„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 30. Juli 2016

Die Gedanken sind frei

Einige Lieder haben die Jahrhunderte so durch- und überlebt wie dieses Lied, dessen Kerngedanken bereist im Jahre 1229 aufgeschrieben wurden. Über die Jahrhunderte hat sich das Lied entwickelt, wurde im 19. Jahrhundert u.a. von Studentengruppen zum Einfordern von Erneuerungen genutzt, im 20. Jahrhundert für den politischen Widerstand und bis heute von immer wieder neuen Interpreten und Musikrichtungen vertont. Und recht hat Hoffmann von Fallersleben, dem wir die letzte offizielle Version zu verdanken haben.

Das Lied macht deutlich, dass man die Gedankenfreiheit weder wegsperren noch erschießen kann. Was ich im Herzen festhalten möchte, das halte ich eben fest.

Ich werde erinnert an die Aussage der drei Freunde Daniels. Unter Androhung des Todes wird von ihnen erwartet, vor dem Standbild Nebukadnezars anbetend niederzufallen. Die drei Freunde lehnen ab mit den Worten:

"Wenn es so sein soll - unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten, und er wird uns bestimmt aus deiner Hand erretten, o König! Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast! (Daniel 3:17-18)
Von dem, was sie als wahr und richtig erkannt hatten, ließen sie nicht ab, auch nicht im Angesicht des Todes. Sie waren gefangen und bedroht, mit Fesseln gebunden - aber ihre Gedanken - ihre Herzen - waren frei, freier als das Herz und die Gedanken des Tyrannen, Nebukadnezar.

Heute versucht man (immer noch) in subtiler oder offensichtlicher Weise, uns gefangen zu nehmen, einzuschüchtern und mundtot zu machen. Rhetorik ist nur ein Mittel. "Fundamentalisten" "Extremisten" oder "Terroristen" werden wir genannt - und damit in eine Schublade gesteckt, die uns fremder nicht sein könnte. Aber unsere Gedanken bleiben frei.

Kein Tag vergeht, in dem nicht auf irgendeinem TV Kanal die herrlichsten Bilder und Dokumentationen über die Erde, das Leben oder das Weltall ausgestrahlt werden - nie ohne Erwähnung einer Entwicklungsspanne von Millionen von Jahren. Wer die Bilder und viele gute Informationen genießen möchte, muss sich die Suggestion der Evolutionstheorie gefallen lassen, Erwachsene wie auch Kinder. Nicht selten sind in solche Reportagen Spitzen gegen den biblischen Schöpfungsbericht eingebaut.

Missbrauchsskandale der großen Kirchen wie in den vergangenen Jahren berichtet, mediale Angriffe auf Evangelikale, die immer wieder neu auflodern - all das scheint für manche ein gefundenes Fressen. Am lautesten schreien und schimpfen dabei jene, die für die widerwärtige Situation mitverantwortlich sind: solche, die den Schutz der Ehe aufheben, den Schutz von Minderjährigen lockern, die Folgen der Unzucht wegmachen und alle möglichen Formen der Unmoral legalisieren wollen. Sie fordern nicht nur Freiheit ihrer Gedanken, sondern das Ausleben und unzensierte Weitergeben derselben. Gleichzeitig schreien und beschuldigen sie am lautesten, wenn es irgendetwas gibt, das den Klerus bloßstellen kann.

"Die Gedanken sind frei!" Wie lange wir Christen unsere Gedanken noch straffrei äußern können im Anblick einer massiven, christenfeindlichen Entwicklung, bleibt abzuwarten. Aber an dem festzuhalten, was wir als wahr und richtig erkannt haben, davon kann und wird uns niemand abhalten. Man mag die Gesetze zu unseren Ungunsten ändern, man mag uns Strafen auferlegen, wenn wir tun und äußern, was richtig ist. Unseren Glaubensgeschwistern in 60 Ländern dieser Welt ergeht es bereits so. Aber auch unsere Gedanken sind frei. Christus hat uns befreit, und wen der Sohn Gottes frei macht, der ist recht frei! Wir halten es mit den drei Freunden Daniels:

"Wenn es so sein soll - unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten, und er wird uns bestimmt aus deiner Hand erretten, o König! Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast! (Daniel 3:17-18) (w)

Freitag, 29. Juli 2016

Ein mutiger Bischof


"Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch
und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen
seinen Fußtapfen.“ (1 Petrus 2:21)

Viele Christen haben im vergangenen Monat während der islamischen Fastenzeit für die muslimische Welt gebetet. Dazu wurde ein gebetsheft erstellt, in dem man jeden Tag neue Informationen und Gebetsanliegen über einen Teil der islamischen Welt erfahren konnte.

