„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 13. November 2019

Verruf und Verleumdung

Nicht nur Politiker müssen Verleumdungen und üble Nachreden wegstecken. Auch Christen! Und das in einem nicht unerheblichem Maß.

Paulus wurde „Schwätzer“ genannt“. Die ersten Christen galten als Sektierer und Verführer.
Luther wurde 1521 von Karl V. für vogelfrei erklärt. Viele andere Reformatoren vor und nach Luthers Zeit starben als Ketzer, so der böhmische Reformator Johannes Hus (1415), der italienische Bußprediger Girolamo Savonarola (1498) oder der Führer der Täuferbewegung in Tirol, Jakob Hutter (1538).  Spurgeon wurde als geizig verrufen*.

Heute ist es nicht anders In der Türkei gelten ausländische Pastoren als politisches Sicherheitsrisiko. In Nordkorea gelten alle Christen als Staatsfeinde. In muslimisch geprägten Ländern als Verräter ihres Glaubens.

Ein Evangelist zu meinen Kindheitstagen wurde als „Gernegroß“ verrufen. Billy Graham als „einer der größten Judasse des 20. Jahrhunderts". Bill Bright (Gründer der Studentenmission ‚Campus für Christus) und Pat Robertson (700 Club) werden zu den „falschen Propheten“ gezählt und selbst der weltweit bekannte, evangelikale Theologe, John Piper muss Angriffe auf seine Person und Verleumdung erdulden. Dem Autor und Pastor, Francis Chan, geht es nicht anders.

2010 gab Chan sein Pastorat in einer Megagemeinde auf. Es schmerzte ihn, dass Tausende von Menschen zur Gemeinde kamen um ihn zu hören und sich alles um ihn drehte, statt um Jesus.  Er nahm sich eine Auszeit, suchte Gott und begann an einem neuen Ort, klein und unscheinbar. Aber die Art und Weise, „wie“ er Gott suchte, machte man ihm zum Vorwurf: Chan plante Besuche in einigen größeren Städten in Amerika, verbrachte Zeit auf der Straße, ging umher und betete, offen dafür, wie Gott ihn führen würde. Auch eine Reise in die Dritte Welt gehörte zu der Zeit, in der er sich Neuorientierung von Gott erbat. Aber diese Art des „Gott-Suchens“ gefiel vielen Kritikern nicht. „Wo in der Bibel ruft Gott die Menschen dazu auf, ziellos herumzulaufen, um Seinen Willen zu finden? Er begründete seine voreilige Entscheidung, seine Gemeinde zu verlassen, mit spirituellem Jargon. Wenn er ein Jahr nach seiner Reise abstürzt und ausbrennt, ist Gott (womöglich noch) schuld, weil Er derjenige war, der ihn gerufen hat.“ So heißt es auf einer Webseite.

Arbeiter im Weinberg Gottes werden es immer mit übler Nachrede, Verleumdung und Verruf zu tun bekommen. „Verführer“, „Radikale“ oder „Extreme“. Jesus wurde Fresser, Säufer, Beelzebub und Sünderfreund genannt. Der Jünger ist bekanntlich nicht größer als sein Lehrer. (Matth. 10:24)

Gottes Wort hilft uns, in den Wegen Jesu zu gehen und Seinem Vorbild zu folgen. In Sprüche 12:22 heißt es:

„Falsche Lippen sind dem Herrn ein Gräuel,
wer aber die Wahrheit übt, gefällt ihm wohl.

Und In Römer 14:12+13:

So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.
Darum lasst uns nicht mehr einander richten, 
sondern das richtet vielmehr,
dass dem Bruder weder ein Anstoß 
noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird

Auf diese Weise zu leben baut Gottes Reich. Jeder von uns hat die Möglichkeit, abzureißen oder stille zu sein oder aufzubauen. Das Richtige zu tun, ermutigt die Geschwister und bringt Gottes Segen in unser eigenes Herz.


* Es heißt, dass Spurgeon und seine Frau die Eier, die sie durch ihre Hühner erhielten, nur verkauften und nicht weggaben. Sogar zu engen Verwandten sagten sie: „Du kannst sie haben, vorausgesetzt Du bezahlst sie.“ Das war der Grund, warum einige die Spurgeons als profitsüchtig und geizig ansahen.
Charles Spurgeon und seine Frau nahmen die Anschuldigungen ohne Gegenwehr auf sich. Erst nachdem Frau Spurgeon gestorben war, kam die ganze Geschichte ans Licht. Der ganze Gewinn durch den Verkauf der Eier wurde weitergeleitet, um 2 alte Witwen zu unterstützen. Weil aber die Spurgeons nicht bereit waren, ihre rechte Hand darüber zu informieren, was ihre linke tat, haben sie die Angriffe schweigend ertragen.

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