„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 11. Juli 2015

Jesus und die Schlager

SOKO Abend. Und wieder gab es eine interessante Konversation. Es ging ums Showgeschäft, um Kämpfe, Neid und Leid. Der alternde Schlagersänger hat seine besten Jahre hinter sich. Zwar singt er auf der Bühne noch von Liebe und Zweisamkeit, aber hinter dem Vorhang sieht es ganz anders aus. Und so kommt es, dass er beim Verhör gefragt wird: „Kommen Sie sich nicht schäbig vor? Sie singen von Liebe, Treue und Glück und leben in Untreue, Intrigen und Erpressungen.“ Seine Antwort ist einfach: „Das Leben ist hart und grausam. Genau deswegen braucht die Welt den Schlager.“

Solche Aussagen fallen bei mir immer auf offene Ohren, denn sie sind ja nicht von ungefähr. Da steckt ja Wahrheit drin. Nach außen sieht so manches lieb, froh und heile aus. Aber „hinter der Bühne,“ im Herzen, in den eigenen vier Wänden – da gibt es Unfrieden, Traurigkeit und Leid. Das darf natürlich nicht sein. Und so lächeln wir nach außen ins Leben hinaus, während unsere Augen nach innen in uns hineinweinen. Wir verstehen es geschickt, Streit oder Hoffnungslosigkeit mit netten Worten zu überdecken.

„Das Leben ist hart und grausam. Genau deswegen braucht die Welt den Schlager“ – so die Aussage des Sängers. Der Schlager dient dazu, eine heile Welt aufzuzeigen, die es in Realität gar nicht gibt. Eine Welt, nach der sich unser Herz sehnt, die aber Illusion ist. Eine Weile in der Illusion zu leben soll helfen, die Realität zu ertragen.

Auch Christen leben in einer harten und grausamen Welt, und nicht selten in einer harten und grausamen persönlichen Welt. Auch ihre Welt braucht Hilfe – aber nicht eine illusorische.

Jesus spielt uns nichts vor. Jesus tröstet uns nicht kurzfristig über unsere Probleme hinweg. Jesus lässt uns nicht die Härte des Lebens für 5 Minuten vergessen, um uns dann wieder in die Realität zu entlassen. Jesus ist anders!

-         Die Sünderin bewahrte er vor der Steinigung, schenkte ihr neues Leben und entließ sie mit der Aufforderung, jetzt ein neues, anderes Leben zu führen.
-         Mit verachteten Zöllnern aß er zu Abend und veränderte ihr Leben von Minus zu Plus.
-         Den Hoffnungslosen vertröstete Er nicht auf die Zukunft, sondern gab ihnen Hoffnung im Hier und Jetzt.
-         Den Hungrigen sagte Er nicht: Sei gesegnet! Es werden bessere Zeiten kommen! - sondern speiste sie mit Brot und Fisch.

Jesus ist anders! Kein Trostpflaster, sondern ein echter, spürbarer Tröster. Keine Droge, die einen für Momente das Elend vergessen lässt, sondern Einer, der anpackt und das Elend besiegt.

„Das Leben ist hart und grausam. Genau deswegen braucht die Welt Jesus!“ Er enthärtet die Härte des Lebens, kommt hinein in unsere Grausamkeit und steht uns bei – bis es vorüber ist.

Gehst Du durch harte, grausame Zeiten? Wahrscheinlich hast Du Mittel gefunden, die Härte des Lebens zu kompensieren. Das wird eine Weile lang klappen – aber nicht auf Dauer. Warum vertraust Du Dich und Deine Nöte nicht Jesus an?  Jesus ist anders! Er verspricht:

„Ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen.“ (Jeremia 31:25)
 
Herzliche Einladung zum Gottesdienst:
Morgen, 10:30 Uhr, Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen
Calvary Chapel Freier Grund

Freitag, 10. Juli 2015

Der extreme Jesus

Radikal und kompromisslos war Er ... und zusätzlich auch extrem! Das kann man immer wieder feststellen, wenn man Seine Biographie liest, sei es nach der Beschreibung des Ex-Zollbeamten Matthäus, oder nach dem Evangelisten Markus, nach dem Arzt, Dr. Lukas oder dem Jünger aus dem engsten Jüngerkreis, Johannes. Jede Version bestätigt: Jesus war extrem.

