„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 23. März 2024

Der Depri - Jeremia

Ich beneide Jeremia nicht um den Inhalt seiner Predigten. Ich beneide ihn auch nicht um den Herzenszustand seiner Zuhörer. Erfolglosigkeit im Dienst blieb auch bei einem großen Propheten wie Jeremia einer war nicht ohne Spuren. In seinen Predigten hört sich Jeremia sehr mutig an. Aber in Jeremia 20: 7+8 lässt er uns in sein Herz blicken: 

O Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du hast mich überwältigt und den Kampf gewonnen. Für alle Welt bin ich zur Zielscheibe des Spottes geworden - tagaus, tagein. Wann immer ich auch rede, immer muss ich rufen: »Gewalt und Zerstörung kommt über euch!« Die Worte des Herrn haben mir nur Schmach und Schande eingebracht.

Innerlich ist Jeremia ein gebrochener Mann; nicht zerbrochen oder zerstört – aber gebrochen. Er trauert, er kämpft, er weint, er fühlt sich schwach, depressiv! Wie aber reagiert Jeremia in solch einer Zeit heftigster Anfechtungen, Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit? 

Aber der Herr steht mir zur Seite. Er ist ein starker Held. Darum müssen meine Feinde stolpern und können mich nicht besiegen. Voller Enttäuschung müssen sie einsehen, dass ihre Pläne misslungen sind. Sie erleiden eine Schmach, die ewig unvergessen bleiben wird. Herr, Allmächtiger, der du den, der sich zu dir hält, bis ins tiefste Innere prüfst: Lass mich erleben, wie du Rache an ihnen nimmst, denn ich habe meine Sache in deine Hände gelegt. Singt Lieder für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt seiner Feinde. (Jeremia 20:11-13)

Jeremias Gegenmittel gegen Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit – im Alltag wie auch im Dienst für Jesus ist:  FOKUS!

In seiner Mutlosigkeit reißt er seine Augen weg und blickt auf zu Gott! Wie für andere auch, etwa: Elia, Hiob, Hannah – hatten fand auch Jeremia bei Gott Hilfe. Das redet zu uns heute: Bei all den vielen Möglichkeiten, die wir heute haben, vergessen wir manchmal unsern ersten Ansprechpartner für alle Nöte: Gott. Jeremia hatte gar keinen anderen – also wendet er sich an Gott. Er erinnert sich und spricht diese Erinnerung als Gebet und Vertrauenserklärung vor Gott aus:
  • Vs 11: Du, Herr, stehst mir bei wie ein mächtiger Held!
  • Vs 12: Du, Herr, allmächtiger Gott, du prüfst die Menschen, die dir dienen, du kennst sie ganz genau.
  • Dir, Herr, habe ich meinen Fall anvertraut!
Und dann sehen wir in Vs 13, wohin es führt, wenn Gott unser erster Ansprechpartner in der Not ist.
  • Singt für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt boshafter Menschen.
Hört sich das noch nach Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit an, nach Aufgeben oder Hinschmeißen?

Wenn Niedergeschlagenheit und  Mutlosigkeit dein Herz erfüllen wollen, dann gib NICHT auf und schmeiß' NICHT hin. Wenn  solche Gedanken kommen, musst Du es machen wie Jeremia.
Du MUSST Gott suchen.
Wenn Hoffnungslosigkeit dich überkommt: Du MUSST Gott suchen (musst im Sinne von: darfst! ... kannst ... DAS ist der Weg!)
Jeremia flieht zum Herrn, mediert darüber, was der Herr ihm bedeutet, fasst sein Leid in Worte und breitet es vor dem Herrn aus ... und kommt vom Klagen in die Anbetung und ins Singen!

Vielleicht erscheint dir das fremd und unrealistisch, vielleicht wie eine Formel, ein frommes Klischee. Wenn so, dann wirst Du nie vom Gegenteil überzeugt werden, bis dass Du es selbst ausprobiert hast.  Mach's wie Jeremia. Und wenn Du es alleine nicht schaffst, such Dir jemanden, der Jesus gut kennt und geht den Jeremiaweg gemeinsam.

