Gestern haben wir in Gottes Wort festgestellt, dass
tiefgläubige Gotteskinder schon zu biblischen Zeiten von Depressionen geplagt
wurden. Gott weiß um unsere Leiden und Schwachheiten und verurteilt uns nicht.
Im Gegenteil: Er spricht gerade Seinen depressiven Kindern Seine Gegenwart und
Unterstützung zu.
Preis dem Herrn!
Heute soll es um einige außerbiblische Beispiele gehen – Menschen,
die Gott dienten, aber mit Depressionen zu tun hatten. James Dobson, Autor und
Vorsitzender der christlichen Organisation „Focus on the Family“ fand z.B. heraus,
dass Pastoren öfter unter Depressionen leiden als ihre Gemeindeglieder. Er
nennt einen Prozentsatz von 80%. Entmutigung ist der Hauptgrund für ihren
Ausstieg aus dem Amt. Und sie sind nicht allein. Wer kennt nicht zumindest
einige der folgenden Namen: Martin Luther, Martin Luther King (Bürgerrechtler),
C.S. Lewis (Autor, u.a. der ‚Chroniken von Narnia’), John Bunyan (Autor, u.a.
‚Die Pilgerreise’), David Brainard (Indianermissionar), John Wesley (Heiligungsprediger,
Gründer der Methodisten), Charles H. Spurgeon – und viele andere
gottesfürchtige Menschen, die Depressionen kannten – und dennoch ihrem Gott
dienten und von Ihm gebraucht wurden.
Der Reformator Martin Luther ist offensichtlich nicht der
einzige bekannte Christ, den Depressionen quälten.
Von ihm heißt es: „
Er wehrte sich gegen
die ständigen Anfeindungen durch Gebet, „fröhliches Singen“ oder auch: durch
den Wurf mit dem Tintenfass.“ Einmal
schrieb er:
„Mehr als eine Woche lang
war ich den Toren der Hölle und des Todes nahe.
Ich zitterte an allen
Gliedern. Christus war mir verloren.
Ich war hin- und
hergeschüttelt von Verzweiflung und Gotteslästerung.“
Charles H. Spurgeon, bekannt wegen seiner gewaltigen und
fruchtbaren Predigten, schreibt über eine Zeit in seinem Leben:
"Vor einigen Jahren
kam eine furchtbare Depression über mich.
Es ging mir nicht gut,
mein Herz verzagte. Ich litt körperlich,
aber viel mehr noch
seelisch, denn mein Geist war überwältigt.“
Christen mit Depressionen sind in guter Gesellschaft, nicht
nur von Menschen der Bibel, sondern von Menschen aller Zeiten, bis heute. Gott
war ihr erster Ansprechpartner in Zeiten der Not, selbst dann, wenn sie nicht
mehr hinkriegten als ein ‚Vater Unser’. Gott versteht!
Wir sprechen Gott unser Vertrauen aus. Unser Blick geht zu
Ihm, der uns festhält, auch, wenn es sich noch immer wie Fallen anfühlt. Nicht
immer hat Gott nach dem ersten Gebet erhört. Aber immer hat Er Kraft geschenkt
für den nächsten Schritt. Das war die Erfahrung der biblischen Personen mit
Depressionen – das ist die Erfahrung der Menschen durch die Jahrtausende
hindurch. Bis heute!
Wie ein Hirsch lechzt nach Wasserbächen,
so lechzt meine Seele, o Gott,
nach dir!
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott:
Wann werde ich kommen und vor Gottes Angesicht erscheinen?
Meine Tränen sind meine Speise bei Tag und bei Nacht,
weil man täglich
zu mir sagt:
Wo ist nun dein Gott? Daran will ich denken,
und meine Seele in mir
ausschütten,
wie ich dahin zog im Gedränge,
mit ihnen feierlich dahin schritt zum
Haus Gottes
unter lautem Jubel und Lobgesang, in der feiernden Menge.
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre
auf Gott,
denn ich werde ihm noch danken
für die Rettung, die von seinem
Angesicht kommt!
(Psalm 42:2-6)