Ich sitze im Flughafen und lese. Flughäfen, Bahnfahrten, Autofahrten (als Beifahrer!) - das sind mir liebe Gelegenheiten, all die Zeitschriften durchzuschauen, die noch ungelesen auf meinem Schreibtisch liegen. Diesmal ist es die "Global" Monatszeitschrift von OM.
Ein Bild erfasst meine Aufmerksamkeit. Im Artikel wird darüber geschrieben. Eine junge Kurzzeitmissionarin verbringt einige Zeit in Chile und schreibt über ihre Arbeit. Sie schreibt auch über die Begebenheit, die auf dem Bild abgebildet ist. Liebevoll drückt sie ein chilenisches Waisen. Kommunikation ist schwierig zwischen den Beiden. Der Missionarin steht die Liebe Jesu und die Freude im Gesicht geschrieben. Im Gesicht des kleinen Mädchens entdecke ich einen Hauch von Zufriedenheit, gemischt mit Traurigkeit, bald wieder loslassen zu müssen.
Der Gedanke, der mir sofort kommt ist die Frage: "Lohnt es sich?" "Lohnt sich eine kurze Umarmung im Namen Jesu? Lohnt sich ein freundliches Lächeln, ein tröstendes Wort?" Und es dauert nicht lange bis sich die Überzeugung formt: "Ja, es lohnt sich! Im Namen Jesu lohnt es sich!" In Matthäus 25:40 sagt uns Jesus selbst:
"Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."
Und in Matthäus 10:42 heißt es:
"Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher mit kaltem Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren!"
Nicht jedes Mal haben wir die Möglichkeit, mit dem Mund Jesus zu bekennen. Aber immer haben wir die Möglichkeit, durch unser Leben für Jesus zu leuchten und ein wenig Seiner Liebe weiter zu geben. Und es ist nicht umsonst!
Donnerstag, 8. Juli 2010
Mittwoch, 7. Juli 2010
Schäm Dich ruhig!
Scham ist ein kostbares Gut, das uns immer mehr verloren geht. Was vor 100 Jahren undenkbar war, war vor 50 Jahren normal. Was vor 50 Jahren undenkbar war, war vor 25 Jahren Standard. Was vor 25 Jahren illegal war, ist heute erlaubt. Was man vor 10 Jahren noch nicht wagte, wird heute provokativ vermarktet. Und das auf allen Ebenen: Privat, in den Medien und im öffentlichen Leben. Scham wird nicht nur abgebaut, Scham wird verlacht und teilweise als schädlich bezeichnet.
Dabei geht es nicht nur um Scham in moralischen Fragen. Da ist der Verfall seit einem halben Jahrhundert rasant. Es geht um Scham allgemein.
Wikipedia definiert Scham unter anderem mit einem "Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung, das sowohl durch Verletzung der Intimsphäre auftreten als auch auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben."
Verständlicherweise, wo soziale Erwartungen und Normen abgebaut werden, werden auch bestimmte Handlungen nicht länger als "unehrenhaft, unanständig oder erfolglos" definiert. Das Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung verblasst.
Scham ist unangenehm, peinlich. Scham hilft dem Menschen, bestimmte Handlungsweisen zu überdenken, zu vermeiden oder zu ändern. Scham ist biblisch!
In Jeremia sagt Gott über sein Volk:
"Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen! spricht der Herr." (Jeremia 6:15)
Demnach hat es schon früher einmal eine Zeit gegeben, in der Gott seinem Volk vorwarf: "Sie wissen nicht mehr, was ‚sich schämen' heißt." Das war kein Kompliment! Gott hat damit nicht gemeint, dass sie endlich die Zwänge der Gesellschaft abgelegt und zur Freiheit durchgebrochen waren. Im Gegenteil! Die Gott gegebene Scham, das Gefühl der Verlegenheit, der Bloßstellung durch Handlungen, die Gottes Wort entgegenstanden, war verloren gegangen. Das bezeichnet Gott nicht als einen lobenswerten Weg der Freiheit sondern einen gefährlichen Weg, vor dem gewarnt werden musste. "Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen!"
