„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 12. Juli 2019

Der einäugige Hirsch / Christ

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; dem widersteht, fest im Glauben, in dem Wissen, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist. (1 Petrus 5:8+9)

Es wäre (wahrscheinlich) so viel leichter, wenn Satan der Pferdefuß und Hörnerkopf wäre, als der er oft auf Bildern mittelalterlicher Künstler dargestellt wird. Von so einem schlimmen Wesen, dazu mit gelben Augen und blutigen Fängen, würde man nichts Gutes erwarten. Aber Satan ist weder Pferdefuß noch stinkt er nach Schwefel. Gottes Wort warnt in 2. Korinther 11:14: 

Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. 

Trotzdem fühlt sich manch einer immer noch stark und schlau genug, ähnlich wie der Hirsch aus Aesops Fabel: 

Der einäugige Hirsch weidete gewöhnlich auf Wiesen neben dem Meer, und zwar so, dass er immer das gesunde Auge landwärts hielt und wähnte, von der Seeseite her habe er keine Gefahr zu fürchten. Das Schicksal hatte es anders beschlossen. 
Eines Tages segelte ein Schiff bei ihm vorbei, und da sein gesundes Auge dem Lande zugekehrt war, so bemerkte er es nicht und weidete nichts ahnend fort. 
Kaum hatten die Schiffer aber die köstliche Beute erblickt, als sie auch schon Pfeile nach ihm abschossen. Ein Pfeil traf ihn gerade ins Herz, und zusammenstürzend rief er aus: "Wie sehr habe ich mich getäuscht, dass ich nur vom Lande her Gefahr erwartete." 
 
Wir erwarten Gefahr von einer bestimmten Seite, sichern uns ab, machen uns stark, bauen Festungen und könnten auch nur schwer von dieser Seite aus besiegt werden. Dabei kommt die größte Gefahr von der Seite, von der wir es am wenigsten erwarten.
 
Vielleicht sind es die gesellschaftlich akzeptierten Handlungen wie üble Nachrede, Stolz, keine Zeit für Gott, heimlicher Neid, die schließlich zu tödlichen Feinden werden. Die ganze Zeit haben wir ein wachsames Auge gegen falsche Lehre, Unmoral, Lügerei, Suchtverhalten und fühlen uns ziemlich sicher und stark. Und dann kommt ein Pfeil aus einer ganz anderen Richtung. Ein Gefühl der Bitterkeit, der verletzenden Worte oder des versteckten Hasses – und schon wird der Saft des (geistlichen) Lebens angezapft und vertrocknet.
 
Gottes Wort warnt uns, dass Satan unterwegs ist und nicht schläft. Unsere Aufgabe ist nicht, ihn zu besiegen. Das hat Jesus bereits für uns getan. Satan ist besiegt! Unsere Aufgabe ist es, zu wachen, uns nicht in falscher Sicherheit zu wiegen und ihm im Namen Jesu die Stirn zu bieten.
 
Nimm dir ein paar Minuten, die verschiedenen Bereiche Deines Lebens vor Jesus auszubreiten und unter Seinen Schutz zu stellen. Satan kann dir nichts anhaben, wenn du auf der Hut und nahe bei Jesus bist. Allein, wenn wir nachlässig werden zu Wachen, wenn wir meinen: „das kann mir nicht passieren“, „von dieser oder jener Seite droht mir keine Gefahr“, „dieses oder jenes ist doch normal“ -  dann stehen wir in Gefahr, verwundet zu werden von einer Seite, von der wir es nicht erwartet hätten.
 
Wenn wir zu Jesus gehören, kann Satan nie wieder Besitz von uns ergreifen. Aber die Bibel sagt nirgends, dass er nicht den Fuß in die Tür unseres Lebens kriegen kann und unser Leben miserabel machen kann. Das können wir verhindern. Wachen und im Namen Jesu widerstehen. Ich wünsche Dir einen siegreichen Tag!

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