„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 26. August 2023

Alles zusammen – ein einziger Gewinn!

Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt. (Römer 8:28 NLB)

Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind. (Hebräer 12:11)

Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, 3 da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. 4 Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt. (Jakobus 1:2-4)

Ein Pastor bat einen älteren Bauern, der in Latzhosen gekleidet war, für ein gemeinsames Frühstück ein Tischgebet zu sprechen.

„Herr, ich hasse Buttermilch“, begann der Bauer.

Der besuchende Pfarrer öffnete ein Auge, warf einen Blick auf den Bauern und fragte sich, wohin das führen würde.

Der Bauer verkündete laut: „Herr, ich hasse Schmalz.“

Jetzt machte sich der Pfarrer zunehmend Sorgen.

Ohne mit der Wimper zu zucken fuhr der Bauer fort: „Und Herr, du weißt, ich mag rohes Weißmehl nicht besonders.“

Der Pfarrer öffnete noch einmal ein Auge, blickte sich im Raum um und sah, dass er nicht der Einzige war, der sich unwohl fühlte.

Dann fügte der Bauer hinzu: „Aber Herr, wenn du sie alle zusammenmischst und backst, liebe ich warmes, frisches Gebäck. Darum, Herr, wenn Dinge passieren, die uns nicht gefallen, wenn das Leben schwierig wird, wenn wir nicht verstehen, was Du uns sagen möchtest, hilf uns, einfach zu entspannen und zu warten, bis du mit dem Mischen fertig bist. Es wird wahrscheinlich sogar besser sein als jeliches Gebäck. Amen."

Was für eine Weisheit in diesem Gebet! Was für eine Hingabe und was für ein Vertrauen – besonders, wenn es um komplizierte Situationen geht. Und die erleben wir alle heute in der Welt. Jemand kommentiert: 

Lasst uns stark bleiben, denn unser Herr mischt mehrere Dinge zusammen, die uns eigentlich egal oder sogar unangenehm sind. Wenn Er aber damit fertig ist, wird etwas richtig Gutes dabei rauskommen!

Wir laden ein zum Gottesdienst, morgen um 10:30 Uhr! Verpass nicht die gemeinsame Zeit der Anbetung Jesu, Verkündigung Seines Wortes und die Gemeinschaft miteinander. Außerdem bieten wir Gebet nach dem Gottesdienst an für solche, die es wünschen!

 Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
 Beginn: 10:30 Uhr

Freitag, 25. August 2023

Jesus kommt bald!

In unserer Bibelstunde am vergangenen Mittwoch lehrte Andrew über 1 Johannes 2. Dort lesen wir u.a. in Vers 18+28:

Kinder , es ist die letzte Stunde! … Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft.

Jesus kommt wieder! Wir leben in der letzten „Stunde“, womit natürlich keine 60-Minuten-Stunde gemeint ist. Aber wer als Christ mit einer offenen Bibel und mit offenen Augen durchs Leben geht, stellt Entwicklungen fest, die erschreckend deutlich auf die kommenden Tage des Gerichts Gottes hinweisen. Allein in den letzten wenigen Jahren in Deutschland…

… wurde die gleichgeschlechtliche „Ehe“ im Gesetz verankert

… wurde das Werbeverbot für Kindsmord (Abtreibung) aufgehoben

… wird immer wieder an der vollständigen Abschaffung des §218 (Abtreibung) gearbeitet

… wird auch die Aufweichung des Gesetzes gegen aktive Sterbehilfe forciert

… darf das von Gott bestimmte Geschlecht einer Person – der Bundesregierung nach – umbestimmt werden. Ab dem Alter von 14 Jahren (!) dürfen Jugendliche die Änderungserklärung selbst abgeben.

… wird die operative Geschlechtsumwandlung in der Regel von den Krankenkassen bezahlt.

… wird das seelsorgerliche Hilfsangebot für homosexuell empfindende Menschen rechtlich fast unmöglich gemacht, sogar unter Strafe gestellt.

