„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 16. Januar 2021

Dan

In unseren Gottesdiensten sind wir momentan im Buch der Offenbarung unterwegs, morgen in Kapitel 7. Da uns in Kapitel 7 viele wertvolle Gedanken begegnen, ist es nicht möglich, die alle in eine Predigt rein zu packen. Einen Gedanken, der es nicht geschafft hat, ist die Nichterwähnung des Stammes Dan in Offenbarung 7:4-8. Um was geht es?

In diesen Versen geht es um die versiegelten 144.000. Nein - es geht nicht um 144.000 auserwählte Zeugen Jehovas! Von denen steht nichts in der Bibel – nirgends zwischen 1 Mose 1:1 und Offenbarung 22:21. Es geht vielmehr um 144.000 Gläubige, die in der großen Trübsalszeit versiegelt werden, um unter Gottes Schutz Ihm zu dienen. Und woher kommen diese? Die Bibel sagt unmissverständlich in Vers 4:

Und ich hörte die Zahl der Versiegelten:
144 000 Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israels.

Anschließend wird die Gesamtzahl aufgeschlüsselt und (fast) jedem der 12 Stämme Israels 12.000 Versiegelte zugerechnet. Fazit: die 144.000 Versiegelten sind keine Zeugen Jehovas, sondern Messias-gläubige Juden, 12.000 aus jedem Stamm.

Aber der Stamm Dan fehlt! Stattdessen wird Jakobs Enkel, Josefs Sohn, Manasse, erwähnt. Und der Spekulationen sind viele. Schon im 2. Jahrhundert spekulierte einer der Kirchenväter, dass der Antichrist aus dem Stamm Dan käme und es daher keine Versiegelten aus diesem Stamm gäbe. – Viele andere Ausleger vermuten, dass Dan keine Versiegelten hat, weil es dieser Stamm war, der den Götzendienst in Israel einführte. (vgl. Richter 18)  Eine eindeutige Antwort gibt uns die Bibel nicht. Dafür liefert sie aber eine erstaunliche Tatsache. In Hesekiel 48 werden die Stämme Israels erwähnt, denen im Tausendjährigen Reich nach der Trübsal Land zugeteilt wird. Und tatsächlich: Der Stamm Dan ist wieder dabei; mehr noch: Dan wird bei der Verteilung des Landes in Hesekiel 48 als erstes erwähnt. Dan ist nicht verworfen, sein Name ist nicht ausgelöscht unter den Namen der Stämme Israels. Dan ist erlöst.

Wenn du, o Herr, Sünden anrechnest, Herr, wer kann bestehen?
Aber bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte.

(Psalm 130:3+4)

Die Antwort auf die Frage des Psalmisten lautet: Ohne Gottes gnädige Vergebung kann niemand bestehen! Weder Dan noch wir.

Auch die anderen Söhne Jakobs haben „Dreck am Stecken“.

  • Ruben schlief mit der Nebenfrau seines Vaters (mit der Mutter seines Halbbruders).
  • Juda schlief mit seiner Schwiegertochter, die sich als Prostituierte verkleidet hatte.
  • Simeon und Levi ermordeten die Männer eines ganzen Ortes aus Rachegelüsten.
  • Auch Benjamin und die anderen Söhne Jakobs waren keine „Unschuldslämmer“.

Und dennoch erhalten alle Stämme ihr Land am Ende der Zeit, im 1000jährigen Reich. Warum? Weil Gott vergibt, wenn Sein Volk sich an Ihn wendet. Weil unser Herr gnädig ist und unsere Sünden wegtut von Seinem Angesicht.

Das Fehlen Dans in Offenbarung 7 – gekoppelt mit der Tatsache, dass er wieder erwähnt wird in Hesekiel 48 (was zeitlich nach Offenbarung 7 stattfindet) ist ein leuchtendes Beispiel für die Gründlichkeit der Gnade und Vergebung Gottes.

Jeder von uns kann dankbar sein, dass Gott nicht mit uns umgeht, wie wir es verdient hätten, sondern dass Er vergibt; gründlich vergibt; endgültig vergibt und unserer Sünden nicht mehr gedenken wird.

An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten
will ich nicht mehr gedenken. (Hebräer 10:17)

Wir dürfen dankbar sein und wollen uns freuen, dass Gott nie daran zweifelt, dass es richtig war, uns zu erretten.

