngelegenheit zu ihrem Domizil machten. In Janet und Geoff's Benges Buch "Amy Carmichael" Seite 53 liest man: "Trotz all der Kakerlaken, Ratten und rauhen Männer wollte Amy hier wohnen. Sie hatte den [Armen] immer und immer wieder gesagt, dass sie Frieden und Freude im Leben finden könnten, und für sich selbst musste sie wissen, dass es möglich war ein frohes Christsein zu leben inmitten von Schwierigkeiten und Ungeziefer." (eigene Übersetzung)

Als ich das las, habe ich mich gefragt, was ich wohl brauchen würde, um fröhlich, erfüllt und zufrieden zu sein. Wofür lebe ich eigentlich? Für mich selbst? Ruhm, Ehre Bequemlichkeit, Spaß? Tatsache ist, dass all diese Dinge SEHR kurzlebig sind. Manche dauern ein paar Stunden, andere einige Jahre. Dann verblassen sie. Wenn ich dafür lebe, anstatt für Christus (Phil 1:21), dann bringt der Tod vielleicht gar nicht den großen Gewinn, auch nicht, wenn ich Christ bin. Aber für Christus zu leben, sein Reich zuerst zu suchen, das bringt tiefe und bleibende Zufriedenheit und lässt uns mit gespannter Vorfreude auf die Ewigkeit zugehen.

Mittwoch, 12. Juli 2023

Serfraz

Sieben Jahre lang saß Serfraz im Gefängnis in Pakistan. Wie es ihm im pakistanischen Gefängnis als Christ ergangen ist, kann man sich ausmahlen. Aber was sagt Serfraz nach seiner Entlassung?

„Ich bin sehr froh über die Zeit, die ich im Gefängnis verbringen musste, weil ich dort Gottes Liebe erfahren habe. Das ist die Wahrheit: In all den Schmerzen habe ich Gottes Gegenwart gespürt, die mich getröstet und mir Lebensmut gegeben hat. Das hat mein Leben verändert. Wenn ich jetzt niedergeschlagen bin, dann bete ich um Gottes Gegenwart. Es ist eine eigentümliche Erfahrung, am Anfang habe ich diese Art von Trost überhaupt nicht verstanden: dass ich so entspannt sein kann trotz der schwierigen Umstände – erst später habe ich begriffen, dass das von Gott kommt. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass Gott mein Fels und meine Kraft ist.“ *

Das lässt sich nicht so einfach erklären. Auch Serfraz fand anfangs keine Erklärung für seine Erfahrung. Er hätte sich sicher nicht träumen lassen, in Anfechtungen standhaft und zufrieden zu sein. Es ist normal, dass wir uns sorgenvoll fragen, wie wir reagieren würden, käme es hart auf hart. Auch Corrie ten Boom hatte in dieser Hinsicht Bedenken. Als Kind meinte sie eines Tages zu ihrem Vater: „Papa, ich werde nie eine Heldin. Ich glaube nicht, dass ich für Jesus leiden könnte. Mein Glaube ist nicht stark genug.” 
 
Die Antwort ihres weisen Vaters war: „Corrie, wenn du mit dem Zug von Haarlem nach Amsterdam fahren sollst, wann gebe ich dir die Fahrkarte? Heute schon? Nein, die gebe ich dir, wenn es soweit ist. Jetzt hast du die Fahrkarte noch nicht in der Hand, aber zu kannst darauf vertrauen, dass ich sie dir geben werde. So macht es auch unser himmlischer Vater: Wenn er uns Schweres erleben lässt, gibt er uns die Kraft dafür nicht Jahre im voraus. Aber er gibt sie uns ganz sicher immer, wenn wir es nötig haben. Auch Dir“.

Auch der Märtyrer Dietrich Bonhoeffer hatte das erkannt. In seinem Werk „Rechenschaft an der Wende zum Jahr 1943“ schreibt er: Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir sie brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

In Anbetracht der vielen Berichte über Christenverfolgung – in Anbetracht des deutlichen endzeitlichen Wetterleuchtens am Himmel der Gegenwart – in Anbetracht der klaren Aussagen der Bibel über zunehmenden Druck auf Jesusjünger, sollten wir uns nicht wundern, wenn es eng werden kann für unser Zeugnis für Jesus. ABER: Angst haben wir keine! Sorgen machen wir uns keine! Wer an Jesu Hand durch Not geht, bezeugt mit Serfraz: „Am Anfang habe ich diese Art von Trost überhaupt nicht verstanden: dass ich so entspannt sein kann trotz der schwierigen Umstände – erst später habe ich begriffen, dass das von Gott kommt.“

„Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“
(Jesus in Matthäus 28:20)
 
* (aus einer HMK Monatszeitschrift: Stimme der Märtyrer)

 

Selbstanzeige

Nachts kommt der Ehemann stockbesoffen nach Hause und quält sich so leise wie möglich die Treppe hoch. Als er ins Badezimmer kommt und sein Gesicht im Spiegel sieht, erschrickt er doch ordentlich. Schnell holt er den Verbandskasten und verdeckt seine Schnitte und Kratzer mit Heftpflaster. Es war schon ein ordentlicher Schlagabtausch gewesen, in den er früh am Abend verwickelt worden war. In seinem benebelten Zustand nimmt er sich vor, seiner Frau am nächsten Morgen zu erklären, dass die Heftpflaster Resultat von kleinen Schnittwunden beim Rasieren seien. Langsam bewegt er sich ins Schlafzimmer und schleicht sich unter seine Bettdecke, leicht grinsend über den Gedanken, wie er seine Frau hinters Licht führen wird.

Am nächsten Morgen öffnet er seine Augen – und da steht sie und schaut auf ihn runter. Dann kommen ihre Worte: „Du warst gestern Abend betrunken, richtig?“ „Nein, Liebling, war ich nicht!“ kommen seine Antwort. Sie erwidert: „Nun, dann musst Du mir mal erklären, wie all die Heftpflaster auf den Badezimmerspiegel kommen!“

Selbstanzeige’ stand vor einigen JAhren mal zur Auswahl für das Wort des Jahres. In jenem Jahr beschloss der Bundestag die Verschärfung der Strafen für Steuersünder. Bis dahin blieb man bei Steuerbetrug bis zu 50.000 Euro straffrei – vorausgesetzt, man wurde nicht erwischt oder zeigte sich selbst an. Jetzt aber – unter gleichen Voraussetzungen – "darf" man nur noch 25.000 Euro Steuern unterschlagen. Um das klarzustellen: das sind zu zahlende Steuern, nicht der zu versteuernde Betrag.

Aber auch in Zukunft gilt: Mit ein paar Strafprozenten mehr bleibt man immer noch von einer Strafverfolgung befreit. Trotzdem stieg damals die Angst der Menschen, erwischt zu werden. Die Zahl der Selbstanzeigen stieg in Höhen wie nie zuvor. Es war die Angst, erwischt zu werden!

Seltsam, kaum ein Mensch hat Angst davor, von Gott „erwischt“ zu werden, obwohl es bei Gott keine Straffreiheit und auch keine Straffreiheit bei Zahlung eines kleinen Bußgeldes gibt. Im Gegenteil! Gottes Wort sagt uns in Hebräer 10:31:

Es ist schrecklich, 
in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Ja! Doch! Die Bibel fordert uns tatsächlich auf, mit Gott nicht kumpelhaft umzugehen, sondern Ihm in heiliger Ehrfurcht zu begegnen, weil Er Leib und Seele verderben kann in der Hölle. In Matthäus 10:28 belehrt uns Jesus:

Und fürchtet euch nicht vor denen, 
die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; 
fürchtet euch aber viel mehr vor dem, 
der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.

Tragisch ist, dass selbst die Menschen, die an Gott glauben, keine Angst haben, „erwischt“ zu werden. Sie müssten es besser wissen. In Matthäus 6:18 lehrt Jesus, dass Gott das Innerste sieht und alle unsere Geheimnisse kennt. Psalm 139 geht noch weiter und erklärt, dass Gott alles über uns weiß. In Psalm 10:13 sagt der Gottlose:

Gott wird uns schon nicht zur Rechenschaft ziehen?

Römer 2:16 korrigiert das! Gott wird richten. In 4 Mose 32:23 ermahnt Gott besonders Sein eigenes Volk mit den Worten: „Ihr werdet erfahren, daß eure Sünde euch finden wird!"

Selbstanzeige! Damals ein Wort in „Vieler“ Munde. Das biblische Gegenstück – mit leicht geläuterter Bedeutung – wäre: Bekenntnis.
 
