„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 15. Juni 2024

Lektionen aus dem Leben Elias (5)

Elia lebte mit seinem Gott. Er ging mit Gott über Höhen und durch Tiefen. Auf den Höhen war es eine Freude, in den Tiefen war es Kampf. Auf den Höhen hielt ihn Gott fest und er hielt sich an Gott fest – in den Tiefen war es nur noch Gott, der festhielt. Aber das war genug. Mehr als genug. Elia erfuhr den Gott der Todestäler ganz praktisch im Alltag (Psalm 23:4):

Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

Zugegeben, den Mittelteil „so fürchte ich kein Übel“ – den musste er noch lernen, denn er fürchtete die Rache durch die Königin Isebel. Was Elia aber lernte und erfuhr ist:

Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten: (…) du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

Auch die Großen und Starken im Glauben sind nicht immer stark! Elia wollte sterben, Hiob wollte sterben, Jeremia wollte aufgeben, Asaph wollte aufgeben … und mit ihnen zahllose Gläubige aller Zeiten. Und so wie sie alle, so erfuhren zahllose Gläubige aller Zeiten, dass Gott Gott ist, auch in den Todestälern. Elia suchte Gott nicht etwa; es war nicht etwa sein Verlangen nach Hilfe oder der Nähe Gottes. Nein, es war tiefste, abgrundtiefste Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Einer der größten Propheten Israels, eines der mächtigsten Werkzeuge Gottes auf der Erde, einer der vorbildlichsten Gläubigen der Bibel – zu dem Millionen Menschen über die Jahrtausende aufgeschaut haben – hatte (mindestens) eine Phase tiefster Depression und wir lesen über Elia (1. Könige 19:4):

Er selbst aber ging hin in die Wüste, eine Tagereise weit, und er kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Und er erbat für sich den Tod und sprach: Es ist genug! So nimm nun, Herr, mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter!

Solche Verse tun gut, denn sie zeigen uns, dass selbst die Glaubenshelden der Bibel ihre Todestäler hatten. Aber sie zeigen uns auch, dass Gott nicht enttäuscht ist, sondern sich kümmert. Gott kam Elia zur Hilfe – physisch, seelisch und geistlich!

Und es war nicht das letzte Wunder, das Gott durch Elia tat. Elia erfuhr seinen Gott als gnädigen, barmherzigen Herrn, langmütig und von großer Güte.

Du und ich haben denselben Herrn und Gott. Mehr noch: Er ist uns nahe gekommen in Jesus! Wir können unseren Herrn so viel besser kennen und erkennen als unsere „Helden“ im Alten Testament, denn wir kennen Jesus!

Was für einen glorreichen Abgang hatte Elia. Nach all den Siegen und Gotteserfahrungen, die er machen durfte, nach all den Siegen, die Gott durch Ihn errang, nach all der Frucht, die sein Leben für Gott bringen durfte, erließ Gott ihm – zumindest zu der Zeit – den physischen Tod. In 2 Könige 2:11 lesen wir:

Quelle: HIER CC BY 3.0
Und es geschah, während sie noch miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Und Elia fuhr im Sturmwind auf zum Himmel.

Gott war in Elias Todestal hinabgestiegen und hatte ihn herausgeführt. Jetzt durfte Elia in den feurigen Wagen steigen und wurde zum Himmel heraufgefahren.

Gott war Elia im leisen Säuseln des Windes begegnet. Jetzt begegnete Er ihm im himmlischen Sturmwind.

Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht. (Jakobus 5:17+18)

Elia – ein Mensch wie wir. Sein Leben zu studieren – und das Wesen Seines Gottes – ermutigt uns und spornt uns an. Du und ich haben denselben Gott – und dürfen Großes von Ihm erwarten!

Freitag, 14. Juni 2024

Lektionen aus dem Leben Elias (4)

Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; 18 und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht. (Jakobus 5:17+18)

Vor 3½ Jahren hatte es das letzte Mal in Israel geregnet. Mittlerweile war das Land ausgedörrt und in einer großen Hungersnot. Gottes strafende Hand lag auf dem götzendienerischen Volk und besonders auf seinem König. Jetzt wollte Gott Seine Hand wieder von Israel abziehen und hatte Elia gesandt, um die Götzenpriester herauszufordern und ihre Kraftlosigkeit zu entblößen.