Denn Gottes Gnadengaben und Berufung
können ihn nicht reuen.
(Römer 11:29)
 
Wer mehr über dieses herrliche Kapitel der Bibel wissen und lernen möchte, ist herzlich eingeladen zu unserem Gottesdienst, morgen um 10:30 Uhr

Freitag, 15. Januar 2021

Ameisen als Gottesdiener

Von Josh und Karen Zarandona soll die folgende Geschichte kommen, die sich so zugetragen hat.

Brenda war mit anderen in den Bergen unterwegs. Das Kletterseil umgebunden, die Ausrüstung angeschnallt, kletterte sie den Felsen hinauf. An einem Felsvorsprung, auf dem sie ausruht, schlägt das Sicherheitsseil gegen ihr Auge und lässt die Kontaktlinse herausrutschen. Die Sicht auf dem Auge wird verschwommen. So gut es geht sucht sie ihren Körper und den Felsvorsprung ab, alles ohne Ergebnis. Schließlich bricht die Gruppe wieder auf, und Brenda bleibt nichts andres übrig, als mit nur einer Kontaktlinse weiterzuklettern. Man erreicht den Gipfel und genießt die herrliche Aussicht der Berge – Brenda so gut es eben geht mit einem klaren und einem verschwommenen Auge.

Vielleicht hat der Schreiber des 121. Psalms auch auf einem Gipfel gestanden als er rief: 
 
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:
Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat!

Der Blick über die herrliche Bergwelt erinnert Brenda an den Ausspruch des Propheten Sacharia (4:10)
 
"die Augen des Herrn sind’s welche die ganze Erde durchstreifen.“

Gott weiß um den Verlusst meiner Kontaktlinse, denkt sich Brenda und beschließt, das Angesicht Gottes zu suchen. Genau das tut sie und bittet den Herrn um das menschlich Unmögliche. “Herr, Du siehst die Berge, die Felsen, die Wege und jeden Strauch. Du siehst auch genau wo meine Kontaktlinse liegt. Bitte lass mich sie wiederfinden.”

Irgendwann geht es wieder bergab und beim Abstieg trifft man auf eine Gruppe von Bergsteigern, die gerade den Aufstieg begonnen haben. „Leute,“ so werden Brenda und ihre Freunde gefragt, „vermisst einer von Euch eine Kontaktlinse?“

Man denkt: Ende gut, alles gut. Aber das ist noch nicht das Ende. Von den Wanderern wird Brenda erzählt, dass es eine Ameise war, die die Kontaktlinse auf ihrem Rücken eine Felswand hoch transportierte.

Brendas Vater war ein guter Zeichner von Karrikaturen. Nachdem er die Geschichte erfuhr, nahm er den Stift in die Hand und malte eine Zeichnung der Ameise, die mit ihrer schweren Last den Berg erklomm. In einer Sprechblase ließ er die Ameise sagen:

“Gott, ich weiß nicht warum ich dieses Ding tragen soll. Ich kann es nicht essen, und es ist furchtbar schwer. Aber wenn du willst, dass ich es trage, werde ich es tun.´´

Diese Erfahrung Brendas und die Zeichnung ihres Vaters machen zu zweierlei Mut:
  1. Selbst das Unmögliche vom Herrn zu erwarten.
  2. In unseren Schwierigkeiten nicht an Gottes Weisheit zu zweifeln und zu klagen, sondern unseren Weg Gott anzuvertrauen und ihn treu zu gehen. Jemand formulierte es in einem Gebet: „Herr, ich habe keine Ahnung, warum du möchtest, dass ich diese Last trage. Ich kann nichts gutes daan erkennen und es fällt mir schrecklich schwer. Aber wenn du willst, dass ich es durchhalte, dann will ich es auch tun.“
Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.   
(Philipper 4:13)

Donnerstag, 14. Januar 2021

Ein Looser*-Gott?

Gestern morgen nahm ich in meiner Stillen Zeit das Monatsheft von Open Doors** zur Hand und las einen kurzen Artikel über ein von Open Doors unterstütztes Projekt in Kolumbien: einem Zufluchtszentrum für Kinder. Während ich die kurzen Zeilen von Kindern las, in denen sie ihre Erfahrungen mitteilen, ging mir die Frage durch den Kopf: „Denken diese Kinder nicht, Gott sei der große Verlierer?“ Wie verarbeiten sie ihre traumatischen Erlebnisse?

