„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Antipas

Nicht gerade ein bekannter Name, wie Donald, Angela oder Wladimir es in unseren Tagen sind. Aber ein leuchtender Name; ein Name, der vor 2000 Jahren unterging, aber bis heute für Jesus leuchtet. Nur ein Mal finden wir ihn in der Bibel – in Offenbarung 2:13, wo wir lesen:

Ich kenne deine Werke und weiß, wo du wohnst: da, wo der Thron des Satans ist, und dass du an meinem Namen festhältst und den Glauben an mich nicht verleugnet hast, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt.

Ich weiß! sagt Jesus zur Gemeinde in Pergamus. Ich kenne deine Situation! Ich sehe dein Aushalten, deine Treue zu mir, dass du mich nicht verleugnest und nicht abstreitest … und einer von Euch, Antipas, ist sogar als Märtyrer gestorben.

Der Theologe John Stott hat sich mit der Zeit damals beschäftigt und sich vorgestellt, wie das mit Menschen wie Antipas damals abgelaufen sein kann: John Stott schreibt*:

"Es ist nicht schwer, die wahrscheinliche Szene zu rekonstruieren, in der Antipas starb. Als Christ wurde er vor den Prokonsul der Provinz gerufen. Dieser zivile Führer war auch Oberpriester des Kaiserkults. Eine Büste des Kaisers wurde auf einen Sockel gestellt, davor brannte heiliges Feuer.  

Dem göttlichen Kaiser zu opfern war eine relativ einfache Sache.

Alles, was Antipas tun musste, war ein paar Weihrauchkörner aufs Feuer streuen und sagen: "Kaisar Kyrios" – was bedeutet: „Cäsar ist Herr“. Dann würde er freigelassen werden.

Aber wie konnte Antipas den Namen und den Glauben an Jesus leugnen? War er nicht bei seiner Taufe stolz gewesen, seinen Glauben mit den schlichten Worten "Kyrios Iesous", "Jesus ist Herr" zu bekräftigen. War ihm nicht erklärt worden, dass Gott Jesus zu seiner eigenen Rechten erhöht und ihn weit über jedes Fürstentum und jede Macht gestellt hatte und Ihm einen Namen gegeben hatte, der über jedem Namen steht, dass im Namen Jesu jedes Knie sich beugen – und jede Zunge bekennen sollte, dass Jesus Christus Herr sei zur Ehre Gottes, des Vaters? Hatten seine Lehrer Antipas nicht versichert, dass es ein Zeichen der Eingebung des Heiligen Geistes sei "Jesus ist Herr" zu bekennen – während niemand durch Gottes Geist sagen kann, „Jesus sei verflucht“?

Solche Gedanken mögen Antipas durch den Kopf gegangen sein, als sein christlicher Glaube der höchsten Prüfung ausgesetzt war. Keiner weiß, ob Antipas schwankte oder nicht.  Wir wissen aber, dass ihm mehr Gnade gegeben wurde, um fest zu bleiben, am Namen Jesu festzuhalten und den Glauben Jesu nicht zu leugnen.

Antipas würde tatsächlich Caesar geben, was Caesar gehört, aber er musste auch Gott die Dinge geben, die Gott gehören. Antipas konnte sich nicht dazu bringen, Cäsar den Titel zu geben, der Christus gehörte. Christus war sein Herr, nicht Cäsar, auch wenn es die Peitsche, das Schwert, die Löwen oder den Pfahl bedeutete. Weil Antipas Jesus nicht leugnen wollte, wurde er getötet.“ 

So etwa stellt es sich John Stott vor und so oder ähnlich wird es bei Antipas gelaufen sein.  Er blieb Jesus treu. Jesus sah das und wusste Bescheid!  Zur Gemeinde in Pergamus sagt Jesus:

Ich weiß! Du wohnst, arbeitest und bezeugst mich an einem gefährlichen Ort; da, wo Satans Thron ist. Aber du hältst an mir fest und verleugnest mich nicht, selbst im Anblick des Todes.

Jesus sieht unser Leben für Ihn – unser Aufstehen für Ihn – unser Zeugnis für Ihn! Er sieht auch, wenn wir wegen unserem Glauben kämpfen und Nachteile einstecken müssen. Jesus ändert das nicht immer, aber er sieht es und weiß darum.

Dein Leben für Jesus, Deine Treue und Dein Zeugnis bleiben nicht unbemerkt.
(* übersetzt und leicht bearbeitet)

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