Das Wunder auf dem Berg Karmel war gewaltig! Der Sieg war errungen! Die falschen Propheten waren besiegt. Das Volk hatte sich – zumindest im ersten Schock der übernatürlichen Gottesoffenbarung – wieder zu dem lebendigen Gott bekannt. Jetzt sollte es wieder regnen. Aber der Regen kam nicht von einer Minute auf die andere. In 1 Könige 18:42-45a heißt es:

Quelle: HIER
Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und beugte sich zur Erde und legte sein Angesicht zwischen seine Knie; 43 und er sprach zu seinem Burschen: Geh doch hinauf und schaue zum Meer hin! Da ging er hinauf und schaute hin und sprach: Es ist nichts da! Er sprach: Geh wieder hin! So geschah es siebenmal. 44 Und beim siebten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke aus dem Meer auf, wie die Hand eines Mannes! Da sprach er: Geh hinauf und sage zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht zurückhält! 45 Und es geschah unterdessen, da wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein gewaltiger Regen.

Das göttliche Wunder war beendet. Das Volk verlief sich, der König ging heim. Elia betet! Warum? Der Regen war doch verheißen. Trotzdem betet Elia. Manchmal ist der Kampf für den Gläubigen nicht beendet, wenn er für die anderen – hier das Volk – beendet ist. Elia betet und redet mit seinem Herrn über das, was der Herr verheißen hat. Auch das ist Gebet: Gott an Seine Verheißungen zu ‚erinnern‘Seine Verheißungen ‚in Anspruch‘ nehmenuns selbst Gottes Verheißungen in Erinnerung zu rufen. Wichtige Zeiten mit Gott. Wichtiges Gebet!

Und zunächst sah es gar nicht danach aus, als ob Gott Seine Verheißung des Regens erfüllen wollte. Erst, als Elias Gehilfe zum 7x zum Nachschauen geschickt wurde, kam er mit einer „vorsichtig optimistischen“ Antwort zurück. Wie gut, dass Elia uns hier ein Beispiel für Ausdauer im Gebet gibt! Er hört nicht nach dem vierten, fünften oder sechsten Mal auf zu beten. Er betet, bis die Erhörung seiner Gebete und die Erfüllung der Verheißung sich abzeichnet. Ausdauer! Ausdauer im Gebet. Manchmal vielleicht die Bitte, die Verheißung zu erfüllen, manchmal vielleicht die Erinnerung an den Wortlaut der Verheißung, manchmal vielleicht ein Lobpreis der Treue Gottes, der bis dato – und bis heute – alle Seine relevanten Verheißungen gehalten und erfüllt hat. Halte an im Gebet – wie Elia es tat!

Und (so in der erwähnten Predigt vor 2 Wochen) – es bleibt die Frage, die auch Sacharja (4:10) stellt: Denn wer ist’s, der den Tag geringer Anfänge verachtet? Als Aufforderung würde es lauten:

„Verachte nicht den Tag kleiner Anfänge!“ Und Elia hat sich gewiss daran gehalten. Als nach 3½ Jahren auch nur eine kleine Wolke zu sehen war, wusste Elia, dass nun der Regen mit Gewalt kommen würde.

Auch uns gilt: „Verachte nicht den Tag kleiner Anfänge!“ Du betest? Du betest wie Elia – immer und immer wieder um dieselbe Sache? Du erkennst keine Veränderung? Bleib im Gebet! Lass Dich leiten im Gebet! Erkenne Gottes Wirken, das sich manchmal auch anders zeigt, als wir es erwarten. Und beginne, Ihm zu danken – spätestens, wenn eine kleine Wolke anzeigt, dass die Erhörung naht. Gib nicht auf! „Verachte nicht den Tag kleiner Anfänge!“

Morgen schließen wir die Miniserie über Elia ab.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Lektionen aus dem Leben Elias (3)

Elia – ein Prophet in Israel. Ein geistlicher Führer. Ein Mann Gottes … und doch ein Mensch wie wir. Ein Mensch mit Höhen und Tiefen im Leben – mit abgrundtiefen Depressionen und Todeswünschen – und gleichzeitig mit gewaltigen Gotteserfahrungen. Ein Mensch, den Gott gebrauchen konnte, weil er Gott bedingungslos vertraute. Ein Mensch, dem Gott begegnet war und ein Mensch, der Gott begegnet war.