Freitag, 22. März 2024

Kieselsteinchristen

Kieselsteinchristen? Was ist das denn nun schon wieder? Das ist das Schlagwort, das mir vor fast 10 Jahren in den Sinn kam, als wir das Flachdach unseres Gemeindehauses von Kieselsteinen befreiten. Die Hauptarbeit war bereits 3 Wochen vorher erledigt worden – so dachten wir. Es waren nur noch wenige qm Kies, die entfernt werden mussten. Aber die hatten es in sich!

Über 20 Jahre lang hatten diese Kieselsteine auf dem Dach verbracht. Immer an derselben Stelle. Sie hatten Sonne und Sturm gemeistert und sich nicht vom Fleck bewegt. Immer, wenn die Teerpappe unter ihnen durch die brütende Sommerhitze aufgeweicht wurde, drückte das Gewicht der Kieselschicht die untersten Kiesel tiefer in die Dachpappe hinein. Dazu kamen über 20 Jahre Staub, der auf und um die Kiesel fiel und mit dem nächsten Regen in die Ritzen gespült wurde. Und so wurden nicht nur einzelne Steine, sondern ganze Kieselflächen tief in Teerpappe und Staubschicht einzementiert. Und das musste jetzt weg.

Es war harte Arbeit, Muskelarbeit, Knochenarbeit, aber wir haben es geschafft. Manche Steine waren so fest in Dreck und Teer verankert, dass sie durch die Schaufeln förmlich durchgeschnitten wurden. Die Hälfte kam weg, die Hälfte blieb. Und während wir uns mühten, kam mir der unübersehbare Vergleich zu Kieselsteinchristen.

Kieselsteinchristen sind oft schon lange am selben Ort. Sie haben Stürme und Hitze gemeistert, sind unbeweglich geblieben und sind stolz darauf. Aber besser wäre es für sie gewesen, wenn der Wind, der weht, wo Er will, sie ein bisschen hin und her geweht hätte. Dann wären sie jetzt nicht so tief gesunken, hinein in den Teer der Unbeweglichkeit, in die Klebrigkeit der Gesetzlichkeit oder in Steifheit aus Angst vor Veränderung. Ja, hätten sie den Wind, der weht, wo Er will, an sich ran kommen lassen, dann hätte der Staub der Tradition und das grüne Moos der Selbstzufriedenheit sie nicht so leicht mit ihrem Schleier überziehen können. So aber ähneln sie auffallend den Kieselsteinen auf unserem Gemeindedach.

Ach, wie störrisch diese Steine waren; wie sie uns das Leben und die Arbeit erschwert haben. Hätten sie den Wind, der weht, wo Er will, mal über sie hinweg und auf sie herab blasen lassen, dann wären sie kooperativ gewesen, was die Arbeit am Hause des Herrn anging. So aber waren sie Hindernisse, die das Werk am Haus des Herrn verlangsamten, unnötige Kräfte kosteten und Frust und Blasen hervorriefen.

Viele Steine ließen sich irgendwie, mit viel Arbeit, Zeit und Mühe entfernen aus dem klebrigen Grund, in dem sie gefangen waren. Andere zerbrachen, weil sie festhalten wollten, was nicht mehr für sie gedacht war.

Die Kieselsteine haben zu mir gesprochen. Ich möchte NICHT werden, wie sie. Ich möchte nicht festkleben, weder im Teer der Gesetzlichkeit noch in einer Ansammlung von unnötigen Traditionen. Ich möchte auch nicht dulden, dass eine Staubschicht von Gleichgültigkeit oder Schläfrigkeit sich auf mich legt. Viel lieber will ich Ausschau halten und mich ausstrecken nach dem immer wiederkehrenden Wind, der weht, wo Er will, und der Erfrischung und Leben bringt. Es ist der Wind, der mich bewegt, manchmal etwas durchrüttelt und die neue Staubschicht immer wieder mal wegbläst. Außerdem verhindert dieser Wind, dass ich irgendwo festklebe oder unbeweglich werde, „weil es immer schon so war“.

Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen;
aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht.
So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
(Johannes 3:8)

Donnerstag, 21. März 2024

Frühlingsbeginn!

… meine bevorzugte Jahreszeit! Daran habe ich mich gestern zwar erfreut, es aber leider versäumt, in der Andacht darauf einzugehen. Das soll heute nachgeholt werden.

Eine Wortsuche „Frühling“ in meinem Bibelprogramm ergab lediglich 11 Treffer in den beiden moderneren Übersetzungen / Übertragungen – der „Neues Leben Bibel“ (2) und der „Hoffnung für alle“ (9). Darauf möchte ich mich beziehen.

 

Auffällig ist, dass es in 7 der 11 Verse, die den Frühling erwähnen, um Krieg geht. Wie kommt’s? In 2. Samuel 11:1 finden wir die Antwort:

Als der Frühling kam, begann wieder die Zeit, in der die Könige ihre Feldzüge unternahmen. Auch König David ließ seine Soldaten ausrücken: Unter Joabs Führung zogen seine Offiziere mit dem ganzen Heer Israels in den Krieg gegen die Ammoniter.

Nach dem langen, vielleicht oft ungemütlichen Winter waren die Kriegsschauplätze und die Ebenen wieder frei zum Streit. Wer weiß, vielleicht hat man die Winterkriegspausenzeit auch zum Trainieren und Ausbilden benutzt. Jedenfalls liest man immer wieder, dass der Frühling die Zeit des Kräftemessens und der Kriege war.

Die 4 anderen Frühlingsverse reden vom Regen, der Blütezeit und der Ernte. In 5. Mose 11:14 erinnert Mose das Volk an Gottes Treue und Segensverheißung (im Fall des Gehorsams):

Dann lässt er es in eurem Land immer rechtzeitig im Herbst und im Frühling regnen, und ihr könnt Getreide, Weintrauben und Oliven ernten.

Frühling ist in der Bibel also eine Zeit des Streits, Säens, des Frühregens und des geduldigen Wartens auf die Ernte.

Zwei Bibelverse beziehen den Frühling auf das geistliche Leben der Kinder Gottes:

Vertraue auf deinen Reichtum, und du wirst untergehen! Die Gottesfürchtigen aber blühen auf wie die Bäume im Frühling. (Sprüche 11:28)

Liebe Brüder, habt Geduld, während ihr auf die Wiederkehr des Herrn wartet! Denkt an die Bauern, die im Herbst und im Frühling eifrig nach Regen Ausschau halten. Geduldig warten sie darauf, dass die Ernte heranreift. (Jakobus 5:7)

Der praktische Vorschlag aus den zitierten Versen soll sein:

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens. (1 Timotheus 6:12a)

Manch einer von uns muss sich durch Hebräer 12:4 sagen lassen:

Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde.

Gib nicht auf! Nimm den Kampf wieder auf gegen die Sünde und alle Versuchungen. Lass Dich nicht lähmen durch die Niederlagen der Vergangenheit. Zieh die Waffenrüstung des Heiligen Geistes an (Epheser 6) und kämpfe gemeinsam mit anderen. Kämpfe mit den biblischen Waffen, in der Kraft des Geistes und in der Furcht Gottes gegen die Sünde und für das Gute – und Du hast en Frühlingsversprechen Gottes: Die Gottesfürchtigen aber blühen auf wie die Bäume im Frühling. (Sprüche 11:28b)

Und während Du kämpfst und zur Ehre Gottes lebst, lass Dich nicht durch das Kriegsgeschrei des Feindes oder das drohende Wetterleuchten des kommenden Gerichts erschrecken! Als Jünger Jesu warten wir nicht auf den Weltuntergang, nicht auf den Antichristen und nicht darauf, dass alles noch schlimmer wird. Wer Jesus nachfolgt, dem gilt Jakobus 5:7:

Habt Geduld, während ihr auf die Wiederkehr des Herrn wartet! Denkt an die Bauern, die im Herbst und im Frühling eifrig nach Regen Ausschau halten. Geduldig warten sie darauf, dass die Ernte heranreift. (Jakobus 5:7)

Darauf warten wir: auf das Kommen Jesu! Unsere Augen sind nicht auf die Schrecken der Welt fixiert, sondern auf das Kommen unseres Herrn. Unsere Ohren warten nicht darauf, die neusten Schreckensmeldungen zu hören, sondern den Schall der Posaune, der uns zu Ihm ruft!