  • Astrid, in deren Stadt viele ermordet werden und deren Mutter vergewaltigt wurde.
  • Yilber, dessen Dorf ihn zwingen will, an okkulten Praktiken teilzunehmen.
  • Lidia, deren Eltern der gesamte Besitz genommen wurde, weil sie an Jesus glauben.
  • Lina, deren Vater bedroht – und die in ihrer Schule wegen ihrem Glauben gemobbt wurde.
  • Daniel, dessen Familie wegen ihres Glaubens mit dem Tod bedroht wurde.
Wachsen diese Kinder nicht auf mit dem Gedanken, dass sie auf der Seite eines „Looser-Gottes“ stehen? Im Gegenteil. Hier sind die Hoffnungen und Gebetsanliegen dieser Kinder:
  • „Betet für mein Glaubensleben und für meine Familie.“
  • „Betet für meinen Stamm, dass sie eines Tages an Jesus glauben.“
  • „Betet für meine Familie, dass der Herr sie beschützt.“
  • „Ich bin sehr dankbar dafür, was dieser Ort (Zufluchtszentrum) für uns getan hat, aber vor allem bin ich Gott sehr dankbar.“
  • „Bitte betet für meine Familie, dass der Herr ihnen Kraft gibt, damit sie standhaft seinem Weg folgen können.“

Das kommt aus dem Mund von Kindern, die im Alter von 11-14 Jahren schlimmes miterleben mussten. Sie sehen Gott nicht als Looser, der nicht fähig ist, die Seinen zu beschützen. Sie sehen Gott als den, der mit ihnen durch Leid geht, sie soweit bewahrt hat, und der Beschützer  ist für sie und ihre Familien.

Oft hatten die Könige im Alten Testament nicht die Erkenntnis dieser Kinder. Ihr Unglaube und der Götzendienst Israels hatte Gottes Zorn über sie gebracht. Feindliche Armeen fielen in ihr Land ein. Sie aber dachten, es sei Gottes Schwäche, die sie nicht beschützen konnte. Darum beraubten sie Gottes Tempel, um den vermeintlich stärkeren Götzen der Heiden zu opfern. „Wir folgen einem Looser-Gott,“ dachten sie und wollten das ändern. – Aber immer – immer (!) – zogen sie den Kürzeren. Sie verloren den Frieden im Land; sie verloren Kriege, Königsämter, Besitz, ihr Volk, ihre Freiheit und oft ihr Leben. Gott überwand ihre Rebellion und ihren Götzendienst und sie selbst wurden zu den größten Loosern.

Dass Gott auch da siegreich ist, wo es nach Niederlage aussieht, zeigen uns die vielen Christen in der Verfolgung. Trotz Leiden und Verlusten halten sie fest am Glauben des Siegers und Überwinders, Jesus!  Sie mögen äußerlich besiegt, eingesperrt und beraubt sein. Innerlich dürfen sie triumphieren, sind sie frei und beschenkt. Selbst ihre Kinder!

Und ich? Und wir? Sind wir uns bewusst, dass wir dem Sieger und Überwinder Jesus dienen? Sind wir uns dessen bewusst, auch, wenn wir leiden, eingeengt und beraubt werden? Wenn das Äußerliche unser ganzes Leben ausmacht, dann – ja, dann – dienen wir einem Looser-Gott. Wenn aber unser Herr und Retter Jesus Seinen Thron in unseren Herzen eingenommen hat, dann kann man uns alles nehmen – außer, dem, was von ewigem Wert ist: Jesus!

Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe,
der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids
(aus Offenbarung 5:5)

Wen habe ich im Himmel außer dir?
Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde.
(Psalm 73:25)

Mit Jesus bist Du immer ein Gewinner – egal was!

* Looser = Verlierer
** HIER kann die empfehlenswerte Monatszeitschriftvon Open Doors bestellt werden.

Mittwoch, 13. Januar 2021

… hinter der Tür …

Für uns Kinder war die Weihnachtszeit immer eine besonders spannende Zeit. Besonders die letzten Tage vor dem Heiligabend. Denn dann war die Wohnzimmertür verschlossen und wir wussten nicht, was hinter der Tür vor sich ging. Je älter wir wurden, umso mehr wussten wir … aber wir sahen es nicht und konnten uns bestenfalls eine vage Vorstellung machen. Erst, wenn am Heiligabend das Glöckchen klingelte, durften wir hinein – und waren sprachlos durch das, was wir sahen.

