„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 13. Juni 2016

Adoniram Judson’s Worte an seinen Schwiegervater

Adoniram Judson ist einer meiner „Helden“.  Sein Missionsland war zunächst Indien, dann Burma, das heutige Myanmar. Er machte alles durch: Eine schwierige Sprache, Widerstand durch die Landesreligion, Gefängnis, den Tod seiner tapferen Frau, Tod mehrerer Kinder und – für mich am Beeindruckendsten – eine Zeit der Einsamkeit und inneren Not, in der er an seinem Glauben zu zweifeln begann und sich zum Buddhismus hingezogen fühlte. Durch Gottes Gnade überwand er diese schwere Zeit innerer Zerrissenheit. Nach 37 Jahren Missionsarbeit und nur einem Besuch in seiner Heimat, Amerika, starb Judson im Alter von nur 61 Jahren. Sein Plan war gewesen, die Bibel in die burmesische Sprache zu übersetzen und eine Gemeinde mit 100 Gläubigen zu gründen. Als er starb, war die Bibel übersetzt, 100 Gemeinden gegründet mit über 8000 Gläubigen. Ein Monument an Frucht für Jesus – aber nicht kostenlos – weder für ihn selbst noch für seine Familie.

Ich kann mich leider nur noch schwach an die Zeit vor ca 35 Jahren erinnern, als ich mit meinem Schwiegervater (und meiner Schwiegermutter) gesprochen habe, um ihr Einverständnis zu bekommen, ihre Tochter zu heiraten. Ja, ich hatte studiert – aber eben nur die Bibel – und das nicht an einer Universität, sondern einer Bibelschule ohne akkreditierten Abschluss. Irgendwie meine ich, mich an einige Bedenken meiner Schwiegereltern erinnern zu können. Sie wollten das Beste für ihre Tochter und ein Maß an Sicherheit. Dankbarerweise haben sie dann doch zugestimmt.

Welche potentiellen Schwiegereltern würden zugestimmt haben, hätte Adoniram Judson um die Hand ihrer Tochter angehalten? Hätte ich, als potentieller Schwiegervater, zugestimmt? Mit folgenden Worten ging er zu seinem Schwiegervater, um um die Hand der Tochter zu bitten:

„Ich muss Dich fragen, ob Du zustimmen kannst, Dich früh im nächsten Frühjahr von deiner Tochter zu trennen, mit dem Verständnis, sie in dieser Welt nicht mehr zu sehen; ob Du zustimmen kannst, dass sie wegziehen und den Schwierigkeiten und Leiden des Missionarslebens ausgesetzt sein wird. Kannst Du zustimmen, dass sie den Gefahren des Ozeans ausgesetzt sein wird, ebenso wie den fatalen Einflüssen des Klimas in Südindien? Sie wird alles Erdenkliche an Mangel und Not erfahren, Erniedrigung, Beleidigung, Verfolgung und vielleicht einen gewaltsamen Tod.

Kannst du all dem zustimmen um Seintwillen, der Seine himmlische Heimat aufgegeben hat und für sie und dich gestorben ist; um der verlorenen, unsterblichen Seelen willen? Wegen Zion und der Herrlichkeit Gottes? Kannst du zustimmen in der Hoffnung, Deine Tochter bald in der Welt der Herrlichkeit wiederzusehen, mit der Krone der Gerechtigkeit, erhellt durch die Rufe der Anbetung, die von den Heiden zu ihrem Retter aufsteigen – Heiden, die durch ihren Einsatz gerettet wurden von ewigem Weh und Verzweiflung?“

Judson wusste, dass das Weizenkorn nur dann Frucht bringt, wenn es in die Erde fällt und stirbt. Dann aber bringt es gewaltig Frucht. Er war bereit zu sterben. Er war bereit, auch ledig zu gehen, er war bereit, aufzugeben und loszuziehen. Er war bereit für Gefängnis, Einsamkeit, widrige Lebensumstände, Trauer und einen frühen Tod.

Aber welch ein Segen! Bis heute, 165 Jahre nach seinem Tod, bringen sein Leben und sein Vorbild Frucht für Jesus. Er war bereit, den Preis zu zahlen. Seine Frau und sein Schwiegervater ebenso.

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