Selbst
unsere deutschen Sprichwörter und Redewendungen belegen die Distanz,
die wir zur Halbherzigkeit haben, wie etwas: „Ich mache keine halben
Sachen“ oder „Entweder ganz, oder gar nicht!“
In
der Regel sind wir ja auch zielstrebig und entschlossen. Ob das beim
Ausüben unseres Hobbys ist, beim Vorbereiten einer Überraschung oder bei
unserer täglichen Arbeit.
Wir sind (hoffentlich) ganz hingegeben den Verpflichtungen unseren Ehepartner und Kindern gegenüber.
Leider
gibt es auch Bereiche, in denen wir manchmal schludern. Ob das im
Sommer beim Unkrautjäten ist, beim Wahrnehmen unserer
Zahnvorsorgetermine oder auch – leider – in unserer Beziehung zu Gott.
Der
Essener Pastor Wilhelm Busch ist immer gut für Zitate. Die folgenden
zwei sollen aus Seinem Mund sein: „Ein halber Christ ist ganzer Unsinn!“
und „Sei ganz Sein oder lass es ganz sein!“ – Was er damit ausdrücken
will ist die simple Tatsache, dass Gott nicht an Halbherzigkeit
interessiert ist. Er will sie nicht, Er braucht sie nicht, Er GEbraucht sie nicht einmal. Im Gegenteil! Er sagt in Offenbarung 2, 15-16:
„Ach, daß du kalt oder heiß wärst!
So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß,
werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.
Das
ist schon irgendwie traurig-interessant! So viele Dinge im Leben
verfolge ich mit vollem Interesse und ganzem Herzen. Nur, wenn’s um die
Nachfolge geht, dann meine ich, es ginge auch mit Abstrichen. 100% für
mein Heim (das muss ja instand gehalten werden), 100% für mein Hobby
(man gönnt sich ja sonst nichts), 100% für den Sport (zumindest am
Samstag), 100% für meinen Arbeitgeber (da bleibt mir nichts
anderes übrig), 100% für Ehe & Familie (das will ja auch der Herr).
Tja, und da ich damit bei 500% bin und kurz vor dem Kollaps, muss ich
irgendwo kürzen. Warum nicht bei der Nachfolge. Gott versteht. Er ist
gnädig. Er vergibt.
Stimmt
alles – und doch steckt der Wurm drin. Das Ganze hat mit Prioritäten zu
tun. Das Ganze hat damit zu tun, wer die Nummer Eins ist in meinem
Leben, meiner Familie, meiner Arbeit, meiner Freizeit. Wenn ich kürzen
muss, um den Kollaps zu vermeiden, warum in der Nachfolge kürzen?
Nachfolge Jesu richtig verstanden ist Medizin gegen den Kollaps. Jesus
möchte unser Leben mit all dem füllen, was wir überall suchen: Ruhe,
Gemeinschaft, Ausgeglichenheit, Lebensfreude, Spannkraft, Abwechslung –
was immer es ist: Jesus, dem wir nachfolgen, kennt uns durch und durch
und versorgt „Seine Herde“ mit allem, was sie brauchen, vorausgesetzt,
die Herde ist nahe bei Ihm. Wer nur halbherzig zur Herde gehört und nur
halbherzig folgt, kann sich gar nicht richtig vorstellen, dass Nähe zu
Jesus alle Bedürfnisse stillt und wählt dadurch das Abseits. Im Abseits
zu stehen, dass möchte niemand! In diesem Sinne: Josua 24:15:
„Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"
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