„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 28. November 2020

Frieden

Frieden hat nicht nur mit Säbelrasseln, Waffen, Atomsprengköpfen und Aufrüstung zu tun. Oder mit Konferenzen, Friedenstruppen und Verträgen. All das sind eher Zeichen von brüchigem Frieden, der irgendwie aufrechterhalten werden muss.

Oft denken wir global, wenn es um den Frieden geht. Dabei wird es den globalen Frieden nie geben, solange der lokale Krieg nicht beigelegt ist. Und der lokale Krieg beginnt meist ganz in unserer Nähe. In Matthäus 10:36 erklärt Jesus:

„Und die Feinde des Menschen
werden seine eigenen Hausgenossen sein.“

 Hier beginnen die großen Kriege – in den kleinen Herzen der Menschen.

Im Zusammenhang von Matthäus 10 geht es um den christlichen Glauben. Jesus weist vorausschauend darauf hin, dass Menschen uns zu ihren Feinden erklären, wenn wir uns an Jesus, den Friedefürsten, halten und Ihm folgen. Genau das sehen wir heute.

Überall auf der Welt werden Christen verfolgt und diskriminiert. Kein Tag vergeht ohne ermordete Christen, keine Stunde ohne Diskriminierung, Verfolgung oder gar Folter. Aber soweit müssen wir gar nicht schauen.

Die vielen Monate, die zur Wahl des US Präsidenten hinführten und die mittlerweile verstrichene Zeit danach zeigen bis heute, dass sich sogar die Herzen wiedergeborener Christen so ereifern können, dass von ihrem christlichen Zeugnis nichts mehr übrig bleibt (außer in ihrer eigenen Auffassung).

In unserem eigenen Land haben sich Gemeinden gespalten und Christen voneinander abgewandt, weil die Beurteilung der Pandemiemaßnahmen ihre Gemeinschaft untereinander zerstört hat. Giftige Kommentare von Christen und Nichtchristen unterscheiden sich nicht mehr in den sozialen Medien. Der Friede ist aus- und der Krieg im Kleinen eingezogen.

Der Krieg im Kleinen wird auch in Deutschland mit vermehrtem Engagement ausgetragen gegen alles, was sich auf Bibel und Glauben beruft. Vertritt ein Christ eine biblische Position zur Frage der Homosexualität, der Genderphilosophie, der Abtreibung, der Schöpfung oder der Gültigkeit der Bibel, muss er mit heftigen Angriffen und „feurigen Pfeilen“ rechnen. Ich gebe zu: die Ungleichheit, mit der wir Christen beurteilt werden, geht auch mir auf die Nerven.

Aber auch ganz abgesehen vom Glauben, ganz abgesehen von Christen und thelogischen Inhalten – haben wir Frieden in der Gesellschaft? In unseren Familien? In unserem Leben? Wenn wir in einer Welt ohne einen einzigen Krieg, Bürgerkrieg oder ethnischen Konflikt leben würden – hätten wir dann „Frieden auf Erden“?

Unter den Studenten einer Hochschule war ein junger Mann auf Krücken. Obwohl er kein gutaussehender junger Mann war, war er ausgesprochen freundlich, optimistisch und verdiente sich viele Auszeichnungen der Hochschule, wie auch den Respekt seiner Kommilitonen.

Eines Tages trat ein neuer Student zu ihm und fragte ihn, was ihn so schwer verkrüppelt habe. "Kinderlähmung", antwortete der freundliche junge Mann. "Wie kann man mit so einem Unglück der Welt so sicher und glücklich begegnen?" fragte der andere weiter.  "Oh", antwortete das Polio-Opfer, "die Krankheit hat mein Herz nie angerührt."

Jesus sagt in Johannes 14:27: 

Ich lasse euch ein Geschenk zurück - meinen Frieden.
Und der Friede, den ich schenke,
ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt.
Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.
(Johannes 14:27)

Was raubt Dir den Frieden?

Ist es die Welt? Hab keine Angst! Jesus hat die Welt überwunden!

Sind es nach Deiner Überzeugung falsche Entscheidungen der Regierung? Sei ohne Sorge! Jesus hat immer noch die Kontrolle!