In einem Buch des Theologen A.M. Hunter wird die Geschichte eines gläubigen Mannes erzählt, der auf dem Sterbebett lag. Der Dorfarzt war ebenfalls Christ und während eines Besuchs stellte der Kranke ihm Fragen über den Himmel. Während der Arzt an einer Antwort überlegte, hörte er ein Kratzen an der Tür und wusste, was er zu antworten hatte.

"Hörst du das?" fragte er seinen Patienten. "Das ist mein Hund. Ich habe ihn unten gelassen, aber er ist ungeduldig geworden und ist heraufgekommen, weil er meine Stimme gehört hat. Er hat keine Ahnung, was sich hinter dieser Tür befindet, aber er weiß, dass ich hier bin, denn er kennt meine Stimme.  Ist es nicht genauso bei dir? Du weißt nicht, was hinter der Tür liegt, vor der Du stehst, aber du weißt, dass dein Meister da ist, denn Du kennst Seine Stimme."

Hinter der Tür …“ das bezieht sich hier natürlich auf den Himmel. Und wie gesegnet ist jeder, der die Stimme des Meisters kennt, die Stimme des Königs aller Könige, die Stimme des Herrn. Wer diese Stimme kennt, der muss nicht alle Einzelheiten wissen, die „hinter der Tür“ auf uns warten. Wer Jesu Stimme kennt, der weiß, dass Er hinter der Tür auf uns wartet. Und wenn die Tür einmal aufgeht, dann wird nicht die Herrlichkeit des Himmels uns begeistern und gefangen nehmen, sondern die Herrlichkeit unseres Königs und Retters. Wer weiß, dass „hinter der Tür“ Jesus wartet, der weiß genug.

Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes,
und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden;
wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden,
wenn er offenbar werden wird;
denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
(1.Johannes 3:2)

Allerdings dürfen wir „die Tür“ sicher auch in unserem Alltag sehen. So viele Schritte, die wir noch nicht gegangen sind und die ein Maß an Unsicherheit mit sich bringen. So viele Entscheidungen, die noch getroffen werden müssen und die mit einem gewissen Risiko verbunden sein mögen. Und so viele Türen, die momentan verschlossen scheinen und wir wissen nicht, was uns dahinter erwartet.

Wenn wir unseren Weg mit Jesus gehen, muss uns keine Tür erschrecken, keine offene und keine verschlossene. Jesus geht mit uns durch jede Tür, die Er uns öffnet. Und dann dürfen wir auch hinter den Türen unseres Alltags immer die Gegenwart Jesu erwarten. Er geht mit uns und gleichzeitig erwartet Er uns und kommt uns von vorne entgegen.

Gott kommt dir von vorn entgegen, er zeigt sein Gesicht.
Auch wenn du im Dunkeln stehst: Er steht vor dir im Licht.
Als Jesus am Kreuz die Hände hob, ließ er uns sehn:
Nur offene Arme warten, wenn wir zu ihm gehen.
(Manfred Siebald)

Dienstag, 12. Januar 2021

Gottes Verheißungen im Buch Ruth

Das kurze Buch Ruth im Alten Testament ist eine herrliche, bedeutungsvolle Familien- und Liebesgeschichte. Die geistliche Tiefe lässt sich auf den ersten Blick gar nicht so leicht erkennen, auch, weil jüdisch-kulturelle Traditionen eine Rolle spielen. Darum lassen sich auch „theologische Schwergewichte“ wie etwa die Verheißungen in 1 Mose 3:15, Jesaja 53 oder Sacharja 4:6 nicht so ohne weiteres finden. Auch Verheißungen Gottes fallen nicht sofort ins Auge. Und doch gibt es sie!

In Kapitel 2 kommt die alte Frau Naemi mit ihrer verwitweten Schwiegertochter Ruth aus Moab nach Bethlehem zurück. Hier schickt Naemi Ruth zu Boas aufs Feld, um Ähren zu lesen. Sie geht, arbeitet treu und liest Ähren auf. Als Boas sich bei seinen Arbeitern erkundigt, hört er nur Gutes und lädt Ruth ein, auf seinem Feld und unter seinem Schutz zu arbeiten. Ruth bedankt sich und Boas antwortet ihr mit einem Segen, der sich (später) als göttliche Verheißung entpuppt (Ruth2:12):

Der Herr vergelte dir deine Tat,
und dir werde voller Lohn zuteil von dem Herrn,
dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist,
um Zuflucht zu suchen unter seinen Flügeln!