Verlust der Scham über unser Abweichen von den Maßstäben Gottes ist gefährlich. "Schämen sollen sie sich," sagt Gott. Scham, gegründet auf dem Wort Gottes ist Gott-geschenkt und Gott-gewollt. DIESE Scham abzulegen, auch wenn die Welt uns dazu drängt, wird für unseren Glauben tödlich sein.
Dabei geht es nicht nur um Scham in moralischen Fragen. Da ist der Verfall seit einem halben Jahrhundert rasant. Es geht um Scham allgemein.
Wikipedia definiert Scham unter anderem mit einem "Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung, das sowohl durch Verletzung der Intimsphäre auftreten als auch auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben."
Verständlicherweise, wo soziale Erwartungen und Normen abgebaut werden, werden auch bestimmte Handlungen nicht länger als "unehrenhaft, unanständig oder erfolglos" definiert. Das Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung verblasst.
Scham ist unangenehm, peinlich. Scham hilft dem Menschen, bestimmte Handlungsweisen zu überdenken, zu vermeiden oder zu ändern. Scham ist biblisch!
In Jeremia sagt Gott über sein Volk:
"Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen! spricht der Herr." (Jeremia 6:15)
Demnach hat es schon früher einmal eine Zeit gegeben, in der Gott seinem Volk vorwarf: "Sie wissen nicht mehr, was ‚sich schämen' heißt." Das war kein Kompliment! Gott hat damit nicht gemeint, dass sie endlich die Zwänge der Gesellschaft abgelegt und zur Freiheit durchgebrochen waren. Im Gegenteil! Die Gott gegebene Scham, das Gefühl der Verlegenheit, der Bloßstellung durch Handlungen, die Gottes Wort entgegenstanden, war verloren gegangen. Das bezeichnet Gott nicht als einen lobenswerten Weg der Freiheit sondern einen gefährlichen Weg, vor dem gewarnt werden musste. "Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen!"
Verlust der Scham über unser Abweichen von den Maßstäben Gottes ist gefährlich. "Schämen sollen sie sich," sagt Gott. Scham, gegründet auf dem Wort Gottes ist Gott-geschenkt und Gott-gewollt. DIESE Scham abzulegen, auch wenn die Welt uns dazu drängt, wird für unseren Glauben tödlich sein.
Dienstag, 6. Juli 2010
Bibelstunde morgen, am 7. Juli 2010
Um auch Fussballfreunden die Qual der Wahl zu erleichtern, wird am Mittwoch, dem 7. 7. 2010 die CCFG Bibelstunde pünktlich um 19:30 beginnen und gegen 20:30 Uhr beendet sein. Das nächste Abendmahl findet am Mittwoch, dem 14.7. statt.
Fisch an der Angel
Während unserer fast zwei Jahrzehnte im Ausland fand unser Familienurlaub immer am Meer statt. Echte Berge gab's keine. Was als "Berge" bezeichnet wurde, war in der Regel Rebellengebiet oder unzugänglich - oder beides. Darum war es eben jedes Jahr "Urlaub am Meer." Und dazu gehörte Angeln. Glücklicherweise gibt es noch Länder auf dieser Erde, die nicht alles im Leben durch Scheine und Gesetze regulieren und darum waren unsere Angelaktivitäten auch recht unkonventionell und "un-deutsch." Zunächst musste der Köder an die Angel. Den braucht man nämlich. Ohne Köder keinen Fisch. Die Köder suchten wir uns, bevor wir mit dem Schlauchboot raus fuhren. Und dann kam eine der für uns unangenehmsten Angelegenheiten des Angelsports: den Köder am Haken zu befestigen. Ach, wie oft ging uns der Köder verloren, bevor der erste Fisch ihn auch nur sah. Und wie oft kamen wir nach 2 Stunden mit leeren Netzen zurück. 'Trotz Köder keinen Fisch' hieß es dann. Aber wir hatten die Genugtuung, die Fische zumindest gut gefüttert zu haben.
