Kinder, ihr seid
aus Gott und habt jene überwunden, weil der,
welcher in euch
ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.
(1 Johannesbrief 4:4)
Im Zusammenhang des Kapitels bezieht sich der Vers auf den,
der in uns Christen lebt und regiert im Vergleich zu dem, der die Irrlehrer
steuert. Im Zusammenhang der ganzen Bibel kann man die Aussage allerdings ohne
Bedenken auch generell auf das Leben als Christ ausdehnen. Unser HERR, der in
uns lebt und durch den wir leben ist größer als der Herr dieser Welt. Hier ein
paar Beispiele:
Der Südseemissionar John Paton
missionierte im 19. Jahrhundert viele Jahre auf den Neuen Hebrieden im Pazifik,
nicht selten unter Bedrohung seines Lebens. Die Menschen dort hatten nie etwas
vom Evangelium gehört und verhielten sich feindlich.
Einmal kamen drei Zauberer und
behaupteten, sie hätten die Macht, den Tod von Menschen durch Zauberei herbei
zu führen. Öffentlich erklärten sie ihre Absicht, Paton durch ihre Zauberei vor
dem nächsten Sonntag zu töten. Um dieses Ziel zu erreichen, so sagten sie,
benötigten sie etwas Essen, dass Paton zum Teil, aber nicht vollständig,
gegessen hatte.
Paton hörte davon und bat um drei
Pflaumen. Er biss in jeder der Pflaumen und gab sie anschließend den Männern,
die sich gegen ihn verschworen hatten.
Am nächsten Samstag kam der
Missionar mit einem Lächeln auf dem Gesicht und fröhlichem Schritt ins
Dorf geschlendert. Es heißt, dass sich
die Menschen voller Erstaunen anschauten, als wollten sie sagen: „Das kann
doch gar nicht sein! Das kann nicht Missionar Paton sein.“
Ihre ‚heiligen’ Männer gaben zu,
alles Erdenkliche mit ihren Schwüren und Verwünschungen getan zu haben. Als man
fragte, warum ihr Zauber nichts ausrichtete, gaben sie zur Antwort:
„Der Missionar ist
selbst ein heiliger Mann. Aber sein Gott ist stärker als der unsere!“
Nach diesem Wunder durfte Paton die
Bekehrung einiger Dorfbewohner erleben.
John Paton war auf der Seite Gottes,
des Stärkeren. Das war vor über 100 Jahren. Und heute?
Berta Isselmann (1899-1997) erzählt:
„Ich
gehe oft in die Obdachlosenheime, zu den Alkoholikern, zu den Verachteten, zu
den Menschen, die keine Hoffnung mehr haben. Einer der Obdachlosen hasste mich
sehr. Er war von leidenschaftlichem und teuflischem Hass gegen mich und die
Botschaft des Evangeliums erfüllt. Auch andere wussten von dem Hass dieses
Mannes gegen mich. Eines Abends, ich will gerade die Kantine verlassen, sagt
der Besitzer zu mir: "Schwester Berta, ich möchte nicht, dass Ihnen auf
dem Heimweg etwas passiert; ich begleite sie nach Hause."
"Nein, nein", antwortete ich, "dann muss ich noch auf Sie
aufpassen. Aber wenn Jesus mit mir geht - und er geht und fährt immer mit - ,
dann fühle ich mich viel sicherer."
"Dann will ich wenigsten nachsehen, was ihr Feind jetzt macht",
entgegnete der Wirt. Bald war er zurück mit der Nachricht: Sie können beruhigt
sein. Er schläft." Aber mein Feind
hatte den Schlaf nur vorgetäuscht und sich dann durch eine Hintertür hinaus
geschlichen, um mich auf dem Heimweg zu überfallen. Er wollte mich verprügeln.
Ich nehme mein Fahrrad und fahre in der Dunkelheit los. Der Weg führt durch
einen Tannenwald. Gleich am Waldrand verlöscht das Licht an meinem Rad. Was
soll ich machen? Ich fahre im Dunkeln weiter und bete: "Vater, jetzt muss
du mein Licht sein!"
Da, mitten im Wald, schreit plötzlich ein Mann hinter mir her: Mein Feind, der
mich überfallen wollte. Im Dunkeln bin ich unbemerkt an ihm vorbeigefahren. Als
ich aus dem Wald wieder herausfahre, brennt mein Fahrradlicht auf einmal
wieder.
Heute weiß ich: Es war ein Engel Gottes, der mein Fahrradlicht ausgelöscht und
später wieder aufleuchten ließ, so dass mir kein Schaden zugefügt wurde.
Dankbar, Gott lobend, kam ich glücklich nach Hause.
Berta Isselmann war
auf der Seite Gottes, des Stärkeren. Ihr Motto war: Jesus
und ich, wir sind
immer die stärkere Partei.
Auch für dich und mich, wenn wir zu Jesus gehören,
gilt:
Kinder, ihr seid
aus Gott und habt jene überwunden, weil der,
welcher in euch
ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.
(1 Johannesbrief 4:4)