Ist es die Richtung, die unsere Welt nimmt? Sorg Dich nicht. Die Richtung unserer Welt bestimmt Jesus. Das ändert weder eine Regierung, noch ein einzelner Mensch!

Was also raubt Dir den Frieden? Besitzt Du das Geschenk Jesu – Seinen Frieden? Erlebst Du ihn? Lebst Du ihn? Gibst Du ihn weiter?

Sorgt euch um nichts;
sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen
mit Danksagung
eure Anliegen vor Gott kundwerden.
Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt,
wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren
in Christus Jesus!

(Philipper 4:6+7)

Freitag, 27. November 2020

Basil

Auf einem höchst interessanten Missionsnachmittag erzählte ein Mann, nennen wir ihn Basil, aus dem Volk der Nubier seine Lebensgeschichte. Basil war in einer islamischen Familie aufgewachsen und war in den Wegen des Islam erzogen. Allerdings fühlte er sich Gott nie wirklich nahe. Ich denke, er war bereits ein junger Mann, als er von einem Anhänger der Sufi Bewegung angesprochen wurde. Sufis sind die Mystiker des Islam, die die Nähe zu Gott suchen. „Komm zu uns und du wirst Gott begegnen,“ wurde Basil versprochen, und er schloss sich der Gruppe an. Ziemlich zu Beginn wurde ihm auferlegt, 75,000 Mal „Bitte vergib mir“ aufzusagen, was Basil auch tat. Danach wurde ihm ein Heft zum durchlesen gegeben, und anschließend war es seine Aufgabe, den Namen Gottes 6666x zu sagen. Interessanterweise tat er es gerne, denn er wollte sein Denken und Tun mit Gott füllen. „Irgendwann, wirst Du Begegnungen haben,“ wurde ihm versichert. „Gott wird Dir erscheinen, oder Mohammad oder jemand anderes.“


Basil hatte keine Begegnungen. Hatte er sich verzählt? Hatte er Gebetszeiten nicht rechtzeitig eingehalten. Er wollte Gott nahe sein. Hinzu kam, dass zwei Sufis, Meister in der Hierarchie, miteinander im Streit lagen und von Veruntreuung gemunkelt wurde. Diese Tatsache machte Basil zu schaffen, da er nicht verstehen konnte, dass Menschen, die Gott suchen, auf offensichtlich bösen Wegen gehen.

Dann kam die Reise. Von einer Stadt war er (ich glaube) mehrere Tage mit einem Onkel unterwegs in eine andere Stadt. Er, der fromme Basil, von dem alle Verwandten wussten, wie ernst er es meinte mit Gott – und sein Onkel, der während der Fahrt Haschisch rauchte. Irgendwann hatte der Onkel genug geworben und Basil konsumierte Haschisch. Bei der Ankunft in der anderen Stadt war jeder Gedanke an geistlichen Verdienst dahin. Er wusste: Alles, was er je in seinem Leben für Gott getan hatte, war umsonst.

In der nächsten Zeit hatte Basil Kontakt mit Christen, las die gesamte Bibel durch (Altes und Neues Testament, kam zum Glauben, ließ sich taufen und dient heute dem Herrn in einem Land im Mittleren Osten.

Was für ein Weg! Was für eine Odyssee! Was für ein Aufwand, eine Mühe und  Ungewissheit. Und was für eine Enttäuschung, als plötzlich alles zerplatzte wie eine Seifenblase.

Basil hat Jesus gefunden. Als er die Bibel las, erkannte er den einfacheren Weg. Nicht, dass die Errungenschaften des Weges billig oder einfach gewesen wären. Nein! Aber den harten Teil hatte jemand anderes bereits geglättet. Gott selbst, in Jesus Christus, war ans Kreuz gegangen, hatte gelitten, den Tod geschmeckt, die Sünde getragen und die Türe zum Himmel aufgestoßen. Er hat den Weg geebnet, Gott nahe zu sein. 75.000x zu bitten: Herr vergib mir ist völlig unnötig. Einmal von Herzen ist genug. Den Namen des Herrn 6666x auszusprechen ist völlig absurd. In Römer 10:13 wird uns gesagt: Jeder, der den Namen des Herrn (Jesus) anruft, wird gerettet werden. Dabei geht es nicht um ein Mantra, sondern um ein aufrichtiges Herz.

