„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 26. Februar 2013

Dschungelcamp – Holt mich hier raus!

Geht ja schon auf den Keks, diese Show. Hab sie zwar nicht ein einziges Mal angeschaut, aber allein was man liest oder in kurzen Werbeclips sieht, reicht durchaus. Wer als Letzter übrigbleibt, kriegt die Kohle. Aber um als Letzter dazustehen, muss man allen möglichen Ekel überwinden oder erdulden. „Hilfe! Ich bin ein Star! Holt mich hier raus!“ Mit diesem Ausruf kann man, laut Wikipedia, die Dschungelprüfungen abbrechen oder aus der Sendung aussteigen. Produktionskosten der Sendung: geschätzte 30 Millionen Euro.

Am vergangenen Sonntag wurde im Gottesdienst zu einer Gebetszeit für den im Iran inhaftierten Pastor Saeed aufgerufen, die nach dem gemeinsamen Mittagessen stattfinden sollte. (Info über Pastor Saeed siehe Seitenfenster) Um 13:00 Uhr war der Jugendraum gerappelt voll. 40 werden es bestimmt gewesen sein, vielleicht 50; die meisten Jugendliche. Info über Pastor Saeed wurden weitergegeben, ein kürzlich veröffentlichter Brief aus dem Gefängnis vorgelesen und zu einer online Unterschriftenaktion aufgerufen. Und dann wurde gebetet. Ein Gebet berührte mich besonders. „Danke, Herr, dass Pastor Saeed uns selbst im Leid ermutigt und nicht betet: Hol mich hier raus!“ Der letzte Satz hatte es in sich. Da sitzt ein Diener Jesu um des Glaubens willen in einem berüchtigten Terrorgefängnis, wird von Extremisten, Wärtern und Zellengenossen mit dem Tod bedroht, ist fast zu schwach zum Gehen, wird körperlich und psychisch gefoltert – und er liebt seine Peiniger. Er ruft nicht: „Hilfe! Ich bin Pastor! Holt mich hier raus!“ Es würde auch gar nichts nützen. Er hat nicht die Möglichkeit, seine lebensbedrohliche Tortur abzubrechen. Er muss nahe bei Jesus bleiben und abwarten, ob der Herr ihn durch Leben oder durch Sterben gebrauchen möchte.

„Nie werde ich meinen Glauben verleugnen und zum Islam zurückkehren,“ schreibt Pastor Saeed. „Ich liebe Ihn. Er ist gnädig, barmherzig und gerecht zu mir. ... Gott gibt mir Gnade. Dies ist meine Botschaft an die Gemeinde: Steht fest zu Seiner Ehre! Er kommt bald zurück! Bleibt bei Gott und gebt Ihm das Beste für Sein Reich.“

Richtig. Er bittet nicht: Hilfe, holt mich hier raus. Er bekennt sich zu Jesus und ermutigt die, die um sein Schicksal wissen. Das alles ohne Garantie, seine Frau, seine Kinder oder die Freiheit je noch einmal wiederzusehen.

Während die Medien Millionen investieren um Ekelshows zu produzieren, aus denen man jederzeit aussteigen kann, gibt die Welt kaum einen Pfifferling für solche, die um Jesu Willen Folter und Drohungen erdulden, aus denen sie nicht aussteigen können. Nicht: „Hilfe! Holt mich hier raus!“ ist ihre Aussage, sondern: „Nie werde ich meinen Glauben verleugnen und zum Islam zurückkehren!“

Lasst uns hinter unseren Geschwistern stehen, die um Jesu willen leiden. Lasst uns denen im Gebet den Rücken stärken, die nicht ausbrechen können. Lasst uns die Stimme derer sein, die wegen Jesus weggesperrt sind und deren Stimme ungehört bleibt. Pastor Saeed ist der momentan vielleicht populärste um des Glaubens willen inhaftierte Christ. Aber bei Weitem nicht der Einzige. Pastor Behnam Irani ist schwerkrank und verbüßt eine 5jährige Haftstrafe im Iran. Asia Bibi sitzt um des Glaubens willen in Pakistan und ungezählte namenlose Geschwister stecken in erbärmlichen Verliesen, unbekannt, un-umbetet und verzweifelt.

Wir wollen ihre Stimme sein in der Welt und unsere Stimme für sie erheben vor Gottes Thron! Jesus sagt in Matthäus 25:40:
Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan!“

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