Schon Sein allererstes Auftreten war extrem. Angekündigt war Er als König und Retter der Juden. Aber Er wurde nicht in einem Palast geboren, sondern eher in einem Stall. Nicht in armen, sondern in ärmlichsten Verhältnissen erblickte Er das Licht der Welt. Auf diese Weise identifizierte Er sich gleich mit dem Rand der Gesellschaft – die übrigens auch zu den Ersten gehörten, die Ihn besuchten. All das ist extrem!

Sein Umgang war extrem. Er fand sich in der oberen Gesellschaftsschicht zurecht, konnte sich aber durchaus auch unters Volk mischen. Das geht ja noch alles. Aber dass Er sich mit Geächteten einließ und sich von ihnen einladen ließ, das ging auch vielen vom „gemeinen Volk“ zu weit. Egal ob kriminelle, volksschädigende Zollbeamte, ob Nutten, ob wegen Infektionsgefahr isolierte Schwerstkranke – Jesus schien sich um keine Tabus zu scheren, wenn es darum ging, Menschen zu akzeptieren. Das war extrem!

Seine Abgrenzung zur Volksreligion war extrem. Man benutzte dieselben Begriffe, aber interpretierte sie unterschiedlich. Und Jesus hielt nicht zurück. Er brachte genau auf den Punkt, was Er sagen wollte. Nicht verletzend, aber auch nicht verdeckt! Das war oft extrem.

Seine Lehre war – und ist immer noch – extrem! Er fordert bedingungslose Vergebung – ist aber gleichzeitig bereit, genauso zu vergeben. Er fordert, die Feinde zu lieben und sogar für sie zu beten und sie zu segnen. Er fordert 100%ige Nachfolge. Er fordert, alles für Ihn aufzugeben, was man hat und er fordert die Bereitschaft, sogar sein Leben für Ihn zu geben. Das ist extrem!

Aber er beschenkt auch extrem. Wem Er vergibt, dem ist alles vergeben. Er verspricht und schenkt Seinen Jüngern göttliche Leitung im Alltag. Er redet mit Ihnen! Er erhört ihre Gebet. Er nimmt ihnen ihre Sorgen ab und trägt sie. Er heilt oder schenkt Kraft zu tragen. Er erfüllt mit Freude – nicht nur in guten und einfachen Stunden. Er schenkt echten, bleibenden Lebenssinn. Er schenkt EWIGES Leben in Herrlichkeit ... und unendlich vieles mehr! Das ist extrem!

Um all das zu tun – und mehr – musste Jesus bis zum Äußersten gehen: Er liebte extrem – bis zu dem Punkt, dass Er um Vergebung für Seine eigenen Mörder bat. Er handelte extrem, indem Er Sein Leben für Sünder gab – zu einem Zeitpunkt, als wir alle noch Sünder waren.
Er zahlte extrem – mit Seinem kostbaren Blut, das nie hätte für Ihn selbst vergossen werden müssen. Er starb extrem – einen der qualvollsten Tode: durch Kreuzigung.

Aber er siegte auch extrem: Tod und Grab konnten Ihn nicht halten! Jesus überwand auch den letzten Feind: den Tod.

Nichts an Jesu Extremsein ist negativ. Seine Extreme kann jeder bedenkenlos zum Vorbild nehmen. Extremer Segen ist allen verheißen, die Ihm folgen!

Donnerstag, 9. Juli 2015

Mach es besser als ...

