"Die allerdunkelsten Wege Gottes, die wir hier am wenigsten verstehen, werden einmal in der Ewigkeit im allerhellsten Licht seiner ewigen Liebe strahlen." (Friedrich von Bodelschwingh)

Samstag, 1. November 2025

Allerheiligen

Zum katholischen Feiertag "Allerheiligen" ein evangelikaler Gastbeitrag in Poesieform von Annerose Jung 

Sie gehen über die Erde –

            und sind nicht mehr –
            und irgendwann ist auch ihre Grabstätte nicht mehr -
            und keiner erinnert sich mehr an sie. 
 
Sie sind voller Lebenskraft und Schaffensfreude,
            voller „das kriegen wir hin!“ –
            und sind nicht mehr – 
 
Sie sind voller Lebensfreude und Forscherdrang,
            voller „ich bin ja wer“ –
            und sind nicht mehr – 
 
Sie sind voller Kreativität, Umsorgen und Kümmern,
            voller Kämpfen, voller Tatendrang und Lebensinhalt –
            und sind nicht mehr – 
 
Sie sind voller „ich bin jetzt da und tue mein Werk“
            voller „ich erreiche was“ und „ich habe was erreicht“ –
            und sind nicht mehr – 
 
Am Ende wollen manche nur noch weg von hier.
Manche wollen nur noch zu dir, HERR Jesus! 
 
In 100 Jahren erinnert sich keiner mehr –
            an ihre Lebensfreude, ihre Kreativität, ihren Tatendrang,
            denn auch ihre Grabstätte ist nicht mehr. 
 
Es sind neue da, die über diese Erde gehen –
            und auch nicht mehr sein werden. 
 
Der Sinn unseres „was erreichen“ oder „was zustande bringen“ 
            liegt darin, dass Du selber, HERR,
            alle ‚unsere Werke für uns vollbracht hast’ 
                   (Jes.26,12 Schl2000) 
 
Der Sinn all unseres Machens und Seins liegt darin,
‚damit wir die guten Taten ausführen,
            die Du ‚für unser Leben vorbereitet hast’ (Eph.2,10 NL) 
 
Du, HERR Jesus, wirst Dich an uns und unser Tun erinnern.
Unsere Zuversicht und der Sinn in unserem 
             „sie gehen über die Erde“ liegt allein
             in einer Zukunft bei Dir und mit Dir, Jesus! 
 
Ja, wir werden unsere lieben Uns-Vorausgegangenen wiedersehen,
aber Du, Jesus, bist der eigentliche Grund unserer Vorfreude – und
            unseres Lebenssinnes und Lebensinhaltes auf der Erde. 
 
Wenn Du uns nach Hause rufst, wissen wir endlich, 
            dass unsere Heimat nicht hier ist –
            auf dieser Erde,
            wo wir nur ´rübergehen
            und nicht mehr sein werden
            und nicht mal unsere Grabstätte mehr sein wird
            und sich keiner mehr an uns erinnert. 
 
Du, Jesus, bist der Weg aus der Sinnlosigkeit unseres kurzen Erdenaufenthaltes.
 
Du, Jesus, gibst uns Gewissheit auf eine sinnerfüllte Zukunft –
            und damit Sinn für unseren kurzen Weg über die Erde. 
 
Und wir, die wir noch hier unterwegs sind,
            sind schon jetzt ‚in Christus auferweckt’ und
            schon jetzt mit dir, Jesus, ‚in die Himmelswelt versetzt’
                    (Eph.2,6b Menge)
 
‚Herr, lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden!’ 
(Psalm 90,12 LÜ)

Freitag, 31. Oktober 2025

Reformation

Heute, am 31. Oktober, kämpfen das Gedenken an Luthers Reformation und Halloween um die Vorherrschaft. Wenn ich von dem ausgehe, was man im Radio hört und in den Medien liest, hat Halloween einen Kantersieg errungen. Viel gibt's heute über das Heidenfest, wenig über die Reformation. 

