„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Samstag, 27. Juni 2020

Christ & Politik

Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft,
fürchtet Gott, ehrt den König!
(1. Petrus 2:17)
Verschiedene Faktoren haben mich bewogen, für heute einen Artikel einzustellen, der eine für diesen Blog eher untypische Überschrift trägt.

Zunächst inspiriert mich Gottes Wort, das uns zum Thema klare Anweisungen gibt!
Zum anderen bewegen mich Gespräche, Nachrichten und Einträge in den sozialen Medien, die Gottes Wort zu diesem Thema ignorieren.
Drittens bewegt mich ein interessanter Artikel der Zeitschrift „Christianity Today“,  auf den das christliche Nachrichtenmagazin PRO Bezug nimmt.

Die Worte, die meine Aufmerksamkeit und Zustimmung fanden, lauten: „Politik ist für viele Menschen an die Stelle der Religion getreten. Dort finden sie Bedeutung und Sinn. Auch Christen stehen in dieser Versuchung.“  Hier einige Gedanken zum Thema, teilweise aus den angegebenen Quellen.

Jeder Christ hat das Recht, sich politisch zu engagieren, sei es in der Parteipolitik, in sozialen Organisationen, im Umweltschutz oder Tierschutzverein – um nur einige Bereiche zu nennen. Das allerdings gehört nicht zur Kernaufgabe eines Jüngers Jesu. Das ist auch nicht der Bereich seiner Expertise. Kernaufgabe des Christen ist die Verkündigung des Evangeliums.

Natürlich hätte Paulus sich gegen das Schlachten von Tieren durch Schächten einsetzen können, gegen den Sklavenhandel oder die Unterdrückung der Frau. Und indirekt tut er es auch! Aber nicht durch politische Aktionen, sondern durch ein Hinarbeiten auf Veränderung von innen, durch Veränderung des menschlichen Denkens. Paulus schreibt in 1 Korinther 2:2:

Denn ich hatte mir vorgenommen,
unter euch nichts anderes zu wissen
als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.

Wenn Christen sich mehr mit einer politischen Richtung identifizieren als mit Gottes Wort, wenn sie die äußeren Missstände in der Welt mehr irritieren als die inneren Missstände ihrer Mitmenschen, wenn sie der Aufbau eines politischen Landes mehr fesselt als der Bau des Reiches Gottes, dann ist das ein Zeichen für eine Krise des Glaubens. Der Chefredakteur von „Christianity Today“ sieht das eigentliche Problem darin: Evangelikale haben ihre Beziehung zu Gott vernachlässigt. Die vertikale Orientierung (zu Gott) und die horizontale (zu Menschen und der Welt) ist aus dem Gleichgewicht gekommen – und Gott steht auf der Minusseite.

Wir sind sehr gut darin, unseren Nächsten zu lieben. Aber das tritt an die Stelle der Liebe zu Gott. Im Doppelgebot der Liebe, das Jesus formulierte, steht aber die Liebe zu Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und allen Kräften an erster Stelle. Die Sehnsucht nach Gott hat die evangelikale Bewegung einmal ausgezeichnet. Aber sie ist nicht mehr das, was sie einmal charakterisierte.

Es gilt für uns Jesus-Nachfolger, dass wir uns neu besinnen auf die Bestimmung unseres Lebens. Das ist nicht, die Welt zu retten, sondern Seelen, wie es in Sprüche 11:30 zum Ausdruck kommt:  „Wer Seelen gewinnt ist weise!“

Darf ich drei Vorschläge machen?
  1. Wir machen es uns zum Vorsatz, 51% unserer Einträge in sozialen Medien zum Zeugnis für Jesus zu nutzen und den Rest unter unseren anderen Interessen aufzuteilen.
  2. Alle unsere politisch gesinnten Einträge (die durchaus legitim sein mögen!) und alle unsere politisch motivierten Worte messen wir an Gottes Wort. Jesus, als unser Meister, soll bestimmen, was wir verbreiten und wie wir uns ausdrücken. 2. Petrus 2:17 soll dabei einer unserer biblischen Leitfäden sein: 
Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft,
fürchtet Gott, ehrt Eure Regierung*!