Zu seinen größten Gotteserfahrungen gehörte die Auseinandersetzung mit Hunderten von falschen Propheten und Götzenpriestern. Da Elia wusste, dass diese Hundertschaften lediglich toten Götzen dienten und keine Wunder erwarten konnten, ließ er ihnen den Vortritt. Als sie allerdings die längste Zeit des Tages erfolglos gerufen, geschrien und Blutopfer vergossen hatten, begann Elia mit seinem Teil des Wettstreits. Als erstes reparierte er den zerstörten Altar Gottes und richtete ihn wieder auf. Dann lesen wir in 1 Könige 18:33-35:

Er richtete das Holz zu und zerteilte den Jungstier in Stücke und legte ihn auf das Holz, 34 und er sprach: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es auf das Brandopfer und auf das Holz! Und er sprach: Tut es noch einmal! Und sie taten es noch einmal. Und er sprach: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal. 35 Und das Wasser lief rings um den Altar, und auch den Graben füllte er mit Wasser.

Das ist schon mal gewaltig. Ein überzeugender Beweis des absoluten Vertrauens durch den Propheten. Mit der Gewissheit der Überlegenheit und Treue seines Gottes geht Elia ans Werk. Dazu zerstört er noch jede Möglichkeit einer Ausrede durch die gegnerischen falschen Propheten. Jeder weiß: Nasses Holz brennt nicht! Weiter heißt es im Text (1 Könige 18:36+37):

Und es geschah um die Zeit, da man das Speisopfer darbringt, da trat der Prophet Elia herzu und sprach: O Herr, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass sie heute erkennen, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht, und dass ich dies alles nach deinem Wort getan habe! 37 Erhöre mich, o Herr, erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass du, Herr, der wahre Gott bist, und damit du ihr Herz zur Umkehr bringst!

Elia weiß sehr wohl, dass es nicht ein Gottesglaube ist, der unabhängig ist vom Handeln des Allmächtigen. Nicht Elias Glaube, sondern der allmächtige Gott stehen hier im Zentrum. Elia – voll Glauben – wendet sich an seinen Gott. Er erinnert sich an den Gott, der auch für Abraham, Isaak und Jakob Wunder tat. Er bittet Ihn, dass ER, der Gott Israel, sich Seinem Volk offenbaren möge. Elias gläubiges Gebet ist das Klopfen an Gottes Tür, der das Gebet Seines Dieners hört und den Segen herabfallen lässt. Und wie er fällt! 1 Könige 18:38:

Da fiel das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und es leckte das Wasser auf im Graben.

Das ist gewaltig! Das ist nie dagewesen! Das ist übernatürlich, göttlich! Gottes Feuer ist übernatürlich, nicht nachzuahmen, unvergleichbar! Gottes Feuer verzehrte nicht nur das nasse Opfer! Es verzehrte das nasse Holz, die nicht brennbaren Steine und das Wasser auf und um den Altar herum. Gottes Feuer macht ganze Sache. Gottes Feuer vermag, was irdisches und normales Feuer nicht vermag. 

Das Handeln Gottes … die Wunder Gottes … die Macht Gottes … das Feuer Gottes … all das und mehr ist nicht auf das Alte Testament beschränkt. In Matthäus 3:11 verheißt Gott durch Johannes den Täufer:

Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.

Und das erfüllte sich! In Apostelgeschichte 2:3+4a heißt es:

Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. 4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.

Das Feuer Gottes zu Pfingsten brachte die gleichen Ergebnisse zur Ehre Gottes hervor wie das Feuer Gottes zur Zeit des Elia:

1 Könige 18:39 berichtet: „Als das ganze Volk dies sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der HERR ist Gott! Der HERR ist Gott!“

Und in Apostelgeschichte 2:41 heißt es: Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan.

Elia, ein Prophet in der Begegnung mit Gott, ein Beter und ein Mensch des Glaubens, durfte bereits in der Zeit des Alten Testaments die übernatürliche Wirkung des Feuers Gottes erfahren. Die Jünger Jesu machten eine ähnliche Erfahrung.

Und da das Feuer Gottes bis heute nicht erloschen ist, dürfen auch wir – wie einst Elia – unserem Gott vertrauen und Rettung und Sein übernatürliches Wirken erfahren.