Am Tag 12 der Fastenzeit ging es um den Iran. Hier der Eintrag:

„Mit fast 100 Mio. Einwohnern umfasst die persische Welt den heutigen Iran und Teile des Iraks, Afghanistans und Tadschikistans. Die meisten iranischen Muslime sind Schiiten. Seit der Bildung der Islamischen Republik 1979 haben sich Hunderttausende Iraner Christus zugewandt. Viele sind aus dem Iran geflohen. Andere versammeln sich meist im Verborgenen und zahlen einen hohen Preis für ihr Zeugnis. Tausende sind verfolgt, inhaftiert und gefoltert worden, viele wurden umgebracht – wie der armenische Christ Haik Hovsepian.

1980 wurde er der erste einheimische Bischof der Assemblies of God im Iran. Als Armenier durfte er seinen Glauben leben, ihn aber nicht an Muslime weitergeben. Haik hielt sich nicht daran und führte unter anderen den Muslim Mehdi Dibaj zu Jesus.

1983 wurde Dibaj verhaftet, ohne Verhandlung eingesperrt und unter Druck gesetzt, seinen Glauben zu widerrufen. 1993 wurde er für den Abfall vom Islam zum Tod verurteilt. Als Bischof Haik von der Verurteilung hörte, hätte er schweigen können, um nichts zu riskieren. Aber er machte Dibajs Fall öffentlich. Als Folge des internationalen Aufschreis wurde dieser am 16. Januar 1994 freigelassen. Drei Tage später wurde Bischof Haik entführt, gefoltert und ermordet. Bei seiner Beerdigung sagte Mehdi Dibaj unter Tränen: «Als ich von Bischof  Haik’s Tod hörte, wusste ich, dass er an meiner Stelle gestorben ist.“

Nicht umsonst ist der Artikel überschrieben mit den Worten: „Ein mutiger Bischof“. Haiks Geschichte ist mittlerweile in einer Dokumentation verfilmt worden.
Überall auf der Welt stehen Christen mutig auf für ihren Glauben und ihren Herrn. Lasst uns von ihrem Glauben lernen und unsere Herzen entzünden lassen mit ihrem Mut. Lasst uns nicht schweigen von Jesus, sondern Seinen Namen verkündigen, solange wir die Gnade der Freiheit noch besitzen.

Donnerstag, 28. Juli 2016

Vision

Wenn keine Vision da ist, verwildert ein Volk;
aber wohl ihm, wenn es das Gesetz beachtet!
(Sprüche 29:18)

Über Vision wird viel gesprochen, im geistlichen wie im säkularen Bereich. Visionäre sucht heute jedes Unternehmen. Charismatische Menschen mit Weitblick, Vorstellungskraft, Umsetzungsvermögen und Zukunftsvision werden gesucht und sind in gut bezahlten Stellungen.

Immer mehr christliche Werke und Gemeinden formulieren ein kompliziertes oder weniger kompliziertes „Vision Statement“, das „ein umfassendes und ein hohes Ziel setzendes Bild von der Zukunft gibt”.

Heute Morgen musste ich über „Vision“ nachdenken. Offensichtlich ist es nicht schlecht, eine Vision zu haben, denn nach Sprüche 29:18 geht es mit einem Volk sonst bergab. Aber was sollte (m)eine Vision beinhalten? Sicher machen wir Christen da auch Unterschiede. Wir haben eine Vision für unser Leben hier auf der Erde, für unsere Zukunft, die je nach heutigem Alter zwischen ein paar Jahren und etlichen Jahrzehnten liegen dürfte. Wir haben eine Vision, eine Vorstellung, wie der Rest unseres Lebens verlaufen soll.