  1. Da uns Gottes Wort die Freiheit lässt, uns politisch zu äußern, aber nicht die Freiheit lässt, ob wir für unsere Regierung beten oder nicht, wollen wir mindestens so oft für unsere Regierung beten wie wir uns über sie äußern.
Wir tun unserer Welt viel Gutes, setzen uns kraftvoll für Gerechtigkeit und das Gute ein, unterstützen den Bau des Reiches Gottes, bringen Jesus Ehre und sind ein positives Aushängeschild für Ihn, wenn wir uns in unserem politischen Handeln als Christen  biblisch verhalten. Wenn Jesus und ein Leben für Ihn unsere Priorität ist, dann kann unser politischer Einsatz am allermeisten bewirken. Dazu segne uns unser Herr!

Unser Gottesdienst morgen wird nicht die Welt verändern. Aber Jesus möchte uns verändern. Wir treffen uns in Seinem Namen. Er ist in unserer Mitte, wie Er es seinen Jüngern versprochen hat. Wir laden Dich ein, dazu zu kommen!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr
(Leider noch ohne Kindergottesdienst)

* orig.: den König

Freitag, 26. Juni 2020

Eine ziemlich intelligente Fliege

Das nicht immer die Menge Recht hat, zeigt folgende Fabel aus der Feder von James Thurber. 

Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben, um Fliegen zu fangen. Jedes Mal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängen blieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz. Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, dass die Spinne schließlich hervor kroch und sagte: „Komm, ruh dich ein bisschen bei mir aus.“ Aber die Fliege ließ sich  nicht übertölpeln. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie, „und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen.“ Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene ihr zurief: „Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“ „Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege. „Sie tanzen doch.“  Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen.  Moral: Der Augenschein kann ebenso trügerisch sein wie die Sicherheit, in der man sich wiegt.
 
Sicher liegt in dieser kurzen Geschichte auch eine Lektion für unser Leben. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe.“  Das soll Sicherheit, Korrektheit, Legitimität ausdrücken. Ganz nach dem Motto: „So viele Kunden können sich nicht irren.“  Falsch!

Die Bibel macht deutlich, dass der Weg der Menge immer vorsichtig zu beurteilen ist. Jesus sagt uns in Matthäus 7:13:
Geht ein durch die enge Pforte!
Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit
der ins Verderben führt;
und viele sind es, die da hineingehen.

Dass viele am selben Platz sitzen und dabei so aussehen, als würden sie fröhlich tanzen, ist trügerischer Augenschein. Dass die Menge eine Behauptung aufstellt, macht die Behauptung nicht zur Tatsache. Nie ist Masse ein Garant für Wahrheit gewesen und wird es nie werden. Das scheinbar fröhliche Tanzen der Menschheit ist eher ein verzweifeltes Umherirren und ein Suchen nach (Aus-)Wegen. Oder, im Wortlaut der Bibel: Ein Haschen nach Wind

Wie schaffe ich es, dem „Fliegenleim“ des Feindes nicht zum Opfer zu fallen? Es gibt eine relativ einfache Lösung: Nicht nach dem trügerischen Augenschein zu urteilen und nicht mit der Menge treiben. Auch hier hat Gott uns den gefahrenlosen Weg beschrieben:
Wie wird ein junger Mann (Mensch) seinen Weg unsträflich gehen?
Indem er ihn bewahrt nach deinem Wort! (Psalm 119:9)

Geh dem Feind „auf den Leim.“ Schwimm nicht mit dem Strom. Lass Dich nicht durch „Menge“ beeinflussen. Gleiche nicht der „ziemlich intelligenten Fliege,“ sondern vielmehr dem voll intelligenten Hausbauer. Er baute sein Leben auf das Fundament des Wortes Gottes und überwand alle Stürme des Lebens.

Donnerstag, 25. Juni 2020

Lachen und Weinen

SOKO Zeit

Szene 1: Die Kommissare betreten das Büro der jungen Frau, die noch nicht weiß, dass sie seit ein paar Stunden Witwe geworden ist. Freundlich lächelnd begrüßt sie die Beamten und fragt, wie sie ihnen helfen kann. – Schnitt - 
Szene 2: Das verweinte Gesicht der Witwe füllt das Fernsehbild. Tränen laufen ihr die Wange hinunter und sie schluchtzt, nachdem sie die Nachricht vom Tod ihres Mannes erfahren hat. – Gedankensprung.

