Mittwochs nehmen
wir abends in unserer Bibelstunde den 1. Johannesbrief durch. Johannes erklärt in
Kapitel 1:4, warum er diesen Brief schreibt:
„Dies
schreiben wir euch, damit eure Freude vollkommen sei.“
Und dann nennt er
einen Grund nach dem anderen, warum wir Grund haben, uns zu freuen. Am
vergangenen Mittwoch ging es um die Verse 15-17 im zweiten Kapitel. In diesen
Versen fordert uns Johannes auf, nicht die Welt lieb zu gewinnen (15), denn die
Welt vergeht mit all ihrer Lust (17). Statt dessen sollen wir den Willen Gottes
tun. DAS hat Ewigkeitswert! (17)
Wir haben uns
Gedanken gemacht, was „Weltlichkeit“ bedeutet und nicht bedeutet. Sich unter
eine selbst hergestellte Verbotsliste zu stellen, in der Menschen definieren,
was Gott mit „Welt“ gemeint hat, ist sicher nicht hilfreich. Manches, was
Menschen als „weltlich“ bezeichnen, wird in der Bibel nicht zwangsläufig als
Sünde beschrieben. Tanzen, Musik, Kleidung, Filme, Mitgliedschaft in
nichtreligiösen Vereinen – das und mehr ist nicht unbedingt Sünde, obwohl es
zur Sünde werden kann.
Johannes erklärt,
was „Weltlichkeit“ bedeutet. Er verbindet es mit Lust und Selbstsucht.
Irregeleitete Begierde und Egoismus – das sind die Wege der Welt. Auf diesen
Wegen zu gehen – das ist „Weltlichkeit“.
Nicht Gott an oberster Stelle zu haben – das ist Weltlichkeit!
Eine Begebenheit
mag das illustrieren:
Vor einem
Hotel sitzt ein Pastor eines Morgens, als eine junge, ihm bekannte Frau auf ihn
zukommt. Freundlich begrüßt sie ihn: "Guten Morgen, Pastor!" "Guten
Morgen," antwortete er. "Wie geht es
Dir heute?" "Oh“, antwortet sie, „Ich bin so müde und habe vom Tanzen letzte Nacht meine Füße voller
Blasen. Wie denkst Du übrigens über das Tanzen?“ Der Pastor wird ernst und
meint: "Du bist ein bekennender Christ,
nicht wahr? Hast Du jemals Blasen an
Deinen Füßen für Gott gehabt?" Die junge Frau wird sehr nachdenklich als sie weiterging. Einige Tage später spricht sie erneut mit dem Pastor und sagt: "Pastor,
ich habe kaum geschlafen,
seit du mir diese Frage gestellt
hast, und ich möchte Dir sagen, ich
habe noch nie Blasen an meinen Füßen gehabt für den Herrn. Aber von heute an werde ich mit aller Kraft für ihn arbeiten
nach meinen besten Fähigkeiten."
Durchaus interssant, wie der Pastor mit der
Frage umgeht. Nicht gesetzlich oder verurteilend, denn auch die Bibel
verurteilt das Tanzen an sich nicht. Der Pastor antwortet, indem er die
Prioritätenliste der jungen Frau ins Gespräch bringt.
Auch für uns geht es darum, uns zu fragen:
Woran habe ich meine Lust? Übersteigt meine Freude an Jesus die Freude an allem
andern? Das bedeutet nicht, dass ich mich an nichts anderem als Jesus freuen
darf. – Übersteigt meine Liebe zu Jesus die Liebe zu allem anderen? Das
bedeutet nicht, dass ich nichts und niemand anderen lieben darf.
Setze ich mich für Ihn ein wie ich mich für
meine Hobbies einsetze? Nehme ich Schwierigkeiten für Ihn in Kauf, wie ich
Schwierigkeiten für meine Ziele und Wünsche in Kauf nehme? Bin
ich bereit, eine Nacht für Jesus aufzubleiben, wenn ich bereit bin, für
verschiedene andere Aufgaben oder Menschen aufzubleiben? Habe ich je Blasen an
meinen Füßen oder Händen für Jesus in Kauf genommen?
Es wird deutlich, die Frage nach der
Weltlichkeit ist eine Frage nach unseren Prioritäten.
Diese Fragen zu beantworten wird uns helfen,
uns einzuordnen.
Matthäus sagt uns: „Trachtet
zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das
alles zufallen.“(6:33)
Jesus sagt: Ich bin gekommen, damit sie
Leben haben und es in Überfluss haben. (Johannes 10:10)
Johannes schreibt: „Dies aber schreibe ich
euch, damit eure Freude vollkommen sei!“
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