„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 11. Juli 2019

Vergebung – dranbleiben!

Die einleitenden Gedanken heute sind nicht „auf meinem Mist gewachsen.“ Die Quelle habe ich mir aber (leider) nicht notiert.

Jesus aber sprach:
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
(Lukas 23:34).

Als Jesus am Kreuz hing, erlebte er das verdrehte Denken der Menschen, ihren Hass, Neid und ihre Gewalt. Während er unbeschreibliche Schmerzen erträgt, nimmt er sich Zeit - um zu beten. Und an seinem Gebet ist etwas Unglaubliches, das wir in deutscher Sprache nicht festhalten können. Die Verbform für das Wort "sprach" in Vers 34 drückt "kontinuierliches, wiederholtes Handeln" aus. Es war nicht nur ein einziges Mal, dass Jesus betete: "Vater, vergib ihnen". Er betete immer wieder: "Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.

Ich frage mich, wie oft Jesus es gebetet hat. Hat er es gebetet, als sie ihn mit der Peitsche aus 9 Stricken ausgepeitscht haben? (Johannes 19:1) Hat er es gebetet, als sie ihm eine Dornenkrone auf den Kopf stießen und ihn anspuckten? (Matthäus 27: 27-31) Hat er es gebetet, als er sein Kreuz den Hügel hinauftrug? (Lukas 23:26) Hat er es gebetet, als sie Nägel durch seine Hände und Füße trieben? (Johannes 19:23) Hat er es gebetet, als die Menge ihn verspottete, vom Kreuz herunterzukommen? (Lukas 23:35-36). Lukas sagt, dass es nicht nur einmal war, sondern immer wieder. Er betete: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

Diese Gedanken bewegen mein Herz, denn mir klingen die Worte von Freunden im Ohr: „Ich habe ja vergeben, aber es kommt immer wieder hoch!

Verletzt zu werden durch das Handeln anderer ist menschlich und irdisch. Die Verletzungen (immer wieder) Gott abgeben und dem Nächsten (immer wieder) zu vergeben, ist göttlich und himmlisch. Um nicht missverstanden zu werden: Wiederholt zu vergeben bedeutet nicht, dass ich in einem Kreislauf anhaltenden Missbrauchs ausharren muss. Das ist nicht im Sinne Gottes. Aber bereits erfahrenes Unrecht zu vergeben und an Gott abzugeben, das ist im Willen Gottes. Und das hat Jesus uns vorgemacht. Mit einem einmaligen Gebet ist es oft nicht getan. Wie bei einer schmerzenden Wunde am Körper – man nimmt Schmerzmittel, die den Schmerz wegnehmen. Aber irgendwann kommen die Schmerzen zurück, besonders, wenn die Wunde frisch ist. Dann muss man nachlegen. Aber je mehr die Wunde heilt, umso weniger benötigt man Schmerzmittel – bis sie irgendwann ganz überflüssig sind.

Wenn Menschen Deine Seele verletzt haben, vergib, wie Jesus vergeben hat. Vergebung ist das Mittel, das Deine Wunde heilen lässt. Anhaltende, immer wiederkehrende Vergebung wird Deine Schmerzen lindern, bis sie eines Tages ganz verschwunden sind. Ohne Vergebung geht es nicht. Manchmal gehört zur Vergebung ein versöhnendes Wort oder ein willensmäßiger Schritt. Aber es lohnt sich, denn darauf liegt Gottes Segen. Und es funktioniert. Jesus hat vergeben und darum vergeben auch wir!

Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. (Markus 11:25)

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. (Matthäus 6:14+15)

Vergebung aussprechen ist daher kein „muss“, obwohl es sich zunächst so anfühlen mag. Es ist ein „darf“, das uns in die Freiheit und zur Heilung führt!

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