Bist Du auf der Suche nach der Nähe Gottes? Versuche nicht, sie zu erkaufen, erarbeiten oder erzwingen.  Die Bibel sagt uns: Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid!“ Nenne Deine Schuld im Gebet vor Jesus,  bitte Ihn um Vergebung und lade Ihn ein, die Führung in Deinem Leben zu übernehmen. Damit bist Du eingetreten in die Gegenwart Gottes.

Manche von uns haben diesen Schritt getan – und die Gegenwart Gottes wieder verlassen. Kälte und das Gefühl der Gottesferne hat sich eingestellt. Schütte Dein Herz vor Ihm aus, lass Dich neu von Ihm finden und tragen. Auch wenn wir von Jesu Seite gewichen sind, er ist nie von unserer Seite gewichen. Vertrau Dich Ihm neu an. Und dann geh mit Ihm, ungeachtet Deiner Gefühle. Die werden sich zur rechten Zeit einstellen.

Donnerstag, 26. November 2020

Vergiss nicht!

Lobe den Herrn, meine Seele,
UND VERGISS NICHT,
was er dir Gutes getan hat!

- Vergiss nicht, wo du vorher warst! 5.Mose 15:15

Denk daran (HfA: Vergiss nicht), dass du selbst einmal Sklave in Ägypten warst und dass der Herr, dein Gott, dich mit großer Macht und gewaltigen Taten aus dem Land geführt hat. Deshalb hat dir der Herr, dein Gott, befohlen, den Sabbat zu halten.

Jesus hat uns befreit aus Sklaverei und Elend. Wir gewöhnen uns so schnell an den herrlichen Zustand der Vergebung und Befreiung. Aber für unsere Dankbarkeit Gott gegenüber ist es gut, nicht zu vergessen, wo wir herkommen.

- Vergiss nicht, was Gott dir verheißen hat! Lukas 24:6+7

Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! Denkt daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war, und sagte: »Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen«.

Nein, wie folgen nicht einer von vielen Religionen. Es gibt einen elementaren Unterschied. Jesus lebt – mit Ihm auch wir. Wir folgen dem lebendigen Gott, der den Tod überwunden hat. Die Auferstehung besiegelt das Werk Jesu für uns. Das wollen wir nie vergessen.

- Vergiss nicht, wo Deine Kraft herkommt! 5. Mose 8:18 (NLB)

Erinnert euch vielmehr daran, dass es der Herr, euer Gott, ist, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben. Denn er erfüllt den Bund, den er mit euren Vorfahren schloss und der jetzt noch gilt.

Unsere Kraft, zu leben, unsere Schaffenskraft, Gesundheit und Energie empfangen wir vom Herrn. Und wenn Er sie uns eine Weile vorenthält, dass kommt das auch von Seiner Hand.

- Vergiss nicht, was dir gelehrt wurde! Sprüche 3:1:

Mein Sohn, vergiss nicht, was ich dich gelehrt habe. Bewahre meine Gebote in deinem Herzen,

- Vergiss nicht die Wunder, die du erlebt hast! 5.Mose 7:18

Fürchte dich nicht vor ihnen! Gedenke doch an das, was der Herr, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat.

Wenn Israel Gottes Wunder an Pharoao vergessen konnte, wieviel einfacher ist es für uns, die Wunder Gottes in unserem Leben zu vergessen (die vermutlich nicht an die Wunder Gottes mit Pharao rankommen). Vergiss nicht!

- Vergiss nicht die Menschen, die dir Gutes getan haben! 2.Samuel 9:1

Und David sprach: Ist noch jemand übrig geblieben vom Haus Sauls, dass ich Gnade an ihm erweise um Jonathans willen?

Nachdem Davids Feinde umgekommen und er selbst den Thron eingenommen hatte, lag es König David am Herzen, den Menschen Gutes zu tun – sogar denen, die gegen ihn gekämpft hatten. Es sollte relativ einfach sein, die nicht zu vergessen, die uns Gutes getan haben.

- Vergiss nicht, dass Gott dich NIE vergessen wird! Lukas 12:6+7

Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr als viele Sperlinge.

