„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 17. Dezember 2022

Der Traum des Sultan

Ein unbekannter Autor erzählt von einem Sultan, der eines nachts träumte, er verliere alle Zähne. Gleich nach dem Erwachen fragte er einen Traumdeuter nach dem Sinn des Traumes.

"Oh, welch ein Unglück, Herr!", rief dieser aus, "Jeder verlorene Zahn bedeutet den Verlust eines deiner Angehörigen!" "WAAAS, du frecher Kerl", schrie der Sultan erbost, "was wagst du mir zu sagen? Fort mit dir!" Dann gab er seinen Dienern den Befehl: "Fünfzig Stockschläge für diesen Unverschämten!" 

Ein zweiter Traumdeuter wurde gerufen und zu dem Sultan geführt. Als er den Traum erfahren hatte, rief er: "Welch ein Glück! Welch ein großes Glück! Unser Herr wird alle die Seinen überleben!" Da heiterte sich des Sultans Gesicht auf und er sagte: "Ich danke dir mein Freund. Gehe sogleich mit meinem Schatzmeister und lasse dir von ihm fünfzig Goldstücke geben!"

Auf dem Weg sagte der Schatzmeister zu ihm: "Du hast den Traum des Sultans doch nicht anders gedeutet, als der erste Traumdeuter!" Mit schlauem Lächeln erwiderte der kluge Mann: "Merke dir, man kann vieles sagen, es kommt nur darauf an, wie man es sagt!"

Eigentlich sollten wir Jesusjünger diese Lektion längst gelernt haben. Gottes Wort überhäuft uns mit Aussagen zur Art unserer Worte und unserer Rede. Leider werden wir heute nicht mehr zu einem Sultan oder oft nicht mal zu unserem Gesprächsgegenüber gebracht. Wir kommunizieren – ohne den anderen sehen zu müssen – über Medien. Dabei kommunizieren wir so, als käme es eben nicht darauf an, wie man was sagt. Wir ignorieren nicht nur die normalen gesellschaftlichen Regeln eines anständigen Gesprächs. Viel schlimmer: Wir ignorieren Gottes Wort und definieren diese Ignoranz mit Redefreiheit und Bürgerpflichten. Dabei kommt es nicht mal mehr darauf an, ob wir mit anderen Jesusjüngern kommunizieren, oder mit Menschen, die Jesu Rettung erfahren und Seine Liebe in uns sehen sollen oder auch mit (und über) Könige und Herrscher. Viel zu oft entbehrt unsere Art und Weise jeglicher biblischen Grundlage.

Wenn Du bis hierher gelesen hast, dann nimm Dir bitte auch die Zeit, den wichtigeren Teil des heutigen Andachtsblogs zu lesen: eine kleine Auswahl von Versen aus Gottes Wort, die uns helfen, uns im Alltag, in den Medien und in all unserer Kommunikation so auszudrücken, dass es Jesus Ehre bereitet.

Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt. (Kolosser 4:6)

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. Wie ein goldener Ring und Schmuck aus feinem Gold, so passt eine weise Mahnung zu einem aufmerksamen Ohr. (Sprüche 25:11+12)

Die Lippen des Gerechten weiden viele, aber die Toren sterben durch Unverstand. (Sprüche 10:21)

Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens, ist aber Verkehrtheit an ihr, verwundet sie den Geist. (Sprüche 15:4)

Wer ein weises Herz hat, wird verständig genannt, und liebliche Rede fördert die Belehrung. (Sprüche 16:21)

Die Worte aus dem Mund eines Weisen sind anmutig, aber die Lippen eines Toren verschlingen ihn selbst. (Prediger 10:12)

"Merke dir, man kann vieles sagen, es kommt nur darauf an, wie man es sagt!" – so die Worte des zweiten Weisen aus der Geschichte zu Anfang.  Möge der Herr uns allen Seine Worte in den Mund legen, dass auch von uns gesagt werden kann:

Deine Worte haben den Strauchelnden aufgerichtet, und wankende Knie hast du gekräftigt. (Hiob 4:4)

Die beste Kommunikation inhaltlich ist immer noch die Kommunikation des Wortes Gottes. Wir laden ein zu unserem Gottesdienst, morgen um 10:30 Uhr.

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Herzlich Willkommen!

