„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 27. November 2021

William Carey (1761 – 1834)

Ein dritter Gastbeitrag von Malte Haß

William Carey arbeitete unentwegt an der Übersetzung der Bibel in die verschiedenen Sprachen der Inder und einige andere asiatische Sprachen. Dafür erarbeitete er sich eine ganze Bibliothek an Wörter- und Grammatikbüchern, kaufte eine Druckerei und ließ kostspielige Punzen in jenen Sprachen herstellen. Ein ganzes Lebenswerk.

Am Donnerstag den 12. März 1812 kam ein Mitarbeiter zu Carey gelaufen. „Feuer!“ rief er nur. Die Druckerei stand in Flammen. Alle Versuche, die Bücher, das Bibelpapier und die Punzen zu retten, waren vergebens und die ganze Halle brannte in dieser Nacht nieder. Wie muss sich da wohl Carey gefühlt haben? Es muss ihm den Boden unter den Füßen weggezogen haben, denn seine ganze Arbeit war dahin – und das, obwohl er sie doch für den HERRN getan hatte? Einen Lichtblick gab es zwar, denn die Punzen für 14 Sprachen hatten den Brand überlebt, doch Carey spürte den Verlust; und es nagte an ihm. Später schrieb er unter Tränen:

„In einer einzigen Nacht ist die Arbeit von Jahren vernichtet worden. Wie unerforschlich sind Gottes Wege! Ich hatte eben einige Werke zur höchsten mir möglichen Vervollkommnung gebracht und ich betrachtete die Mission vielleicht mit zu viel Selbstgefälligkeit. Der Herr hat mich gedemütigt, damit ich noch einfältiger zu ihm aufschaue.“

Wie sehr muss das an seine Substanz gegangen sein. Doch er suchte den Fehler nicht bei Gott. Denn William Carey wußte: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR“ Jesaja 55,8

William Carey hat angeblich keine Erklärung gefunden, warum Gott seine Druckerei abbrennen lies. Doch für ihn war klar, dass es einen Grund geben muss und dass Gott nie aus Willkür handelt. Er spürte, dass Gott durch dieses Ereignis an ihn arbeiten möchte und das gab ihm neuen Mut. Am darauffolgenden Sonntag kam für ihn nur ein Predigttext in Frage Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin.(Psalm 46,11)
 

Auch wir dürfen wissen, dass Gott in jeder Situation an uns arbeiten will. Niemals geschieht etwas, ohne dass Gott dafür einen Grund hat. Wir können es zwar nicht immer verstehen, aber wir können uns vertrauensvoll an diese eine Wahrheit klammern:

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ (Römer 8,28)

Soweit der Gastbeitrag. Ich erinnere mich gut, als mir erzählt wurde, wie einem Missionarskollegen auf den Philippinene ähnliches passierte. Er hatte gerade die Übersetzung der Bibel in einer neue Sprache abgeschlossen und war mit den Unterlagen auf dem Weg zur Jahreskonferenz seiner Mission. Ich glaube, es war ein Autounfall ... der Wagen brannte aus ... alle Unterlagen wurden zerstört und die Arbeit von Jahren - oder vermutlich Jahrzehnten - war dahin. 

Hätte Gott nicht...? Doch! Er hätte! Hat Gott Seinem Diener je erklärt, warum ...? Nicht, dass ich wüsste. Dazu ist unser Herr auch nicht verpflichtet. Schlechte Dinge geschehen auch im Leben guter Menschen. Auch in Deinem und meinem Leben. An uns ist es, zu vertrauen und uns im Leben und im Sterben, in Gewinn und in Verlust an dem Vers festzuhalten, der auch im Gastbeitrag zitiert wurde: Römer 8:28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“

Die Entscheidung, daran festzuhalten und die Kraft, es zu tun, muss wachsen. Sie wächst in der lebendigen, täglichen Gemeinschaft mit Jesus und Seiner Gemeinde. Wir laden ein, Dich stärken und segnen zu lassen. Wir laden ein zu unserem Gottesdienst. Herzlich Willkommen!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Sonntag: 10:30 Uhr

