Im
Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt,
dass
er treu erfunden wird.
(1 Korinther 4:2)
Geduldiges Warten und treue Verkündigungs-
und Hilfsarbeit – oft über viele Jahre – waren Voraussetzungen in unzähligen
Missionsbestrebungen.
Vor ca 225 Jahren reiste William
Carey, Vater der modernen Missionsgeschichte, nach Indien. Aber er musste 7
Jahre warten, bis der erste Hindu sich Jesus zuwandte. Ebensolange oder länger
arbeitete Adoniram Judson in Burma, bevor seine Arbeit Früchte trug. In
Neuseeland waren es 9 Jahre und auf Tahiti dauerte es sogar 22
Jahre, bis die erste Ernte der Seelen begann.
Henry Nott wurde 1774 in Broomsgrove (England) geboren.
Als einfacher Maurer bewarb er sich bei der Londoner Missionsgesellschaft und
reiste mit ca 22 Jahren am 10. August 1796 auf dem Missionsschiff „Duff“ nach
Tahiti aus. Mit ihm reisten 30 andere Missionare, sechs davon mit Ehefrau und
mit insgesamt 3 Kindern. 7 Monate dauerte ihre Schiffsreise, bis sie Tahiti am
6. März 1997 im Südpazifik erreichten. Pomare, der regierende König auf Tahiti,
kam, um die Neuankömmlinge zu mustern. Er trug
einen Gürtel aus Baumrinde, Schmuck aus Haifischzähnen und Muscheln und einen Kopfschmuck
aus Federn. Er „ritt“ auf einem Sklaven, der auf Händen
und Knien kroch.
Das Missionsschiff benötigte ein volles Jahr für die
Rückkehr nach England. Auf der nächsten Reise, die den Missionaren Material und
Nachschub nach Tahiti bringen sollte, fiel das Schiff den Franzosen in die
Hände, die mit England im Krieg standen. Die 5 Jahre lange Wartezeit auf
Nachschub ermüdete viele der Missionare. Einige wurden ermordet, andere
verstarben, mehrere verließen ihren Dienst oder wurden psychisch krank.
Während seiner Zeit auf Tahiti erlernte Nott die Sprache der
Einheimischen und übersetzte als Erster die Bibel in ihre Sprache. Im Juli 1812
heiratete er A. Turner, eine der Missionarinnen, die auf der Insel angekommen
waren. Als König Pomare im Jahr 1803 starb, nahm sein Sohn den Titel Pomare II an.
Er war noch boshafter und gewalttätiger als sein Vater. Henry Notts Leben und
Dienst war nicht einfach. Aber geduldig tat er seine Arbeit und blieb seinem
Ruf durch Gott treu. Nach jahrelanger, erfolgloser Arbeit und der Plünderung des
Missionshauses verließen sechs weitere Missionare Tahiti. Wieder blieb Nott allein,
um seinen Dienst treu fortzuführen. Wiederholt machte er lange und mühsame
Predigtreisen durch die Insel.
Es dauerte geschlagene 22
Jahre bis Henry Nott den ersten Tahitianer sah, der die Entscheidung traf,
Jesus zu folgen. Über Henry Notts unermüdliche Arbeit, Treue und Geduld
heißt es: „Ohne
die Beharrlichkeit von Henry Nott wäre die Arbeit in Tahiti zweifellos
aufgegeben worden.“
Nur 2x während seiner
47jährigen Missionstätigkeit kehrte Henry Nott in seine Heimat nach England
zurück. Am 2. May 1844 starb er in der Region Papara auf Tahiti.
Im
Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt,
dass
er treu erfunden wird.
(1 Korinther 4:2)
Missionsschiff "Duff" erreicht Tahiti |