Aus dieser ersten Begegnung entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Boas ist ein Verwandter Naemis, die mittlerweile in großer Not ist, da sie keinen männlichen Nachkommen mehr hat. Damit hat sie auch niemanden, der sich um ihr Erbe kümmern kann. In Israel musste in solch einem Fall der nächste Verwandte als „Löser“ eintreten, um das Erbe der in Not geratenen Person zu „erlösen“. Boas erfüllte diese Löserfunktion und gewann in dem Prozess auch Ruth zur Frau. Zum Abschluss dieser Löser- und Liebesgeschichte kommen die Frauen des Ortes zu Naemi und sprechen, sicher ohne es zu wissen, eine weitere Verheißung aus (Ruth 4:14):  
 
Da sprachen die Frauen zu Naemi: Gepriesen sei der Herr,
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name werde gerühmt in Israel!

Zwei Verheißungen im Buch Ruth, die sich klar und deutlich erfüllt haben und bis heute erfüllen. In Ruth 2:12 erhält Ruth von (Gott durch) Boas die Verheißung:

Dir werde voller Lohn zuteil von dem Herrn

Wie herrlich hat sich diese Verheißung erfüllt. Ruth wurde tatsächlich voller Lohn zuteil. In Matthäus 1:5 erscheint sie mit ihrem Mann, Boas, im Stammbaum Jesu. Ihr Sohn, Obed, war Großvater von König David. Aus dessen Linie kommt bekanntlich der wahre Erlöser und Retter, Jesus.

Was wäre gewesen, wenn Boas und Ruth nur Mädchen als Kinder bekommen hätten? Oder gar keine Kinder? Was, wenn ein männlicher Erbe ausgeblieben wäre? Aber soweit kam es nicht. Die Worte der Frauen - "Sein Name werde gerühmt in Israel" -  können sich entweder auf Boas beziehen, oder auf seinen mit Ruth gemeinsamen Sohn, Obed. Er war noch nicht geboren, als die Frauen den Herrn preisen und mit ihren Worten praktisch verheißen: „Preis dem Herrn! Jetzt wird alles gut!

Während die erste Verheißung im Kontext deutlicher hervorleuchtet, bleibt die zweite etwas bedeckt. Man muss sie suchen und finden. Aber so ist es manchmal mit den Verheißungen Gottes: Manche kommen laut und kristallklar, andere leise, fast mysteriös. Aber Verheißungen Gottes bleiben Verheißungen Gottes. Und alle sind „Ja und Amen“ in Jesus!

Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt —
in ihm ist das Ja, und in ihm auch das Amen,
Gott zum Lob durch uns! (2 Korinther 1:20)

Montag, 11. Januar 2021

Vertrauen … worauf?

Am vergangenen Samstag ging es schon einmal um das Thema „Vertrauen“. Wir hatten uns 4 Zeichen angeschaut, die daruf hindeuten, dass wir Jesus nicht vertrauen. Klar, wir hoffen natürlich, dass diese Zeichen in unserem Leben nicht zu finden sind oder zumindest immer mehr abnehmen.

Manche Völker verlassen sich auf ihre Heere und Waffen,
wir aber vertrauen dem Herrn, unserem Gott.
 (Psalm 20:8)

Auch in Psalm 20 geht es um Vertrauen. David geht der Frage nach, worauf man vertrauen sollte. Manche Völker – so stellt er fest – verlassen sich auf ihre Streitmächte und ihre Waffen. Das aber hat sich in der Geschichte als unklug erwiesen. Im Alten Testament haben wir den Bericht von Abraham, der mit 318 Knechten (nicht Soldaten!) den Heeren von vier Königen entgegenzog, um Abrahams Neffen, Lot, zu befreien. Ihr Plan gelang. Waffen und Heere der vier königlichen Armeen kamen nicht an gegen den Gott, dem Abraham vertraute.

In 2 Könige 19 wird der jüdische König Hiskia von einem unüberwindbaren Heer Assyrer verhöhnt und belagert. Seine Not bringt er zu Gott im Gebet und Gott – ohne Zutun von Menschenhand – befreit Israel und besiegt das Heer der Feinde in einer einzigen Nacht.

In 2 Könige 4 ist die Witwe eines Prophetenjüngers am Ende ihrer Kraft. Gläubiger wollten ihre beiden Söhne versklaven, um alte Finanzschulden auszugleichen. Die Frau war pleite. Nur noch einen Krug mit Öl im Haus. Welche Verzweiflung! Aber sie tat, was Gott ihr durch den Propheten Elisa auftrug – und wurde vor dem Elend bewahrt.

