„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 17. Juni 2023

Gott war nicht zu erkennen

Ein herrlicher Vers, den wir immer zu schätzen wissen, wenn’s uns gut geht und den wir immer noch zu Herzen nehmen, wenn’s uns nicht ganz so schlecht geht, steht in Römer 8:28:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Wenn’s uns aber richtig dreckig geht, dann ist dieser Vers nicht immer eine großer Trost. Theoretisch zwar schon, praktisch … nicht immer.

In solchen Zeiten hilft uns vielleicht mehr der Vers aus Hiob 35:14, der an dieser Stelle auch schon mehrmals zitiert wurde:

Auch wenn du sagst, du könntest ihn nicht sehen, so liegt die Rechtssache doch vor ihm; warte du nur auf ihn!

Das trifft den Nagel in Krisenzeiten schon eher auf den Kopf und vermag uns Ruhe zu geben.

Vor wenigen Tagen wurde mir in meiner Stillen Zeit ein anderer Vers wichtig, der in die gleiche Kerbe schlägt. In Psalm 77:20+21a lesen wir:

Dein Weg führte durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige Fluten, und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen. Du führtest dein Volk wie eine Herde

Kommt Dir Dein Weg auch manchmal so vor? Vielleicht sogar momentan? Wie ein Weg durchs Labyrinth? Wie ein Weg durchs Meer, oder sogar durchs wilde Meer? Wie ein schmaler Pfad durch gewaltige Fluten? So gewaltig, dass Du immer wieder die Gischt ins Gesicht kriegst, vielleicht manchmal zu ersticken drohst? Wo ist Er dann, unser Herr? Was soll uns darin zum Besten dienen?

Gottes Wort sagt, dass auch der Weg durchs Meer und der Pfad durch gewaltige Fluten Wege sind, die Er uns führt. Richtig! Gott wählt Wege für uns, die wir nicht verstehen, die wir nicht mögen, die uns Angst machen, die uns die Luft zum Atmen nehmen, die uns einsam und verlassen fühlen lassen; sogar Gott-verlassen!

Sowohl im Buch Hiob, wie auch in Psalm 77:20+21 wird uns versichert, dass unsere Gefühle uns trügen. Er hat Dich nicht verworfen, Er hat Dich nicht vergessen und Er hat Dein Anliegen auch nicht abgeheftet und archiviert. Er hat Dich nicht verlassen, auch, wenn Du Seine Fußspuren nicht erkennen kannst. Er führt Dich wie ein Hirte Seine Schafen führt. Und wenn sie ausbrechen wollen, weiß Er genau, wo sie sich befinden, geht ihnen nach und bringt sie zurück!

Wenn Du durch eine Zeit gehst, in der Du Gott nicht (mehr) erkennen kannst, dann lass Dir Durch Gottes Wort versichern: Er ist da, auch wenn Du Ihn weder siehst, noch hörst noch spürst. Er hält, was Er verspricht (Josua 1:5 und Hebräer 13:5):

»Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«

Gottes Wege für uns sind nicht immer einfach, aber sie sind immer gut, immer richtig und haben immer ein gutes Ende! Warte Du nur auf Ihn! 

Warten in Gemeinschaft ist manchmal eine HIlfe. Wir laden ein zu unserem Gottesdienst, morgen früh um 10:30 Uhr!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Freitag, 16. Juni 2023

Luther, wach auf!

Ich bin mir sicher, er würde es genauso wieder machen. Als Martin Luther sah, was die Leitung seiner Kirche lehrte, vertrat und duldete, legte er den Maßstab des Wortes Gottes an. Was immer dem göttlichen Maßstab nicht entsprach, hatte kein Recht, im Namen Gottes verkündigt oder praktiziert zu werden.

Es war nicht nur der Ablasshandel und nicht nur die Lehre der päpstlichen Unfehlbarkeit, die Luther zum Reformator machte. Es war ein Samusorium an Irrlehren, die Luther zunächst versuchen ließen, die irregeleiteten Aspekte der katholischen Doktrin zu reformieren. Wie jedermann weiß, wurde mehr als eine Reformation daraus. Es entstand eine neue Kirche, gegründet auf den Prinzipien: „Allein durch den Glauben – Allein durch die Gnade – Allein durch die Schrift“ Entsprechend ist auch dem Reformator, Martin Luther, die Übersetzung der gängigsten deutschen Bibel in die Sprache des Volkes zu verdanken. Als Luther starb, galt die Bibel für „seine“ Kirche als das verbindliche Wort Gottes.