Und dann haben wir eine Vision, wie unser geistliches Leben als Christen verlaufen soll. Dabei dominiert meistens eine der zwei Seiten: Entweder ordnet sich die Vision für unser geistliches Leben der Vision für unser irdisches Leben unter – oder unsere geistliche Vision dominiert unsere irdische Vision.

Gott möchte, dass jedes Seiner Kinder ein Mensch mit Vision ist. Ohne Vision geht es nicht nur mit einem Volk bergab, sondern auch mit dem Einzelnen. Aber was stellt Gott sich vor? Welche Vision kann Er segnen und bestätigen?

Zunächst einmal gibt uns die Bibel eine klare Antwort, welcher Bereich in unserem Leben Priorität haben muss. In Lukas 12 erzählt Jesus von einem erfolgreichen Menschen mit großen irdischen Visionen, die er auch alle effektiv umsetzte. Dabei vernachlässigte er allerdings die andere Komponente und Gott musste ihm sagen:

„Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern;
und wem wird gehören, was du bereitet hast?“ (Vs 20)

In Markus 8:36 bestätigt Jesus diesen Gedanken, wenn Er lehrt:

Denn was wird es einem Menschen helfen,
wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert?“

Paulus hatte das verstanden. Auch er hatte eine Vision. Seine Vision für dieses Leben war umkleidet, durchdrungen, geprägt von seiner Vision für sein geistliches Leben. Paulus sagte:

Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn. (Philipper 1:21)
Mir aber sei es fern, mich zu rühmen als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. (Galater 6:14) 

Der Psalmist hatte das schon Jahrhunderte vorher bekannt (Psalm 73:25):
Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

Kein Unternehmen muss kritisiert werden, dass es eine Vision und Zukunftsstrategie hat. Auch keine Gemeinde und kein christliches Werk müssen kritisiert werden, wenn sie Pläne formulieren, die sie ihre Ziele auf den Punkt bringen. Immerhin sagt uns Gottes Wort, dass ein Volk ohne Vision zugrunde geht.

Aber eine formulierte Vision ist nicht überlebenswichtig. Wir HABEN bereits eine Vision für unser irdisches und geistliches Leben. Paulus hat sie klar formuliert: Jesus allein! Ihn kennen, Ihn verkündigen, Ihm dienen, Ihn lieben ...  Wenn sich unser Leben um Jesus dreht, wird unser Leben zur Ehre Jesu sein und Frucht bringen für Ihn. 
Das ist genug!

Mittwoch, 27. Juli 2016

Gnade bis zum Schluss

In Jona Kapitel 1 beschrieb Andrew Rann, unser Jugendpastor, die Gnade Gottes. Gnade, sogar in dem heftigen Sturm, der dazu führte, dass Jona ins Meer geworfen und von einem Fisch verschluckt wurde. Nicht Gericht, sondern Gnade leuchtet auf in Gottes Handeln.
In Kapitel 2+3 erweist Gott Seine Gnade gegenüber Jona, indem Er ihn erhört und nicht wegen Ungehorsam zum Schrott wirft, sondern ihm mit demselben Auftrag erneut nach Ninive schickt. Und den Menschen in Ninive ist Er gnädig, indem Er ihnen Umkehr und Leben gewährt.

Letzten Mittwoch ging es um Kapitel 4. Jona hätte sich über Gottes Gnade freuen sollen. Bis zu einer halben Million Menschen wurden gerettet. Jona wurde zum „erfolgreichen“ Erweckungsprediger / Evangelist – und schmollt. UNGLAUBLICH! In Jona 4:1+3 heißt es:

Das aber missfiel Jona sehr, und er wurde zornig. (…) 
Und nun, Herr, nimm doch meine Seele von mir; 
denn es ist besser, ich sterbe, als dass ich lebe!

Der Typ schmollt, weil Gott Ninive nach seiner Meinung zu gnädig war, obwohl er selbst grade zuvor Gottes unverdiente Gnade in unbeschreiblichem Ausmaß erfahren durfte.

Kapitel 1 deutet an, dass sich in Jonas Herz auch noch ein ethnischer Stolz versteckte: „Er war ein Hebräer. Er hatte den rechten Glauben. Er war auf der richtigen Seite.“ Was er nicht verstand war, dass Gott zwar ihn und sein Volk – die Juden – für Sich ausersehen hatte – dass Gott aber Sein Volk zum Licht der Welt machen wollte. Gott ist nicht der Gott eines Volkes, sondern der Gott der ganzen Welt.

