Ich kann mich leider nur noch schwach an die Zeit vor ca 35
Jahren erinnern, als ich mit meinem Schwiegervater (und meiner Schwiegermutter)
gesprochen habe, um ihr Einverständnis zu bekommen, ihre Tochter zu heiraten. Ja,
ich hatte studiert – aber eben nur die Bibel – und das nicht an einer Universität,
sondern einer Bibelschule ohne akkreditierten Abschluss. Irgendwie meine ich,
mich an einige Bedenken meiner Schwiegereltern erinnern zu können. Sie wollten
das Beste für ihre Tochter und ein Maß an Sicherheit. Dankbarerweise haben sie
dann doch zugestimmt.
Welche potentiellen Schwiegereltern würden zugestimmt haben,
hätte Adoniram Judson um die Hand ihrer Tochter angehalten? Hätte ich, als
potentieller Schwiegervater, zugestimmt? Mit folgenden Worten ging er zu seinem
Schwiegervater, um um die Hand der Tochter zu bitten:
„Ich muss Dich fragen,
ob Du zustimmen kannst, Dich früh im nächsten Frühjahr von deiner Tochter zu
trennen, mit dem Verständnis, sie in dieser Welt nicht mehr zu sehen; ob Du zustimmen
kannst, dass sie wegziehen und den Schwierigkeiten und Leiden des Missionarslebens
ausgesetzt sein wird. Kannst Du zustimmen, dass sie den Gefahren des Ozeans
ausgesetzt sein wird, ebenso wie den fatalen Einflüssen des Klimas in
Südindien? Sie wird alles Erdenkliche an Mangel und Not erfahren, Erniedrigung,
Beleidigung, Verfolgung und vielleicht einen gewaltsamen Tod.
Kannst du all dem zustimmen
um Seintwillen, der Seine himmlische Heimat aufgegeben hat und für sie und dich
gestorben ist; um der verlorenen, unsterblichen Seelen willen? Wegen Zion und
der Herrlichkeit Gottes? Kannst du zustimmen in der Hoffnung, Deine Tochter
bald in der Welt der Herrlichkeit wiederzusehen, mit der Krone der
Gerechtigkeit, erhellt durch die Rufe der Anbetung, die von den Heiden zu ihrem
Retter aufsteigen – Heiden, die durch ihren Einsatz gerettet wurden von ewigem
Weh und Verzweiflung?“
Judson wusste, dass das Weizenkorn nur dann Frucht bringt,
wenn es in die Erde fällt und stirbt. Dann aber bringt es gewaltig Frucht. Er
war bereit zu sterben. Er war bereit, auch ledig zu gehen, er war bereit,
aufzugeben und loszuziehen. Er war bereit für Gefängnis, Einsamkeit, widrige
Lebensumstände, Trauer und einen frühen Tod.
Aber welch ein Segen! Bis heute, 165 Jahre nach seinem Tod,
bringen sein Leben und sein Vorbild Frucht für Jesus. Er war bereit, den Preis
zu zahlen. Seine Frau und sein Schwiegervater ebenso.
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