Gleichzeitig zeigen die Medien Bilder und Filme ihrer Reporter,
die mit dem Militär an vorderster Front filmen. Reporter, die sich auf die
leichtsinnigsten Abenteuer einlassen, um einer sensationsgeilen Medienwelt das
bisher nie Dagewesene in Fernsehprogrammen und Zeitschriften anzubieten. Das –
so versteht sich – nicht aus Ideologie, aus Liebe zum Menschen oder dem
brennenden Verlangen, Gutes zu tun. Es geht vielmehr um Verkaufszahlen,
Einschaltquoten und die monatliche Lohnabrechnung. Und sollte ihnen wirklich
etwas passieren, würde niemand sie verurteilen und mit Worten zerreißen. Nein,
sie würden für ihren Dienst für die Öffentlichkeit als Helden gefeiert.
Das Maß an unbalancierter und unfairer Berichterstattung
schreit zum Himmel. Aber wie komme ich darauf?
Die Monatszeitschrift der HMK, „Stimme der Märtyrer“,
veröffentlichte in ihrer Juni 2016 Ausgabe einen interessanten Artikel. Darin
kommt Louis Raphael Sako, das Oberhaupt der Chaldäisch-Katholischen Kirche zu
Wort. Er kritisiert nicht nur westliche Regierungen, denen die Wahrung
gewisser Interessen wichtiger ist als das Überleben der Christen, und die daher
den Fortbestand des besiegbaren IS dulden. Er kritisiert auch einige seiner Amtskollegen
und schreibt:
„Wie konnten sie ohne
jegliche Autorisierung ins Ausland verschwinden und ihre Herde sowie ihre
Mitbrüder allein zurücklassen? Bei ihren Asylanträgen gaben sie an, sie seien
lebensbedrohlich gefährdet, in ihrem Heimatland erwarte sie der sichere Tod? Und
warum waren wir, die verbleibenden Kirchenmänner im Irak, dann noch am Leben? […]
Wir Priester haben eine klare Berufung und Gott gegenüber Gehorsam gelobt. Solange
wir leben müssen wir für das Heil unserer Herde sorgen – in guten wie in
schlechten Zeiten.“
Was für machtvolle Worte eines Christen, der keine
Gefahrenzulage für seinen Dienst erhält, der aber um der Treue zu
seinem Gott willen ausharrt!
In einem anderen Bericht geht es um Pastor Diego, seine
schwangere Frau Luz und ihre Tochter, die in ein von den FARC Rebellen
kontrolliertes Gebiet in Kolumbien ziehen, um dort gefährdete Jugendliche für Jesus
zu gewinnen. Sein Dienst dauert nicht lange. Seine älteste Tochter ist 2 Jahre,
seine Zwillinge sind noch nicht geboren, als er von den FARC Rebellen ermordet
wird. Hebräer 11:36-40 spricht hoch von ihnen:
„Andere haben Spott
und Geißelung erlitten, dazu Fesseln und Gefängnis. Sie sind gesteinigt,
zersägt, durchs Schwert getötet worden; sie sind umhergezogen in Schafpelzen
und Ziegenfellen; sie haben Mangel, Bedrängnis, Misshandlung erduldet. Sie,
deren die Welt nicht wert war, sind umhergeirrt in Wüsten, auf Bergen, in
Höhlen und Erdlöchern. Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis
empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, weil Gott etwas
Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet
werden.
Und ich? Ich … opfern … mich?
Eine legitime Frage … auf die es nur eine legitime Antwort
gibt: Ja! Wenn die Welt ihre Reporter, ihre Soldaten, ihre Ärzte und Helfer in
die schlimmsten Gebiete der Welt sendet, um Vergängliches für das Zeitliche zu
retten, dann sollten wir Christen keine Sekunde zögern, unsere Geschwister genau
in diese Gebiete zu senden, um Unvergängliches für das Ewige zu retten. Paulus macht das mehr als deutlich durch seine
Worte im Römerbrief:
„Denn keiner von uns lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst.
Denn leben wir, so leben wir dem Herrn,
und sterben wir, so sterben wir dem Herrn;
ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn. …
Ich ermahne euch nun, ihr Brüder,
angesichts der Barmherzigkeit Gottes,
dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges,
Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst!“ (Römer
14:7+8; 12:2)
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