Fische (oder zumindest Köder) an der Angel erinnern mich regelmäßig an ein Erlebnis, das ich vor vielen Jahren hatte. Seit Jahren (!) hegte ich Groll gegen einen Menschen, der mir Unrecht getan hatte. Nicht, dass ich täglich mit Bitterkeit zu kämpfen hatte. Aber, wenn immer ich irgendeine Arbeit tat, die mich an diesen Menschen erinnerte, kamen Unversöhnlichkeit und Groll hoch. "Wenn ich nur mit ‚Mr. Soundso' mal über diesen Menschen reden kann und erzählen kann, was mir an Unrecht geschehen ist, dann wird es mir besser gehen" - so dachte ich und hielt an der Bitterkeit fest, um irgendwann Rechtfertigung zu erfahren. "Den Menschen, der mich so verletzt hat, den lasse ich nicht so leicht von meiner Angel. Den halte ich mir, damit ich ihn einholen kann, wann immer es mir passt!"
Dann las ich ein Buch. Es ging u.a. um Vergebung, und ich musste feststellen, dass nicht der Andere, sondern ich selbst der Fisch an der Angel war. Bitterkeit und das Verlangen nach Rechtfertigung hielten nicht den Anderen an der Angel, sondern mich. Ich kam nicht davon weg. Über Jahre hinweg hatte ich gedacht, der Andere sei der Fisch. Jetzt wurde mir klar: Ich hing an der Angel. Ich war es, der NICHT frei war. Ich war es, der immer wieder eingeholt wurde. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich auf meine Knie ging, die Bitterkeit im Gebet an Gott abgab und Ihn bat, mich von der Angel zu nehmen. Ich vergab auch dem Anderen und verzichtete auf Rechtfertigung - und erfuhr die Freiheit, die nur Jesu geben kann.
Bitterkeit und Unversöhnlichkeit gehören wahrscheinlich zu den massivsten Bremsen im geistlichen Leben. Nicht zuletzt darum hat Jesus das Thema Vergebung immer wieder angesprochen. Unser Problem ist, dass wir unser Bedürfnis nach Rechtfertigung nicht aufgeben, unsere Rechte einklagen und dem Anderen nicht vergeben wollen. Ganz deutlich warnt uns unser Herr:
"Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Matthäus 6:15)
und gleichzeitig verspricht Er:
"Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei." (Johannes 8:36)
Bist Du frei? Oder hängst Du noch an einer Angel? Jesus befreit!
Fische (oder zumindest Köder) an der Angel erinnern mich regelmäßig an ein Erlebnis, das ich vor vielen Jahren hatte. Seit Jahren (!) hegte ich Groll gegen einen Menschen, der mir Unrecht getan hatte. Nicht, dass ich täglich mit Bitterkeit zu kämpfen hatte. Aber, wenn immer ich irgendeine Arbeit tat, die mich an diesen Menschen erinnerte, kamen Unversöhnlichkeit und Groll hoch. "Wenn ich nur mit ‚Mr. Soundso' mal über diesen Menschen reden kann und erzählen kann, was mir an Unrecht geschehen ist, dann wird es mir besser gehen" - so dachte ich und hielt an der Bitterkeit fest, um irgendwann Rechtfertigung zu erfahren. "Den Menschen, der mich so verletzt hat, den lasse ich nicht so leicht von meiner Angel. Den halte ich mir, damit ich ihn einholen kann, wann immer es mir passt!"
Dann las ich ein Buch. Es ging u.a. um Vergebung, und ich musste feststellen, dass nicht der Andere, sondern ich selbst der Fisch an der Angel war. Bitterkeit und das Verlangen nach Rechtfertigung hielten nicht den Anderen an der Angel, sondern mich. Ich kam nicht davon weg. Über Jahre hinweg hatte ich gedacht, der Andere sei der Fisch. Jetzt wurde mir klar: Ich hing an der Angel. Ich war es, der NICHT frei war. Ich war es, der immer wieder eingeholt wurde. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich auf meine Knie ging, die Bitterkeit im Gebet an Gott abgab und Ihn bat, mich von der Angel zu nehmen. Ich vergab auch dem Anderen und verzichtete auf Rechtfertigung - und erfuhr die Freiheit, die nur Jesu geben kann.