Luthers Reformation soll bei uns Christen nicht vergessen werden. Wenn Luther heute leben würde, was würde er wohl heute sagen?
 
… zum Wohlstandsdenken der Christenheit:
Worauf du nur dein Herz hängst und verlässest, das ist eigentlich dein Gott.* 
 
… zur Gleichgültigkeit der Christenheit dem von Luther übersetzten Wort Gottes gegenüber:
Gottes Wort ist ein Blümelein, das heißt: Je länger, je lieber. Wer das einmal recht ergreift, der gewinnt es so lieb, dass er's immer je mehr und mehr begehrt. 
 
… zur Müdigkeit der Christenheit, Gottes Reich trotz einer stressbeladenen Welt zu bauen:
Anstrengungen machen gesund und stark. 
 
… zur Selbstverliebtheit der Christenheit:
Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen. 
 
… zur christlichen Spaßgesellschaft:
Glück betört mehr Leute als Unglück.
 
… zur modernen Rechtsprechung:
Guter Jurist, böser Christ. 
 
… zum Starrummel in der heutigen Christenheit:
Sollen die Werke gut sein, so muss zuvor der Mann gut sein, der sie tut, denn wo nichts Gutes inne ist, da kommt nichts Gutes raus. 
 
… zur Fremdenfeindlichkeit, u.a. in vielen Teilen der christlichen Welt
Unser Nächster ist jeder Mensch, besonders der, der unsere Hilfe braucht. 
 
… zu gesellschaftlichen Angriffen auf christliche Ethik und Moral:
Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen. 
 
… zum freizügigen Umgang mit Alkohol innerhalb der Christenheit
Das Saufen ist in unseren Landen eine Art Pest, welche durch Gottes Zorn über uns geschickt ist. 
 
… zum Druck durch Politik und Gesellschaft auf junge Mütter
Die Welt schändet immer, was man loben soll, und lobt, was man schänden soll. 
 
… zum Abbau christlicher Feiertage:
Wer den "stillen Freitag" und den Ostertag nicht hat, der hat keinen guten Tag im Jahr. 
 
Man könnte die Luther-Zitatreihe fortführen. Es gibt mehr als genügend Abweichungen der Christenheit von der Schrift, die für Luther oberste Autorität hatte. Allerdings würde es möglicherweise auch diesmal, fast 500 später, nicht mehr zu einer echten Reformation reichen, sondern „nur“ zur Gründung einer neuen Kirche.
 
Luther ist einmalig – so wie Du und ich einmalig sind. Vielleicht erweckt Gott noch einmal einen Reformator wie Luther. Ich bezweifle es, schließe es aber nicht aus. Was ich nicht bezweifle ist die Tatsache, dass Gott Dich und mich gebrauchen möchte, unsere persönliche, kleine Welt zu reformieren, durch ein konsequentes Leben für Jesus. Nicht der Name „Luther“, sondern ein konsequentes Leben für Jesus sind ausschlaggebend für Geschehnisse, die die Welt verändern. 

* Alles in blau und kursiv sind Luther Zitate

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Der Engel des Lichts

„Und das ist nicht verwunderlich, 
denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. 
(2 Korinther 11:14)

Morgen ist sowohl für Christen, wie als auch für Satanisten, ein großer Feiertag. Was es für Christen mit dem 31. Oktober auf sich hat, lest Ihr morgen. Für Satanisten gehören die Walpurgisnacht und das Samheinfest zu den größten Feiertagen, wobei das Samheinfest durch die angepasste Version des Halloweenfestes gesellschaftsfähig gemacht wurde. Am 31. Oktober, so glaubte man, öffnen sich die Tore zum Jenseits und das Böse besucht unsere Welt. Heute wird dies zum Anlass genommen, mit dem Dämonischen zu spielen und das Böse zu verherrlichen. Satan, verkleidet als Engel des Lichts!

Erlebnisberichte ehemaliger Satanisten und Esoteriker beschreiben genau diese Tatsache: Satan als Engel des Lichts. Die Bibel warnt davor – und die Menschheit verfällt der Lüge trotzdem.
 
