„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 27. Februar 2016

WARUM?

Immer wieder mal stellen auch Christen diese Frage. Immer wieder mal hört man die Ermahnung, Gott „sowas nicht zu fragen.“ Immer wieder mal hört man den Pseudotrost: „Frag nicht ‚warum’ – frag ‚wozu’!“ Und immer wieder trauen sich Christen anschließend nicht, ihre Fragen – die Gott ja sowieso kennt – auszusprechen und vor Gott auszubreiten.

Ich bekenne: Ich stelle Gott immer wieder mal die „Warum?“ Frage. „Warum durften wir nicht wieder zurück auf die Philippinen?“ „Warum sehe ich so viel Krankheit in meinem Freundeskreis?“ „Warum wird dieses oder jenes sinnvolle Gebet nicht erhört?“ „Warum?

Ich schäme mich nicht, Gott diese Fragen meines Herzens zu stellen. Stelle ich sie Ihm nicht, sieht Er sie trotzdem in mir. Und: Ich bin in guter, geistlicher Gesellschaft. David stellte diese Frage ebenso wie Hiob, Mose und sogar ... Jesus!

Diese Woche las ich in der Stillen Zeit von Isaak und Rebekka. Die ersten 20 Jahre ihrer Ehe waren sie kinderlos. Ihre (anzunehmende) „Warum“ Frage beantwortet Gott nicht. Sicher hat Isaak nicht erst nach 19 Jahren begonnen, für seine Frau zu beten. Aber erst nach 19 Jahren erhört Gott sein Gebet. Warum erst dann? – Keine Antwort!

Rebekka wird schwanger. In 1. Mose 25:21 heißt es: „Rebekka ward guter Hoffnung“ Jetzt aber gleich mit Zwillingen. Die stoßen sich bereits in Rebekkas Bauch und erzeugen Unruhe, die Rebekka fragen läßt: „Warum muss mir so etwas passieren?“.

Auch in hoffnungsvollen Zeiten bleiben wir nicht vor „Warums?“ verschont. Auch Zeiten „guter Hoffnung“ können quälende Fragen aufwerfen.

Auf ihre erste „Warum?“ Frage erhielten sie keine Antwort. Auf diese zweite schon. Beide Male taten sie das Richtige. Vielleicht ist dies das Problem heute. Dem richtigen Adressaten die „Warum?“ Frage zu stellen, ist legitim. Isaak betet zu Gott und Rebekka tut es ihm nach.

Wenn die einen mit gutem Beispiel vorangehen, werden andere inspiriert. Beide akzeptieren Gottes Verhalten – Isaak akzepiert Gottes Schweigen – und betet jahrelang weiter bis zur Erhörung im 20. Ehejahr. Rebekka erhält sofort eine Antwort. Es wird offensichtlich: Gott ist nicht erbost oder beleidigt, wenn wir Ihn nach dem „Warum?“ fragen. Wir sündigen nicht, wenn wir Fragen unsres Herzens vor Seinem Thron formulieren. Aber wir sollten auch nicht erwarten, dass Gott nach Schablonen oder einem uns verständlichen Muster antwortet. Am Ende sind beide glücklich, Isaak und Rebekka.

Rebekka hat auf ihre „Warum?“ Frage sofort eine zufriedenstellende Antwort erhalten. Natürlich konnte sie dann erleichtert und ruhig in die Zukunft schauen. (Die Antwort enthielt ja sogar die versteckte Verheißung, dass sie ihre Kinder gesund zur Welt bringen würde).

Isaaks vermutete Doppelfrage nach dem „Warum?“ der Kinderlosigkeit und dem „Warum?“ des lange unbeantworteten Gebets löst sich von selbst, weil Isaak weder seinen Gott noch sein Vertrauen aufgibt. Er betet einfach weiter – geduldig, Jahr für Jahr – bis Gott erhört!

Stell’ Gott ruhig alle Deine „Warum?“ Fragen. Stell’ sie demütig dem, der sie Dir beantworten wird, wenn es weise ist, und der die Antwort vorenthalten wird, wenn das der bessere Weg ist. Und bete weiter! Vertrau’ weiterhin Ihm, der nie das Zweitbeste, sondern immer nur das Beste für Dich im Sinn hat!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.