Wir denken an uns – Gott denkt an die Welt! Wir empfinden ethnisch – Gott empfindet missional! Er ist ein Gott der Gnade für alle Menschen.

Trotz Jonas „Anfall“ von Wut und Unbarmherzigkeit bleibt Gott (ihm) gnädig. Gott war immer gnädig, Gott ist immer gnädig und Gott bleibt gnädig in Ewigkeit. Nicht nur Jona gegenüber, auch Dir gegenüber.

Durch eine Gegenstandslektion arbeitet Gott weiter an Jonas Herz. Wie oft sind unsere Herzen so bedürftig nach Gottes Gnade, aber so hart gegenüber anderen. Wie oft entbehrt unser Gottesverständnis den Aspekt der Gnade. Aber selbst dem verbitterten, hartherzigen und mürrischen Jona gegenüber arbeitet Gott weiter auf den Wegen der Gnade.

Das Buch endet eher abrupt, fast mit einem offenen Ende. Es endet mit einem Wort Gottes an Jona. Das ist gut. Nicht wir Menschen, nicht wir, die wir oft versagen und „seltsam“ sind, haben das letzte Wort. Gott hat immer das letzte Wort, und das wird auch immer so bleiben. Und Er ist ein Gott der Gnade spricht. Und das wird auch immer so bleiben.

Die jüdische Tradition (nicht Gottes Wort) erzählt allerdings, dass Jona anschließend auf sein Angesicht fiel und den Herrn bat: „Regiere Deine Welt nach Deinem Maß an Barmherzigkeit!“  So oder so, das Buch Jona ist eine Beschreibung der Gnade und des Sieges der Gnade Gottes.

Am heutigen Mittwoch werden wir zwar auch auf Gottes Wort hören, aber wir möchten jedem Zeit und Gelegenheit geben, etwas aus Gottes Wort weiterzugeben. Vielleicht Verse und Gedanken, durch die wir in einer Bibelstunde oder Predigt gesegnet wurden. Vielleicht Verse, durch die der Herr in der Stillen Zeit zu uns gesprochen hat. Jeder, der zur Ehre Gottes ein Zeugnis geben möchte kann das tun. Abendmahl und Anbetung wie immer eingeschlossen. Herzliche Einladung zu unserer Bibelstunde heute Abend, 19:30 Uhr, Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen

Dienstag, 26. Juli 2016

Gebet in der Krise

Beten sollen wir ja allezeit! Das fällt uns leicht, wenn wir mit Gleichgesinnten zusammen sind. Das fällt uns leicht, wenn unsere Herzen entzündet sind mit allerlei Anliegen, die wir mit erwartungsvollem Glauben in ihrer Vielfalt vor Gott ausbreiten.

Aber das ist nicht immer der Fall! Leider! Manchmal wird die Inbrunst gedämpft, der Blick für Jesus getrübt und die Vielfalt der Anliegen schmilzt auf das eine Anliegen, das sich in unserem Leben eingenistet hat: die Krise. Die Krise muss nicht unbedingt etwas an sich Negatives sein. Ein junges Pärchen kann so von einander vereinnahmt sein, dass nichts anderes mehr im Herzen und im Gebetskämmerchen Beachtung findet. Ein Krankheit kann uns so lahmlegen, dass wir kaum einen anderen Gedanken fassen können. Trauer kann das Gleiche bewirken. Die ganze Welt und unser ganzes Leben dreht sich nicht mehr um Jesus, sondern nur noch um das, was unsere Gedanken und Herzen gefangen nimmt.

Auf der Internetseite "Prayerbase" fand ich folgende Gedanken zum Thema "Gebet in der Krise - Wie wir in Krisen und Bedrängnis richtig beten", die ich mit Genehmigung wiedergebe.

Du möchtest erfahren, dass Dein Gebet in der Krise in eine völlig neue Dimension führt? Du möchtest diese gewaltigen Wunder Gottes in der Krise erleben? Dann bete nicht mehr, dass Gott dir gute Gefühle gibt. Bete nicht mehr, dass Gott deine Probleme von dir wegnimmt. Schnell kann dann unser Problem zum Götzen werden und wir drehen uns nur noch um unsere Not und entfernen uns dabei unmerklich von Gott.