Freitag, 16. Dezember 2022

Zwei Fische, die Menschen hätten sein können …

Ein unbekannter Autor erzählt die Geschichte von zwei Fischen, die nebeneinander im Gewässer herumschwammen. Dann sahen sie einen Wurm vor sich! Sagte der eine Fisch zum anderen:


"Pass auf! Der Wurm ist an einem Haken aufgespießt." 

"Na und?"

"Der Haken ist an einer Schnur festgemacht."

"Mag ja sein."

"Die Schnur hängt an einer Rute."

"Und was noch?"

"Die Rute hält ein Mann in der Hand."  

"Kann er ja ruhig tun."

"Bist Du verrückt?! Wenn einer von uns den Wurm frisst, dann bohrt sich der eiserne Haken in unseren Kopf, wir werden herausgezogen und landen in der Bratpfanne."

"Haha! Dieses Märchen erzählte schon meine Oma, als ich klein war. Alles Unsinn! Es ist noch keiner von der Pfanne zurückgekommen, um das zu bestätigen. Wenn Du den leckeren Wurm links liegen lässt, dann fresse ich ihn!"

Der ungläubige Fisch fraß den Wurm und endete wirklich in der Bratpfanne. Und tatsächlich: Er kam nicht zurück, um das den anderen Fischen zu erzählen ...

Ja, die beiden Fische hätten auch Menschen sein können. Gottes Wort beschreibt solche Menschen mit den Worten:

Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« Sie handeln verderblich, und abscheulich ist ihr Tun; da ist keiner, der Gutes tut. (…) Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! (…)  Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken; nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!« (aus Psalm 14:1 & Psalm 10:4+6)

Immer wieder hört man auch heute die schlaumeier’sche Aussage: „Es ist noch niemand zurückgekommen!“ Diese Aussage gründet sich allerdings allein auf Wunschdenken und auf inneren Widerstand.

Immer wieder kann man Berichte von Menschen lesen, die (zumindest) eine Nahtoderfahrung hatten und davon berichten, dass es nach dem "Tod" irgendwie weiterging. Dabei wird nicht nur über Glücksgefühle und Lichtdurchflutung berichtet, sondern auch über das krasse Gegenteil. ABER: Solche Berichte sind nicht die Grundlage unserer Überzeugung! Für unsere Überzeugung gibt es viel gesichertere Berichte.

Die Bibel berichtet über viele Jahrhunderte hinweg immer wieder von Menschen, die ‚zurückkamen.‘ Manche nach relativ kurzer Todeszeit, andere nach Stunden, andere auf dem Weg zur Beerdigung, andere, nachdem sie bereits tagelang tot waren. Sie alle sind zurückgekommen und es gibt zuverlässige Berichte über diese Geschehen.

„Nun,“ mag jemand sagen, „und wo sind die heute? Alle wieder gestorben und im Grab geblieben!“ – Richtig! Aber selbst darüber hinaus gibt es Berichte von solchen, die bezeugen, dass es ein „Leben danach“ gibt. Allen voran: Jesus. Er kam, starb und kam zurück – um nicht wieder zu sterben. Augenzeugen berichten von Seiner Auferstehung und Himmelfahrt. Augenzeugen berichten später über übernatürliche „Sichtungen“ Jesu. Er lebt!

Mose und Elia, zwei der größten Propheten der frühen Jahre des Alten Testaments erscheinen auf der Erde, reden und werden erkannt - Jahrhunderte nach ihrem physischen Tod!

Dennoch gibt es viele Menschen auf allen Kontinenten der Welt, die beharrlich an der Einstellung festhalten: "Haha! Dieses Märchen erzählte schon meine Oma, als ich klein war. Alles Unsinn! Es ist noch keiner zurückgekommen, um das zu bestätigen.“

Warum daran festhalten trotz gegenteiliger Bestätigung? Es ist vermutlich die Einstellung: Wenn es Tod und Auferstehung gibt … wenn es ein Leben nach dem Tod gibt … wenn es Himmel und Hölle gibt … dann müsste ich mich vorbereiten, vielleicht sogar ändern. Das aber möchte ich nicht. Also: Was nicht sein darf, kann nicht sein!

Trotz unserer Ablehnung der Wahrheit lädt Jesus jeden Menschen ein. Jesus möchte nicht richten! Er möchte vergeben!

Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3:36)

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Wie fällt man eigentlich von Jesus ab?

Tausendundeine Nacht sind Märchen aus dem Orient. Es sind nicht 1001 Märchen, aber doch eine ganze Reihe, die mittlerweile zu Klassikern geworden sind.

