„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 12. Juli 2016

Anbetung

Ich liebe Musik – alle möglichen Richtungen. Ich liebe Live-Konzerte. Ich liebe Anbetungsmusik, Anbetungabende und Anbetungskonzerte.

Kürzlich trat eine der zur Zeit besten Bands ganz in der Nähe auf. Sie gaben zwei Konzerte in zwei verschiedenen Monaten und ich entschied mich für das zweite. Das erste Konzert war vorüber – und ich stellte fest, dass ich für das zweite Konzert einen Terminkonflikt hatte.

Am selben Tag zur selben Zeit war unser zweiwöchiges Gebetstreffen geplant, nicht eins jener trockenen, „eine-Stunde-absitzen-Gebetstreffen“, sondern eins jener Treffen, in die man müde und leer reingeht und wach und gestärkt rauskommt und gar nicht gemerkt hat, wie die Zeit verging; eins jener Treffen, die eine Spur der Gebetserhörungen zurücklässt; eins jener Treffen, in denen man spürt, dass Jesus mit im Kreis sitzt und mit einem Lächeln im Gesicht zuhört.

Aber diese Treffen finden regelmäßig statt, alle 14 Tage. Ich nehme regelmäßig daran teil, alle 14 Tage. Die Anbetungsband wird vielleicht in den nächsten 2 Jahren nicht mehr in der Nähe auftreten – und schon gar nicht zu den günstigen Preisen.

„Frag’, ob das Gebetstreffen verlegt werden kann“, schoss es mir durch den Kopf. „Lass es doch dieses eine Mal ausfallen“, kam ein Folgegedanke.  „Die Chance kriegst Du so schnell nicht wieder“ kam es mir in den Sinn. – Dann meldeten sich auch die anderen Gedanken, und ich entschloss mich, das geliebte Gebetstreffen nicht ausfallen zu lassen und auf eine weitere Chance zu hoffen, die Anbetungsband ein andermal zu sehen. Hier meine Überlegung:

Viel hängt mit meiner Motivation zusammen. Ich liebe Musik, ich liebe Anbetung und ich liebe Anbetungsmusik. Aber Anbetung ist mehr als Musik. Wenn es mir an dem Abend wirklich um Jesus und um die Anbetung Gottes geht, dann kommt es nicht darauf an, ob diese Anbetung Jesu gesungen oder gesprochen wird. Dann kommt es nicht darauf an, ob sie in einer Halle mit vielen oder in einem Raum mit wenigen geschieht. Wenn es mir auf gute, andächtige Gefühle ankommt, wäre das Konzert (vielleicht) besser geeignet. Wenn es auf die Anbetung Jesu ankommt, steht beides zumindest gleichberechtigt nebeneinander. Darum fiel an jenem Abend die Entscheidung für das Gebetstreffen, in dem wir den Herrn von Herzen angebetet haben. Die gute Musik habe ich verpasst, Jesu Gegenwart nicht!
Und damit niemand mich missversteht: Wäre der Abend frei gewesen, wäre ich mit Sicherheit beim Konzert dabei gewesen, einem Konzert, das ich jedem aus vollem Herzen gegönnt habe, der daran teilnehmen konnte! Ich hätte es genossen, hätte Gott mit Herzen, Mund und Händen angebetet – vielleicht sogar mit noch mehr musikunterstützter Emotion. Es wäre ein schöner Abend geworden. Aber der Abend in Anbetung und Gebet mit kleiner Schar war der richtige Platz für mich an jenem Tag.

Die größte Lektion / Erinnerung für mich in diesem Zusammenhang war und ist die Tatsache, dass Anbetung nicht auf Musik und Noten reduziert werden darf. Anbetung ist Gemeinschaft mit Jesus, Leben, Lebensstil. Und die geschah an jenem Abend in der Halle und im Wohnzimmer.

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