Beten wir stattdessen, dass Gott uns gebraucht mitten in den Problemen! Beten wir, dass wir Gott dienen können in jeder Situation! Und dann kommt auch dieser Tag der Herrlichkeit, nach dem wir uns in der Krise so sehr sehnen (Ap 16,25-26) !

Sprechen wir: "Ich will Gott dienen! Auch in bitteren Zeiten! Ich will ihn an die erste Stelle setzen, nicht meine Klage, nicht meinen Leib, nicht meinen Egoisten. Gebrauche mich Gott! Verherrliche deinen Namen!"

Setzen wir Gott an die erste Stelle, dann wird Gott uns machtvoll benutzen! Treffen wir diese Entscheidung heute!


Hilfreiche Gedanken für Menschen, die im Hamsterrad ihrer Krise gefangen sind und es nicht mehr gestoppt kriegen. Nicht gute Gefühle und nicht ein Wegnehmen meiner Probleme sollte der Fokus sein. Das war genau die Lektion, die Paulus lernen möchte, der wiederholt um Gesundheit bat. Solange, bis Gott ihm sagte: Lass gut sein! Meine Gnade genügt. In Deiner Krankheitskrise erfährst Du meine Kraft mehr, als wenn Du gesund wärst.

Beten, dass wir Gott dienen können in jeder Situation. Ich kann nicht sagen, wie es anderen ergeht - aber mir fällt das schwer. Gott dienen, wenn mein Herz sich nicht nach Dienen fühlt? Im Kampf bleiben, wenn ich mich nach Rückzug fühle? Ja, ich will beten, dass ich Jesus diene - in jeder Situation, in Freude und Leid, in guten und in schlechten Tagen. Gott, nicht meine Klage, soll an erster Stelle stehen und mein Denken und Reden erfüllen. Das wird Jesu Namen verherrlichen.

Montag, 25. Juli 2016

Papa Jakobs Vorbild

Jakob ist alt und gebrechlich. Sein Leben war kein Leben des Ruhmes. Als er vor dem Pharao steht, beschreibt er sein Leben mit den Worten:

Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft beträgt 130 Jahre;
wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen,
und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter
in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.
(1 Mose 47:9)

Siebzehn Jahre lebte Jakob im Alter in Ägypten. Aber nicht nur dort war er ein Fremdling. Auch als junger Mann bei Laban in Mesopotamien war er ein Fremdling. Eigentlich war sein ganzes Leben ein Leben der Fremdlingschaft. Dennoch wusste er, was ihm und seinen Nachkommen verheißen war. Darum gebietet er seinen Kindern vor seinem Tod:

Ich werde zu meinem Volk versammelt werden;
begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Ephrons,
des Hetiters, in der Höhle auf dem Acker Machpelah,
Mamre gegenüber, im Land Kanaan,
wo Abraham den Acker als Erbbegräbnis gekauft hat 
von Ephron, dem Hetiter.“ (1 Mose 47:29-30)

Sein zerbrechlicher, alter Leib war in Ägypten, aber sein Herz war in Kanaan. Was hatte er nun davon, dass seine sterblichen Überreste in Kanaan begraben werden sollten? Nichts. Er würde es nicht miterleben und sich nicht drüber freuen können. Aber Jakobs Wunsch war es, selbst über den Tod hinaus mit Kanaan, dem verheißenen Land, identifiziert zu werden. Er wollte Bürger des verheißenen Landes sein, im Leben und im Sterben. Welche Identität! – Welche Sehnsucht!

Jakob war nicht immer ein guter, vorbildlicher Papa und Erzieher. Kann man vielleicht sogar sagen: ‚Im Gegenteil’? ABER: Diese Identität, diese Sehnsucht – die vermittelte er weiter – und das nicht zu knapp.

