„Was Du im Licht als Wahrheit erkannt hast, das zweifle im Dunkeln nicht an. “ (Unbekannt)

Samstag, 17. Oktober 2020

Was ich von Ruth lernen möchte

Sorry, Ihr Lieben, dieser Eintrag war gestern bereits mal für einige Stunden online - aus Versehen. Falls Ihr gestern nur diesen Eintrag gelesen habt, schaut einfach nochmal den nächsten Artikel an, den "echten" von gestern. :-)

Das kurze Buch Ruth im Alten Testament ist ein schönes, mutmachendes Buch – und das in mehr als einer Hinsicht. Nicht nur die wunderbaren Fügungen und Führungen des Herrn, nicht nur die Gnade Gottes zu Juden und Heiden, nicht nur Gottes Handeln mitten im Leid, nicht nur der Hinweis auf das Werk des kommenden Retters, nicht nur die Tatsache, dass Ruth tatsächlich mit ihrem Mann Boas zu den Ahnen Jesu gehört. All das ist bereits überwältigend. Aber als wir Anfang der Woche während der Familienandacht auf die Person Ruth stießen, wurde uns ihre Hingabe und Liebe zu Gott ganz neu bewusst.

Ruth war eine Moabiterin, eine Heidin. Sie war mit Götzen aufgewachsen. In einer Familie, in der Blutsverwandtschaft alles bedeutete. Ähnlich, wie in vielen Ländern Afrikas, des Mittleren und Nahen Ostens, Südamerikas und Asiens bis heute. Nicht Ausbildung, Position oder Lebensstandard bilden die Grundlage für Sicherheit und Wohlbefinden, sondern das Eingebundensein in Familie und Volk.

Durch ihre Heirat mit einem Ausländer wird Ruth bereits Naserümpfen im eigenen Volk hervorgerufen haben. Sie hatte einen jüdischen Wirtschaftsflüchtling geheiratet und lebte jetzt mit ihm. Auch eine weitere Moabiterin, Orpha, heiratete einen Juden – den Bruder von Ruths Mann. Noch bevor eine der beiden Frauen schwanger wurde, kam ungeheures Leid über die jüdische Familie mit ihren angeheirateten Moabiterinnen. Sowohl die beiden Ehemänner, starben, wie auch ihr Vater. 

TrauerTrauerTRAUER!!! Jetzt waren die drei Frauen alleine: Naomi, die Mutter der verstorbenen Ehemänner, hatte nicht nur ihren Mannes verloren, sondern auch ihre beiden Söhne. Ruth und Orpha ihre Männer. Drei Witwen! Keine gute Situation in einer Kultur, in der Witwen normalerweise durch ihre Söhne versorgt wurden. Keine der drei Frauen hatte Söhne – oder Töchter. Naomi zog es zurück nach Israel, wo sie noch Bekannte und einige Verwandte hatte. Sie riet ihren Schwiegertöchtern, auch wieder zu ihren Elternhäuser zurückzukehren. Orpha sah das als eine schmerzhafte, aber auch als die beste Lösung und willigte ein. Ruth hingegen antwortete (Ruth 1:16+17):

Dringe nicht in mich, dass ich dich verlassen und mich von dir abwenden soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! 17 Wo du stirbst, da sterbe auch ich, und dort will ich begraben werden; der HERR tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll!

Ruth hatte sich entschieden, ihre größte Sicherheit, ihre Kultur, ihr Land, ihr eigen Fleisch und Blut: ihre Familie – hinter sich zu lassen, um mit ihrer Schwiegermutter in das Land ihres Gottes zu ziehen und dem Gott Israels zu dienen – bis zum Tod.

Das ist beeindruckend. Ruth gab alles auf. Vermutlich reisten sie und ihre Schwiegermutter mit nicht viel mehr als was sie an hatten und tragen konnten. Ruth kannte keine Menschenseele im anderen Land – aber sie ging, denn sie wollte dem Gott Israels dienen.

Solche Biographien, besonders, wenn diese Leute – wie Ruth – tatsächlich gelebt haben, beschämen mich, fordern mich aber gleichzeitig heraus. Wenn ich nicht bereit bin, für den Gott Israels, den Gott der Bibel, für Jesus, meinen Retter, alles zu geben, dann hat die Heidin Ruth Gott besser gekannt als ich.

Ich möchte mich inspirieren lassen, Jesus alles zu geben, nichts zurück zu halten, Ihm vorbehaltlos zu dienen und Ihm 24/7 zur Verfügung zu stehen. Ruth erfuhr definitiv die Verheißung von Matthäus 19:29:

Wer sein Leben findet, der wird es verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden!


Welch ein Segen!

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