So schnell kanns gehen, schießt es mir durch den Kopf. In einer Minute freut man sich am herrlichen Tag, am Sonnenwetter, an einem lieben Mitmenschen, den bunten Blumen oder Blättern, an einem Schwarm Zugvögel – und innerhalb von 30 Sekunden ist die Stimmung um 180° gedreht. Warum? Wir leben in einer gefallen Welt, in einer Welt in der Leid, Schmerz und Tod Realität ist. Nichts davon läßt sich dauerhaft vermeiden. Solange wir leben, werden wir uns freuen und leiden, Gesundheit auf einigen Gebieten genießen und Schmerzen leiden auf anderen Gebieten. Wir werden an einem Tag mit neuem Leben, am nächsten Tag mit Tod konfrontiert. Verrückte Welt! 

Momentan konfrontiert uns viel Leid, Not und Tod. Die Nachrichten der immer noch leidvollen Flüchtlingsströme werden überlagert von den Nachrichten über Rassismus und der Pandemie. Während wir uns in Deutschland fragen, ob es wirklich so schlimm ist, sterben anderswo die Menschen weg, weil es keine gescheiten Gesundheits- und Sozialsysteme gibt. Ihr Elend bleibt uns größtenteils verborgen. Viel Tod , Leid und Hoffnungslosigkeit. Aber ehrlich – die meisten dieser Orte sind doch weit weg, oder? Die Katastrophen und die Toten sind weit entfernt. Zumindest momentan. Und, Probleme haben doch auch wir, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Aber unsere Päckchen reichen uns auch so, jedem von uns. 

Eine gefallene Welt in der wir leben. Entscheidend für unsere Verfassung ist unsere Einstellung. Gottes Wort kann uns helfen, als frohe Menschen in einer schrecklichen und gefallenen Welt zu leben. Wie? 

Paulus schreibt in  2 Kor 5:7 und 2 Kor 4:8:
von allen Seiten waren wir bedrängt, von außen mit Streit, von innen mit Furcht.” "Von allen Seiten werden wir von Schwierigkeiten bedrängt, aber nicht erdrückt. Wir sind ratlos, aber wir verzweifeln nicht." 
 
David schreibt in Psalm 139:5:
Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand auf mich gelegt. 
 
Und schließlich, eine Perle des Neuen Testaments aus Offenbarung 21:4:
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
 
 Noch sind wir nicht da. Aber unser Aufsehen auf Jesus, Tag für Tag, in Freude und in Leid, hilft uns, auch in einer gefallenen Welt nicht zu verzagen. Schau auf Jesus!

Mittwoch, 24. Juni 2020

Heute: 19:30 Uhr "Gehet hin ...!" Abend @ CCFG

Heute, am 4. Mittwoch im Monat: 
"Gehet hin ...!" Abend mit Benjamin und Eva.
Ein übergemeindlicher Abend, zu dem jeder herzlich eingeladen ist. 
Ort: Calvary Chapel Freier Grund, Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen!

Wie schmeckst Du?


Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede,
Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
Sanftmut, Selbstbeherrschung. (Galater 5:22)

Freundlichkeit und Güte wird als ein Teil der Frucht des Heiligen Geistes gelistet. Die eine Traube an der Rebe ist die Freundlichkeit. Die soll nach Gottes Willen in unserem Leben wachsen und uns "schmackhaft" machen. Aber was ist Freundlichkeit. Gemeint ist jetzt nicht das gequälte Grinsen eines Menschen, der zum 100sten Mal am Tag jemand Fremdes an der Tür begrüßen muss. Gemeint ist echte Freundlichkeit. Was ist das?

Ein schottischer Geistlicher beschrieb Freundlichkeit einmal mit den Worten: „Freundlichkeit macht einen Menschen attraktiv. Wenn Du die Welt gewinnen möchtest, schmelze sie, hämmer sie nicht."