Dieser Engel des Lichts sieht anziehend aus.
Dieser Engel des Lichts sieht unschuldig aus.
Dieser Engel des Lichts sieht einladend aus.
Dieser Engel des Lichts sieht christlich aus.
Dieser Engel des Lichts sieht gewinnend aus.
Dieser Engel des Lichts sieht freundlich aus.
Dieser Engel des Lichts sieht harmlos aus.
Dieser Engel des Lichts lächelt.
Er streckt mir die Hand einladend entgegen.
Er duftet angenehm.
Er tritt auf als Gewinnernatur.
Er erscheint rein, leuchtend und sicher.

BIS ER DIE MASKE FALLEN LÄSST!

Halloween hat seine Ursprünge in okkulten Praktiken der Kelten. Geister, Tod, Kannibalismus und Kinderopfer kommen hinter dem Pseudolichtgewand dieses „Engels“ von unten hervor. Aber mit Erfolg hat er sich in unsere abendländische Kultur hineingeschlichen. Satan hat wohl kaum ein größeres Fest als wenn er sieht, wie er nicht mehr ernst genommen wird. Bis heute gibt es Kreise und Gruppen, die Opfer bringen und kriminelle, okkulte Handlungen vollziehen. Eine „Verspaßung“ des Tages ist eine Verunglimpfung dieser Tatsachen und eine Verunglimpfung Gottes. Ehemalige Spiritisten warnen davor, Halloween zu einem Spaßfest umzudefinieren.

Tragisch ist der Einzug der Halloweenfeier in christliche Kreise. Während der Gedanke einer geistlichen Reformation und Erneuerung müde bestöhnt wird, weil er mit Umkehr und Buße zu tun hat, wird Halloween toleriert und salonfähig gemacht. Es ist ja nur „ein Spaß“ und niemand möchte als gesetzlich gelten. (Ich übrigens auch nicht!)

Als Jünger Jesu wollen wir dem falschen „Lichtengel Halloween“ die kalte Schulter zeigen. Hab den Mut! Hab den Mut, für Jesus aufzustehen, aufzugeben und anders zu sein. Auch Christen freuen sich über und an den frohen Dingen dieser Welt. Aber Jesusjünger haben diese Art Maskenspaß überhaupt nicht nötig. Jesus ist ihr Leben und ihre Freude. Wir brauchen keine Masken. Wir haben Jesus und wollen das IHN jedem zeigen. Nicht Menschen zu erschrecken, sondern sie erfreuen, bringt ihnen Erfüllung. Nicht der unausgesprochene Hinweis auf ein okkultes Fest zu Ehren Satans, sondern ein gelebtes und gesprochenes Wort zu Ehren Jesu ist unser Ziel.

„Aber wenn Menschen sündigen, zeigt das, dass sie zum Machtbereich des Teufels gehören, der von Anfang an gesündigt hat. Doch der Sohn Gottes kam, um die Taten des Teufels zu vernichten.“ (1 Johannes 3:9)

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Reflektionen (2)

Gestern ging es um Reflektionen über ein Seminar bei Open Doors. Es ging um den weltweiten Leib Jesu über dessen Glieder die Bibel in 1 Korinther 12:26 lehrt:

 Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit!

Als wiedergeborene Christen sind wir Teil am weltweiten Leib Jesu. Wir freuen uns gemeinsam, wir leiden gemeinsam und wir lernen voneinander.

Ein weiterer Gedanke, der mich bewegte, hat mit Wachstum zu tun. Wie viel ist geschrieben und gelehrt worden über ‚Gemeindewachstum‘. Seminare und Kurse wurden entwickelt, um der Gemeinde Jesu zu helfen, zu wachsen und nicht unterzugehen. Man ist fokussiert auf Theologie und Wachstumsprinzipien. „Was funktioniert?“ „Was ist nachahmenswert?“ „Was müssen wir tun, um zu wachsen?“ Und so sollen wir Gemeinden nachahmen, deren gute Prinzipien und fruchtbare Dienste zu ‚funktionieren‘ scheinen. Nun, nicht alles davon ist schlecht oder gar verwerflich. Aber Gott handelt bekanntlich nicht nach Schablonen. Was für den einen funktioniert, ist für den anderen nicht unbedingt nachahmenswert.

