„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Samstag, 1. Mai 2021

Tag der Arbeit

Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt
(Jeremia 48:10a / SchlÜ)
Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt!
(Jeremia 48:10a / HfA)

Wie hat er sich wohl gefühlt – jener Christ in Prag, der im Herbst 1968 dem jungen Jan Palach versprach, ihm ein Neues Testament vorbeizubringen. Sie hatten miteinander geredet. Jan Palach schien am Evangelium interessiert zu sein und nahm das Angebot gerne an.

Jan Palach wurde am 11. August 1948 in Prag geboren. Er studierte an der Karlsuniversität in seiner Heimatstadt. Im Herbst `68 hörte er das Evangelium und wartete auf ein Neues Testament. Am 16. Januar 1969 übergoss er sich mit Benzin und zündete sich aus Protest gegen den Einmarsch der Sowjetunion und die Niederschlagung des Prager Frühlings an. 3 Tage später starb er in einem Krankenhaus.

Und der junge Christ, der das NT versprochen hatte? Er war voller guter Absichten, ließ aber Wochen verstreichen, bevor er das Neue Testament überhaupt besorgte. Dann schob er es immer wieder auf, es vorbeizubringen. Wer will diesen Mann verurteilen? Ich kann es nicht, weil mich die Situation zu sehr an Begebenheiten aus meinem Leben und Umfeld erinnert. Aber man kann es auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immerhin sagt der Herr durch Jeremia auch zu uns:

Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt!
(Jeremia 48:10a / HfA)  

Der Bibellehrer, William MacDonald, schreibt zu diesem Vers:

Das Werk des Herrn ist so wichtig, dringend, erhaben und ehrfurchtgebietend, dass ein Fluch auf jedem liegt, der es nachlässig tut. Gott, der das Beste will und auch verdient, kann Faulheit, Zögern, Halbherzigkeit und schlampige Methoden nicht ertragen. Wenn wir an die unendlich wichtigen Dinge denken, um die es geht, wundert uns das nicht.

Gute Vorsätze sind nicht genug. Es wird oft gesagt, dass die Straßen der Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert sind. Aber durch sie wird die Arbeit nicht getan. Sie müssen in Taten umgesetzt werden. Im folgenden einige Möglichkeiten, wie das geschehen kann:

  1. Lehnen wir es niemals ab, wenn der Herr uns deutlich macht, eine x-beliebige Tat oder einen Dienst für Ihn zu tun. Wenn Er Herr ist, haben wir ihm ohne Wenn und Aber zu gehorchen.
  2. Schieben wir die Sache niemals auf. Verzögerungen sind tödlich. Sie rauben anderen Hilfe und Segen und erfüllen uns mit Schuld und Gewissensbissen.
  3. Tun wir es sorgfältig. „Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit deiner Kraft“ (Prediger 9,10). Wenn es überhaupt zu tun wert ist, dann ist es auch wert, gut getan zu werden.

Schließlich: Tun wir es zur Ehre Gottes. „Ob ihr nun esset oder trinket oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1. Korinther 10,31).

Amy Carmichael (1867-1951, englische Indienmissionarin und Dichterin) war erfüllt mit der Gesinnung: „Die Gelübde Gottes sind auf mir. Ich kann mich nicht aufhalten, mit Schatten zu spielen oder irdische Blumen zu pflücken, bis ich mein Werk getan und darüber Rechenschaft abgelegt habe.“

1. Mai – Tag der Arbeit. Und während wir uns für gute Arbeitsbedingungen einsetzen und viele sogar an ihrem freien Tag dafür auf die Straße gehen, demonstrieren und kämpfen, lasst uns als Christen jeden Tag mit Eifer für Jesus unser Bestes geben. Lasst uns nicht müde und nicht abgelenkt werden – weder durch Corona, noch durch Dinge, die uns nicht passen, noch durch Ersatz, den wir leicht finden, um den Dienst für den Herrn zu ersetzen. Lasst uns das Werk des Herrn nicht lässig –  sondern eifrig treiben und Seinen Auftrag nicht vernachlässigen.

Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr,
wenn er kommt, bei der Arbeit finden wird.
(Matthäus 24:46)
 
Wir laden herzlich ein zu unserem Live- und Online Gottesdienst! Morgen um 10:30 Uhr im Bitzegarten 5 in Neunkirchen / Siegerland. Oder im Stream. Infos dazu im Seitenfenster.

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