Das Wort, das Paulus in Galater 5:22 für Freundlichkeit gebraucht, scheint sich mehr auf den Charakter, auf unser Wesen zu beziehen. Ein freundlicher Mensch ist umgänglich, ist rein; ein Mensch, „der einem gut tut“. Freundlichkeit kennzeichnet sein Wesen. „Freundlichkeit“ – so der bekannte Prediger, Charles Swindoll, 'ist eine Sprache, die taube Menschen hören und blinde Menschen sehen können!‘

Von der Mutter des englischen Schriftstellers, Somerset Maugham, heißt es, dass sie eine außerordentlich schöne Frau war. Vom Vater wird das Gegenteil behauptet: Er soll ein außergewöhnlich hässlicher Mann gewesen sein. Irgendwann wagte eine Freundin der Familie einmal die Frage an die Mutter, wie eine so schöne Frau einen so hässlichen Mann heiraten konnte. Die überraschende Antwort lautete: "Er hat noch nie meine Gefühle verletzt."
Ein Beispiel dafür, wie Freundlichkeit gewinnt, indem sie schmelzt statt zu hämmern, und so einen Menschen attraktiv machen kann.

Und die andere Traube? Die Güte?

Während die Traube der Freundlichkeit mehr mit Charakter, Wesen und Worten zu tun hat, ist scheint die Traube der Güte sich mehr im Handeln zu zeigen. Gütiges Handeln ist Handeln, das Anderen Gutes tut, das anderen "schmeckt".

Dr. Howard Kelly war einer der Gründer der z. Zt. sehr bekannten John Hopkins Universität. Während seiner jungen Jahre als Doktor hielt er auf einer Reise durch Pennsylvania an einem kleinen Bauernhaus an, um ein Glas kühles Quellwasser zu erbitten. Ein kleines Mädchen antwortete auf sein Klopfen und brachte ihm anstelle von Wasser ein Glas frische Milch. Ein kurzer, freundlicher Besuch – und Dr. Kelly machte sich wieder auf den Weg.

Jahre später kam dieses Mädchen zu einer Operation zu ihm. Kurz vor der Entlassung, wurde ihre Rechnung ins Krankenzimmer gebracht. Quer über die Rechnung geschrieben stand in dicken Buchstaben: „Voll bezahlt mit einem Glas Milch.“ Güte! Die Tat des Mädchens Jahre zuvor war nicht in Erwartung einer Gegenleistung geschehen, sondern aus Güte.

Wieviel reiner und wertvoller die Güte, die als Frucht des Heiligen Geistes in uns wachsen darf. Auch sie wächst nicht in Berechnung, was dabei für mich rauskommt – sondern aus Liebe zum Nächsten und aus Liebe zu Jesus.

Freundlichkeit und Güte – zwei wichtige und süße Trauben, die als Frucht des Heiligen Geistes in uns wachsen dürfen. Und wonach schmeckst Du?

Freundlichkeit, Güte und Liebe zu Jesus und den Menschen veranlassen B und E., in ein paar Wochen Deuschland in Richtung Mittlerer Osten zu verlassen, um den Menschen dort praktisch und geistlich zu helfen. Darüber werden sie heute berichten. Der Abend  beginnt um 19:30 Uhr. Es wir heute KEIN LIVESTREAM angeboten!

Dienstag, 23. Juni 2020

Morgen, Mittwoch, um 19:30 Uhr!

Wir laden herzliche ein zu unserem "Gehet hin ...!" Abend - diesmal am 4. Mittwoch im Monat. Kurz vor ihrer Ausreise berichten Eva und Benjamin über ihre zukünftige missionarisch-diakonische Arbeit. Ein übergemeindlicher Abend, zu dem jeder herzlich eingeladen ist. Ort: Calvary Chapel Freier Grund, Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen!

Jesus im 1. Thessalonicherbrief

Jesus war vor ca 20 Jahren zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt. Das Evangelium hatte sich im römischen Reich ausgebreitet und Gemeinden waren entstanden. Die versprochene Wiederkunft Jesu wurde erwartet – aber Er kam nicht. Wiedergeborene Christen starben. Hoffnungslosigkeit wollte sich breitmachen, Fragen kamen auf. Es war an der Zeit für Paulus, einen klärenden Brief nach Thessalonich zu schreiben um die Gläubigen in ihrer Hoffnung auf den wiederkommenden Jesus zu bestärken. Dieses Thema: „Jesus kommt wieder“ zieht sich durch den ganzen Brief.

Bereits in Kapitel 1:3 lobt Paulus die Gläubigen für ihr „standhaftes Ausharren in der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus.“ Ja, das ist unsere Hoffnung: Jesus kommt wieder!