Gleichzeitig überlebt weit weg von uns die Gemeinde Jesu unter den unmenschlichsten Verfolgungen, die man sich vorstellen kann. Keine sichtbaren Dienste, keine Gemeindehäuser, keine Projekte, keine Gemeindewachstumsliteratur. Nichts von alledem. Trotzdem überlebt die Gemeinde in der Verfolgung, und an vielen Orten wächst sie explosionsartig. China und der Iran sind leuchtende Beispiele dafür. Im kommunistischen Vietnam schätzt man das Kirchenwachstum auf 600% und selbst über Nordkorea heißt es, dass dort die Untergrundkirche wächst. Ganz ohne unsere Bücher und Artikel.

Die Frage, die beim Seminar gestellt wurde, lautete: „Wir wollen von den Prinzipien und Diensten wachsender Gemeinden lernen. Warum nicht auch von der verfolgten Gemeinde Jesu, die ohne Projekte und spektakuläre Dienste seit Jahrhunderten überlebt – und wächst?“

Vielleicht kommt es gar nicht so sehr darauf an, wie oder was wir tun. Vielleicht kommt es viel mehr darauf an, ob es im Gebet geboren und im Gehorsam Gott gegenüber getan wird. Wie viele Menschen sind zum Glauben gekommen durch ein „laienhaftes“ Zeugnis? Wie viele Menschen sind gesegnet worden durch ernsthaftes Gebet? Wie viel hat Jesus in der Welt bewirkt durch Menschen, die Ihm in und trotz Schwachheit gedient haben?

Hier einige Beispiele:

  • Das Sklavenmädchen im Hause Naamans (2. Könige 5)
  • Der Junge mit den 5 Broten und den 2 Fischen (Johannes 6)
  • Paulus und Silas, gefoltert im Gefängnis in Philippi (Apostelgeschichte 16)
  • Mnason, ein einfacher Gastgeber für Paulus und sein Team (Apostelgeschichte 21)
  • Johannes, der in der Verbannung die Offenbarung schreibt (Offenbarung 1)

Es gäbe viele weitere Beispiele dafür, dass der Herr die Schwachen und Leidenden gebraucht, um Seine Gemeinde zu bauen. Ihre Erfahrungen sind mindestens ebenso wertvoll und hilfreich, wie die Erfahrungen derer, die in Freiheit dem Herrn dienen. Der Kirchenvater Augustinus von Hippo sagte:

„Wer zum Dienst Gottes hinzutritt, der wisse, dass er zur Kelter gekommen ist. Er wird bedrängt, zerstampft, niedergetreten, aber nicht, um in dieser Welt zugrunde zu gehen, sondern um hinüber zu fließen in die Weinkammern Gottes.“

Bedrängnis, Leiden und Verfolgung lassen uns zu köstlichem Wein werden in den Weinkammern Gottes. Bedrängnis, Leiden und Verfolgung lassen uns würziges Salz und helles Licht sein in einer dunklen Welt. Darum ist die Frage berechtigt:

Warum nicht von der verfolgten Gemeinde Jesu lernen, die ohne Projekte und spektakuläre Dienste seit Jahrhunderten überlebt – und wächst?“

Dienstag, 28. Oktober 2025

Reflektionen

Es waren bewegende, herausfordernde und motivierende Tage bei Open Doors, der Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sich in der verfolgten Kirche für Jesus einzusetzen. Letzte Woche fand ein (weiteres) Seminar teil, an dem ich teilnehmen konnte. Neben vielen ermutigenden Berichten über das, was Jesus in der verfolgten Gemeinde tut, wurde auch über viele Anliegen berichtet und gemeinsam gebetet.