DEN Frühling wünsche ich Euch!

Mittwoch, 20. März 2024

Auf alle mögliche Weise ...

Höchst interessante Berichte und packende Gebetserhörungen fand ich in einer alten Ausgabe von „DMG informiert“, der Veröffentlichung der DMG. In mehreren Artikeln ging es um Kommunikation. Im Leitartikel weist Monika Mench darauf hin, dass weltweit 67 Millionen Kinder keine Schulbildung haben. Die globale Finanzkrise erreicht auch Entwicklungsländer, und führt dazu, dass Kinder aus der Schule abgemeldet werden. Geht es so weiter, wird sich die Zahl der Kinder, die weder lesen noch schreiben können, millionenfach steigern. Vor drei Jahren waren 796 Millionen Erwachsene Analphabeten (17% der erwachsenen Weltbevölkerung); zwei Drittel davon Frauen. 

Wie verkündigt man diesen Menschen das Evangelium? Sicher nicht durch Verteilen von Bibeln, Traktaten oder Bibelfernkursen.

Diesselbe Monatsausgabe berichtet über die Arbeit unter Beduinen. Diese Frage hat mich oft bewegt: Wie bringen wir Beduinen die Botschaft von Jesus; Volksgruppen, die sich ein paar Monate an einer Oase aufhalten und dann wieder weg sind. Ja, das gibt es noch! Während Lesen und Schreiben nicht die beherrschenden Kommunikationsformen unter Beduinen sind, sind Handys alltäglicher Gebrauchsgegenstand. Nicht nur Handys – Smartphones! Über diese Smartphones – so der Bericht – kommt Schlechtes in die Oasen, aber auch viel Gutes. Eine biblische Hörgeschichte in mp3 Form war der Renner unter einigen der Beduinen. Per Bluetooth gelingt die Verbreitung von Handy zu Handy. In einer Kultur, in der Hören und Erzählen die vorherrschende Form der Kommunikation ist, braucht es nicht lange, bis die Geschichten verinnerlicht sind und weitererzählt werden.

Im Leitartikel der DMG Ausgabe wird erwähnt, dass 2/3 der Weltbevölkerung die schriftliche Form der Kommunikation (Buch, Zeitschrift, etc.) nur wenig oder gar nicht gebrauchen, dass aber die Medien wie Radio, Internet, Fernsehen und Ähnliches weite Verbreitung finden.

Wenn ich so etwas lese, muss ich daran denken, dass es in den ersten Jahrhunderten keine Bibel gab, wie wir sie kennen: 66 Bücher, schön gebunden. Das meiste lief über Predigten in Gemeinden und durch persönliches Zeugnis. Erst seit Luther begann die Bibel ihren Triumphzug. Bis dahin war die geisterfüllte Predigt und das persönliche Zeugnis gefragt.

In 1. Korinther 9:19-23 schreibt Paulus beeindruckende Worte:
Denn obwohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um desto mehr Menschen zu gewinnen. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; de­nen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz – obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen –, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind. Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. Dies aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.

Die Frage ist nicht: Sollte man Internet, Handy oder mp3 zur Verkündigung nutzen, oder sollte man bei der bekannten Art der Predigt bleiben und Bibeln verschenken? Paulus hätte geantwortet: Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.“ Das eine tun – das andre nicht lassen. Lasst uns nicht an den Möglichkeiten vorübergehen, die Gott uns heute schenkt. Luther hat das auch nicht getan. Lasst uns auf alle Weise Jesus verkündigen – durch Predigten, alle möglichen Medien – und unser gelebtes und gesprochenes Zeugnis.