... Zedekia, zum Beispiel. Dieser gottlose König führte das Land vollends in den Ruin. Nachdem Jeremia Zedekia den Weg gezeigt hatte, wie er Gottes Gericht minimiern konnte, stellt der Prophet die interessante Frage an König:

 „Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk?“ (Jeremia 27:13)

Das wollten sie natürlich gar nicht. Jeremia drückt sich hier nur anders aus. Er hätte genausogut sagen können: „Niemand muss sterben, wenn ihr euch an Gottes Wort haltet. Warum haltet ihr euch nicht an Gottes Wort, glaubt Seinen Verheißungen und lebt?“

Und genau diese Wahrheit – so eindrücklich in Zedekias Situation – übersehen wir so leicht in unserem eigenen Leben. Wir nicken Jeremias Worte ab und sagen: Ja, Zedekia, warum tust du in deiner Hilflosigkeit nicht, was Gott dir sagt und erfährst Seine Hilfe? Warum hörst du in Deiner Bedrängnis nicht auf Gott und lebst?

Aber in unsrer eigenen Hilflosigkeit handeln wir oft selbst wie Zedekia und verweigern aus lauter Sturheit oder Unglauben Gottes Verheißungen. Hier einige Beispiele: Gott sagt zu uns:

Wirf deine Sorgen auf mich – und ich sorge für dich! (1 Petrus 5:7)

Was für ein Tauschangebot! Aber wir tauschen nicht gerne mit Gott. Wir sorgen uns lieber. Wie Zedekia verweigern wir Gottes Hilfe und lehnen Sein Angebot ab.

Bitte ... Suche ... Klopfe an – und ich höre, öffne und laß dich finden! (Matthäus 7:7)

Was für eine Gnadenverheißung! Aber wie Zedekia vertrauen wir Gott nicht, reagieren nicht und bleiben tatsächlich lieber vor verschlossenen Türen stehen.

Vergib! – und dir wird vergeben werden! (Matthäus 6:14)

Was für eine Befreiung! Aber wir halten fest an unsrer Bitterkeit und Unversöhnlichkeit und sitzen folglich weiter in unserer dunklen Zelle.

Mach mein Reich zu Deiner Priorität – und ich kümmere mich um Dein Reich! (Matthäus 6:33)

Was für ein unabsehbar hoher Gewinn unsererseits! Aber wir kümmern uns zuerst um unser Reich und – ohne es zunächst zu merken verlieren wir am Ende auf ganzer Linie.

So schnell schütteln wir verständnislos den Kopf über Zedekia und handeln doch wie er! Gott fragte Zedekia in dessen Situation: „Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk?“

Gott fragt uns in unserer Situation:
Warum willst Du Deine Sorgen behalten? 
Warum meine Verheißungen nicht annehmen? 
Warum in deiner dunklen Zelle der Bitterkeit gefangen bleiben 
Warum auf Erden gewinnen und im Himmel verlieren?

Lasst uns nicht zu lange über Zedekias Dummheit den Kopf schütteln und uns fragen: Warum hat er Gottes Angebot blos nicht angenommen? Laßt uns in unsere eigenen Herzen schauen, über unsre eigene Dummheit den Kopf schütteln und es dann besser machen als Zedekia.

Entscheide Dich für die Nachfolge und den Segen!

Mittwoch, 8. Juli 2015

Ein erstaunlicher Gott

Gott war nicht glücklich über sein Volk, das Ihn über Jahrhunderte hinweg verachtet und links liegen gelassen hatte. Sie hatten Seine Propheten getötet, Seinen Tempel aufs Schlimmste entweiht und hatten es schlimmer getrieben als ihre heidnischen Lehrmeister. Jetzt waren 10 der 12 Stämme Jakobs schon seit über 100 Jahren zerstreut und die restlichen 2 Stämme waren bereits zum großen Teil in babylonischer Gefangenschaft. Ihnen macht Gott eine ganz erstaunliche Mitteilung: 

So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe: Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte; nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter; und nehmt Frauen für eure Söhne, und eure Töchter gebt Männern zur Frau, damit sie Söhne und Töchter gebären, damit ihr euch dort mehrt und eure Zahl nicht abnimmt! (Jeremia 29:4-6) 

Warum sind diese Verse erstaunlich? Sie sind erstaunlich, weil Gott die Veantwortung für die Wegführung übernimmt. Gott sagt: Ich selbst habe sie nach Babel weggeführt. Das bedeutet zweierlei: 

Erstens: Nicht nur die guten und angenehmen Wege und Erfahrungen in unserem Leben hat Gott in Seiner Hand und unter Seiner Führung – auch die schweren Tage. In diesem Fall geht es um Gericht: die Erziehung Seiner Kinder, um eine Strafe, die Gott auf Sein Volk legen muß, um ihnen zu helfen.