Ein Gedanke, der mich bewegte und über den ich bis heute nachdenke, ist der Gedanke des Leibes Jesu. In 1 Korinther 12:26+27 lehrt Paulus:

Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib des Christus, und jeder ist ein Glied daran nach seinem Teil.

Wer ist damit gemeint? Wer ist der Leib Christi, wer die Glieder und wer leidet?

Der Leib Christi besteht aus allen wiedergeborenen Christen weltweit. Dabei kommt es nicht darauf an, ob jemand Baptist ist, Protestant, Katholik, Orthodox, Kopte oder Charismatiker; ob er aus der landeskirchlichen Gemeinschaft kommt, aus einer Brüdergemeinde, aus einer Gemeinde, die einem Bund angeschlossen ist oder nicht oder aus einer Hauskreiskirche. All diese Bezeichnungen interessieren Jesus nicht mal. Wichtig ist das Kriterium der Wiedergeburt. Wer wiedergeboren ist, ist Teil des Leibes Jesu.

Wenn also ein wiedergeborener Christ – aus dieser oder jener Strömung – leidet, leide ich mit.

Wirklich?

Wenn nicht, dann stimmt was nicht, denn Paulus formuliert seine Aussage als Fakt. Wie aber kann ich mit meinen Glaubensgeschwistern mitleiden, wenn ich mich nicht mit ihrer Situation beschäftige? In Hebräer 13:3 lesen wir eine ähnlich konkrete Aufforderung:

Denkt an diejenigen, die im Gefängnis sind. Fühlt mit ihnen, als wärt ihr selbst dort. Teilt das Leid derer, die misshandelt werden, als würdet ihr ihren Schmerz am eigenen Körper spüren.

Das ist nur möglich, wenn ich informiert bleibe; informiert über die Situation meiner Glaubensgeschwister in der Welt, informiert über konkrete Gebetsanliegen, informiert über Möglichkeiten zur Hilfe. Und es ist nur möglich, wenn ich lerne, über den Tellerrand meiner eigenen Gemeinde und Denomination hinauszublicken und der Liebe Jesu Raum gebe, die sich ausstreckt nach allen Seinen Kindern und grundsätzlich nach allen Menschen.

Als wiedergeborene Christen sind wir Teil am weltweiten Leib Jesu. Wir freuen uns gemeinsam und wir leiden gemeinsam. Die Informationen dafür sammeln und veröffentlichen verschiedene christliche Werke, darunter OpenDoors, AVC oder HMK.

Denkt an diejenigen, die im Gefängnis sind. Fühlt mit ihnen, als wärt ihr selbst dort. Teilt das Leid derer, die misshandelt werden, als würdet ihr ihren Schmerz am eigenen Körper spüren. (Hebräer 13:3)

Montag, 27. Oktober 2025

Nichts ist schlimmer als ...

Morgens nach dem Frühgebet in der Gemeinde sitze ich mit einem Freund zusammen am Frühstückstisch. Vieles kommt uns in den Sinn, Schönes und weniger Schönes, Freuden und Probleme. Persönlicher Alltag und politischer Alltag. Wir haben uns unterhalten über die Arbeitslosigkeit, die wachsende Kurzarbeit und das zusammenbrechende Finanzsystem. (Nicht, dass ich Ahnung davon hätte …)   Wir haben uns unterhalten über das Renten- und das Gesundheitssystem und die Leistungen, von denen immer mehr gestrichen werden. Und wir haben uns unterhalten über unsere westliche Perspektive, die immer nur sieht, was uns von unseren Sicherheiten und Bequemlichkeiten weggenommen wird, ohne den Vergleich zu ziehen zu der weltweiten Armut, die wir (im Großen & Ganzen) nur aus den Medien kennen.

Wie würde ich den Satz beenden, der mit den Worten beginnt:
"Nichts ist schlimmer als …"

Wäre meine Antwort:
"Nichts ist schlimmer als - an einer unheilbaren Krankheit zu erkranken!"
"Nichts ist schlimmer als - in die Arbeitslosigkeit hineinzurutschen!"   
"Nichts ist schlimmer als - den Zusammenbruch der eigenen Familie/Ehe zu erleben!"  

