Elia lebte mit seinem Gott. Er ging mit Gott über Höhen und durch Tiefen. Auf den Höhen war es eine Freude, in den Tiefen war es Kampf. Auf den Höhen hielt ihn Gott fest und er hielt sich an Gott fest – in den Tiefen war es nur noch Gott, der festhielt. Aber das war genug. Mehr als genug. Elia erfuhr den Gott der Todestäler ganz praktisch im Alltag (Psalm 23:4):
Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.
Zugegeben, den Mittelteil „so fürchte ich kein Übel“ – den musste er noch lernen, denn er fürchtete die Rache durch die Königin Isebel. Was Elia aber lernte und erfuhr ist:
Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten: (…) du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.
Auch die Großen und Starken im Glauben sind nicht immer stark! Elia wollte sterben, Hiob wollte sterben, Jeremia wollte aufgeben, Asaph wollte aufgeben … und mit ihnen zahllose Gläubige aller Zeiten. Und so wie sie alle, so erfuhren zahllose Gläubige aller Zeiten, dass Gott Gott ist, auch in den Todestälern. Elia suchte Gott nicht etwa; es war nicht etwa sein Verlangen nach Hilfe oder der Nähe Gottes. Nein, es war tiefste, abgrundtiefste Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Einer der größten Propheten Israels, eines der mächtigsten Werkzeuge Gottes auf der Erde, einer der vorbildlichsten Gläubigen der Bibel – zu dem Millionen Menschen über die Jahrtausende aufgeschaut haben – hatte (mindestens) eine Phase tiefster Depression und wir lesen über Elia (1. Könige 19:4):
Er selbst aber ging hin in die Wüste, eine Tagereise weit, und er kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Und er erbat für sich den Tod und sprach: Es ist genug! So nimm nun, Herr, mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter!
Solche Verse tun gut, denn sie zeigen uns, dass selbst die Glaubenshelden der Bibel ihre Todestäler hatten. Aber sie zeigen uns auch, dass Gott nicht enttäuscht ist, sondern sich kümmert. Gott kam Elia zur Hilfe – physisch, seelisch und geistlich!
Und es war nicht das letzte Wunder, das Gott durch Elia tat. Elia erfuhr seinen Gott als gnädigen, barmherzigen Herrn, langmütig und von großer Güte.
Du und ich haben denselben Herrn und Gott. Mehr noch: Er ist uns nahe gekommen in Jesus! Wir können unseren Herrn so viel besser kennen und erkennen als unsere „Helden“ im Alten Testament, denn wir kennen Jesus!
Was für einen glorreichen Abgang hatte Elia. Nach all den Siegen und Gotteserfahrungen, die er machen durfte, nach all den Siegen, die Gott durch Ihn errang, nach all der Frucht, die sein Leben für Gott bringen durfte, erließ Gott ihm – zumindest zu der Zeit – den physischen Tod. In 2 Könige 2:11 lesen wir:
Und es geschah, während sie noch miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Und Elia fuhr im Sturmwind auf zum Himmel.
Gott war in Elias Todestal
hinabgestiegen und hatte ihn herausgeführt. Jetzt durfte Elia in den feurigen Wagen
steigen und wurde zum Himmel heraufgefahren.
Gott war Elia im leisen Säuseln des Windes begegnet. Jetzt begegnete Er ihm im himmlischen Sturmwind.
Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht. (Jakobus 5:17+18)
Elia – ein Mensch wie wir. Sein Leben zu studieren – und das Wesen Seines Gottes – ermutigt uns und spornt uns an. Du und ich haben denselben Gott – und dürfen Großes von Ihm erwarten!