In Kapitel 1:9+10 schließt das Kapitel mit dem gleichen Hinweis ab. Paulus lobt die Thessalonicher, dass sie sich zu Jesus bekehrt hatten, „um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem zukünftigen Zorn.

Paulus lobt nicht nur das treue Standhalten der Thessalonicher in der Hoffnung auf Jesu Kommen, sondern bezeugt: Auch wir glauben an Jesu Rückkehr. In Kapitel 2:19 heißt es: „Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unserem Herrn Jesus Christus bei seiner Wiederkunft?

Da sich aber diese Rückkehr Jesu hinzog, fragte sich scheinbar manch einer: Wie sollen wir denn dann unser Leben gestalten, wenn wir nicht wissen, wann der Herr kommt? Und Paulus ruft sie auf, in dem Weg der Liebe zu leben – mit einem konkreten Ziel: „damit er eure Herzen stärke und sie untadelig seien in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen.

Viel ausführlicher spricht Paulus dann über Jesu Kommen in Kapitel 4. Die Gemeinde schien verunsichert zu sein betreffs der Art Seiner Wiederkunft und betreffs des Ablaufs prophetischer Ereignisse. In Kapitel 4:15-18 lesen wir: „Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; 16 denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet nun einander mit diesen Worten!“

Herrlich! Das Kommen Jesu für Seine Gemeinde ist nichts beängstigendes. Es ist uns allen zum Trost gedacht! Und darum erwähnt Paulus diese Tatsache auch noch einmal in seinen abschließenden Segensworten in Kapitel 5:23: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus!

Wer den 1. Thessalonicherbrief liest wird durch viele Aussagen gesegnet und gestärkt. Aber übersehen kann man nicht die starke Betonung auf den wiederkommenden Herrn. Und dieser Gedanke soll und darf uns trösten, darf uns Hoffnung schenken und festhalten. Jesus kommt wieder! Halleluja!
Maranatha!

Montag, 22. Juni 2020

Abraham und der alte Reisende

Nach einer alten hebräischen Geschichte (nicht aus der Bibel!) saß Abraham eines Abends vor seinem Zelt, als ein alter Mann auf ihn zukam, der vom Alter und von der Reise müde war. Abraham eilte hinaus, begrüßte ihn und lud ihn in sein Zelt ein. Dort wusch er dem alten Mann die Füße und gab ihm zu Essen und zu Trinken.

Der alte Mann begann sofort zu essen, ohne Gott für das Essen zu danken. Darum fragte ihn Abraham: "Verehrst Du Gott nicht?" Der alte Reisende antwortete: "Ich verehre nur Feuer und keinen anderen Gott."

Als er das hörte, wurde Abraham zornig, packte den Alten an den Schultern und warf ihn aus seinem Zelt in die kalte Nachtluft.

Als der alte Mann gegangen war, rief Gott seinen Freund Abraham und fragte, wo der Fremde sei. Abraham antwortete: "Ich habe ihn vertrieben, weil er dich nicht angebetet hat."

Gott antwortete: „Ich habe ihn achtzig Jahren lang ertragen, obwohl er mich verunehrt. Konntest du ihn nicht eine Nacht ertragen?


Wow! So ist Gott! Welche Gnade! Welche Geduld hat Er mit Dir und mit mir! Und genau so war und ist Jesus, unser Vorbild! SO ist Seine Geduld.  DAS ist die Geduld Gottes.

Barmherzig und gnädig ist der HERR,
geduldig und von großer Güte.
(Psalm 103:8)

Wir alle haben von Seiner großen Gnade und Geduld profitiert, denn wir alle haben jahrelang ohne Seine Vergebung gelebt – bis wir Ihn fanden … oder vielmehr: bis Er uns fand. Und seitdem nicht weniger! Seine Gnade und Geduld sind unser tägliches Bedürfnis, und der Herr gibt uns beides – jeden Tag neu.

Noch etwas: Nicht nur beschenkt Er uns mit Seiner Gnade und Geduld. Seine Geduld möchte Er als Frucht des Heiligen Geistes in uns wachsen lassen und als geistlichen Charakter durch uns in unserer Welt verbreiten. Was für eine Berufung!