500 Jahre später braucht Luthers Kirche einen neuen Luther. Wieder schockierend, in welche Richtung die EKD sich bewegt und es auf dem Kirchentag erneut zur Schau stellte: Klimapolitik, Letzte Generation, Künstliche Intelligenz, Friedensethik, Waffenlieferungen, Transsexualität und einen Abschlussgottesdienst, in dem der Pfarrer behaupten durfte: "Gott ist queer". Liberale (Ex)Kirchenprominenz wie Margot Käßmann und alle mögliche Politprominenz - vom Bundespräsidenten und Kanzler bis hin zu den Ministern und Ministerinnen der Regierung - alle durften mal was sagen.

Überpolitisierung und eine Moral, die den Aussagen der Bibel diametral entgegensteht. Nicht mehr sola scriptura: allein durch die Schrift. Nein, man hat die Heilige Schrift der Entwicklung der Moral angepasst und lässt die Mehrheitsmeinung bestimmen, was geht und was nicht. Zumindest soviel Mut sollte man haben, dass man Luther und seine Kirche Luther und seine Kirche sein lässt, und außerhalb der von Luther gesetzten Grenzen etwas Neues beginnt. Stattdessen zerstört man das, was Luther lieb und wert war bis zur Unkenntlichkeit.

Möge Gott einen neuen ‚Martin Luther’ erwecken, der innerhalb seiner Kirche aufsteht und aufruft, zurück zu kehren – zurück zu Christus allein - Gnade allein – Glauben allein und zur Schrift allein – und das alles allein um der Ehre Gottes willen. Das wird kein Spatziergang. Das wird eher ein Spießrutenlauf. Es kann darin enden, dass Bibelkritik, Unmoral und Politik bleiben dürfen, der neue ‚Luther’ aber gehen muss. Dennoch wäre es jeder christlichen Kirche und Gemeinde, die sich mit dem Namen Christi schmückt, sich aber immer weiter von Seinem Wort entfernt, zu wünschen, dass der Herr einen Luther in ihrer Mitte erweckt. Luther, wach auf!

Gleichzeitig kann es nicht Ziel und Zweck unseres Lebens sein, Kirchen, Gemeinden oder Organisationen zu kritisieren, ohne uns selbst unter die Lupe zu nehmen. Was wir von allen erwarten, die den Namen Christi tragen, müssen wir zunächst bei uns selbst festmachen: bedingungslose Nachfolge. „Die Schrift allein“ – muss auch über unserem Leben stehen. „Gnade allein“ muss auch unser Leben prägen. „Glaube allein“ muss auch unser felsenfestes Fundament sein. „Jesus allein“ muss auch unser Lebensmotto sein. „Zur Ehre Gottes allein“ muss auch unser Endziel sein. Daran möchte ich in meinem Leben arbeiten und (durch Jesus) arbeiten lassen. Kritik auf der Grundlage von Gottes Wort ist angebracht (siehe Martin Luther). Bevor wir uns aber in Kritiken verlieren, lasst uns nicht vernachlässigen, die Nachfolge in allen Bereichten unseres eigenen Lebens zu fördern.

Donnerstag, 15. Juni 2023

Gedanken zur Klonung von Wollhaarmammuts

Vor 6000 Jahren (Internetartikel) sollen sie ausgestorben sein – oder war es vor ca 10.000 Jahren (Wikipedia)? Freunde der Animationsfilme „Ice Age“ kennen sich aus mit Wollhaarmammuts. Es gibt sie schon lange nicht mehr – gut die letzten vereinzelten Exemplare soll es noch ca 1800 vor Christus gegeben haben. Aber dann waren sie wirklich weg. Bis bald!

