„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 2. November 2024

Allerseelen

In einem der vergangenen Jahre war in unserer Lokalzeitung ein kurzer Artikel zu den beiden kirchlichen Feiertagen abgedruckt: Allerheiligen und Allerseelen. Wie es im Artikel heißt, gedenkt der 1. November (Allerheiligen) vornehmlich der Heiligen, die keinen eigenen Festtag besitzen. Weiter heißt es, da durch die Gemeinschaft mit Gott nach dem Tod die höchste Vollendung erreicht wird, darf dieser Verstorbenen nun als Heilige gedacht werden.

An Allerseelen wird eher generell der Verstorbenen gedacht. Abt Odilo bestimmte vor gut 1000 Jahren, dass man der verstorbenen Christen gedenken solle durch Gebete, Messen und Almosen. Bis heute wird auf Friedhöfen am 1. November das „Ewige Licht“ entzündet.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Einleitung vieler Paulusbriefe. Paulus schreibt nach Ephesus (Epheser 1:1): „...an die Heiligen und Gläubigen in Christus Jesus, die in Ephesus sind.“ 
 
An die Gemeinde in Kollossä schreibt er (Kolosser1:2): an die Heiligen in Kolossä ...“
 
Im Brief an die Christen in Rom lesen wir (Römer 15:25): „Jetzt aber reise ich nach Jerusalem, im Dienst für die Heiligen.”
 
Und an die Korinther schreibt er (1 Korinther 16:1): „Was aber die Sammlung für die Heiligen anbelangt, so sollt auch ihr so handeln, wie ich es für die Gemeinden in Galatien angeordnet habe.“ 
 
Hat Paulus seine Briefe an Tote geschrieben, war er für Tote unterwegs und hat Spenden für Tote gesammelt? Nie! Vielmehr hat man sich heute über die Jahre hinweg von der Definition der Bibel für „Heilige“ entfernt. Tatsächlich bezeichnet die Bibel eine bestimmte Gruppe von „Lebenden“ als „Heilige“. Das verbindende Merkmal dieser Lebenden ist, dass sie durch Jesus gerettet und geheiligt worden sind. 
 
In 1. Korinther 6 beschreibt Paulus die Sünde der Menschen und fügt dann in Vers 11 hinzu: "Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes!"
 
Und der Schreiber des Hebräerbriefes belehrt uns: Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi,und zwar ein für allemal.“
 
Geheiligt – zum Heiligen bestimmt – wird man durch die Vergebung der Schuld durch Glauben an das stellvertretende Opfer Jesu. Daraus resultiert unsere Gotteskindschaft, und das muss hier auf Erden geschehen – oder es geschieht gar nicht. 

Das im Alten Testament mit „heilig“ übersetzte Wort bedeutet soviel wie „gottesfürchtig“ und auch „gottgeweiht / abgesondert“. Das sind Menschen, die ihr eigenes Leben samt Sünde, Lebensplanung und Zukunft aufgegeben und Gottes Händen anvertraut haben. Sie leben jetzt und hier (auf der Erde) nicht mehr für sich, sondern für Gott. Das unterscheidet sie sichtbar von allen, die Jesus nicht nachfolgen und „sondert sie ab“. 

Allerheiligen und Allerseelen sind Feiertage, die aus kirchlicher Tradition und Menschenwort entstanden sind, nicht aus Gottes Wort, der Bibel. 

Wer Jesus liebt und Ihm nachfolgt, der ist geheiligt, ein „Heiliger“ in Gottes Beurteilung. Das macht uns nicht sündlos, aber es fordert uns heraus. Durch Mose und Petrus ruft Gott uns zu: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ (3. Mose 19:2; 1 Petrus 1:16) 
 
Werde, was Du bist: heilig!

Freitag, 1. November 2024

Sinn in Sinnlosigkeit (Ein Gastbeitrag zum katholischen Feiertag)

Zum katholischen Feiertag "Allerheiligen" ein evangelikaler Gastbeitrag in Poesieform von Annerose Jung 

Sie gehen über die Erde –

            und sind nicht mehr –
            und irgendwann ist auch ihre Grabstätte nicht mehr -
            und keiner erinnert sich mehr an sie. 
 