- Vergiss nicht DEN, der dich so gesegnet hat! 5.Mose 6:12

So hüte dich davor, den Herrn zu vergessen, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt hat;

Zuvor werden auch die materiellen Segnungen gelistet, mit denen der Herr die Seinen beschenkt hat. Was wir sind und haben gehört Ihm. Bei all unserem (empfundenen) Mangel sind wir reich beschenkt.

- Vergiss nicht, dass Jesus wiederkommt! Offenbarung 16:15 (HfA)

„Doch vergiss nicht, sagt Christus, „ich komme plötzlich und unerwartet wie ein Dieb! Nur wer wach bleibt und bereit ist, darf sich an diesem Tag glücklich schätzen. Nur wer seine Kleider griffbereit hat, muss dann nicht nackt umherlaufen und sich schämen.“

Momentan erinnern uns die Ereignisse unserer Zeit ja fast stündlich an diese Tatsache. Wie herrlich, wenn uns die Zeichen der Zeit nicht nur schrecken, sondern uns daran erinnern, dass Jesus kurz davor steht, erneut auf der Weltbühne zu erscheinen. NEIN, einen Termin hat Er uns nicht gegeben; und NEIN, an Spekulationen beteiligen wir uns nicht, auch nicht andeutungsweise. Aber wir nehmen das Wetterleuchten des kommenden Gerichts wahr – und damit das Wetterleuchten, dass das Kommen unseres Herrn andeutet. Maranatha!

Mittwoch, 25. November 2020

Die Unbekannten

Momentan arbeite(!) ich mich durch ein Buch mit dem Titel: „2000 Jahre Kirchengeschichte / Band 2: Das Mittelalter“. Ein Buch, das nicht von seiner Spannung lebt, sondern von seinem interessanten Inhalt. Es ist ein Streifzug durch die Entwicklung und Ausbreitung des christelichen Glaubens im Mittelalter.

Da geht es um Völkerbewegungen, Mönche, Kriege, Orden, Klöster, Ritter, Könige, Päpste, Kardinale und Äbte. Es geht um eine Vielzahl von Einzelnamen verschiedener Mönchen und Missionare. Dazu kommen dann die Namen von Orden und Bruderschaften, die man kaum aussprechen kann, wie z.B. die Prämonstratenser, gegründet vom Bußprediger Norbert von Xanten, oder die Kartäuser, gegründet von Bruno von Köln. Etwas besser bekannt – zumindest hat man den Begriff schon mal gehört – sind die Zisterzienser, die Albigenser oder die Waldenser, die sich ja bis heute noch in kleinen Gruppen in Italien gibt.

Was mich fasziniert: Diese Gruppen und Personen hatten einen unbändigen Willen, das Christentum zu verbreiten – und das durchaus auch mit dem Gedanken, Jesus zu gefallen. Dafür nahmen sie Gelübde auf sich, die es in sich hatten: Askese, Abkehr von der Welt, Eheverzicht, Vegetarismus, Einsiedlertum, missionarischen Eifer und anderes.

Schon in meiner Schulzeit beeindruckte mich der Bericht über Winfrith Bonifazius, der im hessischen Fritzlar den Baum der dortigen Gottheit – die Donareiche – fällte und nicht vom Blitz getroffen wurde. Diese Glaubenstat führte zu Bekehrung des gesamten hessischen Volkes.  

Natürlich lief da auch viel schief. Immer wieder schlich sich Macht und Reichtum ein, der die katholische Kirche ja bis heute lähmt. Von Macht und Reichtum als Bremse für die christliche Botschaft liest man im Buch (bisher) mehr als über Unmoral. Aber wenn eine Sache unterging, wenn ein Orden sich auflöste, spross die nächste Möglichkeit auf. Es hat den Anschein, als habe Gott durch all das unvollkommene Treiben auch immer wieder Gutes bewirken können.

Schlussendlich wird auch unser Leben – auch ohne dass 2 Buchseiten darüber geschrieben werden - zu Ende sein uns als namenloses Menschenleben in der Geschichte verblassen. Was aber zählt, ist nicht, ob wir einen Orden gegründet haben, eine Gemeinde oder ein christliches Werk. Es ist auch völlig irrelevant, ob unser Name 50, 100 oder 500 Jahre nach unserem Tod noch Bedeutung hat.  Relevant ist, ob wir treu das getan haben, was der Herr von uns wollte.

