Mehrmals in den vergangenen Tagen war hier von Ohm Michel zu lesen. Wer war dieser Mann?
Nur einige alte Leser dieser Zeilen werden
sich durch die Geschichten ihrer Eltern noch an ihn erinnern: Ohm Michel. Als
Siegerländer gehörte er zu uns und ist Teil unserer Geschichte. Ohm Michel war
ein Unikum. 1820 wurde er geboren und christlich erzogen. Allerdings bewahrte
ihn die christliche Erziehung nicht vor einem Abrutschen in immer tiefere
Kriminalität. Wegen Geldfälscherei wurde er schließlich zu 15 Jahren Haft
verurteilt.
Dem Freiheit liebenden Ohm Michel bekam die
Haft gar nicht. Körperlich und seelisch kam er auf dem Nullpunkt an und wurde
wiederholt von Suizidgedanken geplagt. Sein Leben schien ihm sinnlos, zerstört
und ohne Hoffnung und eines sonntags wollte er sich nach dem
Gefängnisgottesdienst das Leben nehmen. Christliche Erziehung allein konnte ihn
nicht zu einem guten Menschen machen. Am selben Sonntag wurde der Vers aus der
Bibel vorgelesen, der sagt:
„Gott will nicht den Tod des Sünders,
sondern dass er sich
bekehre und lebe!“
Es war dieser Vers, der Ohm Michel nicht mehr
in Ruhe ließ und ihn dazu bewegte, seine gesammelten Sünden und seine ganze
Zukunft in Jesu Hände zu legen. Es war Jesus Christus, der dann seine Sünden
vergab und ihm einen komplett neuen Anfang im Leben ermöglichte. Ohm Michel
wurde zu einem Siegerländer Original, mit einem einzigen Ziel im Leben: seinen
Zeitgenossen die Hoffnung zu bringen, die Jesus allen Menschen anbietet.
Nach seiner frühzeitigen Haftentlassung nach
12 Jahren begann er unter den kritischen Augen der Gesetzeshüter und seiner
Mitmenschen, ein neues, schlichtes Leben. Immer und in allem war er bestrebt,
ein Zeugnis der verändernden Kraft Gottes zu bezeugen. Besonders Menschen, die,
wie er es einst war, am Rande der Gesellschaft lebten, fanden in ihm einen
liebevollen Seelsorger und ehrlichen Ratgeber. Das Wort Gottes traf auf Ohm
Michels zu, wenn es heißt:
„Wem viel vergeben ist, der liebt viel!“
Wie vielen Menschen der Ex-Kriminelle, Ohm
Michel, den Weg zu Vergebung und neuem Leben durch Jesus zeigen durfte, wird
die Ewigkeit offenbaren. Sein Leben ist ein Zeugnis davon, dass es bei Jesus
keine hoffnungslosen Fälle gibt und dass ein Leben in der Hingabe eine ganz
reiche Ernte für das Reich Gottes einbringen wird – selbst wenn es erst in der
zweiten Lebenshälfte beginnt.
Ohm Michel starb am 13. April 1900 mit 80
Jahren. Seine Botschaft lebt bis heute, denn Jesus Christus lebt! Bis heute
verändert Er Leben, vergibt Sünden und schenkt einen Neuanfang. Denn bis heute
gilt Sein Wort:
„Gott will nicht den Tod des Sünders,
sondern dass er umkehre
und lebe!“
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