„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 2. Juli 2010

Freude und Tod?

Es ist schon interessant, wenn ein Mensch sich Philipper 4:4-7 als Predigttext für seine eigene Beerdigung aussucht. Und doch, so muss ich bekennen, war ich ausgesprochen froh, als mir dieser Text als Predigttext gegeben wurde.

"Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!  Eure Güte lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!  Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!"

Was kann unsere lebendige Hoffnung deutlicher ausdrücken als die Tatsache, dass Gotteskinder sich selbst im Angesicht des Todes freuen können. Der Mensch, der selbst im Angesicht des Todes Gottes Wort ernst nehmen kann, der kennt seinen Herrn und Erlöser. Jesus ist der Grund seiner Freude.

Darum heißt es auch nicht: Seid ausgelassen allezeit oder lacht allezeit. Es heißt nicht einmal: "Freuet euch allezeit." Gott ruft uns durch den Apostel Paulus zu: "Freuet euch in dem Herrn allezeit!"

  • Bei Jesus können wir ein trübes, trostloses, altes Leben eintauschen gegen ein neues!
  • Bei Jesus finden wir Vergebung - und die Gewissheit der Vergebung aller unserer Schuld!
  • Bei Jesus finden wir Trost und Halt, selbst in den Zeiten, in denen uns das Leben durch harte Schicksalsschläge zusetzt!
  • Bei Jesus finden wir Verheißungen - und erfahren wir Verheißungen, die über jeden irdischen Wert hinausgehen!
  • Bei Jesus finden wir eine Hoffnung, die uns im Leben trägt - und nicht nur im Leben - vielmehr noch im Sterben!
  • Bei Jesus finden wir Aufnahme, nicht für ein weiters Leben mit Höhen und Tiefen, sondern für die Ewigkeit in der Herrlichkeit, Gegenwart und Freude unseres Herrn!
Tatsachen wie diese - und es ist nur eine kleine Auswahl der Gründe unserer Freude - machen deutlich, warum es nicht abwegig ist, Philipper 4:4-7 als Predigtext für die eigene Beerdigung auszusuchen. Diese Verse trösten den Sterbenden mit Vorfreude auf die Begegnung  mit seinem Retter, Jesus. Gleichzeitig lenken sie unser aller Blicke auf Jesus, der alleine bleibende Freude schenken kann, selbst in Leid und Trauer.

Ich wünsche Euch allen einen frohen Tag im Sinne von Philipper 4:4!

Donnerstag, 1. Juli 2010

Übersehen worden?

Und Samuel fragte Isai: Sind das die jungen Leute alle? Er antwortete: Der Jüngste ist noch übrig, siehe, er weidet die Schafe. (1 Samuel 16:11)

Ich frage mich, wie David sich gefühlt haben muss. Es sieht ja fast so aus, als habe sein Vater vergessen, dass er noch einen weiteren Sohn hatte. Man hatte David unberücksichtigt gelassen, ihn ignoriert, nicht mal gerufen oder in Augenschein genommen. Keine Chance für David. Wie würden wir uns in seinen Schuhen fühlen?

Es war nicht viel später, als man ihm vorwarf, als Schaulustiger an einem Kriegsschauplatz aufzutauchen. Man machte sich über seine Arbeit lustig, die er mit Hingabe tat und nannte ihn vermessen und voll Bosheit.

David war Israels König der Zukunft - und wurde in jeder Hinsicht übersehen, verkannt und beschimpft. Wie würden wir uns in seinen Schuhen fühlen? Wie würden wir empfinden, wenn es eine Position zu füllen gibt und man würde uns als möglichen Kandidaten vergessen - einfach nicht als Möglichkeit berücksichtigen? Wie würden wir uns fühlen, wenn wir verkannt und beschimpft würden, während wir dabei sind, etwas Gutes zu tun?

Was mich beeindruckt ist die Tatsache, dass David in alledem gar nicht erwartete, gefragt, beachtet und geehrt zu werden. Es kümmerte ihn nicht, dass man auf seinen Rat oder seine Gegenwart verzichtete. Er bemühte sich nicht, Anerkennung oder Lob zu erhalten. David lebte demütig mit seinem Gott - und der kümmerte sich um ihn.

Und was für ein gewaltiger Freund Gottes wurde dieser David. Er sah nicht sich selbst als wichtig an und stand nicht auf für seine eigene Ehre. Aber an die Ehre Gottes wollte er nichts kommen lassen. Dafür war er bereit, sein Leben aufs Spiel zu setzen. So sieht ein Mensch aus nach dem Herzen Gottes. (Apostelgeschichte 13:22)

Mittwoch, 30. Juni 2010

Heute Abend

Sorry, Leute! Heute gibts keinen Blogeintrag. D.h, klar gibts einen. Ich schreib' ja grade.Input für Leib und Seele aber diesmal nicht an dieser Stelle, sondern heute Abend beim Missionsabend in der CCFG. Wir fangen um 19:30 Uhr an und sind (hoffentlich) um 21:00 fertig. Es wird interessant! Kommt! Bringt andere Christen mit! Hört und seht, was Gottes Herz bewegt!

Bis heute Abend,  Wolfgang

Calvary Chapel Freier Grund / Am hohen Rain 20 / 57290 Neunkirchen-Zeppenfeld

Dienstag, 29. Juni 2010

Wie bitte? - Mit dem Herzen sehen?