Schöne Geschichten! Aber funktioniert das auch noch heute?

Mir sind mehrere Gemeinden bekannt, die nicht auf eigene Kraft vertraut haben, sondern auf den Herrn. Als es um den Bau (oder Kauf) eines Gemeindehauses ging, haben sie ihre Gott-gegebenen (Lukas 14:28-32) Hausaufgaben gemacht. Der Kaufpreis lag weit über ihren Möglichkeiten. Aber sie entschieden sich, nicht auf ihre Unmöglichkeiten, sondern auf Gottes Möglichkeiten zu vertrauen. Und sie wurden nicht enttäuscht.

Die ersten Missionare der neueren Missionsgeschichte waren in der Regel alles Menschen, die im Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Wort loszogen. Für ihren Lebensunterhalt mussten sie Gott vertrauen, ebenso wie für ihre Gesundheit und andere (wünschenswerten) Notwendigkeiten. Aber sie vertrauten dem Herrn, ihrem Gott und wurden nicht enttäuscht.

Wie leicht ist es zu sagen – oder zu drucken – dass wir dem Herrn vertrauen 

"IN GOD WE TRUST" (Auf Gott setzen wir unser Vertrauen)
 

Aber tun wir es wirklich? Im Alltag? Im Gebet? In den Krisen unseres Lebens? Vertrauen wir wirklich Gott, oder vertrauen wir unterm Strich doch viel mehr unserer Kraft, unseren Plänen, unserer Weisheit, unseren Finanzen, unseren Bemühungen oder Beziehungen?

Wir vertrauen dem Herrn, unserem Gott!- Auf Gott setzen wir unser Vertrauen“ – das hört sich toll an! Geistlich und mutig! Aber vertraue ich wirklich, wenn das Geld knapp und der Monat noch lang ist? Vertraue ich Gott auch dann, wenn alle Welt auf die schwierigen Lebensumstände unserer Zeit verweist? Vertraue ich Jesus, wenn mein Arbeitsplatz wackelt, meine Gesundheit angefochten ist oder meine Seele durch tiefe Täler geht? Worauf vertraue ich wirklich? Mit dem Psalmisten in Psalm 73 23+24 wollen wir uns durchringen in Wort, im Herz und durch unser Leben zu bezeugen:

Dennoch bleibe ich stets bei dir;
du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich danach in Herrlichkeit auf!

Sonntag, 10. Januar 2021

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

 

Heute wieder mit Sonntagszitat!

Predigttext: 
Offenbarung 6:1-17

1 Und ich sah, wie das Lamm eines von den Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!
2 Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als ein Sieger und um zu siegen.
3 Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und sieh!
4 Und es zog ein anderes Pferd aus, das war feuerrot, und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, damit sie einander hinschlachten sollten; und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.
5 Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand.
6 Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar; doch das Öl und den Wein schädige nicht!
7 Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm und sieh!
8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist »der Tod«; und das Totenreich folgt ihm nach. Und ihnen wurde Vollmacht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Pest und durch die wilden Tiere der Erde.
9 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten.
10 Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?
11 Und jedem von ihnen wurden weiße Kleider gegeben, und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch wie sie getötet werden sollten.
12 Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der Mond wurde wie Blut;
13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn er von einem starken Wind geschüttelt wird.
14 Und der Himmel entwich wie eine Buchrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden von ihrem Ort weggerückt.
15 Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge,
16 und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
7 Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?

 Anbetung - Gottes Wort
Gebet - Gemeinschaft

Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn:10:30 Uhr

Du bist herzlich willkommen live dabei zu sein. 

HIER eine wichtige Information für alle, die gerne live in der Gemeinde dabei sein möchten! (bitte Aktualisierung beachten) 

HIER geht's zum Livestream für alle, die lieber noch zu Hause bleiben möchten!
 
Sonntagszitat: 
 
"Das Kommen des Herrn ist Gericht und Heil zugleich.
(Horst Afflerbach)
 
Das nächste Mal, wenn Sie enttäuscht sind, 
geraten Sie nicht in Panik. Geben Sie nicht auf. 
Seien Sie geduldig und erinnern Sie sich daran, 
dass Gott immer noch alles unter Kontrolle hat. 
(Max Lucado)