„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 20. Februar 2010

Was, wenn ...?

Herr, dein Wort, die edle Gabe,
diesen Schatz erhalte mir;
denn ich zieh es aller Habe
und dem größten Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,
worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten,
aber um dein Wort zu tun.
Nikolaus Ludwig Graf v. Zinzendorf (1700 - 1760)

Ja, WAS, WENN ... Gottes Wort seine Bedeutung verlieren würde?

Heute Morgen las ich durch den 119. Psalm. Unendlich scheint er zu sein. Und - wenn man zu schnell liest, scheint er immer wieder dasselbe zu sagen. Wer aber etwas aufmerksamer liest, findet die Juwelen, die beschreiben, was Gottes Wort (GW) alles für uns tut. Unglaublich! Bleibt irgendein Gebiet unberührt?

Vs 9 : GW hält unseren Weg unsträflich
Vs 11: GW bewahrt uns vor Sünde
Vs 14: GW erzeugt Freude in unserem Herzen
Vs 18: GW beinhaltet Wunder
Vs 24: GW ist ein Ratgeber
Vs 15: GW belebt
Vs 26: GW belehrt
Vs 27: GW öffnet unseren Mund zum Zeugnis
Vs 29: GW vermittelt Gnade
Vs 42: GW ist vertrauenswürdig
Vs 43: GW ist unsere Hoffnung
Vs 47: GW ist liebenswert
Vs 52: GW bleibt ewig
Vs 52: GW bringt Trost
Vs 54: GW ist unser Lied in der Fremde
Vs 62: GW macht dankbar
Vs 65: GW bringt Einsicht
Vs 67: GW führt aus der Verirrung heraus
Vs 72: GW ist wertvoller als aller Reichtum
Vs 75: GW ist gerecht
Vs 80: GW bewahrt davor, zuschanden zu werden
Vs 86: GW ist wahr von A-Z
Vs 89: GW ist in den Himmeln fest gegründet
Vs 91: GW trägt Himmel und Erde
Vs 92: GW bewahrt vor dem Vergehen im Elend
Vs 98: GW macht weise, verständig (99) einsichtig (100)
Vs 103: GW ist süßer als Honig
Vs 105: GW leuchtet uns den Weg
Vs 111: GW ist unser ewiges Erbe und die Wonne unseres Herzens
Vs 118: GW schützt vor Verwerfung
Vs 130: GW gibt dem Unverständigen Einsicht
Vs 133: GW bewahrt uns davor, dass etwas Böses über uns herrscht
Vs 140: GW ist wohlgeläutert
Vs 161: GW gebietet Ehrfurcht
Vs 164: GW bewirkt Lobpreis
Vs 165: GW bewirkt Frieden
Vs 170: GW verheißt Errettung
Vs 175: GW ist unsere Hilfe

Danke, Herr, für dein ewiges und lebendiges Wort!

Donnerstag, 18. Februar 2010

"Mutti! Mutti! Er hat überhaupt nicht gebohrt!

Zumindest die Leute meines Alters (und drum herum) werden sich an diese Worte der Zahnpasta Reklame erinnern. Ein erleichtertes, strahlendes Kind freut sich über einen schmerzfreien Besuch beim Zahnarzt. Schön!

Heute ging es mir genauso! Schön! - allerdings mit Haken: Ich habe darum gebeten, alles Pieksen und Bohren auf einen Folgetermin zu verschieben. Alles oberhalb meiner Schulterblätter ist durch die gerade überstandene Grippe noch recht empfindlich. Also, aufgeschoben, aber nicht aufgehoben! In einer Woche geht's ran!

Auch im geistlichen Leben gibt es beide Erfahrungen. Wie schön, wenn wir erleichtert, strahlend und schmerzfrei durchs Leben gehen können. Wir genießen unsere geistliche Gesundheit, Nähe zum Vater und Freude im Heiligen Geist. Der Psalmist drückt das in Psalm 43:4 mit folgenden Worten aus:

"So werde ich komme zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dich preisen auf der Harfe, o Gott, mein Gott!"

Solchen Zeiten sollten wir nutzen, uns zu freuen, unsere Freude raus zu lassen und unsere Unbeschwertheit im Herrn zu genießen! Versäum es nicht, dich in Zeiten der Freude zu freuen, denn die anderen Zeiten werden sich auch wieder einstellen!

Die anderen Zeiten - das sind die Zeiten, die die Zahnpasta Werbung verschweigt. Wenn gepiekst werden muss - und gebohrt - erneuert oder sogar ersetzt. Die schmerzhaften Zeiten, die Zeiten, die keiner von uns mag - und die doch so heilsam und wichtig sind.

Auch daran werden wir in der Bibel immer wieder erinnert:

Der Herr hat mich wohl hart gezüchtigt; aber dem Tod hat er mich nicht preisgegeben. (Ps 118:18)
"Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!" (Ps 51:7)
"Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind." (Hebräer 12:11)

Besonders der letzte Vers ist bitter-süß und ach, so wahr! Manchmal muss gepiekst, gebohrt und rundum erneuert werden - kein Augenblick der Freude. Aber mit dem Resultat einer friedsamen Frucht der Gerechtigkeit.