Freitag, 26. November 2021

Baarack das Schaf

(Photo : Stacy Loeb's Twitter Account) Bildquelle hier)
Das ist Baarack das Schaf aus Australien. Baarack hatte mal einen Besitzer und ist ihm aber weggelaufen. Es wurde erst einmal nicht wiedergefunden und hatte, als es dann doch gefunden wurde, am Körper im Laufe der Zeit satte 35 kg Wolle produziert. Das liegt daran, dass Baarack ein Merinoschaf ist, und ein solches Schaf verliert seine Wolle nicht von selbst - es braucht mindestens jährlich eine Scherung. So sieht es also aus, wenn ein Schaf verloren geht und sich niemand um es kümmert. Wenn wir uns einfach mal überlegen, was Baarack in der Zeit alles hätte passieren können. Vor Wölfen weglaufen? Nicht mit 35 kg Wolle auf den Hüften. Auch muss es sich wohl an vielen Sträuchern verheddert und dazu noch bei den australischen Außentemperaturen schrecklich geschwitzt haben.

Ich finde Baarack ist ein tolles Beispiel für uns Jesus-Schäfchen. Wie auch dieses Schaf, brauchen wir unseren Hirten und seine tägliche Pflege. Warum? Genauso wie Baarack müssen wir regelmäßig von unserer alltäglichen Last "geschoren" werden. All die sündigen Taten unseres Fleisches, all die Sorgen und Nöte und all die Zweifel häufen wir uns viel zu oft selbst auf. Dabei sagt doch unser Hirte: "Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben" (Matthäus 11,28).

Doch wie so oft laufen wir unserem Herrn davon, weil wir meinen, wir kriegen alles selbst hin. Und so wird unsere "Wolle" immer schwerer durch die Sorgen und Nöte in dieser Welt und wir werden träger und träger. Und am Ende verheddern wir uns dann in Zweifel und Sünden und blöken panisch nach Hilfe, weil wir merken, dass wir doch nicht so wirklich etwas im Griff haben. Doch da ist keiner der uns helfen kann... oder doch?

Baarack wurde für seinen Hirten als verschollen erklärt und er hatte das Tier aufgegeben.

Nicht so unser Hirte:
"Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben." (Lukas 15,1-7)

Unser Hirte geht uns nach und unser Hirte wird nicht eher Ruhe geben, bis er uns gefunden hat. Er ist "der gute Hirte und der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe" (Johannes 10,11).

Jesus ist nicht daran interessiert, dass ein Schaf von ihm verloren geht. Deswegen ging er den schweren Weg ans Kreuz, um für dich und mich zu sterben, damit wir ewiges Leben haben, geheilt und von unserer Last befreit in unsere Heimat zurück dürfen. Und selbst das reicht ihm noch nicht, denn nun sagt er uns, dass wir alle unsere Sorgen auf ihn werfen können, denn er sorgt für uns (1. Petrus 5,7).

Diese Gewissheit entlastet mich. Ich darf Sorgen haben, aber ich brauche sie nicht zu behalten – ich kann sie dort abgeben, wo sie besser verarbeitet werden als in meiner Seele. Ist das nicht eine herrliche Gewissheit? Und wie geht es eigentlich Baarack ohne Wolle?

Bildquelle: wie oben
Genau so sieht das bei uns aus. Wenn wir bei Jesus bleiben und regelmäßig unsere Sorgen, Probleme, Zweifel und Lasten anvertrauen, so wird er sich unser annehmen und wir finden seinen Frieden. 