Sie sind voller Lebenskraft und Schaffensfreude,
            voller „das kriegen wir hin!“ –
            und sind nicht mehr – 
 
Sie sind voller Lebensfreude und Forscherdrang,
            voller „ich bin ja wer“ –
            und sind nicht mehr – 
 
Sie sind voller Kreativität, Umsorgen und Kümmern,
            voller Kämpfen, voller Tatendrang und Lebensinhalt –
            und sind nicht mehr – 
 
Sie sind voller „ich bin jetzt da und tue mein Werk“
            voller „ich erreiche was“ und „ich habe was erreicht“ –
            und sind nicht mehr – 
 
Am Ende wollen manche nur noch weg von hier.
Manche wollen nur noch zu dir, HERR Jesus! 
 
In 100 Jahren erinnert sich keiner mehr –
            an ihre Lebensfreude, ihre Kreativität, ihren Tatendrang,
            denn auch ihre Grabstätte ist nicht mehr. 
 
Es sind neue da, die über diese Erde gehen –
            und auch nicht mehr sein werden. 
 
Der Sinn unseres „was erreichen“ oder „was zustande bringen“ 
            liegt darin, dass Du selber, HERR,
            alle ‚unsere Werke für uns vollbracht hast’ (Jes.26,12 Schl2000) 
 
Der Sinn all unseres Machens und Seins liegt darin,
‚damit wir die guten Taten ausführen,
            die Du ‚für unser Leben vorbereitet hast’ (Eph.2,10 NL) 
 
Du, HERR Jesus, wirst Dich an uns und unser Tun erinnern.
Unsere Zuversicht und der Sinn in unserem 
             „sie gehen über die Erde“ liegt allein
             in einer Zukunft bei Dir und mit Dir, Jesus! 
 
Ja, wir werden unsere lieben Uns-Vorausgegangenen wiedersehen,
aber Du, Jesus, bist der eigentliche Grund unserer Vorfreude – und
            unseres Lebenssinnes und Lebensinhaltes auf der Erde. 
 
Wenn Du uns nach Hause rufst, wissen wir endlich, 
            dass unsere Heimat nicht hier ist –
            auf dieser Erde,
            wo wir nur ´rübergehen
            und nicht mehr sein werden
            und nicht mal unsere Grabstätte mehr sein wird
            und sich keiner mehr an uns erinnert. 
 
Du, Jesus, bist der Weg aus der Sinnlosigkeit unseres kurzen Erdenaufenthaltes.
 
Du, Jesus, gibst uns Gewissheit auf eine sinnerfüllte Zukunft –
            und damit Sinn für unseren kurzen Weg über die Erde. 
 
Und wir, die wir noch hier unterwegs sind,
            sind schon jetzt ‚in Christus auferweckt’ und
            schon jetzt mit dir, Jesus, in die Himmelswelt versetzt’ 
                (Eph.2,6b Menge)
 
‚Herr, lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden!’ 
(Psalm 90,12 LÜ)

Donnerstag, 31. Oktober 2024

Reformationstag oder Halloween?

"Süßes oder Saures!“ so werden heute wieder unzählige Menschen auf der Welt an ihrer Haustüre „gewarnt!“ Die Kinder aus der Nachbarschaft lachen zum Fenster rein und warten darauf, ein paar Süßigkeiten in die aufgehaltene Tüte zu bekommen. Seit Jahren wird der 31.10. ja immer mehr als Reformationstag vergessen und mit neu-heidnischen Inhalten gefüllt. Trotzdem: die Beschäftigung mit der Reformation und ihrem Werkzeug, Martin Luther, ist eine willkommene Herausforderung für Glaube und Hingabe. Verschiedene Lektionen aus dem Leben des Reformators fordern uns bis heute heraus:

  1. Gott gebrauchte und formte einen Mann zu einem mächtigen Werkzeug, der zunächst als schüchtern, still und zurückhaltend beschrieben wird. Nicht viele Weise und Mächtige, sondern das Unedle vor der Welt hat Gott erwählt.
  2. Luther wird nicht von einem Tag zum anderen vom Gleichgültigen zum hingegebenen Christen. Immer wieder klopfte Gott an, zog ihn jedes Mal einen Schritt näher zu sich, bis dass Luther sein Leben in Jesu Hände legte.
  3. Luthers „Turmerlebnis“ offenbarte ihm aufgrund von Römer 1:17 den Wert der Gnade und des Glaubens. Auch wir alle brauchen dieses „Turmerlebnis“ diese Begegnung mit Gott, sei es zum ersten Mal oder für eine erneute Hingabe, die uns neu „unter Strom“ stellt für Jesus.
  4. Luther war bereit, für das Wort Gottes aufzustehen, auch wenn es galt, gegen den Strom zu schwimmen. Das brachte ihm Verfolgung und Todesdrohungen ein, die ihn nicht bremsen konnten. Sein Motto: „Hier stehe ich und kann nicht anders!“
  5. Auch als Christ hatte es Martin Luther nicht einfach. Er litt unter Depressionen. Er war nicht der einzige Christ, der von Depressionen gequält wurde. (Andere namhafte Christen sind: John Bunyan, Amy Carmichael, C.S.Lewis, Charles Spurgeon u.v.a.m.). Depressionen sind keine Schande, sondern eine Krankheit. Von Luther heißt es: Er wehrte sich gegen die ständigen Anfeindungen durch Gebet, „fröhliches Singen“ oder auch: durch den Wurf mit dem Tintenfass.
  6. Die Reformation hatte gewaltige Auswirkungen. Jede echte, Gott geschenkte Reformation, hat Folgen; im gesellschaftlichen und / oder persönlichen Bereich.
  7. Auf dem Sterbebett betet ein „verbrauchter“ Streiter Christi: "In Deine Hände befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott."
  8. Der Reformationstag lädt ein, die Begegnung mit Gott zu suchen. Wer Jesus bereits begegnet ist, den lädt der Reformationstag ein, dem Herrn neu zu begegnen, zurückzukommen zum Feuer der ersten Liebe und sich erneut an den Herrn zu binden.

Martin Luther selbst sagte zum Thema "Reformation":

Die Kirche braucht eine Reformation. Diese Reformation ist aber nicht die Angelegenheit nur des Papstes noch der Kardinäle. Es ist eine Angelegenheit der ganzen Christenheit, oder noch besser, Gottes allein. Nur er weiß die Stunde der Reformation.

Reformation der ganzen Christenheit, jedes einzelnen Herzens! Nur Gott kennt die Stunde von Erweckungen und Reformationen. Aber zu dem einzelnen Herzen spricht Er:

»Gerade zur richtigen Zeit habe ich dich erhört.
Am Tag der Erlösung habe ich dir geholfen.«
Gott ist bereit, euch gerade jetzt zu helfen.
Heute ist der Tag der Erlösung.
(2. Korinther 6:2 / NLÜ)

Stellungnahme Halloween

Mittwoch, 30. Oktober 2024

Don't miss it!

Heute @ CCFG - 19:30 Uhr!

Kulturzerstörende Mission?

Ein Bericht in einer christlichen Zeitschrift war mit großen Buchstaben überschrieben und fand sofort meine Aufmerksamkeit: „Teufelsanbeter tötete 19 Menschen“

Im Artikel geht es um den 32 jährigen Wachmann, Philip Onyancha, der bei seiner Festnahme gestand, 19 Menschen getötet zu haben. Er war einer okkulten Gruppe beigetreten und sein Mentor hatte ihm versichert, dass er einer der wohlhabendsten Männern des Landes werden könne, wenn er nur genug Menschen ermorden würde. Also machte er sich an die Arbeit. Seinem Ziel von 100 Morden wurde nach 19 Tötungen buchstäblich der Riegel vorgeschoben. Onyancha berichtet von Geistern, die ihn drängten, zu töten. Seine Schuld sei es jedenfalls nicht. Ein weiterer Mann wurde festgenommen, ebenfalls Anhänger eines Geisterkults. Sieben Frauen hatte er auf dem Gewissen, denn in seinem Kult werden Frauenhaare als Zaubermittel verehrt.