Es tut manchmal weh, wenn Gott uns erziehen und disziplinieren muß, aber es hat immer zum Ziel, dass es uns nachher besser geht.

Es gibt auch schwere Zeiten, die nichts (!) mit Gericht und Strafe zu tun haben. Ist das eingesunken? Es kann sein, dass wir durch schwere Zeiten müssen, ohne dass wir gesündigt haben ... ohne, dass es eine Strafe Gottes ist. Hiob kannte solche Zeiten.  Hiob hatte nicht gesündigt, trotzdem litt er sehr. Aber er bekennt: (Hiob 2:10)

Wenn wir das Gute von Gott annehmen,
sollten wir da das Böse nicht auch annehmen?

Lasst uns u.a. von Hiob und Jeremia 29:4 lernen:
Nicht nur die guten und angenehmen Dinge hat Gott in Seiner Hand und unter Seiner Führung – auch die schweren Tage. 

Zweitens, Wenn Gott sagt: Ich selbst habe sie aus Jerusalem nach Babel weggeführt“, bedeutet das: Selbst, wenn unser Leben so auf dem Kopf steht, dass wir meinen, Gott habe uns verlassen oder vergessen, dürfen wir wissen: Er ist immer noch da und hat uns nicht fallen lassen!

Ja: Israel wurde gedemütigt. Ihnen wurde alles genommen. Alles, woran sie glaubten, war zerstört. Sie litten körperlich, seelisch und geistlich – auf allen Ebenen. Sie „fühlten“ sich verlassen! Aber sie waren es nicht. Gott sagt: Ich selbst habe euch aus Jerusalem nach Babel weggeführt. Gott hatte sie geführt, auch auf Wegen, die ihnen nicht gefielen.

Einst hatte Er Josua zugerufen: 
„Ich will Dich nicht verlassen noch von dir weichen“ 
Heute ruft Er uns durch den Hebräerbrief zu: 
„Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.“ 

Die ganze Bibel ist voll von Beispielen, dass Gott treu bleibt, auch wenn wir straucheln. In Jeremia 29:4 gibt Gott uns eine kleine Ermutigungs-Vitaminspritze, die uns sagt: 

Wenn es so aussieht, als habe Gott uns alleine gelassen, dann versichert Er uns: Ich führe Euch immer noch – auch wenn es harte und trockene Wegabschnitte sind und Ihr mich nicht erkennen könnt.  Ich werde Dich nicht verlassen noch versäumen’

Dienstag, 7. Juli 2015

Der Geist des Gebets (2)

Vor einer Woche haben wir die Frage gestellt: Gibt es einen „Geist des Gebets“ und anhand von Sacharja 12:10 festgestellt, dass es ihn tatsächlich gibt.

„Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem
will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, 
und sie werden auf mich sehen,
den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen,
wie man klagt um den eingeborenen Sohn, 
und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen,
wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“

Wir hatten uns gefragt, ob wir diesen Geist haben, der daran erkennbar ist, dass er uns Jesus mehr erkennen lässt, unsere Emotionen in Wallung bringt und zu Selbsterkenntnis und echter, möglicherweise nationaler Umkehr führt. Einfach mal mit ein paar Leuten mit dem Beten beginnen kann der erste Schritt sein, dass der Herr den „Geist des Gebets“ ausgießt.  