Dienstag, 19. März 2024

Ein besonderer Vers aus dem Titusbrief

Nicht immer springt einem ein „besonderer“ Vers in einem Bibelbuch sofort ins Auge. Zu anderen Zeiten wird man durch „besondere“ Verse förmlich überrannt. Um nicht missverstanden zu werden und um es noch einmal deutlich zu sagen: Alle Verse in Gottes Wort sind besonders und alle sind wichtig, heilig und inspiriertes (eingehauchtes) Wort des lebendigen Gottes! Aber in unserer Dienstagsserie heben wir immer einen besonderen Vers aus jeweils einem Bibelbuch hervor. Im Buch Titus gibt es eine große Auswahl!

Denn die Gnade Gottes ist erschienen,
die heilbringend ist für alle Menschen.
 (Titus 2:11)

Gnade! Ein fast abgedroschenes Wort. „Lass Gnade walten!“ „Ich will mal gnädig sein!“ „Ich will keine Gnade; ich will Gerechtigkeit!“ Das sind so einige Sätze, die man hier und da hört oder zitiert und die zeigen, wie inhaltsleer das Wort Gnade geworden ist.

Für Menschen, die Jesus kennen und nachfolgen, hat Gnade eine viel, viel tiefere Bedeutung. Gnade wird verkörpert durch Jesus. Paulus hätte Vers 11 auch anders formulieren können: Statt:

Die Gnade Gottes ist erschienen,
heilbringend für alle Menschen!

hätte er schreiben können:

Jesus ist erschienen!
Er hat das Heil gebracht für alle Menschen!

Was für ein herrlicher Vers! Das Kommen Jesu bezeugt die Gnade Gottes. Verdient haben wir Seinen Zorn, denn als Geschöpfe haben wir unseren Schöpfer links liegen gelassen, Seine Existenz verleugnet oder ihn sogar bekämpft. Gott hat jedes Recht, das, was Er geschaffen hat, durch den Hauch Seines Mundes wieder zu zerstören. Wie jeder Töpfer die Entscheidungsfreiheit hat, sein Werk zu behalten oder zu verwerfen, so hat auch unser Schöpfer dieses Recht. Ein gnadenloser, unbarmherziger Gott hätte verurteilt, verworfen und gestraft. Aber das Wesen unseres Gottes ist Gnade (Joel 2:23): Er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade und lässt sich des Übels gereuen!“

Die Gnade Gottes ist erschienen, Jesus ist erschienen um Heil zu bringen für alle Menschen.

Der Gnadentank Gottes ist immer noch voll; nicht leer, nicht halb- oder dreiviertel voll. Sein Gnadentank ist voll. Über Sein Erbarmen heißt es in Klagelieder 3:22+23:

Ja, die Gnadenerweise des Herrn sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, 23 es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue.

So wie das Wesensmerkmal Gottes – Seine Barmherzigkeit – niemals aufhört, so hört auch das Wesensmerkmal Seiner Gnade niemals auf. Gott ist ewig, und Er verändert sich nicht! Gottes Gnadentank ist voll! Und Seine Gnade ist ausreichend für alle Menschen. Wenn wir die Geschichte dieser Welt durchdenken, dann gab es da schon einige furchtbare Kaliber – Massenmörder wie König Herodes, Gaius, Julius Caesar, Nero, Königin Mary I, Mao, Stalin, Hitler, Pol Pot, Idi Amin, S.-Hussein, Gaddafi … Mörder bis in unsere Zeit hinein. Ich erspare mir weitere Namensnennungen.

Und dann gibt es die anderen – wir! Dich und mich; die wir genauso 100% verloren und auf Gottes Gnade angewiesen sind wie die oben Genannten. Wir brauchen nicht weniger Gnade, wir brauchen keine andere Gnade – wir brauchen DIE Gnade, die unser besondere Vers beschreibt: Die heilsbringende Gnade Gottes: Jesus, den Heilsbringer, den Heiland. Und Seine Gnade brauchen wir immer wieder … und immer wieder … und immer wieder neu und in voller Stärke. Johannes beschreibt unseren täglichen Bedarf an Gnade mit den Worten (Johannes 1:17): Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade.

Was für ein Gnadenvolumen, was für eine Macht der Gnade, was für ein Gott der Gnade!