Dennoch wirft man christlicher Mission immer wieder vor, „Kultur“ zu zerstören. Allein die in diesem Artikel genannten 31 Toten, meist Frauen und Kinder, wären sicher froh gewesen, wenn die mörderische „Kultur“ ihrer Mörder durch Jesu Liebe zerstört worden wäre.

Vor einigen Jahren war der weltweite Aufruhr wegen einer geplanten Koranverbrennung riesengroß. Solch eine Aktion ist natürlich durch nichts und absolut nichts zu rechtfertigen. Mit Sicherheit ist sie nicht inspiriert durch den Geist Gottes! ABER: Eine Kultur, die als Antwort weltweit Rachemorde und Totschläge versprach, (und damit bereits begann, bevor der erste Koran brannte), ist sicher eine Kultur, die der Veränderung dringend bedarf.

Dennoch wirft man christlicher Mission immer wieder vor, Kultur zu zerstören, auch wenn sie die Liebe Jesu auslebt und verkündigt in einer Kultur, die von Rache und Intoleranz geprägt ist.

William Carey, christlicher Missionar in Asien war bahnbrechend für das Verbot der Witwenverbrennung in Indien, ein Brauch, der durch die Kultur und Religion Indiens gegeben war. Amy Carmichael hat Hunderte von Kindern vor der Tempelprostitution bewahrt, motiviert durch die Liebe Jesu und ihr biblisches Menschenbild.

Dennoch wirft man christlicher Mission immer wieder vor, Kultur zu zerstören. „Die Menschen in der Welt, in ihren Kulten, in ihren Religionen und Geisterverehrungen sind auch ohne Jesus glücklich! Glücklicher als mit Ihm!"  -   
 
"WIRKLICH?"

Eine Geschichte kommt mir in den Sinn von einem „aufgeklärten Atheisten“, der die Welt bereist und Zwischenstation macht in Mikronesien. Auf einer seiner Touri-Trips ins Landesinnere kommt er mit seiner Gruppe in ein entlegenes Dorf, in dem er sich über die Jesus-gläubigen Stammesbewohner lustig macht. „Ihr hättet mal so bleiben sollen, wie ihr wart, und die Botschaft der Missionare ignorieren sollen!“ meint er verächtlich. Die Antwort kam postwendend: „Nun, wenn die uns vor einigen Jahrzehnten nicht das Evangelium gebracht hätten, dann wären Sie sicher heute Abend auf unserem Speiseplan gelandet!

Mission im Sinne Jesu nach dem Vorbild der Bibel zerstört keine Kultur, sondern befreit Kultur und befreit Menschen zu einem Leben in Freiheit und Menschenwürde. Mission begegnet Hass mit Liebe, Menschenverachtung mit Menschenwürdigung und Angst mit der Hoffnung Jesu. Darum:

Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. (Johannes 20:21)

Diese Botschaft von Jesus zerstört nicht, sondern sie heilt, baut auf und erfreut. Heute Abend ist "Jugend mit einer Mission" bei uns zu Gast. Sie stellen ihre neue Arbeit vor (geplante Jüngerschaftsschule im Siegerland) und berichten von Einsätzen in verschiedenen Ländern. Ein herausfordernder und spannender Abend. Dazu laden wir jeden herzlich ein!