Josef war noch jung, als seine Brüder ihn als Sklaven verkauften. Aber bis dahin war bereits die Grundlage gelegt. Josef war fortan für Jahrzehnte abgeschnitten von Gemeinschaft mit anderen Gläubigen oder mit anderen Juden. Er kam in ein heidnisches Land, in einen unmoralischen Haushalt, in eine götzendienerische Umgebung. Aber Papa Jakob hatte – bei allen seinen Fehlern – eine unerschütterliche geistliche Grundlage gelegt. Josef wusste, dass er ein Fremdling war. Nicht so sehr äußerlich. Es gibt Hinweise, dass er sich äußerlich der ägyptischen Kultur anpasste. Er heiratete sogar die Tochter eines heidnischen Priesters. Aber seine geistliche Grundlage war unerschütterlich die eines Fremdlings, der außerhalb des verheißenen Landes lebte, sich aber nach der Heimat sehnte. Jahrzehnte vergehen. Als es Josefs Zeit ist, zu sterben, gebietet er seiner Familie (1 Mo 50:25):

„Gewißlich wird Gott euch nach Kanaan zurückführen,
 und ihr sollt dann meine Gebeine von hier hinaufbringen!“

Das Verlangen Jakobs fand sich auch im Sohn. Die Grundlage dazu war gelegt worden in den ersten Jahren von Josefs Kindheit. Es blieb ihm erhalten durch die Jahre im Land Ägypten. Die Hoffnung, der Glaube und das Verlangen nach der verheißenen Heimat, das in der Kindheit in Josefs Herz gesät worden war, war ein starker Baum geworden, der durch nichts zu brechen war.

Was für eine Lektion für alle, die Kinder, Enkel, Neffen, Nichten oder anvertraute Schutzbefohlene haben. Papa Jakob war nicht immer ein Vorzeigepapa. Er hat vieles falsch gemacht. Aber das Wichtigste hat er richtig gemacht: Er hat das Wichtigste zum Wichtigsten gemacht und hat seinen Glauben und Seine Hoffnung auf die verheißene Heimat an seinen Sohn Josef weitergegeben. Keine gute Ausbildung, die Jakob vielleicht für Josef hätte arrangieren können – kein großer Reichtum, den er hätte vererben können – keine tiefen Weisheiten, die er hätte vermitteln können hätten Josef das Wichtigste mitgegeben. Das Wichtigste war und ist der Glaube und die Hoffnung auf das verheißene Land, die Heimat, den verheißenen Platz Gottes für uns! Und diese Grundlage wurde in Josefs Kindheit gelegt.

Sonntag, 24. Juli 2016

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss

Predigttext heute:  
Römer 8:31-39

31 Was sollen wir jetzt noch dazu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer könnte dann gegen uns sein? 
32 Er hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern ihn für uns alle ausgeliefert: Wird er uns dann noch irgendetwas vorenthalten?
33 Wer wird es wagen, diese Auserwählten Gottes anzuklagen? Gott selbst erklärt sie ja für gerecht.  
34 Wer kann sie verurteilen? Jesus Christus ist doch für sie gestorben, ja noch mehr: Er ist auferweckt und sitzt an Gottes rechter Seite und tritt dort für uns ein.  
35 Was kann uns da noch von Christus und seiner Liebe trennen? Bedrängnis? Angst? Verfolgung? Hunger? Kälte? Lebensgefahr? Das Schwert des Henkers?  
36 Es kann uns so ergehen, wie es in der Schrift heißt: "Weil wir zu dir gehören, sind wir mit dem Tod bedroht; man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind." 
37 Aber durch den, der uns geliebt hat, sind wir in all diesen Dingen überlegene Sieger. 
38 Denn ich bin überzeugt: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Teufel, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,  
39 weder hohe Kräfte noch tiefe Gewalten – nichts in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.
Im Gottesdienst benutzen wir meist die Schlachter Übersetzung.  
Aus Copyrightgründen ist hier der leicht verständliche Text der NeÜ zu lesen.
 (Quelle: HIER)

Die Predigt zum Text kann Anfang der Woche HIER  runtergelanden oder online angehört werden!

 Herzliche Einladung zum Gottesdienst! 

Anbetung
 Predigt 
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst 
Auf Wunsch Gebet 
Einladung zum Mittagessen  
Beginn: 10:30 Uhr

Wir freuen uns auf Dich!
Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)  
57290 Neunkirchen-Zentrum 
 
"Alles, was das Herz bedrückt, 
soll uns nicht von der ewigen Welt der Gottesliebe trennen
sondern uns näher zu ihr führen." 
(Friedrich von Bodelschwingh)