Sanft, aber keineswegs überzeugend eingepackt werden diese Gesetze und Aufweichungen menschlicher Moral mit Worten wie: Freie Persönlichkeitsentfaltung … Menschenrecht ... Freiheit ... Selbstbestimmung … Grundrecht … und weiteren Begriffen, die zwar wünschenswert, aber in den erwähnten Bereichen völlig unangebracht sind.

Weltweit – über Deutschland hinaus – steuern wir wieder auf einen kalten Krieg zu (oder sind wir bereits mittendrin?)! Die Krisenherde beinhalten nicht nur die Ukraine, Taiwan, Nordkorea und viele Länder Afrikas. Eine gewaltige Aufrüstung ist im Gange und mehrere Staaten streben danach, sich bald zu den Atommächten zählen zu können.

Gewaltige Naturkatastrophen, Erdbeben, Überschwemmungen, Trockenheiten, Feuerbrünste sind das eine. Anarchie, Intoleranz, rebellischer Klimaaktionismus und massivste Christenverfolgung weltweit unterstreichen 1 Johannes 2:18: Kinder , es ist die letzte Stunde!

Sodom und Gomorrha wussten bis zum Abend vorher nichts von ihrer Zerstörung. Auch das Gericht zur Zeit Noahs überraschte die Menschen, obwohl sie gewarnt worden waren. Aber sie alle liebten ihre Sünde so sehr, hatten solchen Rückhalt in den Obersten ihres Landes, hatten ihre Lebensweise so verinnerlicht, dass sie nichts Schlechtes mehr darin sehen konnten. Sie waren blind für die Wahrheit Gottes und taub für Seine Warnung und Sein Werben.

Die Frau des Evangelisten Billy Graham, Ruth Graham, sagte einmal zu ihrem Mann: „Billy, wenn Gott nicht bald kommt und Amerika richtet, dann wird er sich bei Sodom und Gomorra entschuldigen müssen.“ Das gilt nicht nur für Amerika!

Und wir? Wir Christen? Wir, die wir Jesus nachfolgen, Sein Wort lesen und leben möchten? Wie verhalten wir uns?

Markus 13:33: Habt acht, wacht und betet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.

Johannes 9:4b: Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

Römer 13:11-14: Und dieses sollen wir tun als solche, die die Zeit verstehen, dass nämlich die Stunde schon da ist, dass wir vom Schlaf aufwachen sollten; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber ist nahe. So lasst uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! 13 Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; 14 sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden!

2 Timotheus 4:2: Verkünde das Wort Gottes. Halte durch, ob die Zeit günstig ist oder nicht. In aller Geduld und mit guter Lehre sollst du die Menschen zurechtweisen, tadeln und ermutigen!

Epheser 5:16: Kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse.

Möge der Herr Dir und mir heute und darüber hinaus dazu helfen!

Donnerstag, 24. August 2023

% Wer versteht schon Statistiken? %

Vor einigen Jahren machte gab es eine Umfrage, die besagte, das 62% aller Deutschen einer Kirche angehören. Dieser Prozentsatz hat sich mittlerweile weiter nach unten geändert. Allerdings glaubten nur 49% der Deutschen daran, ihre Freunde nach dem Tod wiederzusehen. (Und was ist mit den andern 13% der Kirchenmitglieder?)

Nur 35,2% der Deutschen glaubten an ein ewiges Leben. Wenn diese 35% alle unter den Kirchenmitgliedern zu finden sind, was ist dann mit den übrigen 27% der Kirchenmitglieder? Was glauben die denn?
Nur 27% glaubten an ein Paradies und eine Hölle. – Ich erspare mir die Rechenaufgabe …

Am verwunderlichsten ist vielleicht, dass fast 65% der Deutschen glaubten, dass mit dem Tod alles aus ist, obwohl doch 62% einer Kirche angehörten.

Es fragt sich allen Ernstes, welchen Sinn es macht, einer Kirche anzugehören, wenn ich die Lehren, auf denen diese Kirche gegründet ist, nicht mehr glaube?