Zweifelsfrei, alles tragische, dramatische Erfahrungen. James und Boota haben eine andere Antwort auf diese Frage.

Im Jahr 2006 wurden diese beiden - über 70-jährigen (!)  - Christen in Pakistan verhaftet und zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde von Nachbarn beschuldigt, einen Koran verbrannt zu haben, als sie den Papiermüll eines moslemischen Arbeitgebers verbrannten. Nur mit Mühe konnte die herbeigerufene Polizei die beiden Männer vor dem lynchwütigen Mob retten. Erst nach über 3 Jahren wurden sie von diesem (in Pakistan) todeswürdigen Kapitalverbrechen freigesprochen. Aus dem Gefängnis entlassen, berichten die alten Männer:

"Die ersten Wochen im Gefängnis waren wir ohne Hoffnung, erschlagen von den Anschuldigungen, und in Angst vor Wärtern und muslimischen Mitgefangenen. … Nichts ist schlimmer, als sich allein zu wissen." "Nichts ist schlimmer, als sich allein zu wissen."

Dieser Satz blieb bei mir hängen! Wahrscheinlich haben sie recht. NICHTS ist schlimmer als allein zu sein, ohne Gewissheit, ob andere um mich wissen, wie es mir geht, wo ich bin, ob ich den morgigen Tag noch erlebe und wenn ja, dann wie? Diese Aussage ermutigte mich neu, für die ungezählten, ungenannten Geschwister zu beten, die um des Glaubens willen irgendwo auf der Welt weggesperrt sind. Ohne unser Wissen, ohne Besuche, ohne irdischen Rechtsbeistand. Allein!

Um einsame Menschen zu finden, brauchen wir nicht nach Pakistan zu gehen. Die Suppenküchen, der Straßenstrich, Übernachtungshäuser und Altenheime sind voll davon. Aber auch hinter den Mauern der Wohnblöcke und so vieler Häuser verkriechen sich Menschen in ihrer Einsamkeit. Wirklich schlimm ist, dass es viel zu viele Menschen in unseren christlichen Gemeinden gibt, die allein sind. In der Masse - in der Familie Gottes - unter Brüdern und Schwestern - und doch allein!

Diese Woche hat jeder von uns die Gelegenheit, Gott zu dienen und Gemeinschaft mit Ihm und anderen zu haben. Darf ich Dich im Namen Jesu darum bitten, Dir von Jesus den Mut schenken zu lassen, auf jemanden zuzugehen, auf den/die wenige Andere zugehen? "Nichts ist schlimmer, als sich allein zu wissen - besonders in der Masse!"

Und der König wird ... antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!  (Matthäus 25:40) 

Sonntag, 26. Oktober 2025

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss!


Psalm 71:1-7
 
1 Bei dir, HERR, suche ich Zuflucht; lass mich niemals zuschanden werden!
2 Errette mich durch deine Gerechtigkeit und befreie mich; neige dein Ohr zu mir und hilf mir!
3 Sei mir ein Felsenhorst, zu dem ich stets fliehen kann, der du verheißen hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.
4 Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen, aus der Faust des Ungerechten und Gewalttätigen!
5 Denn du bist meine Hoffnung, o HERR, du Herrscher, meine Zuversicht von meiner Jugend an.
6 Auf dich habe ich mich verlassen vom Mutterleib an, vom Mutterschoß an hast du für mich gesorgt; mein Rühmen gilt dir allezeit.
7 Ich bin für viele wie ein Wunderzeichen, und du bist meine starke Zuflucht.
 
Herzliche Einladung zum Gottesdienst

Anbetung - Gebet
Predigt - 
Gemeinschaft
Mittagessen

Wir freuen uns auf dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat

Gemeinschaft mit dem Herrn 
ist die beste Vorbeugung gegenüber Begierde.
(unbekannt)