Bitterkeit und Unversöhnlichkeit gehören wahrscheinlich zu den massivsten Bremsen im geistlichen Leben. Nicht zuletzt darum hat Jesus das Thema Vergebung immer wieder angesprochen. Unser Problem ist, dass wir unser Bedürfnis nach Rechtfertigung nicht aufgeben, unsere Rechte einklagen und dem Anderen nicht vergeben wollen. Ganz deutlich warnt uns unser Herr:
"Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Matthäus 6:15)
und gleichzeitig verspricht Er:
"Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei." (Johannes 8:36)
Bist Du frei? Oder hängst Du noch an einer Angel? Jesus befreit!
Montag, 5. Juli 2010
Ein bischen weniger tot …
Kann man sich das vorstellen?
Als Kind machten meine Eltern von Zeit zu Zeit einen Spatziergang am Sonntagnachmittag über den Friedhof - aus meiner damaligen Sicht völlig unerklärlich! Aber als Kinder mussten wir natürlich mit. Und so zogen wir durch die Gräberalleen. War es Herbst, lenkten wir uns damit ab, Kastanien zu suchen und zu sammeln.
Viele sonnige Erinnerungen habe ich nicht mehr an die gelegentlichen Spatziergänge an diesem stillen, trostlosen Ort. Aber eines bin ich mir hundertprozentig sicher: Nie, nicht ein einziges Mal, habe ich meine Eltern vor Gräbern stehen sehen und sagen hören: "Tja, der hier hätte es fast geschafft. Er war nicht ganz so tot wie der da drüben. Die da hinten war wirklich mausetot, aber die hier vorne, die war eigentlich noch ganz ok!"
Makaber, nicht wahr? Ja, makaber! Aber was uns im physischen Leben für kapitalen Blödsinn halten, scheinen wir im geistlichen Leben manchmal für möglich zu halten. In Epheser 2:1 schreibt Paulus an die Gemeinde:
"Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden!"
Damit sprach er Menschen aus verschiedenem Hintergrund an. Juden, die ihre Herkunft verwässert hatten, ehemalige Götzendiener, Bürger des römischen Reiches, die keine Probleme damit hatten, Cäsar als "Herrn" (Kyrios) zu bezeichnen. Sie alle, vor ihrer Hinwendung zu Jesus waren "tot," und zwar wegen ihrer Sünden. Die einen hatten davon mehr auf sich geladen als andere, aber alle waren sie geistlich gesehen gleich tot. Keiner von ihnen hatte eine lebendige Beziehung zu Jesus, dem Retter. Alle lagen tot auf demselben geistlichen Friedhof. Keiner weniger tot als der andere.
Geistlich ist das gemäß Epheser 2:1-3 auch unser Zustand gewesen. Tot! Das gefällt uns natürlich nicht. Es schmeckt nicht, im selben Team zu sein wie ein Kim Jung Ill oder ein Mahmud Ahmadinedschad. Das Menschen ihres Schlages "tot in Übertretungen und Sünden" sind, ist nachvollziehbar. Aber verglichen mit ihresgleichen, müssten wir doch eigentlich in die Kategorie fallen "etwas weniger tot." Nur, diese Kategorie gibt es nicht! Vers 2 sagt, dass wir ihre Weggefährten waren, ob uns das passt oder nicht.
Aber! Wieder so ein herrliches "Aber," das einen Wandel andeutet. Seit unserer Hinwendung zu unserem Retter, Jesus, hat der Vater uns von diesen Weggefährten aussortiert. Nicht länger geistlich tot, nicht länger in "deren" Team.
Die Beschreibung, die jetzt auf alle Gotteskinder zutrifft ist diese: "mit Christus lebendig gemacht" (5), "auferweckt in Christus" (6), "mitversetzt in die Himmelswelt in Christus" (6)
… und das alles aus Gnade.
Von geistlich "mausetot" und "Mitspieler der Allerschlimmsten" hin zu "lebendig wie Jesus" und "Mitspieler auf Gottes Team!"