Mit dem Kopf kann man denken, sich im Takt bewegen, ein Tor köpfen …
Mit Armen und Händen kann man Lasten tragen, schlagen, streicheln …
Mit den Füßen kann man gehen, laufen, tanzen …
Mit dem Herzen kann man lieben, "fühlen" sehen …

Moment mal! Ist mir das in die falsche Zeile gerutscht? Sehen mit dem Herzen? Paulus schreibt in Epheser 1:18:

"Und (Gott) gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt …"

Mindestens dreierlei wird erwähnt, für das wir erleuchtete Augen des Herzens brauchen:
  1. Um die Hoffnung zu erkennen, zu der wir berufen sind (18)
  2. Um die Herrlichkeit Seines Erbes in uns zu erkennen (18)
  3. Um die überschwängliche Größe Seiner Kraft an uns, den Heiligen, erkennen (19)
Hoffnung, Erbe und Gotteskraft - das ist uns natürlich bekannt, "irgendwo bewusst",  aber oft nicht gegenwärtig. Groß ist der Unterschied zwischen dem intellektuellen Verstehen (Köpfchen)  und dem Verstehen durch "erleuchtete Augen des Herzens." Wenn unser vorhandenes geistliches Wissen uns nicht zu einer innigen Gemeinschaft mit Jesus führt, nützt es uns nicht viel! Darum betet Paulus um erleuchtete Augen des Herzens.

Was ist der Unterschied? Nun, wer lediglich mit dem Verstand (Köpfchen) erkennt: "Ja, ich habe Hoffnung & Erbe in Jesus, dem Allmächtigen," der lebt in der Theorie, ohne die praktische Erfahrung dieser Segnungen. Wer dagegen mit den erleuchteten Augen des Herzens erkennt, der zieht täglich seine Kraft aus dieser Hoffnung; er freut sich auf und sehnt sich nach dem himmlischen Erbe und erfährt die Kraft Gottes im Alltag. Das ist der Unterschied. Und er ist gewaltig!

Als Gotteskind hast Du jeden Grund zur Hoffnung. Du hast ein wunderbares, himmlisches Erbe. Du hast Zugang zur verändernden, tragenden, tröstenden, bewahrenden Kraft Gottes, mit dem Er in und an Deinem Leben wirken möchte.

Allerdings wird uns das wenig interessieren, solange wir es nur als "korrekt"  im Kopf abspeichern.

"Erleuchtete Augen des Herzens"  -  sie bringen Begeisterung für Gottes Segen, sie bringen den Wunsch, Jesus an uns ran zu lassen und die Erfahrung Seiner göttlichen Kraft.

Ich wünsche uns allen, dass wir Gottes Segnungen mehr und mehr mit den erleuchteten Augen des Herzens sehen.

Montag, 28. Juni 2010

Kreuz und leeres Grab - ist das genug?

In Epheser 1:17 betet Paul für die Gemeinde:

" … dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen."

Ist schon eine seltsame Bitte des Paulus. Schön, aber seltsam! "Den Geist der Weisheit und Offenbarung um IHN zu erkennen" - für die bereits gläubigen Epheser?  Man hatte doch die Grundlagen des Glaubens begriffen. Jesus war gestorben, auferstanden und der Retter auf der Grundlage des Glaubens. Warum also dieses Gebet für die Epheser - und für uns heute?

Vielleicht, weil manche leben, als gäbe es nichts mehr zu erkennen. Wir haben die Grundlagen des Glaubens begriffen. Wir haben ewiges Leben. Was brauchen wir mehr? Wir haben Jesus als Retter erkannt und damit kennen wir doch das Wichtigste, oder?

Ja, damit kennen wir die Grundlagen! Aber Jesus möchte uns so viel mehr zu erkennen geben als die Grundlagen des Heils. Wir sollen IHN erkennen, wer ER ist! Ja, Er ist Retter, aber Er ist  soviel mehr! Er ist Herr, König, Richter, Fürsprecher, der Herrliche (inwiefern ist Er eigentlich herrlich? Schon mal darüber meditiert?), der Kommende …

Zu viele Christen leben, als gäbe es nicht mehr zu erkennen oder zumindest nichts Interessantes mehr zu erkennen.

Dabei ist die Erkenntnis "Jesu als Retter" nur der erste Schritt in die Schatzkammer der Erkenntnis Gottes - und so viele meinen: Das reicht! Ist mir genug - und verpassen es, ein erfülltes Leben mit Jesus zu leben.

Jesus immer mehr zu erkennen macht unser Leben aufregend, spannend, geborgen und lebenswert. Unser Leben wird nicht dann zur Last, wenn wir beginnen, Jesus besser kennen zu lernen, sondern es wird dann zur Last, wenn wir aufhören, Neues zu entdecken oder Altes neu zu entdecken.

Wenn wir aufhören, Jesus besser kennen zu lernen, dann wird unser Leben als Christ langweilig und lau, dann verlieren wir Interesse - und wir kommen dahin, wo sich heute viele Christen befinden: Sie leben ohne Vision, ohne Freude und voll im Kompromiss. Kreuz und leeres Grab sind der Anfang. Der Glaube an den Gekreuzigten und Auferstandenen vermittelt das Heil. Aber um die Fülle der Freude, Kraft und des Segens wird erst in der konsequenten Nachfolge entfaltet, in der wir Jesus auf den Fersen bleiben und IHN immer mehr erkennen.