„Ja, Herr, ich habe gegen Dich gesündigt. Ich bin es nicht wert, Dein Kind zu heißen! Meine Sünde tut mir leid! Nicht weil ich erwischt worden bin, sondern, weil sie mich von Dir, dem Leben, trennt und eine Übertretung Deines heiligen, guten Willens ist. Ich bekenne Dir meine Schuld und wende mich bewusst und von Herzen davon ab! Ich danke Dir, dass Du mir vergibst!“

Und Gottes erfrischende Antwort lautet:
 
„Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen,
wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen!!!“
(Sprüche 28:13)
 
Herzliche Einladung zum Filmabend. Wir schließen das Studium des Lukasevangeliums ab mit dem JESUS Film, der auf dem Lukas Evangelium basiert. Der meistübersetzte, meistgesehendste Film weltweit. 
 
Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr
 
Herzlich Willkommen!

Dienstag, 11. Juli 2023

Ein besonderer Vers aus dem Propheten Jeremia

Auch wenn Jeremia berufen war, Israel durch ernste Worte zur Umkehr zu bewegen, finden wir doch immer wieder auch Edelsteine der Gnade und der Verheißungen Gottes. Ganz bekannt ist Gottes Zuspruch an die Seinen in Jeremia 31:3:

„Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“

Aber der Hauptteil des Buches sind nun mal Warnungen und Verheißungen von kommenden Gerichten. Unter diesen Warnungen sticht ein Vers mit deutlichen Worten hervor, Worte, die über die Gültigkeit des Alten Testaments hinausgehen. In Jeremia 48:10 warnt Gott durch den Propheten:

Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt
(Jeremia 48:10a / SchlÜ)
Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt!
(Jeremia 48:10a / HfA)

Das sind nicht nur ernste Worte, sondern erschreckende Worte. Eine Generation zurück haben sie die Menschen Ehrfurcht gelehrt. Heute werden sie eher verschwiegen, denn Liebe, Gnade und Vergebung Gottes schmecken uns besser. Wie sollte Gott verfluchen, selbst wenn Sein Werk lässig, müßig und ohne echtes Anliegen getan wird?

Jan Palach wurde am 11. August 1948 in Prag geboren. Er starb mit 20 Jahren am 19. Januar 1969, 3 Tage, nachdem er sich aus Protest gegen den Einmarsch der Sowjetunion und die Niederschlagung des Prager Frühlings mit Benzin übergossen und angezündet hatte.

Weitere Information über den Tod Palachs kommen durch den Bibellehrer William MacDonald. Er schreibt zu dem Vers aus Jeremia 48:10: „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt“:

Das Werk des Herrn ist so wichtig, dringend, erhaben und ehrfurchtgebietend, dass ein Fluch auf jedem liegt, der es nachlässig tut. Gott, der das Beste will und auch verdient, kann Faulheit, Zögern, Halbherzigkeit und schlampige Methoden nicht ertragen. Wenn wir an die unendlich wichtigen Dinge denken, um die es geht, wundert uns das nicht.

Im Herbst 1968 gab ein junger Christ in Prag einem anderen jungen Tschechen namens Jan Palach Zeugnis. Jan zeigte aufrichtiges Interesse, worauf der Christ ihm versprach, ein Neues Testament vorbeizubringen. Er war voller guter Absichten, ließ aber Wochen verstreichen, bevor er das Neue Testament überhaupt besorgte. Dann schob er es immer wieder auf, es vorbeizubringen.

Am 16. Januar 1969 stand Jan Palach auf dem Wenzelsplatz, übergoss sich mit Benzin und verbrannte sich. Er hat es nicht mehr erlebt, das ihm versprochene Neue Testament auch nur zu sehen.

Gute Vorsätze sind nicht genug. Es wird oft gesagt, dass die Straßen der Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert sind. Aber durch sie wird die Arbeit nicht getan. Sie müssen in Taten umgesetzt werden. Im Folgenden einige Möglichkeiten, wie das geschieht:

Erstens: Lehnen wir es niemals ab, wenn der Herr uns deutlich macht, eine x-beliebige Tat oder einen Dienst für Ihn zu tun. Wenn Er Herr ist, haben wir ihm ohne Wenn und Aber zu gehorchen. 

Zweitens: Schieben wir die Sache niemals auf. Verzögerungen sind tödlich. Sie rauben anderen Hilfe und Segen und erfüllen uns mit Schuld und Gewissensbissen.

Drittens: Tun wir es sorgfältig. „Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft“ (Prediger 9,10).
Wenn es überhaupt zu tun wert ist, dann ist es auch wert, gut getan zu werden. Immerhin tun wir es zur Ehre Gottes. „Ob ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1. Korinther 10,31).