In einem (vor kurzen bereits einmal erwähnten) Buch las ich über die Beter Koreas. Nicht  nur die Yoido Full Gospel Church von Dr. Yonggi Cho ist für ihre intensiven Gebetszeiten bekannt. Auch andere Kirchen und Gemeinden in Korea haben Veranstaltungen, die mit intensivem Gebet beginnen und enden. Manche Gemeinden sind so groß, dass ein Gemeindegebet im uns bekannten Format gar nicht möglich ist. Der Begriff „koreanisch zu beten“ beschreibt die Gebetsversammlungen in solchen Kirchen, in denen jeder an seinem Platz zu Gott schreit und sein Lob und seinen Dank vor Gott ausbreitet. „Wie das Brausen eines gewaltigen Windes“ wird das gleichzeitige Gebet aus vielen Tausend Kehlen beschrieben. Das wiederum erinnert unweigerlich an die Beschreibung in Apostelgeschichte 2, als das Haus erfüllt wurde von einem Brausen: wie das Brausen des Windes als die 120 versammelten Gläubigen alle in spontanes Gebet ausbrachen. Ja, der „Geist des Gebets“ war nicht nur zur Zeit der Apostelgeschichte oder in Erweckungszeiten vergangener Jahrhunderte aktiv. Wann immer dieser „Geist des Gebets“ auf die Menschen fiel, geschahen gewaltige Hinwendungen zu Jesus.

Aber Sacharja nennt denselben Geist, den er als „Geist des Gebets“ bezeichnet auch „Geist der Gnade“. Wie herrlich! Wie beruhigend! Wie befreiend! Der „Geist des Gebets“ zwingt niemanden, sich für Jesus, Nachfolge und Gebet zu öffnen. Der Geist des Gebets ist kein Geist des Zwangs, sondern gleichzeitig und untrennbar der „Geist der Gnade“. Gebet ist ein Gnadendienst. Der Beter kommt auf der Grundlage empfangener Gnade zum Thron der Gnade. Er appelliert an die unaussprechliche und unversiegbare Gnade seines Herrn und in seiner Gnade gibt Jesus gerne!

Durch den „Geist der Gnade und des Gebets“ können, dürfen und sollen wir Teilhaber sein an dem mächtigen Werk der Gnade Gottes weltweit.

Wenn der „Geist der Gnade und des Gebet“ auf Menschen kommt, dann besucht Gott in besonderer Weise sein Volk. Danach dürfen wir uns ausstrecken und danach dürfen wir trachten.

Montag, 6. Juli 2015

† - 6. Juli: Jan Hus in Konstanz

Nicht heute, aber heute vor 600 Jahren, am 6.7.1415 war der Tag, an dem Jan Hus' Leben für Jesus auf dem Scheiterhaufen endete. Knapp 70 Jahre vor Martin Luthers Geburt in Eisenach starb Hus als Vorreformator für seinen Glauben, Seine Überzeugungen und Seinen Herrn.

Jan Hus (Johannes Huss) wurde 1369 in einfachen Verhältnissen in Tschechien geboren. Mit etwa 21 Jahren begann er ein Studium an der Universität in Prag, wurde Hochschullehrer und Philosophieprofessor. Im Alter von fast 30 Jahren kam Hus mit Schriften des Theologen John
Wyclif in Berührung. Wyclif war ein Ankläger des geistlichen Verfalls und forderte die Kirche auf, auf Besitz und weltliche Macht zu verzichten. Hus war beeindruckt, studierte Theologie, wurde Priester und schloss sich den Forderungen Wyclifs an. Das führte unweigerlich zu Spannungen mit der herrschenden katholischen Kirche. Hus stand für ein Leben, das Gott mehr gehorchte als dem Papst. Er betonte die Wahrheit, die bis zum Tod gesucht und geliebt werden soll. Die Wahrheit von Jesus Christus und seinem Gebot – die Heilige Schrift – muss Leitschnur sein, an der sich unser Glaube orientiert.