 "Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden." (Jesaja 40,31)

Donnerstag, 25. November 2021

David Brainerd (1718-1747)

Hier der 2. Gastbeitrag von Malte Haß:

Da stand David Brainerd nun. Mitten in der Wildnis unter den Indianern, von seiner Tuberkulose gequält, ohne Beistand durch einen Glaubensbruder und mit einem Brief in der Hand: einem Angebot, an einer reichen Gemeinde als Pastor zu dienen. Was sollte er tun? Das Angebot annehmen und die Indianer im Stich lassen, die sich eh nicht für ihn oder Gott interessierten? Oder weiter darauf vertrauen, dass die Missionierung der Indianer Gottes Aufgabe für ihn ist? Mit einer Zusage an die „reiche“ Gemeinde wäre alles Leid, all der Schmerz und die Einsamkeit vorbei. Doch er entschied sich für die Indianer und gegen die Annehmlichkeiten. Er vertraute fest seinem Gott und glaubte daran, dass dies sein Weg ist. Und als würde David seine Entscheidung unterstreichen wollen, machte er sich nun auf dem Weg zu dem Stamm der Delawaren, einem Volk, das für Folter und Skalpieren ihrer Gefangen bekannt war.

Ich kann mir gut vorstellen, dass David Brainerd sich besonders einen Vers wie den aus Johannes 14,1 zu Herzen genommen hat:

„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

Wir wissen es nicht, aber passen würde es zu ihm und zu seiner Entscheidung.

Was für ein Gottvertrauen musste er gehabt haben, dass er weiter seinen Weg mit Gott bei den Indianern folgte und nicht dem verlockenden Angebot erlag. Und wie viel mehr Gottvertrauen hat er wohl gehabt, als er sich dann zu einem gefährlichen Indianerstamm begab. Manchmal sehen einige Angebote zu schön aus, um sie eigentlich auszuschlagen. Da ist es besonders wichtig, seinen Platz bei Gott zu kennen. Manchmal muss man sich aktiv gegen den leichten Weg entscheiden, wenn wir im Inneren spüren, dass der HERR uns zu seinen Ehren den anderen Weg gehen lassen will. Aber nie brauchen wir Angst davor zu haben, dass wir dadurch in Situationen geraten, die Gott nicht vorher gesehen hat. „Euer Herz erschrecke nicht!“ Darum dürfen wir auch beten, und wir können auch hier darauf vertrauen, dass Gott uns dieses furchtlose Herz schenkt, sobald es wichtig ist.

So erlebte auch David Brainerd Gottes Kraft, als er nach einer Drohung der Medizinmänner, alle Indianer zu verfluchen, die sich dem Gott „des weißen Mannes anschließen“, sich in die Mitte des gesamten blutrünstigen Stammes stellte und er ihnen zurief:

„Schaut mich an! Ich bin ein Christ, das wisst ihr genau! Aber sagt mir: Warum habe ich keine Angst vor euren Schamanen? Ich weiß genau, dass sie mir nichts anhaben können, weil mein Gott mächtiger ist als sie!

Auch uns ruft der Herr zu: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt  an mich!“ Und auch wir dürfen in jeder schweren Entscheidung und in jeder brenzligen Situation auf diese Worte bauen.

Soweit der Gastbeitrag.

Während David Brainerd anfangs wenig Frucht als Ergebnis seiner Arbeit und Gebete sah, durfte er kurz vor seinem frühen Tod (mit 29 Jahren) feststellen:

"Nun kann ich, wie ich denke, aufs Ganze gesehen zu recht sagen, dass es hier alle Anzeichen und Belege für ein bemerkenswertes Werk der Gnade unter diesen Indianern gibt, welche man vernünftigerweise wünschen oder erwarten kann." (19. Juni – 5. November 1745 / Tagebucheintrag)

Apropos Gebet: Wir laden ein zum Frühgebet:

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Freitag: 6-7:00 Uhr

Mittwoch, 24. November 2021

Leeres Geschwätz

Ein lieber Freund schickte mir gestern einige selbstverfasste Andachten und bot mir an, diese einzustellen, bis die eigene "Bremse" wieder gelöst ist. Gerne nehme ich das Angebot an. Heute eine erste Andacht von Malte Haß:

Bildquelle: hier
„Die unheiligen, leeren Geschwätze aber vermeide! Denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie Krebs. Dazu gehören Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben mancher zerstören“ 2. Timotheus 2, 16-18

Nach seiner Errettung durch den Herr Jesus Christus kann der Mensch wieder Gemeinschaft mit Gott haben. Er baut eine Beziehung zu ihm auf und lernt durch das Wort den Herrn immer weiter und besser kennen. Er lernt, das der HERR…

