„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 12. Oktober 2020

Nachruf: Rolf „Micky“ Pega (28.10.1948 – 3.10.2020)

Wie soll ich beginnen? Wie nennt man das Empfinden, das Trauer und Freude verschmelzen lässt? Gibt es dafür Worte? „Was bleibt, ist die Erinnerung“ – ein eher abgedroschener Satz über der einen oder anderen Todesanzeige. Nein, es ist mehr als Erinnerung, es ist Freude und Dankbarkeit, einen Menschen gekannt zu haben und mit ihm – auch über den Tod hinaus – verbunden zu bleiben.

Rolf „Micky“ Pega wurde am 28. Oktober 1948 in Siegen-Weidenau geboren – mit Künstergen! Seine Jugendjahre fielen voll in die Zeit, die sich durch „Sex, Drugs, Rock & Roll“ einen Namen gemacht hat. Schon immer hatte ihn Musik fasziniert. Irgendwann begann er Schlagzeug zu spielen. Er war GUT! Und Micky machte sich einen Namen in verschiedenen Bands der Siegerländer Musikszene und darüber hinaus. Sogar eine der top internationalen Bands fragte bei ihm an. Er lehnte ab. Stattdessen arbeitete er als erfolgreicher Auktionator im süddeutschen Raum. Drogen, Alkohol und nicht zuletzt ein betrügerischer Geschäftspartner ruinierten ihn finanziell in einem Maß, dass er sich nie wieder erholte. Auch die Sucht hatte sein Leben im Griff. Micky war fertig.

Während einer Entgiftung in einer Siegener Klinik erhielt er die Erlaubnis, am Wochenende mit einem Freund einen Gottesdienst zu besuchen. In der Predigt erzählte der Pastor seine eigene Lebensgeschichte, die der von Micky so ähnelte, dass er während der anschließenden Anbetungszeit innerlich zusammenbrach und sein Leben Jesus gab. Und JESUS veränderte Mickys Leben total. Micky wurde frei von seiner Sucht, hungrig nach mehr von Jesus und fest entschlossen, Jesus im Sinn der Bibel nachzufolgen.

Zu der Zeit lernten wir uns kennen und trafen uns regelmäßig zum Bibelstudium und Gebet. Irgendwann wurde es Micky klar, dass die Beziehung, in der er ohne Trauschein lebte, nicht dem Willen Gottes entsprach. Einige Wochen später, am 24.3.2007, durfte ich ihn und seine Frau trauen als sie sich ganz offiziell und glücklich das „Ja“-Wort gaben.

Verschiedene Umstände führten zu einem Umzug nach Olpe, wo Micky und seine Frau auf wunderbare Weise (zu lang, um alles zu erzählen) in einer christlichen Gemeinde eine neue geistliche Heimat und Freunde fanden. Hier verstand er auch die Bedeutung der biblischen Taufe und ließ sich gemeinsam mit seiner Frau taufen.

Jahre – oder waren es Jahrzehnte – hatte Micky nicht mehr Schlagzeug gespielt. Er hatte Angst, sich wieder ans Set zu setzen. Die Gemeinde gab ihm Gelegenheit  dazu und er diente – solang es gesundheitlich ging – im Musikteam der Gemeinde. Sehr aktiv war er als Fotograf, preisgekrönter Webdesigner (Bsp.: https://www.siegerländer-beatgeschichten.de/) und Modellierer. Dann aber holten die Folgen der „wilden Jahre“ ihn ein.

Es waren mehrere Jahre, in denen es gesundheitlich immer weiter abwärts ging. Alte Leiden verschlimmerten sich, neue kamen dazu. Die Gesundheit schwand immer mehr - der Glaube an Jesus blieb. Schließlich Schmerzbehandlung – Verlegung ins Hospitz und Heimgang zu Jesus am 3. Oktober im Beisein seiner Frau – friedlich eingeschlafen!

Während seinem letzten Aufenthalt im Krankenhaus konnten wir ein paar mal miteinander telefonieren. Am 24. September durfte ich meinen langjährigen Freund noch einmal besuchen, mit ihm reden, Bibellesen und beten. Am 9. Oktober zog er um in das Reich dessen, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt!“ – Jesus. 

Eine unvergessliche Zeit war für Micky die Zeit als Drummer der Band „Eternal Light“, die er von Beginn an mitgeprägt hat. Jetzt ist er dort, wo wirklich „ewiges Licht“ scheint, wo kein Schatten mehr fällt, keine Träne mehr rollt, kein Schmerz mehr zu fühlen und keine Klage mehr zu hören ist. Aber – ganz irdisch gesprochen – kann ich mir Micky vorstellen, wie er am himmlischen Drumset sitzt und dem Herrn ein Solo gibt – das Beste seines Lebens!

Micky – wir sehen uns wieder bei Jesus!





 (alle Fotos Rolf "Micky" Pega)

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