Vielleicht kann
uns ein Stück einfacher Stahl als Antwort dienen. Dieses Stück Stahl im Wert
von 5,00 € kann man zu einem Hufeisen schmieden, das dann einen Wert von
vielleicht 10 Euro hat. Wer aus dem 5 € Stahlstück allerdings Nadeln
hergestellt, kann mit all den Nadeln vielleicht 300 € verdienen. Würde man den
Stahl zu zarten Federn für teure Uhren macht, steigt der Wert in die Tausende.
Dasselbe Stück Stahl wird wertvoller, je mehr es erhitzt und immer wieder
erhitzt wird, zurechtgeschnitten, zurechtgehämmert, manipuliert, geschlagen und
wieder geschlagen, aufgearbeitet und poliert wird, bis es für seine Aufgabe
zubereitet ist.
Leiden läutert
und formt. Selbst von Jesus heißt es in Hebräer 5:8:
Obwohl Jesus der Sohn Gottes war,
lernte er doch durch sein Leiden, gehorsam zu
sein.
Das heißt nicht, daß Jesus auch ungehorsame Zeiten hatte. Als Gottes Sohn lebte
Er ohne Anfang von Ewigkeit her in ungetrübter Harmonie mit dem Vater. Aber als
Mensch mußte dieser Gehorsam im Leidensfeuer bestätigt werden. Jesus musste uns
in allem gleich werden.
Ein Grund für Leiden – nicht der einzige – ist, dass Gott uns läutern und
heiligen möchte.
Ein weiterer Grund ist, dass Gott uns auf besondere Ebenen der
Gotteserfahrung und Anbetung führen möchte. Begegnungen mit Gott, die wir nie
wieder vergessen werden.
Ein Pastor
berichtet, wie er einen Freund zu Hause besucht und dabei das wunderbare Singen
eines Vogels hört, nicht das normale Gepiepse und Gezirpe, sondern eine
wirklich bemerkenswerte Melodie. Als der Pastor sich im Raum umsieht, entdeckte
er einen Vogelkäfig, in dem der Vogel sitzt. Später im Gespräch wird ihm erklärt,
dass man dem Vogel die Melodie in der Nacht vorgepfiffen hatte, als alles
dunkel war und der Vogel durch nichts anderes abgelenkt wurde.
Oft lernen wir
die schönsten (oder wichtigsten) Dinge in der Nacht, wenn Dunkelheit uns
umgibt. Wir liebendie Nacht nicht, aber wir sind dankbar für die wichtigen
Lektionen, die wir in der Dunkelheit lernen.
Hiobs Lektionen waren Lektionen, die er in der Nacht lernte. Hiob litt wie
vielleicht kaum ein Mensch auf Erden. Er litt unter fürchterlicher Krankheit.
Er litt unter Verlust seines gesamten Großbesitzes. Er litt unter dem Verlust
seiner 10 Kinder, die alle umkamen. Er litt unter dem Entzug der Freundschaft
durch seine Freunde. Er litt unter der Abkehr seiner Frau, von ihm und er litt
unter der Frage: „Warum lässt Gott das zu?“
NACH seinem Leiden hatte er soviel gelernt und war geistlich dermaßen
gewachsen, dass er betet:
„Herr, ich kannte dich nur vom Hörensagen,
jetzt aber habe ich dich mit eigenen Augen
gesehen!“
Andere Menschen würden Hiob zustimmen und bekennen:
- Was ich durchgelitten
habe, möchte ich nie wieder durchleiden müssen
- Aber was ich gelernt
habe, möchte ich um nichts in der Welt missen
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