1. alle seine Schuld getragen hat (Jesaja 53, 5-6)

2. sein Vater ist (Römer 8,15)

3. uns sicher an das Ziel bringen wird (2. Timotheus 4,18)

Das Fundament unseres Glaubens ist die Überzeugung, dass das alles wahr ist. Wir vertrauen unserem Vater. Zwar kann dieses Vertrauen mal stärker oder mal schwächer sein, aber im Grunde lassen wir uns auf den HERRN und seine Verheißungen ein und sagen „ich brauche dich, denn ich kann mich nämlich nicht erretten.“ Dies sollte unsere Basis sein, nämlich das: „wer sein Wort hört und glaubt dem, der Jesus gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ (Johannes 5, 24) 

Wenn dieses Vertrauen von Grunde auf kaputt gemacht wird, weil jemand seine Zunge nicht im Zaum hat, kann das die ganze Beziehung eines Christen zu seinem himmlischen Vater sehr schädigen. Ein Beispiel dafür finden wir bei Hymenäus und Philetus in unseren Bibelversen. Ihre Lehre klingt erst mal absurd, aber sie kann bei weniger „festen“ Christen ein großes Chaos anrichten. Denn wenn die beiden von einer bereits erfolgten Auferstehung sprechen, würde es für die übrigen Christen heißen, dass der HERR sie belogen hat und ihr ganzes Vertrauen auf ihn umsonst war. Wie groß ist dann wohl der Bruch in der Beziehung zu unserem HERRN und wie ausweglos muss man sich dann fühlen, weil man denkt, der Vater hätte einen zurückgelassen? Mit so einer Aussage kann man wirklich den „Glauben mancher zerstören (v.18).“

Es ist sehr wichtig, dass vor so einem „leeren Geschwätz“ gewarnt wird, wie es Paulus bei Timotheus getan hat. Zwar kenne ich keine Christengemeinschaften, die wie Philetus und Hymenäus meinen, die Auferstehung sei schon geschehen, aber es gibt genug die sagen: „weil du dies oder das getan hast, bist du doch nicht würdig, bei der Entrückung dabei zu sein oder wenn du jetzt stirbst, kommst du in die Hölle.“ Das Vertrauen in Gott wird geschädigt und man lebt in der Angst, irgendetwas falsch zu machen. Aus einer Beziehung aus Liebe und Vertrauen wird dann eine Beziehung aus Furcht und Gebundenheit. Dabei sagte doch Jesus selber, dass uns die Wahrheit frei machen soll (Johannes 8,32).

Wie schön ist es zu wissen, dass unser Vater nicht lügen kann und seine Verheißungen erfüllt.  Er ist treu und hat uns seinen Sohn gesandt. Dieser Sohn hieß im aramäischen „Yeshuah,“ was „Gott rettet“ heißt. Wenn uns jemand entgegnet „du bist nicht gut genug“ können wir antworten: Das stimmt, aber der HERR hat mich erlöst (2. Timotheus 4,18). Unser HERR kann nicht lügen und steht uns treu zur Seite, auch wenn wir untreu sind (2. Timotheus 2,13). Egal wie schlimm es von außen betrachtet bei uns den Anschein macht, ist er dennoch da und lässt uns bei unseren Sünden, in unserem Leid und unserer Not nicht alleine.

„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue: sollte er etwas sagen und es nicht ausführen? Sollte er etwas verheißen und es nicht erfüllen?“ - 4. Mose 23, 19

Kein leeres Geschwätz heute Abend in unserer Bibelsunde. Wir laden herzlich ein!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Beginn: 19:30 Uhr

Sonntag, 21. November 2021

Ausgebremst!

Sorry Freunde,


Der gestrige Blog war zufällig drin. Wurde frühzeitig eingestellt und gestern aktiviert. Die Ausbremse bleibt vorerst noch. Lest einfach einen Blog aus dem Archiv (rechte Spalte unten), und schaut immer wieder mal vorbei. Irgendwann gehts weiter!