„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 7. Dezember 2024

16 Gründe, weshalb ich mich nicht wasche

Von Zeit zu Zeit, wenn ich Menschen zum Gottesdienst einlade, erhalte ich interessante Ausreden. Die Überschrift des heutigen Blogeintrags hat vielleicht den einen oder anderen erschrocken – vielleicht sogar bewogen, zu lesen, was da jetzt wohl kommt. Irgendjemand hat irgendwo Gründe gesammelt, warum Menschen sich nicht waschen. Diese Ausreden ähneln in mancherlei Hinsicht den Gründen, warum so manch einer morgen nicht zum Gottesdienst gehen möchte.

1. Ich wurde als Kind immer gezwungen, mich zu waschen.
2. Menschen, die sich waschen, sind Heuchler. Sie glauben, sie wären sauberer als andere.
3. Es gibt so viele Sorten Seife. Ich kann unmöglich wissen, welche die richtige für mich ist.
4. Ich habe mich einmal gewaschen. Aber ich finde es langweilig.
5. Natürlich wasche ich mich: Einmal im Jahr zu Weihnachten. Das reicht mir.
6. Alle meine Freunde finden Waschen blöd und überflüssig.
7. Wenn ich älter bin, fange ich vielleicht an, mich zu waschen.
8. Ich habe keine Zeit, mich zu waschen.
9. Die Atmosphäre im Badezimmer ist viel zu kalt und steril.
10. Die Seifenhersteller sind doch nur hinter meinem Geld her.
11. Ich kann auch draußen in der Natur sauber werden. Der Wind bläst mich sauber.
12. Wenn du dich wäscht, ist das schön für dich. Ich fühle mich auch ohne Waschen gut.
13. Ich brauche mich nicht zu waschen. Ich bin von Natur aus sauber.
14. Ich glaube nicht an ansteckende Krankheiten.
15. Meine Eltern haben sich immer gewaschen. So wie die will ich nie werden.
16. Ich kann mich ja auch zwischendurch waschen, z.B. beim Essen oder Fernsehen.

Interessant und manchmal abartig sind diese Ausreden, sich nicht zu waschen, schon. Trotzdem klingen manche Begründungen ähnlich denen, die für den Nichtbesuch eines Gottesdienstes benutzt werden. Dabei haben die meisten Menschen gar keine Ahnung, wie gesegnet die Gemeinschaft derer ist, in deren Treffen Gottes Wort gepredigt, Jesus besungen und herzliche Gemeinschaft gepflegt wird. Wo das geschieht, begegnen Menschen Jesus. Ihr Glaube wird gestärkt, ihr Leben gesegnet. Gottes Wort fordert uns auf:

Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt! (Hebräer 10:25)

Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede, eine Offenbarung, eine Auslegung; alles lasst zur Erbauung geschehen! (1 Korinther 14:26)

Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen. (Kolosser 3:16)

Ich möchte jeden ermutigen, morgen den Gottesdienst seiner Gemeinde zu besuchen, sofern dort die Bibel als Gottes Wort verkündigt wird und Jesus im Mittelpunkt steht. Wer keine solche Gemeinde kennt, darf sich gerne über das Kontaktformular im Seitenfenster melden. Wer in der Nähe wohnt und nicht weiß, wo er hingehen soll, ist herzlich zur CCFG eingeladen.

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Freitag, 6. Dezember 2024

Nikolaus

Zwei Erinnerungen kommen mir in den Sinn, wenn ich an den 6.12. – den Nikolaustag in meiner Kindheit denke.

Die erste ist ein schwarz-weißes Foto, auf dem ich (ca. 3 J.) bei meiner Mutter auf dem Schoß sitze, Augen aufgerissen – mit dem Nikolaus vor mir stehend. Gewöhnlich kam er mit einem nicht so kleinen Buch, in dem allerhand Gutes und Böses aufgeschrieben war.

Die zweite Erinnerung datiert ca 6 Jahre später: Vielleicht waren es 17 Uhr. Jedenfalls war es bereits dunkel, und ich spielte mit einigen anderen Kindern Fangen. Ohne auf den Verkehr zu achten, laufe ich über die Straße – direkt vor ein Auto. Die Polizei kam, ein Krankenauto wurde nicht gerufen, da nicht viel passiert war. Meine Eltern wurden informiert, holten mich ab und wir alle saßen geschockt und schweigend um den Abendbrottisch. Irgendwann sagte dann der Vater: „Heute wird der Nikolaus wohl nicht mehr kommen …“

Alle anderen Erinnerungen drehen sich eher um Tüten mit Süßigkeiten und Nüssen – dazu die Tatsache, dass ich zwar öfters ermahnt, aber nie in den Sack gesteckt und abtransportiert wurde.  Geschenke mit Obst und Plätzchen gab es immer! Eine nette Tradition! Immer mir gutem Ausgang!

Zu verdanken haben wir diese Tradition vornehmlich einem Mann, der – wäre er heute geboren – ein Türke wäre und in einer türkischen Kirche arbeiten würde. Nikolaus, Bischof von Myra. Um seine Person ranken sich unzählige Legenden, Mischungen von Wahrheit und Erfindung. Möglicherweise im Jahr 270 wurde Nikolaus geboren. Gestorben soll er an einem 6. Dezember sein, irgendwann zwischen den Jahren 345 und 351. Daher das Datum des 6. Dezembers! Die Tatsache, dass Bischof Nikolaus ein geistliches Amt begleitete zeigt, dass ihm der Glaube an Gott etwas bedeutete.