Wir werden nicht alles richtig machen im Leben. Das schafften nicht mal die Apostel wie etwa Petrus oder Paulus. Wir werden vielleicht nichts sichtbar Bleibendes zurücklassen. Das taten die Prämonstratenser auch nicht.

Aber wenn der Herr am Ende sagen kann:

„Recht so, du guter und treuer Knecht!
Über weniges warst du treu,
über vieles werde ich dich setzen;
geh hinein in die Freude deines Herrn.“
(Matthäus 25:21)

… dann haben wir alles erreicht, was zu erreichen war.

Dienstag, 24. November 2020

Verheißungen Gottes im 3. Buch Mose

Ganz grob könnte man sagen: Das 3 Buch Mose regelt das gottesdienstliche Leben des alttestamentlichen Volkes Gottes. Viel wird geschrieben über Priester, Opfer, Rituale und Feierlichkeiten. Allerdings ist das Buch gespickt mit Hinweise auf Jesus (s. HIER / https://ccfg-neunkirchen.blogspot.com/search?q=Jesus+im+3.+Buch+Mose).

Und in Verbindung damit finden wir auch die vielleicht wertvollsten Verheißungen Gottes in diesem Buch. Was Gott Israel im 3. Buch Mose verspricht, lässt sich in vielen Fällen anwenden auf Gottes neutestamentliche Verheißungen an Seine Gemeinde.

3 Mose 20:26: „Ihr sollt mir heilig sein, denn ich, der Herr, bin heilig, der ich euch von den Völkern abgesondert habe, damit ihr mir angehört!“ (vgl. 1 Petrus 2,9; 1 Petrus 1:16)

Heilig sein bedeutet abgesondert sein. Gott möchte uns heilig, weil Er selbst heilig ist und Er verspricht uns, dass wir als Heilige Ihm angehören dürfen. Besseres gibt’s nicht!

3. Mose 18:5 Darum sollt ihr meine Satzungen und meine Rechtsbestimmungen halten, denn der Mensch, der sie tut, wird durch sie leben. Ich bin der Herr!

Nicht, dass es je einen Menschen außer Jesus gegeben hätte, der das geschafft hat. Aber Gott bringt zum Ausdruck, dass Er möchte, dass der Mensch lebt. Weil Gott aber wusste, dass der Mensch nicht fähig ist, die göttlichen Satzungen zu erfüllen, gab Er zusätzliche Satzungen – die Opfer – die die Schuld gebrochener Satzungen zudecken sollen. Gott will, dass wir leben!

3. Mose 17:11 Denn das Leben des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele.

Welch eine Verheißung! Sühnung für Sünde, Leben aus dem Tod ist möglich gemacht durch Blut. Im Alten Testament versprochen und erklärt, im Neuen Testament entfaltet und voll offenbart. Blut als Sühnemittel: kraftvoll und unumgänglich.

Und in Kapitel 26 finden wir Verheißungen Gottes an Israel, die wir aber in ihrer Grundaussage übertragen dürfen auf die Gemeinde des Neuen Testaments. 3. Mose 26:

3 Wenn ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Gebote haltet und sie tut,

4 dann werde ich euch die Regengüsse geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht geben.

5 Und die Dreschzeit wird bei euch bis zur Weinlese reichen, und die Weinlese wird bis zur Saatzeit reichen. Und ihr werdet euer Brot essen bis zur Sättigung und werdet sicher in eurem Land wohnen.

6 Und ich werde Frieden im Land geben, dass ihr euch niederlegt und es niemand gibt, der euch aufschreckt. Und ich werde die bösen Tiere aus dem Land austilgen, und das Schwert wird nicht durch euer Land gehen.

7 Und ihr werdet euren Feinden nachjagen, und sie werden vor euch durchs Schwert fallen.

8 Fünf von euch werden hundert nachjagen, und hundert von euch werden zehntausend nachjagen, und eure Feinde werden vor euch durchs Schwert fallen.

9 Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrechterhalten.