Wir sollten alle mit der Gesinnung von Amy Carmichael
(1867-1951, englische Indienmissionarin und Dichterin) erfüllt sein, die schrieb: „Die Gelübde Gottes sind auf mir. Ich kann mich nicht aufhalten, mit Schatten zu spielen oder irdische Blumen zu pflücken, bis ich mein Werk getan und darüber Rechenschaft abgelegt habe.“

Lasst uns die Nachfolge nicht auf die leichte Schulter nehmen. Lasst uns das Werk Jesu nicht lässig treiben. Lasst uns nicht an denen vorbeigehen, zu denen der Herr uns sendet.

Montag, 10. Juli 2023

Soooo viele Fragen!

Gestern im Gottesdienst haben wir das Buch des Propheten Daniel abgeschlossen. Dabei stellt einmal ein Engel und einmal Daniel eine Frage an einen Mann, den man als Erscheinung Jesu im Alten Testament identifizieren kann. Die Fragen werden beantwortet. Nicht unbedingt zur Zufriedenheit eines wissbegierigen Wissenschaftlers oder Theologen – aber zur Zufriedenheit eines demütig Gläubigen – Daniel.

Fragen sind ja grundsätzlich etwas Gutes. Das weiß auch der Vater, der mit seinem kleinen Sohn spazieren geht. Der Junge schaut umher, sieht die hohen Strommasten und fragt den Vater, wie denn der Strom durch die Drähte zwischen den Strommasten fließen kann. Das kann ich Dir nicht erklären“, sagte sein Vater. Ich weiß nicht so viel über Elektrizität.

Eine kurze Strecke weiter fragte der Junge, woher denn Blitz und Donner kommen. Wieder kommt die Antwort des Vaters: Das hab´ ich mich auch schon oft gefragt, Junge.“ Und so stellt der Junge weiterhin alle möglichen Fragen, und der Papa weiß auf keine von ihnen eine Antwort.

Als sie sich schließlich ihrem Zuhause näheren, sagte der Junge: „Papa, ich hoffe, dir haben meine vielen Fragen nichts ausgemacht,“ worauf der Vater verständnisvoll antwortet: „Überhaupt nicht, mein Junge! Wie solltest Du denn sonst was lernen!

Wenn wir Gott, unserem himmlischen Vater, Fragen stellen, haben wir das Vorrecht, den zu fragen, der auf alles eine Antwort weiß. Viele Fragen hat Er uns in Seinem Wort beantwortet. Das weiß und entdeckt natürlich nur der, der in Gottes Wort liest und dort Antworten sucht. Wer nicht sucht, wird auch nicht finden. Wer den Herrn nicht fragt, muss sich nicht wundern, wenn er keine Antworten erhält. Geh zu Jesus mit Deinen Fragen!

Du hast Fragen betreffs Deiner Zukunft? Geh zu Jesus! Frag Ihn!
Du hast Fragen betreffs Deines Studiums, Deiner Ausbildung? Geh zu Jesus! Frag Ihn! 
Du hast Fragen betreffs Deiner Ehe oder Eheschließung? Geh zu Jesus! Frag Ihn!
Du hast Fragen betreffs einer kleineren / größeren Investition? Geh zu Jesus! Frag Ihn! 

Vielleicht hat auch Google eine Antwort. Lass Dich nicht abhalten, Google zu fragen. Aber versäume es auf keinen Fall, zu Jesus zu gehen und Ihn zu fragen!

Vielleicht haben auch Menschen in deinem Umfeld einen Ratschlag. Die Bibel betont, dass es weise ist, geistliche Ratgeber um Rat zu bitten. In Sprüche 15:22 lesen wir:

"Wo keine Beratung ist, da scheitern Pläne, wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande.“

Darum hol Dir Rat bei geistlich gesinnten Ratgebern. ABER: versäume es niemals, zu Jesus zu gehen und Ihn zu fragen. Jesu Antwort ist immer die beste, die richtigste und die gesegnetste.

Je besser wir Gottes Wort kennen, umso mehr weise und wegweisende Antworten erhalten wir. Manchmal lässt Gott auch bewusst Fragen unbeantwortet. Meist sind es Fragen, die aus Neugierde, nicht aus Notwendigkeit heraus gestellt sind und deren Antwort wir nicht wissen müssen. Über Gottes Worte sagt uns die Bibel (Psalm 19:11+12):

Sie sind begehrenswerter als Gold und viel Feingold, süßer als Honig und Honigseim. 12 Auch dein Knecht wird durch sie belehrt, und wer sie befolgt, empfängt reichen Lohn.“