„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 18. Juni 2016

Besser nicht Gott fragen

Gut, dass man Gott noch befragen konnte. Er hatte seine Propheten bei seinem Volk gelassen, obwohl das sich mehrheitlich nicht mehr um Ihn kümmerte. Aber Hesekiel war bereit, für Gott zu reden. In Hesekiel 14:1-4 liest man:

"Und es kamen etliche Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mich hin.
Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihr Herz geschlossen und den Anstoß zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht gestellt! Sollte ich mich wirklich von ihnen befragen lassen? Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Jedermann vom Haus Israel, der seine Götzen in sein Herz schließt und den Anstoß zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt und zu dem Propheten kommt, demjenigen, der kommt, will ich, der Herr selbst, nach der Menge seiner Götzen antworten."

Die Leiter des Volkes kamen, um Gott zu befragen. Grundsätzlich nicht schlecht! Nicht nur das einfache Volk befragte Gott, sondern auch die Leiter. Aber sie waren nicht aufrichtig. Und Gott, der die Herzen der Menschen erforscht, sieht alle Unaufrichtigkeit auf den ersten Blick. Seine Beurteilung der heuchelnden Leiter war:
  • Ihre Götzen haben sie in ihr Herz geschlossen.
  • Sie haben mit Freuden vor Augen, was sie schuldig werden lässt
Diese vermeintlich frommen Gottessucher hatten also in ihren Herzen Dinge sicher verschlossen, an die niemand rankommen sollte, die ihnen niemand wegnehmen oder madig machen sollte. Und sie hielten die Dinge fest, die zu Gott in Konkurrenz standen.

Zusätzlich "fiel" man nicht in der Versuchung, sondern erfreute sich an der Versuchung, bis sie zur Sünde führte.

Jedem wird klar: Hier kamen Heuchler, um Gott zu befragen. Sie wussten, dass in ihren Herzen viel Unrat war, den Gott zunächst mal ausräumen würde. Das wollten sie nicht. Deshalb hatten sie ihn sicher verschlossen. Warum kamen sie dann trotzdem zu Gott? Nun, es wird wohl ihre Religiosität gewesen sein. Sie waren immer noch "Gottes Volk". Man wollte Gottes Segen haben, seine Meinung erfragen - aber das alles unverbindlich. Wenn's nicht passt, wird's halt verworfen.

Das aber funktioniert nicht bei Gott. Wer an Götzen festhält (was immer Gott den ersten Platz im Herzen streitig macht) oder wer mit der Versuchung spielt - und dann noch scheinheilig zu Gott kommt - dem wird Gott antworten, allerdings "wie er's verdient hat mit seinen vielen Götzen." (Luther) Wie diese Antwort aussieht, zeigen die folgenden ernsten Verse in Hesekiel 14.

Gott durchschaut alle Heuchelei, Halbherzigkeit und Äußerlichkeit. Er schaut sofort tief ins Herz. Er sieht unsere Gedanken von ferne (Ps 139:2), kennt die Gesinnung unseres Herzens (Hebr 4:12)

Wer bewusst unaufrichtig zu Gott kommt, wer an seinen Götzen und Sünden festhält, und mit dieser Einstellung zu Gott kommt, der hat den falschen Weg eingeschlagen. Gott sagt: Wer so "zum Propheten kommt, dem will ich, der HERR, antworten, wie er's verdient hat mit seinen vielen Götzen." Das hört sich nicht nach einer Antwort an, wie man sich sie wünscht. Eher eine Antwort, wie sie nötig und verdient ist.

Die Alternative wird natürlich ebenfalls in der Bibel aufgezeigt und dazu eingeladen:

Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängstigter Geist, ein geängstigtes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. (Psalm 51:19)

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11:28) (w)

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