Diese klare Stellungnahme führte unvermeidbar zu einer Konfrontation mit der Geistlichkeit, der er Pracht, Geiz und Unmoral vorwarf. Schließlich wird Huss – ähnlich wie später Martin Luther – unter den Kirchenbann gestellt. Ein dreiviertel Jahr vor seinem Tod wird er vor ein Konzil in Konstanz zitiert, auf dem er seinen Anklägern Rede und Antwort stehen soll. Hus reist mit Zuversicht, denn die regierende weltliche Mach, der König und spätere Kaiser Sigismund hatte ihm freies Geleit versprochen und zu seinem Schutz Ritter als Begleitung abgestellt. Seine Reise nach Konstanz war gefüllt mit Predigten in den nächlichen Unterkünften und der Verbreitung des Wortes Gottes. Dann aber, in Konstanz angekommen, erteilt ihm der dortige Bischof Predigtverbot. Innerhalb von 4 Wochen wird er gleich neben der Kloake des Dominikanerklosters in einem finsteren Turmverließ weggesperrt. Es waren schreckliche Wochen, die er tagsüber gefesselt verbringen musste. Der Gestank der Abwässer und schlechte Ernährung brachten Krankheiten. Bei seinen „Anhörungen“ wird er nicht angehört sondern von dem Klerus und falschen Zeugen niedergeschrien. Auch König Sigismund zieht sich von ihm zurück und macht seine Zusage von einem Widerruf abhängig.

Offensichtlich war Hus’ Schicksal besiegelt. In einem Abschiedsbrief an seine Freunde schreibt er: „Das aber erfüllt mich mit Freude, daß sie meine Bücher doch haben lesen müssen, worin ihre Bosheit geoffenbart wird. Ich weiß auch, daß sie meine Schriften fleißiger gelesen haben als die Heilige Schrift, weil sie in ihnen Irrlehren zu finden wünschten.“

Während Hus in seiner Zeit nicht das Gehör der Geistlichkeit fand, stieß er 105 Jahre später bei dem Mönch Martin Luther auf offene Ohren. Luther wurde von Hus’ Predigten („Auch Konzile können irren“) geprägt und bezeichnete Hus als seinen Vorgänger.

Am 6. Juli 1415 wird Hus zunächst das Priesteramt entzogen und er wird an die 'weltliche Macht' weitergereicht. Menschenmassen säumen den Weg aus der Stadt hinaus. Hus wird auf einen Schemel gestellt und an einen Balken gebunden. Feuerholz und Stroh werden bis zu seinem Kinn aufgerichtet, mit Pech übergossen und zusammen mit seinen Schriften angezündet. Unter Schmerzen soll Huss singend, betend und flehend gestorben sein mit den Worten: „Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich mein.“  Um Reliquienverehrung zu verhindert, werden alle nichtverbrannten sterblichen Überreste in den Rhein gekippt.

Hus lebte seinen Zeitgenossen, seinem Nachfolger, Martin Luther, und uns heute vor, was Paulus an Timotheus (1:1:8) schrieb:

Darum schäme dich nicht 
des Zeugnisses von unserm Herrn  
noch meiner, der ich sein Gefangener bin, 

sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.“

* Quellen: verschiedene

Sonntag, 5. Juli 2015

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Ende

Predigttext: Jeremia 29 

Jeremia 29:1-32: 1 Und dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem an den Überrest der Ältesten der Weggeführten sandte, sowie an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte,
2 nachdem der König Jechonja mit der Königin, mit den Kämmerern und Fürsten von Juda und Jerusalem, auch mit den Schmieden und Schlossern Jerusalem verlassen hatte.
3 Durch die Hand Eleasars, des Sohnes Schaphans, und Gemarjas, den Sohn Hilkias, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem König von Babel, gesandt hatte, ließ [Jeremia] sagen:
4 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe:
5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte;
6 nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter; und nehmt Frauen für eure Söhne, und eure Töchter gebt Männern zur Frau, damit sie Söhne und Töchter gebären, damit ihr euch dort mehrt und eure Zahl nicht abnimmt!
7 Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!
8 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Laßt euch nicht täuschen von euren Propheten, die unter euch sind, noch von euren Wahrsagern; hört auch nicht auf eure Träume, die ihr euch träumen laßt!
9 Denn sie weissagen euch falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt! spricht der Herr.
10 Fürwahr, so spricht der Herr: Wenn die 70 Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen.
11 Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.
12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören;
13 ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet;
14 und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr. Und ich werde euer Geschick wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, zu denen ich euch verstoßen habe, spricht der Herr; und ich werde euch wieder an den Ort zurückbringen, von dem ich euch weggeführt habe.
15 Weil ihr aber sagt: »Der Herr hat uns in Babel Propheten erweckt!«
16 — fürwahr, so spricht der Herr über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,
17 so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich sende das Schwert, die Hungersnot und die Pest gegen sie und will sie machen wie die abscheulichen Feigen, die man vor Schlechtigkeit nicht essen kann;
18 und ich will sie mit dem Schwert, mit Hungersnot und Pest verfolgen und will sie zum Schrecken für alle Königreiche der Erde machen, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Spott und zum Hohn unter allen Völkern, wohin ich sie vertrieben habe,
19 dafür, daß sie nicht auf meine Worte gehört haben, spricht der Herr, da ich doch meine Knechte, die Propheten, zu ihnen gesandt habe, indem ich mich früh aufmachte und sie [immer wieder] sandte; ihr aber habt nicht gehört! spricht der Herr.
20 So hört das Wort des Herrn, ihr Weggeführten alle, die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe!
21 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zedekia, den Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und er wird sie vor euren Augen erschlagen;
22 und man wird sie für alle Weggeführten Judas, die in Babel sind, zu einem Fluchwort machen, so daß man sagen wird: »Der Herr mache dich wie Zedekia und Ahab, die der König von Babel im Feuer braten ließ!«
23 Denn sie haben eine Schandtat begangen in Israel: Sie haben mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch getrieben und in meinem Namen erlogene Worte geredet, die ich ihnen nicht befohlen habe. Ich weiß es genau, denn ich bin Zeuge, spricht der Herr.
24 Und zu Schemaja, dem Nechelamiter, sollst du folgendermaßen reden:
25 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem eigenen Namen Briefe gesandt hast an das ganze Volk in Jerusalem und an Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, wie auch an alle Priester, und gesagt hast:
26 »Der Herr hat dich an Stelle des Priesters Jojada zum Priester gemacht, damit du Aufseher bestellst im Haus des Herrn über alle Wahnsinnigen und alle, die als Propheten auftreten, daß du sie in den Stock und in das Halseisen legst.
27 Nun, warum hast du dann Jeremia von Anatot nicht gestraft, der euch gegenüber als Prophet auftritt?
28 Ja, überdies hat er uns in Babel sagen lassen: Es wird lange dauern! Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte!«
29 Der Priester Zephanja hatte diesen Brief nämlich vor den Ohren des Propheten Jeremia vorgelesen.
30 Da erging das Wort des Herrn an Jeremia folgendermaßen:
31 Sende hin zu allen Weggeführten und sprich: So spricht der Herr über Schemaja, den Nechelamiter: Weil euch Schemaja geweissagt hat, ohne daß ich ihn gesandt habe, und er euch auf Lügen vertrauen lehrt,
32 deshalb spricht der Herr so: Siehe, ich will Schemaja, den Nechelamiter, und seinen Samen heimsuchen; er soll keinen [Nachkommen] haben, der inmitten dieses Volkes wohnt, und er soll das Gute nicht sehen, das ich diesem Volk tun werde, spricht der Herr; denn er hat Widerstand gegen den Herrn verkündet!



Herzliche Einladung zum Gottesdienst!
 (parallel Kindergottesdienst)
 Predigt
Anbetungszeit
Einladung zum Mittagessen @ CCFG
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst
 Beginn: 10:30 Uhr 
 
Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)
57290 Neunkirchen-Zentrum  


Sonntagszitat:
 
Mach dir keine Sorgen, wenn du in der Bibel etwas nicht begreifst. 
Doch sorge dich um das, was du verstanden hast, ohne danach zu leben!
(Corrie ten Boom)


Der gesunde Mensch ist krank, 
wenn sein Blick haften bleibt 
an den armen, vergänglichen Dingen dieser Erde. 
Der kranke Mensch ist gesund, 
sobald er durch den Glauben 
Zugang gefunden hat zur ewigen Hoffnung.
(Friedrich von Bodelschwingh)