In solchen Zeiten wollen wir stille halten, uns fügen in den Willen Gottes und nach vorne schauen auf die friedsame Frucht der wiedergeschenkten Freude.

Und noch etwas - je früher wir den Herrn Seine Arbeit an uns tun lassen, umso schmerzloser wird es sein und umso schneller wird unser Mund und Herz wieder mit Lachen erfüllt werden.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Ich bin klein, mein Herz mach rein …

"… soll niemand drin wohnen als Jesus allein! Amen!"

Kürzlich hörte ich ein Bekehrungszeugnis, in dem die Person erklärte: "Das war das Gebet, durch das ich Christ wurde."

Ein Formgebet. Ein auswendig gelerntes Gebet. Ein Gebet, das zumindest in der Vergangenheit tausende von Kindern so oder ähnlich vor sich hin sagen, ohne die Bedeutung zu verstehen. Ein Gebet, das man gedankenlos herunterleiern könnte, wenn man es wollte. Auch ich habe dieses Gebet als Kind so oft gesprochen - allerdings genauso gedankenlos wie ich viele andere auswendig gelernte Gebete gesprochen habe.

Nachdem ich dann eine Entscheidung für Jesus getroffen hatte, lernte ich mehr und mehr, "frei" zu beten. So "frei", dass ich mich innerlich den Gebeten gegenüber verschloss, die "auswendig gelernt" waren - einschließlich dem Vater Unser. Ich war einfach "zu cool", was Vorgekautes nachzuplappern. Ich war zu kritisch, etwas, das Millionen von Menschen runterrasseln, als legitim zu akzeptieren, wenn es von Herzen kommt.

GOTT SEI DANK, DASS ER HERZEN VERÄNDERT!

Mittlerweile hat Gott mich eines Besseren belehrt. Sein Mustergebet MUSS zwar nicht wort-wörtlich nachgesprochen werden, wer das aber grundsätzlich verachtet, steht nicht mehr auf dem Boden der Schrift. Tatsache ist, dass wir ein ganzes Buch im Alten Testament finden, das durchaus als Gebetsbuch durchgehen könnte: Die Psalmen. Und welch ein Segen, diese Juwelen im Wort Gottes nicht nur zu lesen, sondern laut und von Herzen nachzubeten.

Ich schäme mich nicht zu bezeugen, dass der Herr mich gesegnet hat durch Gebete, in die Er andere geführt hat, die dann aufgeschrieben und veröffentlicht wurden. Ob es Gebete der Anbetung waren, der Hingabe, der geistlichen Kampfführung oder für Erweckung - solche Gebete von Herzen mitzubeten hat mich oft mit hinein genommen in die Gegenwart Gottes. Um ehrlich zu sein - das geschieht nicht häufig, aber immer wieder mal. Gottes Geist weht eben nicht nur WO er will, sondern auch WIE er will!

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man sich hasst;
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. (Franz v. Assis; 1181-1226)

Montag, 15. Februar 2010

Karneval

Auch auf die Gefahr hin, dass es jemanden gibt, der heute meinen Blog zum letzten Mal liest, aber ich muss es einfach sagen: Karneval ätzt! Die Büttenreden kann man sich kaum 30 Sekunden anhören, ohne nicht mit Sex oder Gotteslästerung konfrontiert zu werden. Eine Orgie, die auf den Wellen des Alkohols, der Unmoral und der Exzesse hineintreibt in das Chaos weiterer zerbrochener Ehen, kaputter Familien, ungewollter Schwangerschaften mit all den daraus resultierenden Nöten. Und das alles für ein paar Stunden Ausgelassenheit und einem Kater.

Im Fernsehen lief ein Interview, in dem eine Kölner Karnevalsnärrin ins Mikrofon sagte: „Es ist einfach schön. Man ist nicht mehr so selbst-bestimmt. Man treibt so mit der Masse mit. Vielleicht auch dahin, wo man gar nicht hin möchte. Aber es ist so schön!“

Wenn der Mensch es als schön empfindet, sich ohne Selbstbestimmung von der Menge dorthin treiben zu lassen, wo er möglicherweise gar nicht hin möchte, dann gibt es dafür nur wenige Beschreibungen. Eine lautet: Blindheit!

Viele Menschen werden sich in einer Woche wünschen, das Rad der Zeit zurückdrehen zu können. Dann nämlich, wenn sich der Blick klärt und man den Scherbenhaufen erkennen kann, den man angerichtet hat, oft nicht nur im eigenen Leben, sondern auch im Leben anderer. Und man beginnt zu basteln und zu puzzeln, zu stückeln und zu kleben – und muss doch feststellen, dass selbst eine gute Rekonstruktion immer nur ein schwacher Abglanz des Originals ist.