Wohlgemerkt: Nicht weil wir ein wenig besser gewesen wären. Wir waren ihre Weggenossen. Nein, aus unverdienter Gnade. Gnade so wunderbar, dass uns das vollständige Begreifen dieser Gnade hier auf Erden gar nicht möglich ist.
Danke, Jesus! Du bist unbegreiflich - in Deiner Liebe, Deiner Gnade und Deiner Vergebung!
Als Kind machten meine Eltern von Zeit zu Zeit einen Spatziergang am Sonntagnachmittag über den Friedhof - aus meiner damaligen Sicht völlig unerklärlich! Aber als Kinder mussten wir natürlich mit. Und so zogen wir durch die Gräberalleen. War es Herbst, lenkten wir uns damit ab, Kastanien zu suchen und zu sammeln.
Viele sonnige Erinnerungen habe ich nicht mehr an die gelegentlichen Spatziergänge an diesem stillen, trostlosen Ort. Aber eines bin ich mir hundertprozentig sicher: Nie, nicht ein einziges Mal, habe ich meine Eltern vor Gräbern stehen sehen und sagen hören: "Tja, der hier hätte es fast geschafft. Er war nicht ganz so tot wie der da drüben. Die da hinten war wirklich mausetot, aber die hier vorne, die war eigentlich noch ganz ok!"
Makaber, nicht wahr? Ja, makaber! Aber was uns im physischen Leben für kapitalen Blödsinn halten, scheinen wir im geistlichen Leben manchmal für möglich zu halten. In Epheser 2:1 schreibt Paulus an die Gemeinde:
"Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden!"
Damit sprach er Menschen aus verschiedenem Hintergrund an. Juden, die ihre Herkunft verwässert hatten, ehemalige Götzendiener, Bürger des römischen Reiches, die keine Probleme damit hatten, Cäsar als "Herrn" (Kyrios) zu bezeichnen. Sie alle, vor ihrer Hinwendung zu Jesus waren "tot," und zwar wegen ihrer Sünden. Die einen hatten davon mehr auf sich geladen als andere, aber alle waren sie geistlich gesehen gleich tot. Keiner von ihnen hatte eine lebendige Beziehung zu Jesus, dem Retter. Alle lagen tot auf demselben geistlichen Friedhof. Keiner weniger tot als der andere.
Geistlich ist das gemäß Epheser 2:1-3 auch unser Zustand gewesen. Tot! Das gefällt uns natürlich nicht. Es schmeckt nicht, im selben Team zu sein wie ein Kim Jung Ill oder ein Mahmud Ahmadinedschad. Das Menschen ihres Schlages "tot in Übertretungen und Sünden" sind, ist nachvollziehbar. Aber verglichen mit ihresgleichen, müssten wir doch eigentlich in die Kategorie fallen "etwas weniger tot." Nur, diese Kategorie gibt es nicht! Vers 2 sagt, dass wir ihre Weggefährten waren, ob uns das passt oder nicht.
Aber! Wieder so ein herrliches "Aber," das einen Wandel andeutet. Seit unserer Hinwendung zu unserem Retter, Jesus, hat der Vater uns von diesen Weggefährten aussortiert. Nicht länger geistlich tot, nicht länger in "deren" Team.
Die Beschreibung, die jetzt auf alle Gotteskinder zutrifft ist diese: "mit Christus lebendig gemacht" (5), "auferweckt in Christus" (6), "mitversetzt in die Himmelswelt in Christus" (6)
… und das alles aus Gnade.
Von geistlich "mausetot" und "Mitspieler der Allerschlimmsten" hin zu "lebendig wie Jesus" und "Mitspieler auf Gottes Team!"
Wohlgemerkt: Nicht weil wir ein wenig besser gewesen wären. Wir waren ihre Weggenossen. Nein, aus unverdienter Gnade. Gnade so wunderbar, dass uns das vollständige Begreifen dieser Gnade hier auf Erden gar nicht möglich ist.
Danke, Jesus! Du bist unbegreiflich - in Deiner Liebe, Deiner Gnade und Deiner Vergebung!
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