Vermutlich gibt es 1001+ Möglichkeiten, vom Glauben abzufallen, oder zumindest die Nachfolge Jesu erkalten zu lassen.

Gestern ging es um Markus, der eher plötzlich und überraschend die Flinte ins Korn warf … sie aber später wieder aufhob und Jesus mit neuer Hingabe diente.

Und es ging um Demas, in dessen Leben sich ein langsames Abkühlen anzudeuten scheint und von dem wir auch nicht lesen, dass er in die Nachfolge zurückfand.

Das Verlassen der Nachfolge, das Verlassen der ersten Liebe, das Erkalten des Feuers für Jesus ist kein typisches Markus oder Demasproblem.  Aber: „Wie kommt es zum Stolpern und Fallen in diese ‚Weltliebe“ in die Demas fiel?‘“

In meiner Jugend lehrten viele, dass die Instrumente, die heute auf vielen Gemeindebühnen zu sehen sind, „die Welt“ in die Gemeinde Jesu bringen. Wer zeitgenössische Musik hörte, liebte offensichtlich „die Welt“.

Wer in manchen Gemeinden in anderen Ländern Alkohol trinkt, liebt „die Welt“. In anderen Gemeinden ist Make-up verpönt oder eine strenge Kleiderordnung angesagt, um sich von „der Welt“ zu unterscheiden.

Als Jesus für Seine Jünger u. für uns betete, betete Er in Johannes 17:11+16 Ich bin nicht mehr in der Welt; diese aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir! … Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.

Jesus lehrt hier: Wir sind IN der Welt, aber nicht VON der Welt. Aber noch einmal unsere Frage: Was ist „die Welt“ überhaupt, die wir nicht lieben sollen?

Es ist von der Bibel nicht erkennen, dass der Begriff „die Welt“ gleichzusetzen ist mit allem was schön oder hilfreich ist.

_ Ein schöner, ausgiebiger Urlaub ist nicht unbedingt „die Welt“

_ Verschiedene Musikstile sind nicht notwendigerweise „die Welt“

_ Geld oder Besitz sind nicht unbedingt „die Welt“

_ Nicht mal Sex oder ein richtig gutes Essen sind unbedingt „die Welt“

Was aber ist dann „die Welt“, die Demas liebgewonnen hat die wir nicht lieben sollen?

Ich möchte nur zwei Bibelstellen zitieren: Lukas 8:14 und 1 Johannes 2:16+17

Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife. (…) Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.

Es geht um Sorgen, Geld und Vergnügungen des Lebens, die auch als Fleischeslust, Augenlust oder Hochmut bezeichnet werden können. Das sind die Fallen, in die auch wir Christen leicht hineintappen können – oft ohne dass wir es wollen oder merken. Wir werden abgelenkt – in diese Fallen hinein.

Uns ergeht es wie dem Jagdhund: Ein Mann kaufte einen neuen Jagdhund und war begierig zu sehen, wie der Hund arbeiten würde. Der Besitzer nahm ihn mit, um einen Bären aufzuspüren. Kaum waren sie im Wald angekommen, nahm der Hund die Fährte auf.

Plötzlich blieb er stehen, schnupperte am Boden und ging in eine neue Richtung. Er hatte die Witterung … eines Rehs wahrgenommen, das den Weg des Bären gekreuzt hatte.

Wenige Augenblicke später blieb er wieder stehen, diesmal roch er … ein Kaninchen, das den Weg des Rehs gekreuzt hatte. Immer weiter ging es, bis der atemlose Jagdhundbesitzer schließlich seinen Hund einholte, der triumphierend in das Loch einer Feldmaus bellte.

Eine Anekdote zum Schmunzeln! Aber manchmal verhalten wir Christen uns wie dieser Jagdhund. Wir fangen auf dem richtigen Weg an, folgen Jesus nach – aber bald wird unsere Aufmerksamkeit auf weniger wichtige Dinge gelenkt. Eine Ablenkung folgt der Nächsten, bis wir uns weit von Jesus, unserem ursprünglichen Ziel entfernt haben.

Lass Dich nicht ablenken. Du musst weder fallen noch abfallen! Der beste Schutz davor ist, nah bei Jesus zu bleiben – in der ersten Liebe zu Ihm; für Ihn und Seine Sache zu brennen und gar nicht erst die Welt lieb zu gewinnen.

Eine ausführliche Predigt zum Thema (Kolosser 4:14-18) findest Du HIER!