CALVARY CHAPEL FREIER GRUND
"Gehet hin ...!" Abend mit JMEM
Bitzegarten 5
 57290 Neunkirchen  
Beginn: 19:30 Uhr

Dienstag, 29. Oktober 2024

Die Könige Judas – Joahas

Letzte Woche ging es am Dienstag um den Erweckungskönig Josia. Er war einer der reformfreudigsten Könige Judas, aber leider auch der Letzte, der dem Gott Israels nachfolgte. Nach seinem Tod kam sein 23jähriger Sohn, Joahas, auf den Thron. Außergewöhnlich und sehr kurz war die Regierungszeit. In 2 Könige 23:31-34 heißt es:

Joahas war 23 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate lang in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Hamutal; sie war die Tochter Jeremias von Libna. 32 Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, ganz wie es seine Väter getan hatten. 33 Aber der Pharao Necho setzte ihn gefangen in Ribla, im Land Hamat, sodass er nicht mehr König war in Jerusalem; und er legte dem Land eine Geldbuße von 100 Talenten Silber und einem Talent Gold auf. 34 Und der Pharao Necho machte Eljakim, den Sohn Josias, zum König anstelle seines Vaters Josia; und er änderte seinen Namen in Jojakim. Aber den Joahas nahm er und brachte ihn nach Ägypten, wo er starb.

Was immer wieder wundert ist die Tatsache, dass gottesfürchtige Regenten gottlose Thronnachfolger haben. Gott hat eben keine Enkelkinder. Jeder, der Gott zum himmlischen Vater haben möchte, muss sich dafür selbst entscheiden. Niemand kommt ins Himmelreich, weil der Vater, die Mutter, der Bruder oder die Schwester zu Jesus gehörten. Zur Familie Gottes gehören ausschließlich solche, die in die Familie Gottes hineingeboren wurden. Das lehrt aus Jesus, wenn Er Nikodemus erklärt (Johannes 3:3):

Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!

Joahas war zu viel mit anderem beschäftigt. Keine Zeit für Gott! Vielleicht hatte sein gläubiger Vater auch keine Zeit für Joahas. Jedenfalls hat Joahas der Bibel nach Gott nie kennengelernt. Er folgte den gottlosen Wegen seiner Vorfahren. Und Gottes Geduld mit Seinem Volk neigte sich dem Ende zu. Nach 3 Monaten wurde er vom ägyptischen Pharao abgesetzt und nach Ägypten gebracht. Joahas wurde aller Ehren beraubt, starb in der Fremde, wurde in der Fremde begraben.

Bei allen Königen Judas, die dem Herrn nicht folgten, wird deutlich, dass es weder ihnen, noch dem Volk selbst gut ging. Sicher gab es Zeiten, in denen man feierte, sich stark fühlte und das Leben in vollen Zügen genoss. Aber immer bewahrheitet sich Sprüche 16:25:

Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber sein Ende führt doch zum Tod.

Die gleiche Entwicklung ist im Leben derer zu beobachten, die sich in unserer Zeit von Gott abwenden. Hier und da mag es Erleichterung oder ein Maß an Freude geben. Aber auch auf sie trifft Sprüche 16:25 zu:

Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber sein Ende führt doch zum Tod.

Der Psalmist Asaph beobachtete auch einige seiner Zeitgenossen. Zunächst sah es so aus, als sei das Leben eines gläubigen Menschen deutlich benachteiligt. Gottlose haben keine Gottesgebote, an die sie sich halten. Sie versuchen gar nicht erst, Gott zu gefallen, sondern nur sich selbst. Sie trachten nicht nach himmlischem Reichtum, sondern nach irdischem – und Asaph erklärt (Psalm 73:2+3):

Ich aber — fast wäre ich gestrauchelt mit meinen Füßen, wie leicht hätte ich einen Fehltritt getan! 3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah.

Doch dann denket Asaph nach und schreibt (Psalm 73:16+17):

So sann ich denn nach, um dies zu verstehen; aber es war vergebliche Mühe in meinen Augen  17 bis ich in das Heiligtum Gottes ging und auf ihr Ende achtgab.

Die gottlosen Könige Judas liefern beste Beispiele dafür – Joahas eingeschlossen. Als Asaph das feststellt, kehrt seine Freude zurück und er lobt den Herrn mit den Worten (Psalm 73:25,26+28):

Wen habe ich im Himmel außer dir? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden! 26 Wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil. (...) 28 Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich; ich habe Gott, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht, um alle deine Werke zu verkünden.

Das ist auch für jeden von uns der mit Abstand bessere Weg!