So jedenfalls hoffen es südkoreanische Forscher. Im Mai 2013 entdeckten Wissenschaftler die tief gefrorenen Überreste eines 40.000 (?) Jahre alten Wollhaarmammutweibchens. Die Vorbereitung zur Klonung läuft.

Über Sinn oder Unsinn solcher Aktion mag sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Es gibt allerdings kritische Stimmen, sogar aus dem säkularen Bereich. So warnt eine britische Biologin, dass eine Klonung zu grausam sei. Eine Elefantenkuh müsse 22 Monate ein Mammutklon austragen, was ihr Schaden bringen könnte. Vermutlich würde es viele Versuche brauchen, bis ein lebendiges Mammut zur Welt käme. Nach dem Austragen wäre ein artgerechtes Leben nicht möglich, da man vermutet, dass  Mammuts in Herden lebten.

Die Biologin ist nicht die Einzige, die Bedenken äußert. Weitere Fachleute bezweifeln, dass es berechtigte Gründe für eine Klonung gibt. Das zu erwartende Leiden stehe in keinem Verhältnis zu einem möglichen Nutzen – weder  für Mensch, noch für Tier.

Meine Gedanken wandern zu einem zu einem anderen ethischen Thema. Zugegeben, man kann es nicht 1:1 miteinander vergleichen, aber im Anblick von Für und Wider zur Frage der Mammutklonung müssen wir fragen:
  • Warum will man Mammuts klonen aber Kinder abtreiben?
  • Warum ist Klonung zu grausam, um sie durchzuführen, aber Abtreibung nicht grausam genug, um sie zu verbieten?
  • Warum die Sorge um die Gesundheit einer austragenden Elefantenkuh, aber die hohen Gesundheitsrisiken – körperlich und psychisch – für eine abtreibende Frau werden heruntergespielt?
  • Warum will man Mammutleben verhindern, weil artgerechtes Leben nicht zu erwarten ist, aber Menschenleben will man verhindern, obwohl „artgerechtes“ Leben garantiert ist?
Das sind Fragen, die der Artikel über Mammutklonen bei mir hervorruft. Macht man sich hier mehr Sorgen um ein Tier der Urzeit (oder ein Tier generell), als um Kinder, die behütet und beschützt im Leib ihrer Mütter aufwachsen sollten? Versucht man einerseits, der Natur künstlich nachzuhelfen, während man andererseits den natürlichen Weg der Natur zu bremsen und auszulöschen droht.

Mein Fazit: Verkehrte Welt!
Meine Hoffnung: Dass wir Christen Prioritäten setzen.
Erste Priorität: Gottes Wort als Maßstab für unser Leben und Handeln zu akzeptieren
Zweite Priorität: Zuerst nach Gottes Reich trachten und uns für bereits bestehendes Leben einsetzen, bevor wir uns für Experimente begeistern, ausgestorbenes Leben neu zu erwecken.

Möge der Herr uns davor bewahren, dass Faszination mit Forschung und Wissenschaft uns das Verständnis raubt für das, was in Gottes Augen wirklich wichtig und wertvoll ist.

Mittwoch, 14. Juni 2023

Die 7 Weltwunder

Einer Gruppe Studenten der Geographie wurde die Aufgabe gestellt, aufzulisten, was sie gegenwärtig als die 7 Weltwunder bezeichnen würden. Es gab zwar etwas Uneinigkeit, aber dennoch kristallisierten sich 7 Dinge heraus, die die meisten Stimmen bekamen:

1. Die großen Pyramieden Ägyptens
2. Der Taj Mahal
3.
Der Grand Canyon
4. Der Panamakanal
5. Das Empire State Building
6.
Der Petersdom
7. Die Chinesische Mauer

Während die Professorin die Zettel einsammelte, bemerkte sie eine stille Schülerin, die ihren Zettel nicht umdrehen wollte. So fragte sie die Studentin, ob es Probleme gäbe mit ihrer Liste. "Ja, ein wenig,“ kam die Antwort. „Ich konnte meine Gedanken nicht vollständig zu Papier bringen, weil es so viele große Wunder gibt." „Nun,“ erwiderte die Professorin, "dann berichte uns mal, was Du hast. Möglicherweise können wir dir ja helfen." Zögernd begann die Studentin zu lesen: "Ich denke, die sieben Weltwunder sind:

1. ZU SEHEN
2. ZU SCHMECKEN
3. SICH ZU BERÜHREN
4. ZU HÖREN

Sie zögerte ein wenig, und ergänzte dann

5. ZU FÜHLEN
6. ZU LACHEN
7. UND ZU LIEBEN

Im Vorlesungssaal war nur noch Schweigen; man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Die Dinge, die wir gewöhnlich als einfach und alltäglich ansehen, sind in Wirklichkeit erstaunlich. Die wertvollsten Dinge im Leben kann man nicht kaufe, schaffen oder besichtigen ... sie sind Geschenke von oben
. (Autor unbekannt)

Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis. (Jakobus 1:17)

Dienstag, 13. Juni 2023

Ein besonderer Vers aus dem Buch der Sprüche

Wie im Buch der Psalmen ist es auch im Buch der Sprüche schwer, „den“ besonderen Vers zu finden. Zu viele Verse zu zu vielen Themen. Einer besser und wichtiger als der andre. Darum müssen wir uns auch im Buch der Sprüche für einen von vielen „besonderen“ Versen entscheiden. Heute fällt die Entscheidung für Sprüche 18:1. Es ist ein Vers, der im Individualismus unserer Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt und der hier in verschiedenen Versionen zitiert werden soll, um die Bandbreite seiner Aussage zu zeigen.

Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und wehrt sich gegen alles, was heilsam ist. (Schachter)

Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und widersetzt sich allem, was gut ist. (Luther)

Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; er wehrt sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll. (Hoffnung für Alle)

Wer sich absondert, trachtet nach einem Gelüst; gegen alle Einsicht geht er heftig an. (Elberfelder)

In den letzten Jahren hat dieser Vers an Aktualität zugenommen. Die Pandemie hat so manche  Gemeinde gespalten und ungezählte Kleingruppen geschaffen, die sich in Interessengruppen von ihren Gemeinden abgespalten haben. Manche haben als Splittergemeinden zusammen gefunden, manche haben jede Verbindlichkeit aufgegeben und sind in Livestreams hängengeblieben oder haben die Nachfolge komplett aufgegeben.

Gottes Wort erklärt die Motivation und Herzenseinstellung hinter solchen Abspaltungen: das Trachten nach den eigenen Lüsten. Das „nur an sich denken“ und das „über alles andere Stellen“ der eigenen Wünsche.

Gottes Wort warnt auch vor den schlimmen Folgen der Absonderung: Ein aktives Angehen gegen das, was heilsam ist. Offensichtlich ist damit die Gemeinschaft der Heiligen genannt. Die Gemeinschaft der Heiligen ist heilsam, denn dort ist Jesus zu Hause. Dort wird die Heilsalbe des Wortes Gottes aufgetragen. Dort werden die Gaben des Heiligen Geistes zum gemeinsamen Nutzen praktiziert. Dort wird mir gedient, damit ich heile und wachse und dort diene ich, damit andere heilen und wachsen. Wer sich aber absondert, trennt sich aktiv von dem, was Gott zu unserer Heilung bestimmt und eingerichtet hat.

Gottes Handeln durch die Gemeinde ist in Gottes Wort so klar als Gottes Weg beschrieben, dass ein Abtun oder eine Neudefinition der „Gemeinde“ offensichtlich ein „Angehen gegen alle Einsicht“ ist. Immer wieder hört man die Argumente: „Wo zwei oder drei im Namen Jesu beisammen sind … da ist Gemeinde.“ Das aber lehrt die Bibel nicht! Die Bibel spricht vom Leib Jesu, der an der Liebe zueinander erkannt wird – nicht an der Absonderung voneinander.

Und so soll heute Sprüche 18:1 unser besonderer Vers aus dem Buch der Sprüche sein:

Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und wehrt sich gegen alles, was heilsam ist.

Als neutestamentliches Gegenstück würden – zumindest teilweise – die Verse aus Hebräer 10:25 und Johannes 13:35 in Frage kommen:

„Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt.“ … „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

Montag, 12. Juni 2023

Das Negative

 
Es ist schon interessant. Wenn wir an verschiedene Bibelstellen denken – oder an verschiedene Personen in der Bibel – dann fällt uns oft (nicht immer) zunächst das Negative auf.