Zwei Gedanken kommen mir in den Sinn. Der erste hat mit Vergebung und Neuanfang zu tun. Danach werden sich viele sehnen, die diese Tage nur „wie im Traum“ durchleben. Gott bietet an, zu Vergeben und nicht mehr zu gedenken. Einfach Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen. Das kann Gott tun, ja, das möchte Er tun. In Sprüche 28:13 sagt er es ganz deutlich:

"Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. "

Und wie gründlich Gott es meint, sagt er uns in Jesaja 43:25:

"Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen, und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken!"

DAS IST GOTT!

Der zweite Gedanke hat damit zu tun, von wem ich mich bestimmen und treiben lassen möchte. Mein Entschluss steht fest: Nicht von der Menge, nicht ins Ungewisse und schon gar nicht dahin, wo ich gar nicht hin möchte.

Ich möchte mich von Gottes Geist leiten und treiben lassen. Er ist der Geist des guten Hirten. Da weiß ich, was auf mich zukommt: Grüne Auen, frisches Wasser und viele Plätze der Ruhe in der Gegenwart des Hirten!

„Warte Berg, du sollst mir eine Burg werden!“

Vor gut zwei Wochen war ich mit einer Gruppe von Bibelschülern zur Besichtigung der Wartburg in Eisenach. Beeindruckend war's! Nicht nur die Tatsache, dass Luther hier Zuflucht fand und das gesamte Neue Testament in nur zehn Monaten in die deutsche Sprache übersetzte. Auch die Tatsache der Entstehung dieser eindrucksvollen Burg war imponierend.

Erbauer der Burg ist Ludwig der Springer aus Franken. Auf einer Jagd soll ihm das 400 Meter hoch liegende Felsplateau in Thüringen aufgefallen sein. Voll Begeisterung rief er daraufhin aus: "Warte Berg, du sollst mir eine Burg werden!"

Als ob der Bau mittelalterlicher Burgen nicht schon Mühe und Kosten genug beinhaltet hätte, gab es hier noch ein weiteres Problem. Ludwig der Springer war von Franken und damit nicht Besitzer des Felsplateaus. Um dieses Problem zu lösen, ließ er Erde aus seinem eigenen Territorium auf dem Berg schaffen, um die Burg anschließend darauf zu errichten. Vor dem Kaiser konnte er dann bei seiner Ehre schwören, die Wartburg auf eigenem Grund und Boden erbaut zu haben.

Ich will nicht sagen: "Ehrbar!" aber "Faszinierend!" Als ich Einzelheiten dieser Geschichte erfuhr, kam mir sofort Kaleb in den Sinn. In Josua 14:12 sagt er zu seinem Freund Josua:

"Und nun gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat!"

Wie Ludwig der Springer hatte auch Kaleb einen Berg vor Augen. Während der Berg in Thüringen unbewohnt war, war der in Kanaan von einer Rasse bewohnt, die als Riesen bezeichnet wurden. Ludwig der Springer karrte Erde aus Franken, um das Gebiet, auf dem die Wartburg stand, sein Eigen nennen zu können. Kaleb musst es im Kampf erobern - und tat das. Denn er verließ sich auf ein Versprechen Gottes. "Gott hat gesagt … und darum gib mir diesen Berg!" "Warte Gebirge, du sollst mir Heimat werden!" oder: "Wartet, ihr Gewaltigen, ihr sollt mir untertan werden!" Diese Einstellung gefällt mir: "Gott hat es verheißen - und darum fordere ich es!"

Wir alle kennen solche Gebirge? Scheinbar nur granitharter Felsen. Trocken. Gigantisch emporragend. Ohne alle Farbe. Ohne Lebenszeichen. Bewohnt nur von Riesen!

Gerne würde ich sagen: Kopf hoch und durch. Gott wird's schon machen! Aber das klingt hohl. Falls unser Berg auf einem Gebiet steht, das Gott uns klar verheißen hat, dann gilt es, uns an Seine Verheißungen zu klammern und in Anspruch zu nehmen, was Er uns gegeben hat. Wenn wir allerdings keine eindeutige Verheißung haben, gilt es, nahe bei Jesus - und im festen Vertrauen auf Ihn weiterzugehen. Wir sind Überwinder in Ihm. Wir haben den Sieg in Ihm. Er wird uns führen und uns nie alleine kämpfen lassen.

Noch ein Nachschlag:
Ludwig der Springer "besiegte" den Berg auf dem die Wartburg heute steht. An dieser Stelle übersetzte Martin Luther die Bibel in unsere Sprache. All das kam nicht ohne Mühe, aber welch gewaltiger Segen ging - und geht bis heute daraus hervor.

Kaleb besiegte die Riesen im Gebirge um Hebron. Anschließend wurde Hebron eine Freistadt, die für viele Verfolgte und ihre Familien zur Rettung wurde. All das kam nicht ohne Kampf, aber welch ein segensreiches Ergebnis ging daraus hervor.

Wenn Du in an diesem Tag oder in dieser Woche vor einem Berg - oder gar einem Gebirge stehst, dann bleib nahe bei Jesus. Nimm in Anspruch, was Er Dir verheißen hat und halte fest an der Tatsache, dass auch du in Ihm und durch Ihn ein Überwinder bist, der den Sieg hat