Montag, 28. Oktober 2024

86.400

Auf einer christlichen Webseite fand ich folgende interessante Geschichte:

Ein armer Mann, der Hartz IV bekam, ging eines Morgens zur Bank, um zu schauen, ob seine staatliche Unterstützung schon eingetroffen war. Als er am Geldautomaten den Kontostand prüfte, traute er seinen Augen nicht: 86.400 EUR Guthaben! Erschrocken und ein wenig ängstlich sah er sich um, ob irgendjemand diese Zahl gesehen hatte. Dann ging er sofort zum Schalter und ließ sich die gesamte Summe auszahlen. Er hatte viele Träume und Wünsche, die sich lange unerfüllt aufgestaut hatten: Ein schnelles Auto, ein paar neue Klamotten mit Stil, und am Abend war das Geld komplett ausgegeben.

Am nächsten Morgen ging er wieder zur Bank, um zu schauen, ob sein Hartz IV nun endlich angekommen wäre. Am Geldautomaten staunte er nicht schlecht: durch eine anonyme Überweisung hatte er wieder 86.400 EUR erhalten. Und wieder hob er da Geld ab und bis zum Abend war alles ausgegeben …

Am dritten Tag ließ er das Geld auf dem Konto, um für eine kleine Wohnung zu sparen, die er auf einem Aushang in der Bank gesehen hatte. Und als er am vierten Tag wieder in die Bank kam, erwartete er, nun das doppelte, also 172.800 EUR auf dem Konto zu haben, doch es waren nur die 86.400 EUR da …

Mal vom ethischen Standpunkt ganz abgesehen versteckt sich in der Geschichte ein interessanter Gedanke, denn die Zahlen kommen nicht von ungefähr. Dein und mein Tag heute – Montag, der 28. Oktober 2024 – hat, wie jeder andere Tag, genau 86.400 Sekunden. Die hat jeder von uns auf seinem Tageskonto. Die Zahl dieser Tagesration läuft gleichmäßig und permanent runter und erneuert sich am nächsten Tag wieder auf das volle Maß.

Du hast also heute – je nachdem, wann Du diese Andacht liest, bis zu 86.400 Sekunden zur Verfügung. Die Frage ist: Wie wird diese Zeit genutzt?

Im Lied von Peter Strauch heißt es: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“ Gut, wenn wir das von Herzen zu Gott singen können. Das verringert unsere Sorgen und lässt uns mit Zeit bewusster umgehen. In Kolosser 4:5 fordert uns Gott auf:

Wandelt in Weisheit denen gegenüber, die außerhalb der Gemeinde sind, und kauft die Zeit aus!

In 2 Timotheus 4:2 ruft Jesus uns zu:

Predige das Wort, tritt dafür ein, es sei zu rechter Zeit oder zu unpassender Zeit; weise zurecht, tadle, ermahne mit aller Geduld und Lehre.

Sicher bedeutet das nicht, 86.400 Sekunden am Tag von Jesus zu reden. Aber es bedeutet, bereit zu sein, jede Möglichkeit zu nutzen, Ihn zu bezeugen.

Das fällt vielen von uns nicht leicht, möglicherweise, weil wir es missverstehen. Wir müssen die Menschen nicht anpredigen oder ihnen jedes Mal 15 Minuten lang den Weg des Heils erklären. Ein kurzer Segenswunsch, ein Gebet vor dem Essen in der Öffentlichkeit, jemandem ein kurzes Zeugnis zu erzählen, wie wir Jesus im Alltag erlebt haben – das ist schon „Zeit auskaufen“. Jemanden zum Gottesdienst einladen oder besser noch: abholen, nach dem Einkauf ein Traktat weitergeben – auch das passt in die Kategorie, „für das Wort eintreten“.

Wie wäre es, heute ein Traktat oder ein Neues Testament einzustecken und es mit einem stillen Gebet an jemanden weiterzugeben? Das dauert zwar nur ein paar Sekunden, aber es erfreut Gottes Herz, Dein Herz und vielleicht führt es dazu, dass ein Mensch für alle Ewigkeit gerettet wird.