In Lukas 19 vergleicht sich Jesus mit einem Edelmann, der sein Volk eine Weile verlässt, seine Knechte ruft, ihnen Geld anvertraut und zu ihnen sagt:

Handelt damit, bis ich wiederkomme! (Vs 13)

Wahrscheinlich hat Nikolaus von Myra nach dieser Devise gelebt. Viel Gutes wird über ihn berichtet – auch im Zusammenhang mit Kindern. Eine Legende besagt, dass ein verarmter Vater seine drei Töchter zu schamvollen Dingen auf die Straße schicken wollte, weil er selbst zu wenig besaß, um sie gut zu verheiraten. Nikolaus erfährt von der Notlage und wirft in den nächsten 3 Nächten 3 Klumpen Gold in die zum Trocknen aufgehängten Socken.

In einer anderen Legende wird berichtet, dass Piraten alle Getreideschiffe gekapert hatten und sie nur gegen Lösegeld der Stadt Myra freigeben wollten. Die Stadt war vom Hungertod bedroht, konnte aber nicht genügend Lösegeld auftreiben. Daraufhin verlangten die Seeräuber die Kinder der Stadt als Sklaven. Nikolaus opferte den gesamten Kirchenschatz und die Seeräuber gaben sich zufrieden und zogen ab. Kein Wunder, dass St. Nikolaus zum Schutzheiligen der Kinder erklärt wurde.

Sicher kann man aus diesen Legenden seine Schlüsse ziehen. Wichtiger aber noch ist, dass wir – wie vielleicht Nikolaus von Myra – uns die Worte Jesu zur Devise machen:

Handelt, bis ich wiederkomme! (Lukas 19: 13)

Jesus hat uns viel, sehr viel anvertraut. Gesundheit, Freiheit, Gaben, Finanzen, Talente, Beziehungen und so viel mehr. Lasst uns damit handeln und Gutes tun, bis Er wiederkommt. Der Advent erinnert uns daran, dass das schon sehr bald sein kann. Vielleicht sogar heute!

Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden
denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, 
wenn wir nicht ermatten. (Galater 6:9)

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Umgehungsstraßen

In seinem Buch „Sins We Love“ (Sünden, die wir lieben), erzählt Randy Rowland von einem alten, reichen Mann, der schwer erkrank war: Als er merkte, dass sein Sterben nahe war, rief er seine engsten Freunde zusammen, damit sie ihn noch ein letztes Mal besuchten; es waren sein Arzt, sein Pfarrer und sein Geschäftsführer.

Der alte Mann sagte: „Ich weiß, dass man nichts mitnehmen kann, aber wer weiß das schon sicher? Was, wenn die Experten sich irren? Ich möchte alle Möglichkeiten berücksichtigen. Darum gebe ich jedem von Euch einen Umschlag mit 100.000 Euro. Wenn ich sterbe, soll jeder von Euch mir bei der Trauerfeier den Umschlag in die Jackentasche stecken. Wenn ich dann im nächsten Leben Geld brauche, bin ich vorbereitet. Ich gebe Euch die Umschläge, weil Ihr meine treuesten Freunde seid.“

Kurz darauf starb der Mann tatsächlich. Jeder seiner drei Freunde steckte dem Verstorbenen etwas in die Jackentasche, als er zum Sarg ging, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Nach dem Gottesdienst, als die Freunde noch beieinandersaßen, sagte der Arzt mit verlegener Miene: „Leute, ich muss etwas bekennen. Bei den heutigen Medikamentenpreisen verdiene ich nicht so viel Geld. Das Krankenhaus braucht dringend Geld. Wir können nicht einmal das kaputte Computertomographiegerät ersetzen. Darum habe ich 20.000 Dollar für das neue Computertomographiegerät genommen und den Rest in den Sarg gelegt.“

Der Pfarrer räusperte sich und sah auf seine Schuhe runter. Er sagte: „Auch ich muss etwas beichten. Wie Ihr wisst, ist unsere Kirche durch die Obdachlosenarbeit stark überlastet. Ich konnte mir nicht vorstellen, das Geld einfach zu vergraben. Also habe ich in der Hoffnung, den Obdachlosen zu helfen, 50.000 Euro aus dem Umschlag genommen und den Rest in seine Jackentasche gesteckt.“

Der Geschäftsmann blickte den Arzt und den Pfarrer streng an und rief: „Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Ich bin erstaunt und zutiefst enttäuscht, dass Ihr eine so ernste Angelegenheit so lässig behandelt. Er war unser Freund! Ich möchte Ihr wisst, dass ich meinen persönlichen Scheck über die vollen 100.000 Dollar in seinen Sarg gelegt habe.“

Lustig und interessant! Was die Sünde der drei Freunde war, wird nicht explizit gesagt. War es Geldliebe, oder Betrug, oder die Heuchelei? Nachdenkenswert und erkennbar ist auf jeden Fall die Tatsache, dass Sünde erfinderisch macht. Zwei der Männer fühlten sich noch schlecht, der dritte hatte sein Gewissen durch eine Umgehungsstraße beruhigt.

Geht es uns nicht manchmal ähnlich im Leben? Eine Handlung, ein Wort, eine Gefühlsregung steht im Gegensatz zu unserem Bekenntnis. Und wir finden einen Umweg, auf dem wir sie rechtfertigen können. Wie oft fällt das Wort einer „christlichen Streitkultur“! Davon steht natürlich nichts in der Bibel. Gottes Wort sagt (Römer 13:13 und Galater 5:19+20):

Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid. (...) Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen;

Im Bereich Finanzen, Moral und auf (fast) allen Gebieten gibt es ähnliche Umgehungsstraßen für den Begriff Sünde. Lasst uns keine Tricks anwenden. Wenn Gott es Sünde nennt, lasst uns Seiner Definition folgen. Das ist der sicherste Weg zu Segen und Frucht für das Reich Gottes.