Lösungsvorschläge gibt es verschiedene. Zum einen mag es sein, dass die Lehre, die viele der 62% Kirchenmitglieder erhalten, mittlerweile ohne Substanz ist. Es mag auch sein, dass die Mitgliedschaft in den Kirchen nicht mehr durch den Glauben motiviert ist, sondern durch andere Gründe. Sicher gibt es andere Erklärungsversuche. Tatsache ist, die Statistiken sind logisch nicht nachvollziehbar.

Vielleicht hilft hier als Erklärung die Tatsache, dass Kirchenmitgliedschaft (egal ob Staatskirche oder Freikirche) im biblischen Sinn nicht unbedingt die Christenheit im biblischen Sinn vertritt. Daher kann es kommen, dass viele Menschen Mitglied einer Kirche oder Freikirche sind, ohne wirklich in ihrem Herzen zu Gott zu gehören.

Evangelikale Christen zeichnen sich darin aus, dass sie (gewöhnlich) eine innere Verbindung mit Gott bezeugen. Sie haben eine klar definierte Lehre von Sünde … Trennung von Gott … Gottes Handeln durch Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung … Vergebung … Umkehr … Nachfolge und Ewigkeit. Ihre Lehre gründet sich auf den Aussagen der Bibel, die sie als Gottes Wort verstehen. Im Gegensatz zu den oben zitierten Statistiken glaubt die überwältigende Mehrheit aller Evangelikalen, ihre (evangelikalen) Freunde nach dem Tod wiederzusehen, denn sie glauben an ein ewiges Leben. Evangelikale Christen glauben an  ein Paradies, wie auch an die Existenz einer Hölle. Das wiederum setzt voraus, dass kein Evangelikaler glaubt, dass mit dem Tod alles aus ist.

Wer das alles so glaubt, gehört zu einer Minderheit. Tatsächlich machen Evangelikale in unserem Land nur irgendwo zwischen 1,5 und 2% der Bevölkerung aus. Das erklärt dann auch einiges betreffs der anfangs erwähnten Statistiken.

Eigentlich sind Namen und Bezeichnungen Schall und Rauch, obwohl sie sich z.T. nur schwer vermeiden lassen. Mittlerweile wird der Begriff „Evangelikaler“ immer mehr zum Schimpf- und Mobbingwort. Lieber benutze ich den Begriff: "Jünger (Nachfolger) Jesu". Und wie dankbar bin ich dafür, einer von ihnen zu sein. Nicht, dass ich immer einer gewesen wäre. Ich habe nicht immer geglaubt, was ich heute glaube. Aber seitdem ich verstanden habe, was es bedeutet, Nachfolger Jesu zu sein, und seit ich mich entschieden habe, Jesus zu folgen, bin ich aus einigen der obigen Statistiken herausgerutscht. Und ich bin dankbar dafür.
  • Der Glaube an Jesus Christus bringt in eine innere Herzensbeziehung mit Gott.
  • Der Glaube an Jesus erneuert Leben, beendet Destruktives, beginnt Konstruktives.
  • Der Glaube an Jesus gibt Perspektive, die über das irdische Leben hinausgeht.
  • Der Glaube an Jesus schenkt Kraft und Hoffnung für den Alltag, denn Nachfolger Jesu weltweit erfahren Jesu Gegenwart und Eingreifen in ihr Leben.
  • Der Glaube an Jesu gibt Lebensmut, immer wieder neu.
Durchaus möglich, dass der eine oder andere Leser sich in einer der ersten Statistiken wiederfindet: Mitglied einer Kirche – aber ohne substanziellen Glauben – oder eben: leer!

Ich lade Dich ein, Jesus kennen zu lernen – oder vielleicht auch „nur“ – Ihn besser kennen zu lernen. Mitglied in einer religiösen Gemeinschaft zu sein bringt nichts! Überhaupt nichts! Jesus kennen zu lernen und Ihm nachzufolgen weckt Glauben, das ist: Vertrauen, Zuversicht, die nicht enttäuscht!