10 Und ihr werdet das alt gewordene alte Getreide noch zu essen haben und das alte vor dem neuen wegräumen müssen.

11 Und ich werde meine Wohnung in eure Mitte setzen, und meine Seele wird euch nicht verabscheuen.

12 Und ich werde in eurer Mitte leben und werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein.

Hier geht es um die tägliche Versorgung, um Frieden, Sieg, Wachstum und Gottes Gegenwart und vieles mehr. Da diese Verheißungen zunächst an ein irdisches Volk Israel gegeben wurden, sind sie auch irdisch und buchstäblich gemeint. Als Gemeinde Jesu ist auch uns unser tägliches Brot, Frieden durch den Friedefürsten, Sieg durch den Überwinder, Wachstum und Gottes Gegenwart verheißen – vielfach buchstäblich, immer aber geistlich. Johannes 10:10:

„Der Dieb kommt nur, um zu stehlen,
zu töten und zu verderben;
ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.“

Montag, 23. November 2020

Der Schein trügt!

In seinem Buch „Back to Jerusalem” beschreibt Paul Hattaway die Leiden und den Segen der verfolgten Gemeinde in China. Er schreibt:

Die brutale Verfolgung führte dazu, dass der Kirche alle äußeren Dinge, die mit dem Christentum in Verbindung gebracht wurden, genommen wurden. Kirchengebäude wurden konfisziert und entweder zerstört oder als Warenhäuser, Sporthallen oder Lagergebäude genutzt. Bibeln und Gesangbücher wurden verbrannt und fast die gesamte Kirchenleitung wurde beseitigt. Da sie nicht wie gewohnt weitermachen konnten, fielen viele chinesische Christen wieder vom Glauben ab. Einige verleugnet den Christus und verrieten Mitgläubige.

Diejenigen, die entschlossen waren, Jesus Christus treu zu bleiben, entdeckten, dass man ihnen alle religiösen Requisiten genommen hatte, so dass ihnen nichts blieb als das Fundament, das ihnen niemand nehmen konnte – der Herr Jesus Christus selbst.

Jahre später konnten China Beobachter sehen, wie Gott auch während der Jahre des Schweigens in China alles unter seiner Kontrolle hatte. Was die meisten Leute für eine tragische Niederlage der Kirche hielten, entpuppte sich als ein gewaltiger Sieg. Man nahm an, dass der Teufel die Kirche zerstörte, aber in Wirklichkeit beschnitt Gott sie, damit sie mehr Frucht hervor bringen konnte. Jesus sagte: „ich bin der Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Er schneidet jede Rebe ab, die keine Frucht bringt, und beschneidet auch die Reben, die bereits Früchte tragen, damit sie noch mehr Frucht bringen“ (Johannes 15,1+2)

Wie anders sind unsere Einschätzungen und die unseres Herrn! Wieviel höher Seine Gedanken als unsere und wieviel besser Seine Wege als die unseren. Wie oft rütteln wir an Türen, die Er verschließt und gehen durch Schranken, die wir uns selbst geöffnet haben.

Immer schon ist die verfolgte Gemeinde eine vielfältige Botschaft Gottes an die Welt und an die Christen gewesen. Immer wieder mal schien und scheint es so, dass die Gemeinde Jesu im Niedergang begriffen ist. Aber der Schein trügt! Unsere verfolgten Geschwister erinnern uns, dass wir nicht von dieser Welt sind. Die Welt hasst uns, ob uns das passt oder nicht. Die Welt verfolgt uns, ob sie dazu ein Recht hat oder nicht. Aber die Welt wird uns nicht überwinden, wenn wir die Werke dessen wirken, dem wir gehören, wenn wir Seine Wege gehen. Selbst die Pforten der Hölle werden die Gemeinde Jesu nicht überwinden können.

Immer musste die Gemeinde Jesu durch harte Zeiten hindurch. Das begann in der Apostelgeschichte und setzt sich ohne Unterbrechung bis heute fort. Lass Dich ermutigen, Dich einzureihen in all die, die trotz der Stürme unbeirrt mit Jesus gehen und unbeirrt und ungeteilt für Jesus aufstehen. Es mag mitunter so scheinen, als würde der Feind die Oberhand gewinnen. Aber wer mit Jesus lebt, darf schon jetzt im Glauben triumphieren:

„Die Rechte des Herrn ist erhöht;
die Rechte des Herrn behält den Sieg!"
(Psalm 118:16)