In 1 Mose 3 steht verständlicherweise der Sündenfall im Vordergrund. Das Schlimmste, das auf der Erde passiert ist. Die Mutter aller schlimmen Ereignisse bis heute. Aber tatsächlich findet sich etwas so gewaltig Gutes im selben Kapitel, dass es das Negative übertrumpft. In 1 Mose 3:15 wird berichtet, wie Gott zur Schlange, zu Satan, sagt:

Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

In Vers 21 lesen wir:

Und Gott der Herr machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie.

Das sind zwei Verse, die etwas Gewaltiges andeuten: Satans Macht wird besiegt werden und ein Blutopfer wird die Folgen der Sünde bedecken.

Wir sollten – nein, wir dürfen diese Verse nicht überlesen. Tatsächlich sind das die Verse, an denen wir uns festhalten können und dürfen. Dass der Sündenfall geschehen ist, stellen wir Tag für Tag fest, sowohl in der Welt wie auch in unserem Leben. Aber während das eine deprimierende Erinnerung ist, dürfen wir nicht die Verse und die Botschaft überlesen, die alles ändern kann. Jesus hat Satan besiegt und unsere Schuld vergeben – so die neutestamentliche Auflösung von 1 Mose 3:15+21.

Hier noch ein ähnlicher Gedankengang aus dem Neuen Testament. Eine der bekanntesten Episoden aus dem Leben des Petrus ist sein Fischzug. Mindestens ebenso populär, vielleicht noch populärer, ist sein Versagen, als er Jesus verleugnet. Natürlich macht uns der Bericht über sein Versagen und Jesu Reaktion darauf (nach Seiner Auferstehung) Mut. Aber die beiden Beispiele aus dem Alten und Neuen Testament machen doch deutlich, wie leicht es uns fällt, einseitig fast immer das Negative zu betonen.

In unserem Alltag geht es uns mitunter nicht viel besser. Die Aussage: „Für jeden Kritikpunkt sollten wir 10 Komplimente machen“ hat schon was für sich. Wir finden das Haar in der Suppe und an einem schönen Tag kann uns eine kurze Begegnung alles verderben. In Prediger 10:1 werden wir belehrt:

Tote Fliegen bewirken, dass das Öl des Salbenbereiters stinkt und verdirbt; ein wenig Torheit wiegt schwerer als Weisheit und Ehre!

Schade! Eine einzige tote Fliege kann das ganze Öl verderben. Ein einziger Satz von uns kann den Tag unseres Nächsten verderben. Und ein einziger Satz unseres Nächsten kann unseren Tag verderben. Aber hier endet die Anwendung. Ja, das kann passieren. Aber es muss nicht passieren!

So wie wir in 1 Mose 3 des Problems Lösung erkennen – und uns darüber freuen dürfen, und so wie wir bei Petrus nicht nur das Versagen, sondern auch viele positive Beispiele finden, so können wir uns auch im Alltag wappnen, nicht bei dem Negativen hängen zu bleiben – bei dem Satz, den uns jemand an den Kopf geknallt hat, bei dem Versagen, das uns wieder mal zu Fall gebracht hat, bei dem Missgeschick, dass sich mal wiedereingestellt hat. All das muss uns nicht den ganzen Tag hinterherlaufen. All das muss nicht unsere Gedanken gefangen nehmen und uns belasten. Philipper 4:8 nennt das Gegenmittel zum Gift des Negativismus:

„Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!“

Nicht auf das Negative fokussieren, sondern auf das, was gerecht, rein und lobenswert ist. Sicher, wenn es Sünde ist, sollen wir es bekennen – und dann dürfen wir die Sünde vergessen und uns über die Vergebung Jesu freuen. Sind es negative Dinge, die wir erfahren, erfahren haben oder die uns angetan wurden, dürfen wir sie Jesus (auch immer wieder) nennen, sie hinter uns lassen und uns auf das konzentrieren, was wahrhaftig, ehrbar und liebenswert ist.

 Sicher kein einfach anzuwendendes Gegenmittel, aber ein wirksames!