Mittwoch, 23. August 2023

„Weinende Propheten“

"Sage nicht: »Ich bin zu jung«; sondern du sollst zu allen hingehen,
zu denen ich dich sende, und du sollst alles reden, was ich dir gebiete!
Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn ich bin mit dir,
um dich zu erretten, spricht der Herr.

Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an;
und der Herr sprach zu mir: Siehe,
ich lege meine Worte in deinen Mund!
Siehe, ich setze dich am heutigen Tag
über die Völker und über die Königreiche ein,
um auszurotten und niederzureißen,
und um zu zerstören und abzubrechen,
um zu bauen und zu pflanzen.

(Jeremia 1:7-10)

Jeremia war nicht der einzige Prophet, der geweint hat. Aber er hat so oft geweint, dass er als „der weinende Prophet“ bekannt wurde. Und warum wird Jeremia „der weinende Prophet“ genannt?

Ich würde mal kurz und knapp behaupten:
  • wer 50 Jahre im Dienst für Gott ist und keine Frucht sieht ...
  • wer jahrelang unter Drohungen, Schlägen und Lebensgefahr dient
  • wer die Auflage der Ehelosigkeit erhält um des Dienstes Willen ...
  • wem seine literarische Arbeit abgenommen und verbrannt wird
  • und wer am Ende seines Lebens von seinen eigenen Landsleuten zu Tode gesteinigt wird ...
der hat sicher viel Grund zum Weinen. (Wobei Letzteres nicht aus der Bibel, sondern aus der jüdischen Überlieferung stammt).

Jeremia hatte kein einfaches Leben! Manchmal stand er davor, aufzugeben und dem Herrn seinen Prophetenausweis zurück zu geben. Wollten wir uns seine Situation mal vorstellen, könnte es so ausgesehen haben:

Wir kommen zu einem Spielplatz, an dem rundum Schilder mit großen, roten Buchstaben stehen, die besagen: „Gelände verseucht! Betreten verboten! Akute Lebensgefahr“

Jetzt kommen die Massen – Eltern kommen mit ihren Kindern. Großeltern begleiten ihre ihren Enkelchen. Gruppen, die aus bereits älteren Kindern bestehen, toben heran mit einem Fussball unter dem Arm.

Die einen sind ins Gespräch vertieft, andere sind übermütig, viele Omas und Opas können nicht mehr gut sehen und die Kleinsten können das Schild natürlich noch nicht lesen.

Jetzt stehst Du da, sprichst Einzelne an, rufst es den Gruppen zu und zeigst auf die Warnschilder. Du weißt: Wer hinter den Zaun tritt, ist hoffnungslos kontaminiert und wird mit Sicherheit sterben. Aber alle lachen Dich aus. Einige sind genervt, binden Dich an einen Baum u. knebeln Dich, damit Du endlich stille bist. Andre lassen Dich wieder frei, aber alle verspotten und bedrohen Dich. Von manchen kriegst Du noch ein paar auf den Mund, damit Du endlich Ruhe gibst.

Dann kommen die ersten vom Spielplatz zurück – grün und blau und leidend und sterbend – und du warnst weiter – mit Inbrunst ... und unter Tränen der Dringlichkeit. Aber Du erntest nur Verachtung, Spott und weitere Schläge.

Du verzichtest auf Dein eigenes Leben, auf Ehe, Kinder, Beruf und Wohlstand – und alles was Du erntest ist noch mehr Armut und Hass. Dein Leben neigt sich dem Ende zu und Du fragst Dich, welche Frucht Dein Leben gebracht hat und wozu Du überhaupt gelebt hast.

Wundert es, dass Jeremia der „weinende Prophet“ genannt wird?

Dennoch war Jeremia ein gesegneter Prophet, den Gott auf wunderbare Weise rief und mächtig gebrauchte. Sein vorbildliches Leben macht uns bis heute Mut und aus seinen Lehren empfangen wir Weisheit. So ergeht es Menschen, die auch in der Not an Gott festhalten und Ihm dienen.
 
Der heutige Abend  ´soll genau dazu dienen: unseren Halt in Gott zu stärken und zum Dienst für Jesus ermutigen. Du bist herzlich eingeladen!

 Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
 Beginn: 19:30 Uhr

Dienstag, 22. August 2023

Ein besonderer Vers aus dem Buch des Propheten Amos

Der Prophet Amos erinnert uns daran, dass Gott völlig unabhängig ist von Hintergrund und Herkunft der Menschen, die Er gebrauchen möchte. Wie David, der gottesfürchtigste König Israels, wuchs auch Amos als einfacher Hirte auf und wurde zu einem mächtigen Werkzeug in Gottes Hand. Nicht nur rief Er das Volk Israel zur Umkehr auf. Er verkündigte auch und unerschrocken das Gericht Gottes, selbst auf die Gefahr hin, dass die Menschen es nicht hören und ihm Schaden zufügen würden.

Es sind schon besonderer Verse, wenn der Prophet in Amos 5:21-23 schreibt:

Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen! 22 Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an. 23 Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören!

Tatsächlich geht es hier um Feste und Festversammlungen, die Gott dem Volk als Hilfe zu geistlichem Wachstum gegeben hatte. Es ging um Brand- Speise- und Dankopfer, die der Herr vorgeschrieben hatte. Und es ging um Lieder, die der Herr den Komponisten wie David, Asaph und anderen eingegeben hatte, damit sie Ihn loben und erheben sollten.

Jetzt verkündet Amos, dass Gott all das hasst, verachtet und nicht hören mag, wenn es von Seinem Volk kommt. Das sind schlimme Aussagen, ernste Aussagen, die auch uns heute ins Nachdenken bringen sollen.

Feste und Festversammlungen – nun, da haben wir einige. Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten – um nur einige zu nennen. Kann es sein, dass Gott es heute hasst, wenn Feste, die uns an Ihn, Seine Liebe, Sein Leiden, Seine Kraft etc. erinnern sollen – gefeiert werden? Wenn sie gefeiert werden um der Feste willen und nicht um Seinetwillen? Ich vermute, dass es so ist.

Opfer – nun, die brauchen wir zum Glück nicht mehr … oder? Spontan fällt Römer 12:1 ein:

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!

Auch Paulus erinnert nicht nur – er ermahnt. Er ermahnt, nicht zu vergessen, dass auch wir neutestamentlichen Gläubigen Opfer bringen sollen – und zwar lebendige, heilige und Gott wohlgefällige Opfer. An den Opfern, die die Juden im AT immer noch brachten, hatte Gott kein Wohlgefallen. Ebenso wenig Wohlgefallen hat Gott daran, wenn sich Christen in reiner Gesetzestreue und völlig uninteressiert ihre Leib zum Gottesdienst schleppen, die Zeit absitzen und unverändert nach Hause gehen. Sie waren anwesend, aber es war kein Gottesdienst. Gott wollte ihnen begegnen, aber ihr Herz war hart und verschlossen. Lebendig im Geist, heilig und wohlgefällig dem Herrn – das ist das Opfer, das Gott gefällt.

Und dann geht es um das Harfenspiel und die Lieder, die die jüdische Gemeinde sang. Ja, sie sangen! Die Leviten sangen! Das Volk sang! Geistliche Lieder! Kompositionen von David, Asaph und anderen. Der Inhalt stimmte. Die Musik stimmte. Das Instrument stimmte. Alles stimmte – nur das Herz nicht. Und so kamen Stimmen und Musik nur als Lärm bei Gott an, als „Geplärr“, wie Luther es übersetzt.

Kann das für uns heute sein? Dass unser Lob Gottes nur noch für uns schön und ansprechend klingt, dass es nur noch unsere Herzen bewegt, nur noch uns erfreut? Dass Gott sich aber längst anderen zugewandt hat, die schlechter singen, schlechter spielen, andere Loblieder singen … das aber von ganzem Herzen?

Besonderer Verse aus dem Propheten Amos! Vielleicht besonders nachdenkenswert zur Selbstprüfung. Besonders ernst! Aber auch ernste Verse können sehr besonders sein, denn sie erinnern uns, dass nicht das Äußere zählt, sondern unser Herz.